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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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diß blut / das auff Erden zeuget / kein schatten sein / als durch etwasAnno 1559. anderß bedeutet / auch kan es nicht die vergebung der Sünden sein / noch die Geistliche gemeinschafft / dadurch Christus durch seinen heiligen Geist / in vns wohnet / vnd vns jhm zu eigenen gliedern auffnimmet / sondern es muß das ware vnd wesentliche blut selber sein / das am Creutz vergossen ist / vnd doch nicht allein im glauben / sondern auch mit dem munde im Nachtmal empfangen wird.

DIesen schönen spruch deß Apostels sol man fleissig behalten / denn er kömpt gar fein mit deß HErrn Christi einsetzung vberein / vnd erkleret zugleich S. Pauli wort. Denn da S. Paulus sagt: Dieser kelch ist das newe Testament in meinem blut / das redet S. Johannes auff diese weise: Das blut zeuget / oder ist ein zeuge deß newen Testaments / dadurch es bekrefftiget / vollnzogen / vnd der bund / durch das blut / todt / vnd opffer Christi / mit vns gemacht / versichert wird.

VNd es lest sich ansehen / als ziehen sich diese wort nach den worten deß alten Testaments / Diß ist das blut deß Testaments / das Gott geboten hat. Denn wie das Testament vnd der bund / den Gott mit seinem Volck ernewert durch das blut / wenn es Gott geopffert / vnd auff das Volck gesprenget war / bestetiget ward: Also wird auch jetzt auff Erden im Nachtmal / der bund / den Gott durch das thewre pfand deß leibs vnd bluts Christi mit vns hat auffgerichtet / vnter vns einem jeden bestetiget vnd versichert.

DArumb wollen wir auff der einfeltigen meinung der wort Christi fest beruhen vnd bleiben / vnd mit den subtilen scheinlichen deutungen / die da aus der vernunfft erwachsen / nichts zuschaffen haben / jhnen keinen glauben geben noch beyfallen / denn sie treten vnd weichen von dem grund der wort Christi / vnd verstellen vnd vermenteln all jhr ding in eitel figuren vnd schatten / vnd frembde deutungen.

ZVm dritten / werden die fürnemste gründe der Zwinglianer also wiederleget.

1. Christus ist gen Himel gefahren / vnd sitzet nu mehr zur rechten deß Vaters an einem gewissen vnd besonderm ort. Darumb ist es vnmüglich / das sein leib vnd blut warhafftig vndwesentlich köndte im Sacrament empfangen werden. Darauff antworten wir / die auffart Christi / ist nicht eine solche verenderung deß orts / wie wir Menschen / wenn wir wandern vnd reisen / den ort da wir jetzt seind / bald endern / vnd hernach an dem orte sind / da wir hin verreisen / oder das Christus auff solche weise gen Himel gefahren / solte nu mehr seine Kirche verlassen / vnd nicht mehr wesentlich bey jhr sein / sondern es ist die herrliche offenbarung / darinnen Christus / die Göttliche macht / die er von ewigkeit mit dem ewigen Vater gleich gehabt /

diß blut / das auff Erden zeuget / kein schatten sein / als durch etwasAnno 1559. anderß bedeutet / auch kan es nicht die vergebung der Sünden sein / noch die Geistliche gemeinschafft / dadurch Christus durch seinen heiligen Geist / in vns wohnet / vnd vns jhm zu eigenen gliedern auffnimmet / sondern es muß das ware vnd wesentliche blut selber sein / das am Creutz vergossen ist / vnd doch nicht allein im glauben / sondern auch mit dem munde im Nachtmal empfangen wird.

DIesen schönen spruch deß Apostels sol man fleissig behalten / denn er kömpt gar fein mit deß HErrn Christi einsetzung vberein / vnd erkleret zugleich S. Pauli wort. Denn da S. Paulus sagt: Dieser kelch ist das newe Testament in meinem blut / das redet S. Johannes auff diese weise: Das blut zeuget / oder ist ein zeuge deß newen Testaments / dadurch es bekrefftiget / vollnzogen / vnd der bund / durch das blut / todt / vnd opffer Christi / mit vns gemacht / versichert wird.

VNd es lest sich ansehen / als ziehen sich diese wort nach den worten deß alten Testaments / Diß ist das blut deß Testaments / das Gott geboten hat. Denn wie das Testament vnd der bund / den Gott mit seinem Volck ernewert durch das blut / wenn es Gott geopffert / vnd auff das Volck gesprenget war / bestetiget ward: Also wird auch jetzt auff Erden im Nachtmal / der bund / den Gott durch das thewre pfand deß leibs vnd bluts Christi mit vns hat auffgerichtet / vnter vns einem jeden bestetiget vnd versichert.

