Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.vnd wie er vmbschrieben im Himmel sey / zu predigen / auch die vernünfftigeAnno 1561. Heiden selig zu preisen / vnd vnter die Heiligen zuzelen / vnd zu den Caluinisten sich offentlich zu gesellen / wie er den Joannem Lasco (von dem oben gesagt) lange beherbrigt / vnd zum heiligen Abendmal / als seines glaubens mitgelid zugelassen hat / welcher zu BremenLasko com municirt zu Bremen auff Caluinische weis. in der Kirchen / eben da er communicirt hat / von dem Priester das gesegnete brod nit hat wollen empfahen / sondern hat es dem Priester aus der hand genomen vnd jm selbst gegeben / gleich als were eine sonderliche heiligkeit in solcher gleisnerey vnd euserlichen geberden verborgen. Daher sind vnter der gemeine allerley reden entstanden / vnd ist zwispalt von tag zu tag gemehret / vnd sind seltzame ergerliche reden vndGrewliche ergerliche reden vnd fragen. fragen gehöret worden / ob / was / vnd wie viel noch verhanden sey vom leib Christi / dauon man so lange zeit gessen habe / ob er gestieffelt / oder bekleidet / oder nackend sey / was für ein brödner Gott da sey / etc. (dafür ein Christlich hertz erschrecken mus) Da nun ein Rath solchesBremen sagt dem Keyser zu / keine Sacramentirer zu leiden. fewr gesehen / vnd sich jhres Eydes vnd pflicht erinnert haben / dieweil sie auch dem Keyser zugesagt / das sie die Widerteuffer vnd Sacramentirer nicht leiden wolten / auch jhres Decrets / das wir zuuor erzelet / ein gedenck gewesen / vnd von den benachbarten Fürsten vnd Stedten jhres ampts halben angemanet worden / haben sie Doct. Albrecht fürgefodert / mit jhme gehandelt / vnd sich richtig zuerkleren / vermanet. Er hat aber solches nicht allein nicht wollen thun / sondern vermeldet / er gehöre nicht vnter den Rath / er sey des Capitels TumbpredigerDaniel von Büren Bür germeister zu Bremen / des Harden bergs Patron. / hat auch den Rath vnd Prediger hefftig angegriffen / in offentlichen Predigten / vnd etliche Rathspersonen / nemlich / Danieln von Büren / sampt andern vieren / auff sein seiten gebracht / daher aus des Raths vneinigkeit / auch auffruhr in der Gemeine zubefahren gewest. Es hat aber zum vberfluß der Rath zu jm geschickt / vnd durch seinen Patron Daniel von Büren / vnd Arnold Bobert / nachmals mit jhm handlen lassen / welche beyde / da sie widerumb Relation gethan / hat jetzgedachter Arnold von Bobert angezeigt / das sich D.Vneinigkeit der Rathspersonen. Albrecht also erkleret habe / das er mit den andern Predigern einig sey / vnd eben das vom H. Abendmal lehre / das sie lehren / Nemlich / das / wenn wir zum Tisch des HErrn gehen / so sollen wir gleuben vnd es dafür halten / als sessen wir vnter dem Creutz / vnd saugeten das blut Christi aus seinen wunden / Item / wir solten gleuben / das der leib Christi gegenwertig an allen orten sey / durch die gantze Welt / da dasDaniels von Büren vnglaub. Abendmal gehalten wird. In dieser Relation ist Daniel von Büren gedachtem Arnoldo in die rede gefallen / vnd gesagt / Ihr habt den D. Albrecht nicht recht verstanden / denn er gleubet das nicht / wie ich es auch nicht gleube / sintemal der leib Christi ein vmbschriebner leib ist / der auff eine zeit / nur an einem ort sein kan. vnd wie er vmbschrieben im Himmel sey / zu predigen / auch die vernünfftigeAnno 1561. Heiden selig zu preisen / vnd vnter die Heiligen zuzelen / vnd zu den Caluinisten sich