Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.fürst. G. mit den allerhöchsten vnd großwichtigsten sachen / die sich inAnno 1545. sten / vnd bittet D. Lutherum zuuermögen / das er bey jnen bleibe. der Christlichen Kirchen / vnd Menschlicher Regirung zutragen mögen / beladen / wissen wir vns schuldig für E. Churf. G. mit hertzen Gott anzuruffen / vnd wolten nicht gerne E. Churfürstliche G. mehr betrübnis machen. Es ist aber eine schrifft anher kommen / von dem Ehrwirdigen Herrn Doctor Martin Luther / vnserm lieben Vater / deren Copeyen wir E. Churf. G. nicht haben gewust zuuerhalten / wiewol wir nicht zweiffeln / E. Churf. G. werde diese sache nicht weniger betrübnis / denn viel andere / die allerbeschwerlichsten sachen / bringen. Es schreibet gedachter Herr Doctor fast diese meinung / das er nicht willens wiederumb anher gen Wittenberg zu kommen / wie er auch für diesem jahr fürgehabt / sich weg zu begeben / darauff der Ehrwirdige Herr Pastor / vnd andere Personen / als von wegen der Kirchen / Vniuersitet vnd Stad / zu jhm gesand / vnd jhn auch mit threnen dafür gebeten. ALso haben wir jetzund abermal bedacht / gedachten Herrn Pastor / vnd etliche mehr Personen / zu jhm zusenden / mit dieser demütigen bit vnd werbung / das er sein gemüt vnd guten willen / von dieser Kirchen / Vniuersitet / vnd Stad Wittenberg / nicht abwenden wolle. Vnd ob er gleich vmb seiner gesundheit willen / bißweilen ausreisen / auch etliche tage an örten sein wolte / da er seine erquickung zu haben meinet / dasselbige hette seinen weg / Wir beten aber in aller demuth / vnd vmb Gottes willen / er wolte dennoch sich nicht gantz weg wenden / sondern wolte diese Kirchen jhm lassen befohlen sein / dahinn jhn Gott beruffen / vnd die Gott durch jhn gepflantzet / vnd wolte da seine fürneme wohnung haben / vnd dieser Kirchen Bischoff vnd Vater sein /D. Lutherus Bischoff vnd Vater / Elias / wagen vnd fürer Israel. vnd bleiben. Denn er selbst aus hohem verstand bedencken köndte / was es erstlich bey den feinden deß Euangelij / für nachdencken machen würde / die daran ein groß frolocken haben würden / das diese Kirche / als verlassen / in verachtung kömet. Zum andern / das E. Churfürst. G. zum höchsten dadurch betrübet würde / die doch sonst allzuhoch beladen. Zum dritten / das es in dieser Stad / vnd in gantzer deudscher Nation / vielen warhafftigen gliedmassen Christi / aus vielen großwichtigen vrsachen / die E. Churfürst. G. selbst besser bedencken / denn wir erzelen können / vnüberwindliche betrübnis bringen würde / so wir doch zum theil allhie sonst warlich nicht geringe last tragen / vnd so diese Schul / darinn durch Gottes gnade jetzund / alle löbliche künste vnd nötige sprachen / also threwlich gelehret werden / als vielleicht an keinem andern ort / zerfallen solt / köndte wol dieses thun ein anfang dazu sein. Es sollen auch dieselbigen Gesandten dieses erbieten thun / so der Ehrwirdige Herr Doctor / an jemands lehr / oder leben / in dieser Vniuersitet oder Stad mißfallen hette / das wir alle dazu helffen wollen / das solch ergernis abgestellet werden sol / vnd sollen in aller fürst. G. mit den allerhöchsten vnd großwichtigsten sachen / die sich inAnno 1545. sten / vñ bittet D. Lutherum zuuermögen / das er bey jnen bleibe. der Christlichen Kirchen / vnd Menschlicher Regirung zutragen mögen / beladen / wissen wir vns schuldig für E. Churf. G. mit hertzen Gott anzuruffen / vnd wolten nicht gerne E. Churfürstliche G. mehr betrübnis machen. Es ist aber eine schrifft anher kommen / von dem Ehrwirdigen Herrn Doctor Martin Luther / vnserm lieben Vater / deren Copeyen wir E. Churf. G. nicht haben gewust zuuerhalten / wiewol wir nicht zweiffeln / E. Churf. G. werde diese sache nicht weniger betrübnis / denn viel andere / die allerbeschwerlichsten sachen / bringen. Es schreibet gedachter Herr Doctor fast diese meinung / das er nicht willens wiederumb anher gen Wittenberg zu kommen / wie er auch für diesem jahr fürgehabt / sich weg zu begeben / darauff der Ehrwirdige Herr Pastor / vnd andere Personen / als von wegen der Kirchen / Vniuersitet vnd Stad / zu jhm gesand / vnd jhn auch mit threnen dafür gebeten. ALso haben wir