Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

hen nach seiner Menscheit / so viel heissen soll / als eine leibliche / aber doch vnsichtbare gegenwart derselben Menscheit allhier auff erden / Welche für vnd für / auch ohne vnsere gedancken / vnd ohne glauben / nach der Substantz des Leibs / vns vnd den vngleubigen gegenwertig sein / vnd alle orth im Himmel vnd auff erden erfüllen soll?

Das aber diese Theologen es jhnen so sawer haben werden Fol. 24. a & b. lassen / mit zusammenraffung etlicher Sprüche / Buceri / Angustini vnd Hieronymi / darinnen gesagt wird / das Christus mit seinem gang aus der Welt zum Vater / habe zuverstehen geben / das er aus der ardt / wie man in dieser zergenglichen Welt lebet / vnd die man nach den eusserlichen sinnen verstehet (quae est exposita sensibus) in die herrliche vnd Himlische art zu leben sich begeben habe / die eigentlich in künfftigem leben nach der aufferstehung sein werde / als Bucerus redet. Item /Fol. 24. a das er mit den worten / Ich bin noch ein kleine zeit bey euch / habe angezeiget / das er hinfort nicht mehr in der schwacheit dieses lebens / oder imFol. 24. b. sterblichen wesen bey seinen Jüngern sein werde / wie vor seinem leiden / als Augustinus redet. Oder das die Jünger den HErrn Christum nach der aufferstehung nicht bey sich haben würden / nach einer solchen leiblichen gegenwart / wie er damals in einerley gemeinschafft essens vndFol. 24. b. trinckens / vnd stetiger beywohnung bey jhnen war / Als Hieronymus redet.

Hetten sie diese mühe in solchem zusammen raspeln wol ersparen können / weil solches niemand verleugnet. Warumb vergessen sie aber / vnd lassen dahinden / die andern erklerungen Buceri / vnd der alten Scribenten? da mit sie klerlich anzeigen / das mit diesen sprüchen Christi / Ich gehe hin / Ich bin fortan nicht mehr in der Welt / Mich habt jhr nicht allzeit / etc. neben vnd vber diese jtztangeregte außlegung / de mutata ratione viuendi huius seculi, de infirmitate mortali, de conuictu & familiartiate praesentis vitae, zugleich auch die [fremdsprachliches Material] als Nissenus redet / das ist / die vorenderung des orths soll verstanden werden. Warumb mercken sie auch selbst in dem von jhnen angezogenem Spruch Augustini nicht darauff? Das Augustinus beydes zusammen setzt in erklerung dieses spruchs.

hen nach seiner Menscheit / so viel heissen soll / als eine leibliche / aber doch vnsichtbare gegenwart derselben Menscheit allhier auff erdẽ / Welche für vnd für / auch ohne vnsere gedancken / vnd ohne glauben / nach der Substantz des Leibs / vns vnd den vngleubigen gegenwertig sein / vñ alle orth im Him̃el vnd auff erdẽ erfüllen soll?

Das aber diese Theologen es jhnen so sawer haben werden Fol. 24. a & b. lassen / mit zusammenraffung etlicher Sprüche / Buceri / Angustini vnd Hieronymi / darinnen gesagt wird / das Christus mit seinem gãg aus der Welt zum Vater / habe zuverstehen geben / das er aus der ardt / wie man in dieser zergenglichen Welt lebet / vnd die man nach den eusserlichen sinnen verstehet (quae est exposita sensibus) in die herrliche vnd Himlische art zu leben sich begeben habe / die eigentlich in künfftigem leben nach der aufferstehung sein werde / als Bucerus redet. Item /Fol. 24. a das er mit den worten / Ich bin noch ein kleine zeit bey euch / habe angezeiget / das er hinfort nicht mehr in der schwacheit dieses lebens / oder imFol. 24. b. sterblichen wesen bey seinen Jüngern sein werde / wie vor seinem leiden / als Augustinus redet. Oder das die Jünger den HErrn Christum nach der aufferstehung nicht bey sich haben würden / nach einer solchen leiblichen gegenwart / wie er damals in einerley gemeinschafft essens vndFol. 24. b. trinckens / vnd stetiger beywohnung bey jhnen war / Als Hieronymus redet.

