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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Nechsten / ohne Schew vnd Scham solchs gleichwol thun / welches der gerechte Gott zu seiner Zeit / sonder Zweiffel an jnen vngestrafft nicht lassen wird.

VIII. Die Vätter alle lehren / das vnser Gebet nicht auff das Fleisch Christi selbst / auch wann es mit dem Son Gottes persönlich verein get ist / sondern auff die Gottheit des Sohns solle gerichtet sein.

Derwegen wer da lehret / das Christi Fleisch anzubeten sey / etc. der widerspricht den Vättern vnd der gantz alten rechtgläubigen Kirchen / etc.

Antwort. Das das Gegenspiel wahr sey / ist kurtz zuuor aus den angezogenen Sprüchen der fürnembsten Lehrer / der alten vnd rechtgläubigen Kirchen / vberflüssig vnd vnwidersprechlich erwisen / also / das man sich vber die vnueischampte Künheit des Gegentheils nicht vnbillich zu verwundern hat.

Dieweil sie gleichwol etliche Sprüche einführen / jhre jrrige vnd Gottslästerliche Meynung damit zu bestättigen / wöllen wir auff dieselbigen vnterschiedlich vnd deutlich antworten / damit der Christliche Leser desto besser für des Gegentheils jrriger Lehre sich hüten vnd füsehen könne.

Erstlich ziehen sie an ein Sprüchlein auß dem 5. dialogo Athanasij, contra Arrianos. Deus adorandus est Deitatis ratione seu respectu. Darauß sie jhre Meynung erweisen wöllen / thut aber lauter nichts zur Sachen / Sintemal niemandt ist / der solches leugnet / nemblich / das Gott anzubeten sey von deßwegen oder der Vrsach halben / dieweil er Gott ist. So lehren wir auch nicht / das die angenommene Menschliche Natur in Christo per se, für sich selbsten oder bloß vnd für sich allein / anzuruffen sey / sondern von deßwegen / das sie mit der Gottheit des Sohns persönlich vnd vnaufflößlich vereiniget ist / Daher sie auch solche Ehre der Anruffung entpfangen hat / wie solchs droben aus der Vätter Sprüchen vielfeltig erweiset / vnnöhtig dieses Orts zu widerholen.

Nechsten / ohne Schew vnd Scham solchs gleichwol thun / welches der gerechte Gott zu seiner Zeit / sonder Zweiffel an jnen vngestrafft nicht lassen wird.

VIII. Die Vaͤtter alle lehren / das vnser Gebet nicht auff das Fleisch Christi selbst / auch wann es mit dem Son Gottes persoͤnlich verein get ist / sondern auff die Gottheit des Sohns solle gerichtet sein.

Derwegen wer da lehret / das Christi Fleisch anzubeten sey / etc. der widerspricht den Vaͤttern vnd der gantz alten rechtglaͤubigen Kirchen / etc.

Antwort. Das das Gegenspiel wahr sey / ist kurtz zuuor aus den angezogenẽ Spruͤchen der fuͤrnembsten Lehrer / der alten vnd rechtglaͤubigen Kirchen / vberfluͤssig vnd vnwidersprechlich erwisen / also / das man sich vber die vnueischampte Kuͤnheit des Gegentheils nicht vnbillich zu verwundern hat.

Dieweil sie gleichwol etliche Spruͤche einfuͤhren / jhre jrrige vnd Gottslaͤsterliche Meynung damit zu bestaͤttigen / woͤllen wir auff dieselbigen vnterschiedlich vnd deutlich antworten / damit der Christliche Leser desto besser fuͤr des Gegentheils jrriger Lehre sich huͤten vnd fuͤsehen koͤnne.

Erstlich ziehen sie an ein Spruͤchlein auß dem 5. dialogo Athanasij, contra Arrianos. Deus adorandus est Deitatis ratione seu respectu. Darauß sie jhre Meynung erweisen woͤllen / thut aber lauter nichts zur Sachen / Sintemal niemandt ist / der solches leugnet / nemblich / das Gott anzubeten sey von deßwegen oder der Vrsach halben / dieweil er Gott ist. So lehren wir auch nicht / das die angenommene Menschliche Natur in Christo per se, fuͤr sich selbsten oder bloß vnd fuͤr sich allein / anzuruffen sey / sondern von deßwegen / das sie mit der Gottheit des Sohns persoͤnlich vnd vnauffloͤßlich vereiniget ist / Daher sie auch solche Ehre der Anruffung entpfangen hat / wie solchs droben aus der Vaͤtter Spruͤchẽ vielfeltig erweiset / vnnoͤhtig dieses Orts zu widerholen.

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[0118] Nechsten / ohne Schew vnd Scham solchs gleichwol thun / welches der gerechte Gott zu seiner Zeit / sonder Zweiffel an jnen vngestrafft nicht lassen wird. VIII. Die Vaͤtter alle lehren / das vnser Gebet nicht auff das Fleisch Christi selbst / auch wann es mit dem Son Gottes persoͤnlich verein get ist / sondern auff die Gottheit des Sohns solle gerichtet sein. Derwegen wer da lehret / das Christi Fleisch anzubeten sey / etc. der widerspricht den Vaͤttern vnd der gantz alten rechtglaͤubigen Kirchen / etc. Antwort. Das das Gegenspiel wahr sey / ist kurtz zuuor aus den angezogenẽ Spruͤchen der fuͤrnembsten Lehrer / der alten vnd rechtglaͤubigen Kirchen / vberfluͤssig vnd vnwidersprechlich erwisen / also / das man sich vber die vnueischampte Kuͤnheit des Gegentheils nicht vnbillich zu verwundern hat. Dieweil sie gleichwol etliche Spruͤche einfuͤhren / jhre jrrige vnd Gottslaͤsterliche Meynung damit zu bestaͤttigen / woͤllen wir auff dieselbigen vnterschiedlich vnd deutlich antworten / damit der Christliche Leser desto besser fuͤr des Gegentheils jrriger Lehre sich huͤten vnd fuͤsehen koͤnne. Erstlich ziehen sie an ein Spruͤchlein auß dem 5. dialogo Athanasij, contra Arrianos. Deus adorandus est Deitatis ratione seu respectu. Darauß sie jhre Meynung erweisen woͤllen / thut aber lauter nichts zur Sachen / Sintemal niemandt ist / der solches leugnet / nemblich / das Gott anzubeten sey von deßwegen oder der Vrsach halben / dieweil er Gott ist. So lehren wir auch nicht / das die angenommene Menschliche Natur in Christo per se, fuͤr sich selbsten oder bloß vnd fuͤr sich allein / anzuruffen sey / sondern von deßwegen / das sie mit der Gottheit des Sohns persoͤnlich vnd vnauffloͤßlich vereiniget ist / Daher sie auch solche Ehre der Anruffung entpfangen hat / wie solchs droben aus der Vaͤtter Spruͤchẽ vielfeltig erweiset / vnnoͤhtig dieses Orts zu widerholen.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/118>, abgerufen am 25.11.2024.