jetzund abermal bedacht / gedachten Herrn Pastor / vnd etliche mehr Personen / zu jhm zusenden / mit dieser demütigen bit vnd werbung / das er sein gemüt vnd guten willen / von dieser Kirchen / Vniuersitet / vnd Stad Wittenberg / nicht abwenden wolle. Vnd ob er gleich vmb seiner gesundheit willen / bißweilen ausreisen / auch etliche tage an örten sein wolte / da er seine erquickung zu haben meinet / dasselbige hette seinen weg / Wir beten aber in aller demuth / vnd vmb Gottes willen / er wolte dennoch sich nicht gantz weg wenden / sondern wolte diese Kirchen jhm lassen befohlen sein / dahinn jhn Gott beruffen / vnd die Gott durch jhn gepflantzet / vnd wolte da seine fürneme wohnung haben / vnd dieser Kirchen Bischoff vñ Vater sein /D. Lutherus Bischoff vnd Vater / Elias / wagen vñ fürer Israel. vnd bleiben. Denn er selbst aus hohem verstand bedencken köndte / was es erstlich bey den feinden deß Euangelij / für nachdencken machen würde / die daran ein groß frolocken haben würden / das diese Kirche / als verlassen / in verachtung kömet. Zum andern / das E. Churfürst. G. zum höchsten dadurch betrübet würde / die doch sonst allzuhoch beladen. Zum dritten / das es in dieser Stad / vnd in gantzer deudscher Nation / vielen warhafftigen gliedmassen Christi / aus vielen großwichtigen vrsachen / die E. Churfürst. G. selbst besser bedencken / denn wir erzelen können / vnüberwindliche betrübnis bringen würde / so wir doch zum theil allhie sonst warlich nicht geringe last tragen / vnd so diese Schul / darinn durch Gottes gnade jetzund / alle löbliche künste vnd nötige sprachen / also threwlich gelehret werden / als vielleicht an keinem andern ort / zerfallen solt / köndte wol dieses thun ein anfang dazu sein. Es sollen auch dieselbigen Gesandten dieses erbieten thun / so der Ehrwirdige Herr Doctor / an jemands lehr / oder leben / in dieser Vniuersitet oder Stad mißfallen hette / das wir alle dazu helffen wollen / das solch ergernis abgestellet werden sol / vnd sollen in aller <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0357" n="341"/> fürst. G. mit den allerhöchsten vnd großwichtigsten sachen / die sich in<note place="right">Anno 1545. sten / vñ bittet D. Lutherum zuuermögen / das er bey jnen bleibe.</note> der Christlichen Kirchen / vnd Menschlicher Regirung zutragen mögen / beladen / wissen wir vns schuldig für E. Churf. G. mit hertzen Gott anzuruffen / vnd wolten nicht gerne E. Churfürstliche G. mehr betrübnis machen. Es ist aber eine schrifft anher kommen / von dem Ehrwirdigen Herrn Doctor Martin Luther / vnserm lieben Vater / deren Copeyen wir E. Churf. G. nicht haben gewust zuuerhalten / wiewol wir nicht zweiffeln / E. Churf. G. werde diese sache nicht weniger betrübnis / denn viel andere / die allerbeschwerlichsten sachen / bringen. Es schreibet gedachter Herr Doctor fast diese meinung / das er nicht willens wiederumb anher gen Wittenberg zu kommen / wie er auch für diesem jahr fürgehabt / sich weg zu begeben / darauff der Ehrwirdige Herr Pastor / vnd andere Personen / als von wegen der Kirchen / Vniuersitet vnd Stad / zu jhm gesand / vnd jhn auch mit threnen dafür gebeten.</p> <p>ALso haben wir jetzund abermal bedacht / gedachten Herrn Pastor / vnd etliche mehr Personen / zu jhm zusenden / mit dieser demütigen bit vnd werbung / das er sein gemüt vnd guten willen / von dieser Kirchen / Vniuersitet / vnd Stad Wittenberg / nicht abwenden wolle. Vnd ob er gleich vmb seiner gesundheit willen / bißweilen ausreisen / auch etliche tage an örten sein wolte / da er seine erquickung zu haben meinet / dasselbige hette seinen weg / Wir beten aber in aller demuth / vnd vmb Gottes willen / er wolte dennoch sich nicht gantz weg wenden / sondern wolte diese Kirchen jhm lassen befohlen sein / dahinn jhn Gott beruffen / vnd die Gott durch jhn gepflantzet / vnd wolte da seine fürneme wohnung haben / vnd dieser Kirchen Bischoff vñ Vater sein /<note place="right">D. Lutherus Bischoff vnd Vater / Elias / wagen vñ fürer Israel.