DArumb wollen wir auff der einfeltigen meinung der wort Christi fest beruhen vnd bleiben / vnd mit den subtilen scheinlichen deutungen / die da aus der vernunfft erwachsen / nichts zuschaffen haben / jhnen keinen glauben geben noch beyfallen / denn sie treten vnd weichen von dem grund der wort Christi / vnd verstellen vnd vermenteln all jhr ding in eitel figuren vnd schatten / vnd frembde deutungen.

ZVm dritten / werden die fürnemste gründe der Zwinglianer also wiederleget.

1. Christus ist gen Himel gefahren / vnd sitzet nu mehr zur rechten deß Vaters an einem gewissen vnd besonderm ort. Darumb ist es vnmüglich / das sein leib vnd blut warhafftig vndwesentlich köndte im Sacrament empfangen werden. Darauff antworten wir / die auffart Christi / ist nicht eine solche verenderung deß orts / wie wir Menschen / wenn wir wandern vnd reisen / den ort da wir jetzt seind / bald endern / vnd hernach an dem orte sind / da wir hin verreisen / oder das Christus auff solche weise gen Himel gefahren / solte nu mehr seine Kirche verlassen / vnd nicht mehr wesentlich bey jhr sein / sondern es ist die herrliche offenbarung / darinnen Christus / die Göttliche macht / die er von ewigkeit mit dem ewigen Vater gleich gehabt /

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[415/0431] diß blut / das auff Erden zeuget / kein schatten sein / als durch etwas anderß bedeutet / auch kan es nicht die vergebung der Sünden sein / noch die Geistliche gemeinschafft / dadurch Christus durch seinen heiligen Geist / in vns wohnet / vnd vns jhm zu eigenen gliedern auffnimmet / sondern es muß das ware vnd wesentliche blut selber sein / das am Creutz vergossen ist / vnd doch nicht allein im glauben / sondern auch mit dem munde im Nachtmal empfangen wird. Anno 1559. DIesen schönen spruch deß Apostels sol man fleissig behalten / denn er kömpt gar fein mit deß HErrn Christi einsetzung vberein / vnd erkleret zugleich S. Pauli wort. Denn da S. Paulus sagt: Dieser kelch ist das newe Testament in meinem blut / das redet S. Johannes auff diese weise: Das blut zeuget / oder ist ein zeuge deß newen Testaments / dadurch es bekrefftiget / vollnzogen / vnd der bund / durch das blut / todt / vnd opffer Christi / mit vns gemacht / versichert wird. VNd es lest sich ansehen / als ziehen sich diese wort nach den worten deß alten Testaments / Diß ist das blut deß Testaments / das Gott geboten hat. Denn wie das Testament vnd der bund / den Gott mit seinem Volck ernewert durch das blut / wenn es Gott geopffert / vnd auff das Volck gesprenget war / bestetiget ward: Also wird auch jetzt auff Erden im Nachtmal / der bund / den Gott durch das thewre pfand deß leibs vnd bluts Christi mit vns hat auffgerichtet / vnter vns einem jeden bestetiget vnd versichert. DArumb wollen wir auff der einfeltigen meinung der wort Christi fest beruhen vnd bleiben / vnd mit den subtilen scheinlichen deutungen / die da aus der vernunfft erwachsen / nichts zuschaffen haben / jhnen keinen glauben geben noch beyfallen / denn sie treten vnd weichen von dem grund der wort Christi / vnd verstellen vnd vermenteln all jhr ding in eitel figuren vnd schatten / vnd frembde deutungen. ZVm dritten / werden die fürnemste gründe der Zwinglianer also wiederleget. 1. Christus ist gen Himel gefahren / vnd sitzet nu mehr zur rechten deß Vaters an einem gewissen vnd besonderm ort. Darumb ist es vnmüglich / das sein leib vnd blut warhafftig vndwesentlich köndte im Sacrament empfangen werden. Darauff antworten wir / die auffart Christi / ist nicht eine solche verenderung deß orts / wie wir Menschen / wenn wir wandern vnd reisen / den ort da wir jetzt seind / bald endern / vnd hernach an dem orte sind / da wir hin verreisen / oder das Christus auff solche weise gen Himel gefahren / solte nu mehr seine Kirche verlassen / vnd nicht mehr wesentlich bey jhr sein / sondern es ist die herrliche offenbarung / darinnen Christus / die Göttliche macht / die er von ewigkeit mit dem ewigen Vater gleich gehabt /

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/431>, abgerufen am 22.11.2024.