Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.Heßhusij Wort sind diese: Wir müssen bekennen / da Christus auff Erden gelebt / zu Jerusalem gepredigt / da ist die Substantia seines Fleisches nur zu Jerusalem gewesen / vnd nicht zu Capernaum. Die Gottheit war damals allenthalben / & salva mansit vnio personalis naturarum, drumb schleust sichs heraus vnwidersprechlich quod naturae non divellantur, etiamsi asseratur, quod alicubi sit divinitas [fremdsprachliches Material], vbi substantia sua non existit caro (das die Naturn nicht zutrennet werden / ob man gleich lehret / das die Gottheit des ewigen Worts / auch allda sey / da das Fleisch mit seiner Substantz oder wesen nicht ist) Wie aber das zugehe / (nemlich / nicht wie die Menscheit allenthalben sey / sondern wie die Persönliche vereinigung vnauffgelöst bleybe / mit behaltenem vnderscheid der Naturn) verstehen wir nicht / denn es ist mysterium absconditum. Wo man zu weit gangen ist / soll man zu rück vnd nicht alles vertheidigen was nicht grund hat / gleich als were es nicht vmb erhaltung Göttlicher warheit / sondern vmb vnsere ehre zuthun. Die Bremer (wenn man Ihr Buch recht ansihet) sagen / das stehe nirgend Inn der schrifft / das Christi Leib vnd Seel allenthalben sey / in der Lufft / in der Hell / in allem Laub / Graß vnd Steinen. Heßhusij Wort sind diese: Wir müssen bekennen / da Christus auff Erden gelebt / zu Jerusalem gepredigt / da ist die Substantia seines Fleisches nur zu Jerusalem gewesen / vnd nicht zu Capernaum. Die Gottheit war damals allenthalben / & salva mansit vnio personalis naturarum, drumb schleust sichs heraus vnwidersprechlich quòd naturae non divellantur, etiamsi asseratur, quòd alicubi sit divinitas [fremdsprachliches Material], vbi substantia sua non existit caro (das die Naturn nicht zutrennet werden / ob man gleich lehret / das die Gottheit des ewigen Worts / auch allda sey / da das Fleisch mit seiner Substantz oder wesen nicht ist) Wie aber das zugehe / (nemlich / nicht wie die Menscheit allenthalben sey / sondern wie die Persönliche vereinigung vnauffgelöst bleybe / mit behaltenem vnderscheid der Naturn) verstehen wir nicht / denn es ist mysterium absconditum. Wo man zu weit gangen ist / soll man zu rück vnd nicht alles vertheidigen was nicht grund hat / gleich als were es nicht vmb erhaltung Göttlicher warheit / sondern vmb vnsere ehre zuthun. Die Bremer (wenn man Ihr Buch recht ansihet) sagen / das stehe nirgend Inn der schrifft / das Christi Leib vnd Seel allenthalben sey / in der Lufft / in der Hell / in allem Laub / Graß vnd Steinen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0010"/> <p>Heßhusij Wort sind diese: Wir müssen bekennen / da Christus auff Erden gelebt / zu Jerusalem gepredigt / da ist die Substantia seines Fleisches nur zu Jerusalem gewesen / vnd nicht zu Capernaum. Die Gottheit war damals allenthalben / & salva mansit vnio personalis naturarum, drumb schleust sichs heraus vnwidersprechlich quòd naturae non divellantur, etiamsi asseratur, quòd alicubi sit divinitas <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>, vbi substantia sua non existit caro (das die Naturn nicht zutrennet werden / ob man gleich lehret / das die Gottheit des ewigen Worts / auch allda sey / da das Fleisch mit seiner Substantz oder wesen nicht ist) Wie aber das zugehe / (nemlich / nicht wie die Menscheit allenthalben sey / sondern wie die Persönliche vereinigung vnauffgelöst bleybe / mit behaltenem vnderscheid der Naturn) verstehen wir nicht / denn es ist mysterium absconditum.</p> <p>Wo man zu weit gangen ist / soll man zu rück vnd nicht alles vertheidigen was nicht grund hat / gleich als were es nicht vmb erhaltung Göttlicher warheit / sondern vmb vnsere ehre zuthun.</p> <p>Die Bremer (wenn man Ihr Buch recht ansihet) sagen / das stehe nirgend Inn der schrifft / das Christi Leib vnd Seel allenthalben sey / in der Lufft / in der Hell / in allem Laub / Graß vnd Steinen. </p> </div> </body> </text> </TEI> [0010]
Heßhusij Wort sind diese: Wir müssen bekennen / da Christus auff Erden gelebt / zu Jerusalem gepredigt / da ist die Substantia seines Fleisches nur zu Jerusalem gewesen / vnd nicht zu Capernaum. Die Gottheit war damals allenthalben / & salva mansit vnio personalis naturarum, drumb schleust sichs heraus vnwidersprechlich quòd naturae non divellantur, etiamsi asseratur, quòd alicubi sit divinitas _ , vbi substantia sua non existit caro (das die Naturn nicht zutrennet werden / ob man gleich lehret / das die Gottheit des ewigen Worts / auch allda sey / da das Fleisch mit seiner Substantz oder wesen nicht ist) Wie aber das zugehe / (nemlich / nicht wie die Menscheit allenthalben sey / sondern wie die Persönliche vereinigung vnauffgelöst bleybe / mit behaltenem vnderscheid der Naturn) verstehen wir nicht / denn es ist mysterium absconditum.
Wo man zu weit gangen ist / soll man zu rück vnd nicht alles vertheidigen was nicht grund hat / gleich als were es nicht vmb erhaltung Göttlicher warheit / sondern vmb vnsere ehre zuthun.
Die Bremer (wenn man Ihr Buch recht ansihet) sagen / das stehe nirgend Inn der schrifft / das Christi Leib vnd Seel allenthalben sey / in der Lufft / in der Hell / in allem Laub / Graß vnd Steinen.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/10>, abgerufen am 16.07.2024. |