</note> vnd bleiben. Denn er selbst aus hohem verstand bedencken köndte / was es erstlich bey den feinden deß Euangelij / für nachdencken machen würde / die daran ein groß frolocken haben würden / das diese Kirche / als verlassen / in verachtung kömet. Zum andern / das E. Churfürst. G. zum höchsten dadurch betrübet würde / die doch sonst allzuhoch beladen. Zum dritten / das es in dieser Stad / vnd in gantzer deudscher Nation / vielen warhafftigen gliedmassen Christi / aus vielen großwichtigen vrsachen / die E. Churfürst. G. selbst besser bedencken / denn wir erzelen können / vnüberwindliche betrübnis bringen würde / so wir doch zum theil allhie sonst warlich nicht geringe last tragen / vnd so diese Schul / darinn durch Gottes gnade jetzund / alle löbliche künste vnd nötige sprachen / also threwlich gelehret werden / als vielleicht an keinem andern ort / zerfallen solt / köndte wol dieses thun ein anfang dazu sein. Es sollen auch dieselbigen Gesandten dieses erbieten thun / so der Ehrwirdige Herr Doctor / an jemands lehr / oder leben / in dieser Vniuersitet oder Stad mißfallen hette / das wir alle dazu helffen wollen / das solch ergernis abgestellet werden sol / vnd sollen in aller </p> </div> </body> </text> </TEI> [341/0357]
fürst. G. mit den allerhöchsten vnd großwichtigsten sachen / die sich in der Christlichen Kirchen / vnd Menschlicher Regirung zutragen mögen / beladen / wissen wir vns schuldig für E. Churf. G. mit hertzen Gott anzuruffen / vnd wolten nicht gerne E. Churfürstliche G. mehr betrübnis machen. Es ist aber eine schrifft anher kommen / von dem Ehrwirdigen Herrn Doctor Martin Luther / vnserm lieben Vater / deren Copeyen wir E. Churf. G. nicht haben gewust zuuerhalten / wiewol wir nicht zweiffeln / E. Churf. G. werde diese sache nicht weniger betrübnis / denn viel andere / die allerbeschwerlichsten sachen / bringen. Es schreibet gedachter Herr Doctor fast diese meinung / das er nicht willens wiederumb anher gen Wittenberg zu kommen / wie er auch für diesem jahr fürgehabt / sich weg zu begeben / darauff der Ehrwirdige Herr Pastor / vnd andere Personen / als von wegen der Kirchen / Vniuersitet vnd Stad / zu jhm gesand / vnd jhn auch mit threnen dafür gebeten.
Anno 1545. sten / vñ bittet D. Lutherum zuuermögen / das er bey jnen bleibe. ALso haben wir jetzund abermal bedacht / gedachten Herrn Pastor / vnd etliche mehr Personen / zu jhm zusenden / mit dieser demütigen bit vnd werbung / das er sein gemüt vnd guten willen / von dieser Kirchen / Vniuersitet / vnd Stad Wittenberg / nicht abwenden wolle. Vnd ob er gleich vmb seiner gesundheit willen / bißweilen ausreisen / auch etliche tage an örten sein wolte / da er seine erquickung zu haben meinet / dasselbige hette seinen weg / Wir beten aber in aller demuth / vnd vmb Gottes willen / er wolte dennoch sich nicht gantz weg wenden / sondern wolte diese Kirchen jhm lassen befohlen sein / dahinn jhn Gott beruffen / vnd die Gott durch jhn gepflantzet / vnd wolte da seine fürneme wohnung haben / vnd dieser Kirchen Bischoff vñ Vater sein / vnd bleiben. Denn er selbst aus hohem verstand bedencken köndte / was es erstlich bey den feinden deß Euangelij / für nachdencken machen würde / die daran ein groß frolocken haben würden / das diese Kirche / als verlassen / in verachtung kömet. Zum andern / das E. Churfürst. G. zum höchsten dadurch betrübet würde / die doch sonst allzuhoch beladen. Zum dritten / das es in dieser Stad / vnd in gantzer deudscher Nation / vielen warhafftigen gliedmassen Christi / aus vielen großwichtigen vrsachen / die E. Churfürst. G. selbst besser bedencken / denn wir erzelen können / vnüberwindliche betrübnis bringen würde / so wir doch zum theil allhie sonst warlich nicht geringe last tragen / vnd so diese Schul / darinn durch Gottes gnade jetzund / alle löbliche künste vnd nötige sprachen / also threwlich gelehret werden / als vielleicht an keinem andern ort / zerfallen solt / köndte wol dieses thun ein anfang dazu sein. Es sollen auch dieselbigen Gesandten dieses erbieten thun / so der Ehrwirdige Herr Doctor / an jemands lehr / oder leben / in dieser Vniuersitet oder Stad mißfallen hette / das wir alle dazu helffen wollen / das solch ergernis abgestellet werden sol / vnd sollen in aller
D. Lutherus Bischoff vnd Vater / Elias / wagen vñ fürer Israel.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |