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Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

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vnd Blut warhafftig DA gegenwertig sey / angebetet werden. Item / Fol. 148. Dem Brodt soll man nicht Göttliche ehre erzeigen mit kniebeugen vnd dergleichen. Aber den HEERN Christum / als der DA gegenwertig ist anbeten / sey viel ein anders vnd sey nicht verboten. Nuhn ist man zwar schüldig / Christum anzuruffen / inn vnd ausser den brauch des Abendmahls alle stundt vnd augenblick. Vnd sagt S. Augustinus recht. Das niemand das steisch Christi esse / ohne die anbetung. Aber hievon ist nicht der streit / denn da heist es Sursum corda ad Dominum. Man soll die hertzen erheben zum HErrn / Nicht aber zun brod / oder zu dem ort da das brod ist / Sondern in Himmel / da er jtzundt ist zur rechten Gottes. Diese Theologen aber tichten eine solche darstellung des Leibs Christi bey dem brodt (darundter er vorborgen / vnd doch wesentlich gegenwertig sein soll) das man auch das gebet zu Christo vnder dem brod möge richten vnd anstellen / Heisst das nicht sagen / o Christe qui es in pane miserere mei? Vnd eben diß ist es / dessen sie Philippus beschüldiget / Der nicht allein von den Papisten redet (welche drawen auch nicht gestehen wöllen / das sie das Brodt / sondern den Leib Christi / oder wie sie reden / vnsern HErrngott vnter gestalt des Brodts anbeten) Sondern er redet von denen / die vnter dem Brodt eine leibliche gegenwart setzen / vnd demnach diese form des gebets zulassen müssen: HErr Christe der du im Brodt bist / erbarme dich meiner / Denn wo Christus leiblich vnd wesentlich ist / da soll vnd mus man jhn auch anbeten. Sprechen sie aber selber also nicht / o Christe qui es in hoc pane miserere mei, vnd haltens für Gottloß / vnd Bäpstisch / wenn sie das volck also solten beten lehren / Warumb vorteydingen sie dann die leibliche vnd wesentliche gegenwart Christi vnter dem Brodt? Warumb sagen sie / das man Christum allda wol möge anbeten / als der DA im brodt gegenwertig sey? Sie sagen auch anderßwo offt / das brodt vnd der leib Christi nach dem wesen miteinander vereiniget / ein gantzes Sacrament Fol. 66. b. 67. 139. 142. / ja ein ding vnd ein wesen sein. So sie nuhn Christo vnter dem Brodt Göttliche anruffung erzeigen / wie können sie dann das Brodt von der anruffung außschliessen? Zumahl weil sie

vnd Blut warhafftig DA gegenwertig sey / angebetet werden. Item / Fol. 148. Dem Brodt soll man nicht Göttliche ehre erzeigen mit kniebeugen vnd dergleichen. Aber den HEERN Christum / als der DA gegenwertig ist anbeten / sey viel ein anders vnd sey nicht verboten. Nuhn ist man zwar schüldig / Christum anzuruffen / inn vnd ausser dẽ brauch des Abendmahls alle stundt vnd augenblick. Vnd sagt S. Augustinus recht. Das niemand das steisch Christi esse / ohne die anbetung. Aber hievõ ist nicht der streit / deñ da heist es Sursum corda ad Dominum. Man soll die hertzen erheben zum HErrn / Nicht aber zũ brod / oder zu dem ort da das brod ist / Sondern in Himmel / da er jtzundt ist zur rechten Gottes. Diese Theologen aber tichten eine solche darstellung des Leibs Christi bey dem brodt (darundter er vorborgen / vnd doch wesentlich gegenwertig sein soll) das man auch das gebet zu Christo vnder dem brod möge richten vnd anstellen / Heisst das nicht sagen / ô Christe qui es in pane miserere mei? Vnd eben diß ist es / dessen sie Philippus beschüldiget / Der nicht allein von den Papisten redet (welche drawen auch nicht gestehen wöllen / das sie das Brodt / sondern den Leib Christi / oder wie sie reden / vnsern HErrngott vnter gestalt des Brodts anbeten) Sondern er redet von denen / die vnter dem Brodt eine leibliche gegenwart setzen / vnd demnach diese form des gebets zulassen müssen: HErr Christe der du im Brodt bist / erbarme dich meiner / Denn wo Christus leiblich vnd wesentlich ist / da soll vnd mus man jhn auch anbeten. Sprechen sie aber selber also nicht / ô Christe qui es in hoc pane miserere mei, vnd haltens für Gottloß / vnd Bäpstisch / wenn sie das volck also solten beten lehren / Warumb vorteydingen sie dann die leibliche vnd wesentliche gegenwart Christi vnter dem Brodt? Warumb sagen sie / das man Christum allda wol möge anbeten / als der DA im brodt gegenwertig sey? Sie sagen auch anderßwo offt / das brodt vnd der leib Christi nach dem wesen miteinander vereiniget / ein gantzes Sacrament Fol. 66. b. 67. 139. 142. / ja ein ding vnd ein wesen sein. So sie nuhn Christo vnter dem Brodt Göttliche anruffung erzeigen / wie können sie dann das Brodt von der anruffung außschliessen? Zumahl weil sie

