Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.Anno 1544.komen von dem Meister her / der auch zu vnsern ersten Eltern im Paradis sagte: Ihr werdet nicht sterben / sondern solt sein wie Götter. Da doch der HERR sagt / wenn sie essen würden vom verbottenen Bawm / das sie des ewigen tods sterben solten / etc. ITem / ob wol vnser lieber HErr Ihesus Christus sein heilig Abendmal / nit des anschawens oder anbetens halben eingesetzt / dennoch ist nit zuuerbieten / noch zuuiel / oder für abgöttisch zuschetzen / sondern viel mehr billich vnd recht / da dis H. Abendmal / nach einsetzung vnsers lieben HErrn Ihesu Christi gehalten wird / das man dabey sey mit aller andacht vnd ehrerbietung / vnd vnsern HErrn Jesum Christum / waren Gott vnd Menschen daselbs anbete / der in diesem Hochwirdigen Sacrament / nit allein nach seiner Göttlichen allmechtigkeit / vnd geistlicher weise / sondern auch leibhafftig / warhafftig vnd wesentlich / doch vnsichtbarlich gegenwertig ist / als der zur rechten Göttlicher Maiestet sitzet / vnd von Gott erhöhet / vnd einen namen erlanget / der vber alle namen ist / das in dem namen Jesu Christi / sich beugen Philip. 2.sollen aller der knie / die im himmel vnd auff erden / vnd vnter der erden seind / vnd alle zungen bekennen sollen / das Ihesus Christus der HErr sey zu der ehre Gottes des Vaters. ITem / Wir müssen hierin richten / nit nach deme / das die augen vnd eusserliche sinne greiffen vnd anzeigen / sondern was der glaub auff Gottes wort gegründet / vns lehret. Die augen sehen brod vnd wein / alle eusserlich sinne zeugen nichts anders / der glaub aber erkennet warhafftig gegenwertig den HErrn Christum / der seinen leib vnd blut selbs in diesem allerheiligsten geheimnis darreicht. Derselbe HErr Christus vnter dem Sacrament gegenwertig / doch vnsichtbar / verdeckt vnd verborgen / wird alhie von gleubigen angebetet / nicht das Element des brods / oder eusserliche gestalt. In der ersten predigt von den falschen Propheten / predigt der Gottselige Fürst also: Ferner hastu zu schliessen / das die Sacramentschwermer grewliche Gottslesterliche verfürer seind / welche das allerheiligste Abendmal vnsers HErrn Jesu Christi (darinnen vns vnser einiger Hoherpriester vnd trewer hirte vnser Seelen / seinen waren leib / den er für vns am stamme des H. Creutzes auffgeopffert / mit leiblichem munde zu essen / sein tewres blut / so zu vergebung vnser sünde vergossen / aus dem kelch zu trincken / zum gedechtnis seines todes vnd sterckung vnsers glaubens / selbs gegenwertig / durch des Dieners hand / krafft seines Göttlichen worts / vnter den Elementen brods vnd weins darreichet) gering vnnd verechtlich halten / irreuerenter, on jnnerliche vnd euserliche ehrerbietung handeln / darüber die ware / wesentliche / leibhafftige gegenwertigkeit vnsers HErrn Ihesu Christi in diesem hochwirdigen Sacrament / wider die klaren wort Christi / verleugnen / auch wider die offentliche wort S. Pauli / das beide wirdige vnd vnwirdige mit leib- Anno 1544.komen von dem Meister her / der auch zu vnsern ersten Eltern im Paradis sagte: Ihr werdet nicht sterben / sondern solt sein wie Götter. Da doch der HERR sagt / wenn sie essen würden vom verbottenen Bawm / das sie des ewigen tods sterben solten / etc. ITem / ob wol vnser lieber HErr Ihesus Christus sein heilig Abendmal / nit des anschawens oder anbetens halben eingesetzt / dennoch ist nit zuuerbieten / noch zuuiel / oder für abgöttisch zuschetzen / sondern viel mehr billich vnd recht / da dis H. Abendmal / nach einsetzung vnsers lieben HErrn Ihesu Christi gehalten wird / das man dabey sey mit aller andacht vnd ehrerbietung / vnd vnsern HErrn Jesum Christum / waren Gott vnd Menschen daselbs anbete / der in diesem Hochwirdigen Sacrament / nit allein nach seiner Göttlichen allmechtigkeit / vnd geistlicher weise / sondern auch leibhafftig / warhafftig vñ wesentlich / doch vnsichtbarlich gegenwertig ist / als der zur rechten Göttlicher Maiestet sitzet / vnd von Gott erhöhet / vnd einen namen erlanget / der vber alle namen ist / das in dem namen Jesu Christi / sich beugẽ Philip. 