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Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

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der Spruch Epiphanij / da er de imagine Dei handelt / leichtlich vonAnno 1557. den Sacramentirern auff jhre meinung gedeutet werden / dieweil er sagt: Per gratiam dici panem esse corpus Christi, & eum qui non credat, excidere gratia & salute.

NVn were es ohne zweiffel Gott gefelliger / vnd zur Christlichen einigkeit nützlicher / das man die warheit fein klar vnd helle bekennete / vnd der Sacramentirer jrrthumb / der öffentlich wieder die wort Christi streitet / verwürffe / wie er von D. Luthero seliger gedechtnis / in vielen schrifften vnd newlich in der Sächsischen Kirchen bekentnis klerlich wiederlegt / vnd von vnsern Kirchen verdampt worden ist. Denn diß ist gewiß / das man in der heiligen Schrifft / sonderlich da Artickel deß glaubens gegründet werden / die wort sol einfeltig vnd eigentlich verstehen / vnd gelten lassen / was sie lauten / nach jhrer art / vnd keine andere deutung geben / es zwinge denn ein öffentlicher Artickel deß glaubens.

DIeweil nun die wort Christi / Nemet hin vnd esset / das ist mein leib / der für euch gegeben wird / Das ist mein blut / das für euch vergossen wird / so offt in Göttlicher schrifft mit einerley syllaben vnd buchstaben / als sonst kein ander Artickel deß glaubens / wiederholet vnd repetiret sind / kan ja kein frommer Christ der da gleubet / das vnser HErr Christus warhafftig vnd allmechtig sey / daran zweiffeln / das diese wort nicht solten eigentlich / wie sie lauten / verstanden werden / Nemlich / das es in dem Abendmal / wo es nach der einsetzung Christi gehalten wird / der leib vnd das blut Christi warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sey / vnd gereichet werde / denen / so das Sacrament empfangen / wie dieser Artickel in der Apologia Augustanae confessionis klar gesetzt ist / vnd hernach zu Schmalkalden Doctor Lutherus / vnd alle andere Theologen / diesen Artickel vnterschrieben haben / der also lautet: Vom Sacrament deß Altars halten wir / das brod vnd wein im Abendmal / sey der warhafftige leib vnd blut Christi / vnd werde nicht allein gereicht vnd empfangen von frommen / sondern auch von bösen Christen. Dieweil man auch jetzund diese formam, cum pane datur corpus Christi, Also deutet / daß das brod nicht der warhafftige leib Christi / sondern nur ein mittel sey / dadurch vns die gemeinschafft deß leibs Christi / oder aller gutthaten Christi mitgetheilet werden / were es zu erhaltung rechter lehre / von diesem Artickel vnd zu Christlichem frieden nützlicher / das man deß HErrn Christi formam, die in den Schmalkaldischen Artickeln gebraucht / behielte / das brod ist der leib Christi. Vnd wiewol Menschliche vernunfft nicht ergründen kan / wie das brod / das wir im Abendmal essen / der leib Christi sey / so wenig als wir ergründen können / wie der Sohn Gottes warer Mensch sey / so sol man doch Christi worten / welche so offt mit einerley syllaben wiederholet sein / glauben

der Spruch Epiphanij / da er de imagine Dei handelt / leichtlich vonAnno 1557. den Sacramentirern auff jhre meinung gedeutet werden / dieweil er sagt: Per gratiam dici panem esse corpus Christi, & eum qui non credat, excidere gratia & salute.

NVn were es ohne zweiffel Gott gefelliger / vnd zur Christlichen einigkeit nützlicher / das man die warheit fein klar vnd helle bekennete / vnd der Sacramentirer jrrthumb / der öffentlich wieder die wort Christi streitet / verwürffe / wie er von D. Luthero seliger gedechtnis / in vielen schrifften vnd newlich in der Sächsischen Kirchen bekentnis klerlich wiederlegt / vnd von vnsern Kirchen verdampt worden ist. Denn diß ist gewiß / das man in der heiligen Schrifft / sonderlich da Artickel deß glaubens gegründet werden / die wort sol einfeltig vnd eigentlich verstehen / vnd gelten lassen / was sie lauten / nach jhrer art / vnd keine andere deutung geben / es zwinge denn ein öffentlicher Artickel deß glaubens.