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[0275] vnd Blut warhafftig DA gegenwertig sey / angebetet werden. Item / Dem Brodt soll man nicht Göttliche ehre erzeigen mit kniebeugen vnd dergleichen. Aber den HEERN Christum / als der DA gegenwertig ist anbeten / sey viel ein anders vnd sey nicht verboten. Nuhn ist man zwar schüldig / Christum anzuruffen / inn vnd ausser dẽ brauch des Abendmahls alle stundt vnd augenblick. Vnd sagt S. Augustinus recht. Das niemand das steisch Christi esse / ohne die anbetung. Aber hievõ ist nicht der streit / deñ da heist es Sursum corda ad Dominum. Man soll die hertzen erheben zum HErrn / Nicht aber zũ brod / oder zu dem ort da das brod ist / Sondern in Himmel / da er jtzundt ist zur rechten Gottes. Diese Theologen aber tichten eine solche darstellung des Leibs Christi bey dem brodt (darundter er vorborgen / vnd doch wesentlich gegenwertig sein soll) das man auch das gebet zu Christo vnder dem brod möge richten vnd anstellen / Heisst das nicht sagen / ô Christe qui es in pane miserere mei? Vnd eben diß ist es / dessen sie Philippus beschüldiget / Der nicht allein von den Papisten redet (welche drawen auch nicht gestehen wöllen / das sie das Brodt / sondern den Leib Christi / oder wie sie reden / vnsern HErrngott vnter gestalt des Brodts anbeten) Sondern er redet von denen / die vnter dem Brodt eine leibliche gegenwart setzen / vnd demnach diese form des gebets zulassen müssen: HErr Christe der du im Brodt bist / erbarme dich meiner / Denn wo Christus leiblich vnd wesentlich ist / da soll vnd mus man jhn auch anbeten. Sprechen sie aber selber also nicht / ô Christe qui es in hoc pane miserere mei, vnd haltens für Gottloß / vnd Bäpstisch / wenn sie das volck also solten beten lehren / Warumb vorteydingen sie dann die leibliche vnd wesentliche gegenwart Christi vnter dem Brodt? Warumb sagen sie / das man Christum allda wol möge anbeten / als d̕ DA im brodt gegenwertig sey? Sie sagen auch anderßwo offt / das brodt vnd der leib Christi nach dem wesen miteinander vereiniget / ein gantzes Sacrament / ja ein ding vnd ein wesen sein. So sie nuhn Christo vnter dem Brodt Göttliche anruffung erzeigen / wie können sie dann das Brodt von der anruffung außschliessen? Zumahl weil sie Fol. 148. Fol. 66. b. 67. 139. 142.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/275>, abgerufen am 03.12.2024.