2.sollen aller der knie / die im himmel vnd auff erden / vnd vnter der erden seind / vnd alle zungen bekennen sollen / das Ihesus Christus der HErr sey zu der ehre Gottes des Vaters. ITem / Wir müssen hierin richten / nit nach deme / das die augen vnd eusserliche sinne greiffen vñ anzeigen / sondern was der glaub auff Gottes wort gegründet / vns lehret. Die augen sehen brod vnd wein / alle eusserlich sinne zeugen nichts anders / der glaub aber erkennet warhafftig gegenwertig den HErrn Christum / der seinen leib vnd blut selbs in diesem allerheiligsten geheimnis darreicht. Derselbe HErr Christus vnter dem Sacrament gegenwertig / doch vnsichtbar / verdeckt vnd verborgen / wird alhie von gleubigen angebetet / nicht das Element des brods / oder eusserliche gestalt. In der ersten predigt von den falschẽ Propheten / predigt der Gottselige Fürst also: Ferner hastu zu schliessen / das die Sacramẽtschwermer grewliche Gottslesterliche verfürer seind / welche das allerheiligste Abendmal vnsers HErrn Jesu Christi (darinnẽ vns vnser einiger Hoherpriester vnd trewer hirte vnser Seelen / seinen waren leib / den er für vns am stam̃e des H. Creutzes auffgeopffert / mit leiblichem munde zu essen / sein tewres blut / so zu vergebung vnser sünde vergossen / aus dem kelch zu trincken / zum gedechtnis seines todes vnd sterckung vnsers glaubens / selbs gegenwertig / durch des Dieners hand / krafft seines Göttlichen worts / vnter den Elementen brods vnd weins darreichet) gering vnnd verechtlich halten / irreuerenter, on jnnerliche vnd euserliche ehrerbietung handeln / darüber die ware / wesentliche / leibhafftige gegenwertigkeit vnsers HErrn Ihesu Christi in diesem hochwirdigen Sacrament / wider die klaren wort Christi / verleugnen / auch wider die offentliche wort S. Pauli / das beide wirdige vnd vnwirdige mit leib- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0392" n="376"/><note place="left">Anno 1544.</note>komen von dem Meister her / der auch zu vnsern ersten Eltern im Paradis sagte: Ihr werdet nicht sterben / sondern solt sein wie Götter. 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Abendmal / nach einsetzung vnsers lieben HErrn Ihesu Christi gehalten wird / das man dabey sey mit aller andacht vnd ehrerbietung / vnd vnsern HErrn Jesum Christum / waren Gott vnd Menschen daselbs anbete / der in diesem Hochwirdigen Sacrament / nit allein nach seiner Göttlichen allmechtigkeit / vnd geistlicher weise / sondern auch leibhafftig / warhafftig vñ wesentlich / doch vnsichtbarlich gegenwertig ist / als der zur rechten Göttlicher Maiestet sitzet / vnd von Gott erhöhet / vnd einen namen erlanget / der vber alle namen ist / das in dem namen Jesu Christi / sich beugẽ <note place="left">Philip. 2.</note>sollen aller der knie / die im himmel vnd auff erden / vnd vnter der erden seind / vnd alle zungen bekennen sollen / das Ihesus Christus der HErr sey zu der ehre Gottes des Vaters.</p> <p>ITem / Wir müssen hierin richten / nit nach deme / das die augen vnd eusserliche sinne greiffen vñ anzeigen / sondern was der glaub auff Gottes wort gegründet / vns lehret. Die augen sehen brod vnd wein / alle eusserlich sinne zeugen nichts anders / der glaub aber erkennet warhafftig gegenwertig den HErrn Christum / der seinen leib vnd blut selbs in diesem allerheiligsten geheimnis darreicht. Derselbe HErr Christus vnter dem Sacrament gegenwertig / doch vnsichtbar / verdeckt vnd verborgen / wird alhie von gleubigen angebetet / nicht das Element des brods / oder eusserliche gestalt.</p> <p>In der ersten predigt von den falschẽ Propheten / predigt der Gottselige Fürst also: Ferner hastu zu schliessen / das die Sacramẽtschwermer grewliche Gottslesterliche verfürer seind / welche das allerheiligste Abendmal vnsers HErrn Jesu Christi (darinnẽ vns vnser einiger Hoherpriester vnd trewer hirte vnser Seelen / seinen waren leib / den er für vns am stam̃e des H. Creutzes auffgeopffert / mit leiblichem munde zu essen / sein tewres blut / so zu vergebung vnser sünde vergossen / aus dem kelch zu trincken / zum gedechtnis seines todes vnd sterckung vnsers glaubens / selbs gegenwertig / durch des Dieners hand / krafft seines Göttlichen worts / vnter den Elementen brods vnd weins darreichet) gering vnnd verechtlich halten / irreuerenter, on jnnerliche vnd euserliche ehrerbietung handeln / darüber die ware / wesentliche / leibhafftige gegenwertigkeit vnsers HErrn Ihesu Christi in diesem hochwirdigen Sacrament / wider die klaren wort Christi / verleugnen / auch wider die offentliche wort S. Pauli / das beide wirdige vnd vnwirdige mit leib- </p> </div> </body> </text> </TEI> [376/0392]
komen von dem Meister her / der auch zu vnsern ersten Eltern im Paradis sagte: Ihr werdet nicht sterben / sondern solt sein wie Götter. Da doch der HERR sagt / wenn sie essen würden vom verbottenen Bawm / das sie des ewigen tods sterben solten / etc.