offentlich zu gesellen / wie er den Joannem Lasco (von dem oben gesagt) lange beherbrigt / vnd zum heiligen Abendmal / als seines glaubens mitgelid zugelassen hat / welcher zu BremenLasko com municirt zu Bremen auff Caluinische weis. in der Kirchen / eben da er communicirt hat / von dem Priester das gesegnete brod nit hat wollen empfahen / sondern hat es dem Priester aus der hand genomen vnd jm selbst gegebẽ / gleich als were eine sonderliche heiligkeit in solcher gleisnerey vnd euserlichen geberden verborgen. Daher sind vnter der gemeine allerley reden entstanden / vnd ist zwispalt von tag zu tag gemehret / vnd sind seltzame ergerliche reden vndGrewliche ergerliche reden vnd fragen. fragen gehöret worden / ob / was / vnd wie viel noch verhanden sey vom leib Christi / dauon man so lange zeit gessen habe / ob er gestieffelt / oder bekleidet / oder nackend sey / was für ein brödner Gott da sey / etc. (dafür ein Christlich hertz erschrecken mus) Da nun ein Rath solchesBremen sagt dem Keyser zu / keine Sacramentirer zu leiden. fewr gesehen / vnd sich jhres Eydes vnd pflicht erinnert haben / dieweil sie auch dem Keyser zugesagt / das sie die Widerteuffer vnd Sacramentirer nicht leiden wolten / auch jhres Decrets / das wir zuuor erzelet / ein gedenck gewesen / vnd von den benachbarten Fürsten vnd Stedten jhres ampts halben angemanet worden / haben sie Doct. Albrecht fürgefodert / mit jhme gehandelt / vnd sich richtig zuerkleren / vermanet. Er hat aber solches nicht allein nicht wollen thun / sondern vermeldet / er gehöre nicht vnter den Rath / er sey des Capitels TumbpredigerDaniel von Büren Bür germeister zu Bremẽ / des Harden bergs Patron. / hat auch den Rath vnd Prediger hefftig angegriffen / in offentlichen Predigten / vnd etliche Rathspersonen / nemlich / Danieln von Büren / sampt andern vieren / auff sein seiten gebracht / daher aus des Raths vneinigkeit / auch auffruhr in der Gemeine zubefahren gewest. Es hat aber zum vberfluß der Rath zu jm geschickt / vnd durch seinen Patron Daniel von Büren / vnd Arnold Bobert / nachmals mit jhm handlen lassen / welche beyde / da sie widerumb Relation gethan / hat jetzgedachter Arnold von Bobert angezeigt / das sich D.Vneinigkeit der Rathspersonen. Albrecht also erkleret habe / das er mit den andern Predigern einig sey / vnd eben das vom H. Abendmal lehre / das sie lehren / Nemlich / das / wenn wir zum Tisch des HErrn gehen / so sollen wir gleuben vnd es dafür halten / als sessen wir vnter dem Creutz / vnd saugeten das blut Christi aus seinen wunden / Item / wir solten gleuben / das der leib Christi gegenwertig an allen orten sey / durch die gantze Welt / da dasDaniels von Büren vnglaub. Abendmal gehalten wird. In dieser Relation ist Daniel von Büren gedachtem Arnoldo in die rede gefallen / vnd gesagt / Ihr habt den D. 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Abendmal lehre / das sie lehren / Nemlich / das / wenn wir zum Tisch des HErrn gehen / so sollen wir gleuben vnd es dafür halten / als sessen wir vnter dem Creutz / vnd saugeten das blut Christi aus seinen wunden / Item / wir solten gleuben / das der leib Christi gegenwertig an allen orten sey / durch die gantze Welt / da das<note place="right">Daniels von Büren vnglaub.</note> Abendmal gehalten wird. In dieser Relation ist Daniel von Büren gedachtem Arnoldo in die rede gefallen / vnd gesagt / Ihr habt den D. Albrecht nicht recht verstanden / denn er gleubet das nicht / wie ich es auch nicht gleube / sintemal der leib Christi ein vmbschriebner leib ist / der auff eine zeit / nur an einem ort sein kan.</p> </div> </body> </text> </TEI> [463/NaN]