DIeweil nun die wort Christi / Nemet hin vnd esset / das ist mein leib / der für euch gegeben wird / Das ist mein blut / das für euch vergossen wird / so offt in Göttlicher schrifft mit einerley syllaben vnd buchstaben / als sonst kein ander Artickel deß glaubens / wiederholet vnd repetiret sind / kan ja kein frommer Christ der da gleubet / das vnser HErr Christus warhafftig vnd allmechtig sey / daran zweiffeln / das diese wort nicht solten eigentlich / wie sie lauten / verstanden werden / Nemlich / das es in dem Abendmal / wo es nach der einsetzung Christi gehalten wird / der leib vnd das blut Christi warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sey / vnd gereichet werde / denen / so das Sacrament empfangen / wie dieser Artickel in der Apologia Augustanae confessionis klar gesetzt ist / vnd hernach zu Schmalkalden Doctor Lutherus / vnd alle andere Theologen / diesen Artickel vnterschrieben haben / der also lautet: Vom Sacrament deß Altars halten wir / das brod vnd wein im Abendmal / sey der warhafftige leib vnd blut Christi / vnd werde nicht allein gereicht vnd empfangen von frommen / sondern auch von bösen Christen. Dieweil man auch jetzund diese formam, cum pane datur corpus Christi, Also deutet / daß das brod nicht der warhafftige leib Christi / sondern nur ein mittel sey / dadurch vns die gemeinschafft deß leibs Christi / oder aller gutthaten Christi mitgetheilet werden / were es zu erhaltung rechter lehre / von diesem Artickel vnd zu Christlichem frieden nützlicher / das man deß HErrn Christi formam, die in den Schmalkaldischen Artickeln gebraucht / behielte / das brod ist der leib Christi. Vnd wiewol Menschliche vernunfft nicht ergründẽ kan / wie das brod / das wir im Abendmal essen / der leib Christi sey / so wenig als wir ergründen können / wie der Sohn Gottes warer Mensch sey / so sol man doch Christi worten / welche so offt mit einerley syllaben wiederholet sein / glauben

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[403/0419] der Spruch Epiphanij / da er de imagine Dei handelt / leichtlich von den Sacramentirern auff jhre meinung gedeutet werden / dieweil er sagt: Per gratiam dici panem esse corpus Christi, & eum qui non credat, excidere gratia & salute. Anno 1557. NVn were es ohne zweiffel Gott gefelliger / vnd zur Christlichen einigkeit nützlicher / das man die warheit fein klar vnd helle bekennete / vnd der Sacramentirer jrrthumb / der öffentlich wieder die wort Christi streitet / verwürffe / wie er von D. Luthero seliger gedechtnis / in vielen schrifften vnd newlich in der Sächsischen Kirchen bekentnis klerlich wiederlegt / vnd von vnsern Kirchen verdampt worden ist. Denn diß ist gewiß / das man in der heiligen Schrifft / sonderlich da Artickel deß glaubens gegründet werden / die wort sol einfeltig vnd eigentlich verstehen / vnd gelten lassen / was sie lauten / nach jhrer art / vnd keine andere deutung geben / es zwinge denn ein öffentlicher Artickel deß glaubens. DIeweil nun die wort Christi / Nemet hin vnd esset / das ist mein leib / der für euch gegeben wird / Das ist mein blut / das für euch vergossen wird / so offt in Göttlicher schrifft mit einerley syllaben vnd buchstaben / als sonst kein ander Artickel deß glaubens / wiederholet vnd repetiret sind / kan ja kein frommer Christ der da gleubet / das vnser HErr Christus warhafftig vnd allmechtig sey / daran zweiffeln / das diese wort nicht solten eigentlich / wie sie lauten / verstanden werden / Nemlich / das es in dem Abendmal / wo es nach der einsetzung Christi gehalten wird / der leib vnd das blut Christi warhafftig vnd wesentlich gegenwertig sey / vnd gereichet werde / denen / so das Sacrament empfangen / wie dieser Artickel in der Apologia Augustanae confessionis klar gesetzt ist / vnd hernach zu Schmalkalden Doctor Lutherus / vnd alle andere Theologen / diesen Artickel vnterschrieben haben / der also lautet: Vom Sacrament deß Altars halten wir / das brod vnd wein im Abendmal / sey der warhafftige leib vnd blut Christi / vnd werde nicht allein gereicht vnd empfangen von frommen / sondern auch von bösen Christen. Dieweil man auch jetzund diese formam, cum pane datur corpus Christi, Also deutet / daß das brod nicht der warhafftige leib Christi / sondern nur ein mittel sey / dadurch vns die gemeinschafft deß leibs Christi / oder aller gutthaten Christi mitgetheilet werden / were es zu erhaltung rechter lehre / von diesem Artickel vnd zu Christlichem frieden nützlicher / das man deß HErrn Christi formam, die in den Schmalkaldischen Artickeln gebraucht / behielte / das brod ist der leib Christi. Vnd wiewol Menschliche vernunfft nicht ergründẽ kan / wie das brod / das wir im Abendmal essen / der leib Christi sey / so wenig als wir ergründen können / wie der Sohn Gottes warer Mensch sey / so sol man doch Christi worten / welche so offt mit einerley syllaben wiederholet sein / glauben

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/419>, abgerufen am 22.11.2024.