Anno 1544. ITem / ob wol vnser lieber HErr Ihesus Christus sein heilig Abendmal / nit des anschawens oder anbetens halben eingesetzt / dennoch ist nit zuuerbieten / noch zuuiel / oder für abgöttisch zuschetzen / sondern viel mehr billich vnd recht / da dis H. Abendmal / nach einsetzung vnsers lieben HErrn Ihesu Christi gehalten wird / das man dabey sey mit aller andacht vnd ehrerbietung / vnd vnsern HErrn Jesum Christum / waren Gott vnd Menschen daselbs anbete / der in diesem Hochwirdigen Sacrament / nit allein nach seiner Göttlichen allmechtigkeit / vnd geistlicher weise / sondern auch leibhafftig / warhafftig vñ wesentlich / doch vnsichtbarlich gegenwertig ist / als der zur rechten Göttlicher Maiestet sitzet / vnd von Gott erhöhet / vnd einen namen erlanget / der vber alle namen ist / das in dem namen Jesu Christi / sich beugẽ sollen aller der knie / die im himmel vnd auff erden / vnd vnter der erden seind / vnd alle zungen bekennen sollen / das Ihesus Christus der HErr sey zu der ehre Gottes des Vaters.
Philip. 2. ITem / Wir müssen hierin richten / nit nach deme / das die augen vnd eusserliche sinne greiffen vñ anzeigen / sondern was der glaub auff Gottes wort gegründet / vns lehret. Die augen sehen brod vnd wein / alle eusserlich sinne zeugen nichts anders / der glaub aber erkennet warhafftig gegenwertig den HErrn Christum / der seinen leib vnd blut selbs in diesem allerheiligsten geheimnis darreicht. Derselbe HErr Christus vnter dem Sacrament gegenwertig / doch vnsichtbar / verdeckt vnd verborgen / wird alhie von gleubigen angebetet / nicht das Element des brods / oder eusserliche gestalt.
In der ersten predigt von den falschẽ Propheten / predigt der Gottselige Fürst also: Ferner hastu zu schliessen / das die Sacramẽtschwermer grewliche Gottslesterliche verfürer seind / welche das allerheiligste Abendmal vnsers HErrn Jesu Christi (darinnẽ vns vnser einiger Hoherpriester vnd trewer hirte vnser Seelen / seinen waren leib / den er für vns am stam̃e des H. Creutzes auffgeopffert / mit leiblichem munde zu essen / sein tewres blut / so zu vergebung vnser sünde vergossen / aus dem kelch zu trincken / zum gedechtnis seines todes vnd sterckung vnsers glaubens / selbs gegenwertig / durch des Dieners hand / krafft seines Göttlichen worts / vnter den Elementen brods vnd weins darreichet) gering vnnd verechtlich halten / irreuerenter, on jnnerliche vnd euserliche ehrerbietung handeln / darüber die ware / wesentliche / leibhafftige gegenwertigkeit vnsers HErrn Ihesu Christi in diesem hochwirdigen Sacrament / wider die klaren wort Christi / verleugnen / auch wider die offentliche wort S. Pauli / das beide wirdige vnd vnwirdige mit leib-
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/392>, abgerufen am 16.07.2024. |