vnd wie er vmbschrieben im Himmel sey / zu predigen / auch die vernünfftige Heiden selig zu preisen / vnd vnter die Heiligen zuzelen / vnd zu den Caluinisten sich offentlich zu gesellen / wie er den Joannem Lasco (von dem oben gesagt) lange beherbrigt / vnd zum heiligen Abendmal / als seines glaubens mitgelid zugelassen hat / welcher zu Bremen in der Kirchen / eben da er communicirt hat / von dem Priester das gesegnete brod nit hat wollen empfahen / sondern hat es dem Priester aus der hand genomen vnd jm selbst gegebẽ / gleich als were eine sonderliche heiligkeit in solcher gleisnerey vnd euserlichen geberden verborgen. Daher sind vnter der gemeine allerley reden entstanden / vnd ist zwispalt von tag zu tag gemehret / vnd sind seltzame ergerliche reden vnd fragen gehöret worden / ob / was / vnd wie viel noch verhanden sey vom leib Christi / dauon man so lange zeit gessen habe / ob er gestieffelt / oder bekleidet / oder nackend sey / was für ein brödner Gott da sey / etc. (dafür ein Christlich hertz erschrecken mus) Da nun ein Rath solches fewr gesehen / vnd sich jhres Eydes vnd pflicht erinnert haben / dieweil sie auch dem Keyser zugesagt / das sie die Widerteuffer vnd Sacramentirer nicht leiden wolten / auch jhres Decrets / das wir zuuor erzelet / ein gedenck gewesen / vnd von den benachbarten Fürsten vnd Stedten jhres ampts halben angemanet worden / haben sie Doct. Albrecht fürgefodert / mit jhme gehandelt / vnd sich richtig zuerkleren / vermanet. Er hat aber solches nicht allein nicht wollen thun / sondern vermeldet / er gehöre nicht vnter den Rath / er sey des Capitels Tumbprediger / hat auch den Rath vnd Prediger hefftig angegriffen / in offentlichen Predigten / vnd etliche Rathspersonen / nemlich / Danieln von Büren / sampt andern vieren / auff sein seiten gebracht / daher aus des Raths vneinigkeit / auch auffruhr in der Gemeine zubefahren gewest. Es hat aber zum vberfluß der Rath zu jm geschickt / vnd durch seinen Patron Daniel von Büren / vnd Arnold Bobert / nachmals mit jhm handlen lassen / welche beyde / da sie widerumb Relation gethan / hat jetzgedachter Arnold von Bobert angezeigt / das sich D. Albrecht also erkleret habe / das er mit den andern Predigern einig sey / vnd eben das vom H. Abendmal lehre / das sie lehren / Nemlich / das / wenn wir zum Tisch des HErrn gehen / so sollen wir gleuben vnd es dafür halten / als sessen wir vnter dem Creutz / vnd saugeten das blut Christi aus seinen wunden / Item / wir solten gleuben / das der leib Christi gegenwertig an allen orten sey / durch die gantze Welt / da das Abendmal gehalten wird. In dieser Relation ist Daniel von Büren gedachtem Arnoldo in die rede gefallen / vnd gesagt / Ihr habt den D. Albrecht nicht recht verstanden / denn er gleubet das nicht / wie ich es auch nicht gleube / sintemal der leib Christi ein vmbschriebner leib ist / der auff eine zeit / nur an einem ort sein kan.
Anno 1561.
Lasko com municirt zu Bremen auff Caluinische weis.
Grewliche ergerliche reden vnd fragen.
Bremen sagt dem Keyser zu / keine Sacramentirer zu leiden.
Daniel von Büren Bür germeister zu Bremẽ / des Harden bergs Patron.
Vneinigkeit der Rathspersonen.
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