Hetten sie diese mühe in solchem zusammen raspeln wol ersparen können / weil solches niemand verleugnet. Warumb vergessen sie aber / vnd lassen dahinden / die andern erklerungen Buceri / vnd der alten Scribenten? da mit sie klerlich anzeigen / das mit diesen sprüchen Christi / Ich gehe hin / Ich bin fortan nicht mehr in der Welt / Mich habt jhr nicht allzeit / etc. neben vnd vber diese jtztangeregte außlegung / de mutata ratione viuendi huius seculi, de infirmitate mortali, de conuictu & familiartiate praesentis vitae, zugleich auch die [fremdsprachliches Material] als Nissenus redet / das ist / die vorenderung des orths soll verstanden werden. Warumb mercken sie auch selbst in dem von jhnen angezogenem Spruch Augustini nicht darauff? Das Augustinus beydes zusammen setzt in erklerung dieses spruchs.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0133"/>
hen nach seiner Menscheit / so viel heissen soll / als eine leibliche                      / aber doch vnsichtbare gegenwart derselben Menscheit allhier auff erde&#x0303; / Welche für vnd für / auch ohne vnsere gedancken / vnd ohne                      glauben / nach der Substantz des Leibs / vns vnd den vngleubigen gegenwertig                      sein / vn&#x0303; alle orth im Him&#x0303;el vnd auff erde&#x0303; erfüllen soll?</p>
        <p>Das aber diese Theologen es jhnen so sawer haben werden<note place="right"><hi rendition="#i">Fol. 24. a &amp; b.</hi></note> lassen / mit zusammenraffung etlicher Sprüche / Buceri / Angustini vnd                      Hieronymi / darinnen gesagt wird / das Christus mit seinem ga&#x0303;g                      aus der Welt zum Vater / habe zuverstehen geben / das er aus der ardt / wie man                      in dieser zergenglichen Welt lebet / vnd die man nach den eusserlichen sinnen                      verstehet <hi rendition="#i">(quae est exposita sensibus)</hi> in die herrliche                      vnd Himlische art zu leben sich begeben habe / die eigentlich in künfftigem                      leben nach der aufferstehung sein werde / als Bucerus redet. Item /<note place="right">Fol. 24. a</note> das er mit den worten / Ich bin noch                      ein kleine zeit bey euch / habe angezeiget / das er hinfort nicht mehr in der                      schwacheit dieses lebens / oder im<note place="right">Fol. 24. b.</note>                      sterblichen wesen bey seinen Jüngern sein werde / wie vor seinem leiden / als                      Augustinus redet. Oder das die Jünger den HErrn Christum nach der aufferstehung                      nicht bey sich haben würden / nach einer solchen leiblichen gegenwart / wie er                      damals in einerley gemeinschafft essens vnd<note place="right">Fol. 24.                          b.</note> trinckens / vnd stetiger beywohnung bey jhnen war / Als Hieronymus                      redet.</p>
        <p>Hetten sie diese mühe in solchem zusammen raspeln wol ersparen können / weil                      solches niemand verleugnet. Warumb vergessen sie aber / vnd lassen dahinden /                      die andern erklerungen Buceri / vnd der alten Scribenten? da mit sie klerlich                      anzeigen / das mit diesen sprüchen Christi / Ich gehe hin / Ich bin fortan nicht                      mehr in der Welt / Mich habt jhr nicht allzeit / etc. neben vnd vber diese                      jtztangeregte außlegung / <hi rendition="#i">de mutata ratione viuendi huius                          seculi, de infirmitate mortali, de conuictu &amp; familiartiate praesentis                          vitae</hi>, zugleich auch die <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> als Nissenus redet /                      das ist / die vorenderung des orths soll verstanden werden. Warumb mercken sie                      auch selbst in dem von jhnen angezogenem Spruch Augustini nicht darauff? Das                      Augustinus beydes zusammen setzt in erklerung dieses spruchs.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0133] hen nach seiner Menscheit / so viel heissen soll / als eine leibliche / aber doch vnsichtbare gegenwart derselben Menscheit allhier auff erdẽ / Welche für vnd für / auch ohne vnsere gedancken / vnd ohne glauben / nach der Substantz des Leibs / vns vnd den vngleubigen gegenwertig sein / vñ alle orth im Him̃el vnd auff erdẽ erfüllen soll? Das aber diese Theologen es jhnen so sawer haben werden lassen / mit zusammenraffung etlicher Sprüche / Buceri / Angustini vnd Hieronymi / darinnen gesagt wird / das Christus mit seinem gãg aus der Welt zum Vater / habe zuverstehen geben / das er aus der ardt / wie man in dieser zergenglichen Welt lebet / vnd die man nach den eusserlichen sinnen verstehet (quae est exposita sensibus) in die herrliche vnd Himlische art zu leben sich begeben habe / die eigentlich in künfftigem leben nach der aufferstehung sein werde / als Bucerus redet. Item / das er mit den worten / Ich bin noch ein kleine zeit bey euch / habe angezeiget / das er hinfort nicht mehr in der schwacheit dieses lebens / oder im sterblichen wesen bey seinen Jüngern sein werde / wie vor seinem leiden / als Augustinus redet. Oder das die Jünger den HErrn Christum nach der aufferstehung nicht bey sich haben würden / nach einer solchen leiblichen gegenwart / wie er damals in einerley gemeinschafft essens vnd trinckens / vnd stetiger beywohnung bey jhnen war / Als Hieronymus redet. Fol. 24. a & b. Fol. 24. a Fol. 24. b. Fol. 24. b. Hetten sie diese mühe in solchem zusammen raspeln wol ersparen können / weil solches niemand verleugnet. Warumb vergessen sie aber / vnd lassen dahinden / die andern erklerungen Buceri / vnd der alten Scribenten? da mit sie klerlich anzeigen / das mit diesen sprüchen Christi / Ich gehe hin / Ich bin fortan nicht mehr in der Welt / Mich habt jhr nicht allzeit / etc. neben vnd vber diese jtztangeregte außlegung / de mutata ratione viuendi huius seculi, de infirmitate mortali, de conuictu & familiartiate praesentis vitae, zugleich auch die _ als Nissenus redet / das ist / die vorenderung des orths soll verstanden werden. Warumb mercken sie auch selbst in dem von jhnen angezogenem Spruch Augustini nicht darauff? Das Augustinus beydes zusammen setzt in erklerung dieses spruchs.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/133
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/133>, abgerufen am 24.11.2024.