Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

den / je vnnd allezeit sey Zwinglisch oder Caluinisch / vnd das man jtzo Sacramentirisch nennet / gewesen. Das ist / in der meinung / das der leib vnd blut deß HErrn / mit vnd nach seiner substantz vnd wesen von dem gesegneten brod vnd wein im Abendmal bey vns auff Erden / so weit vnd fern abwesend vnd abgescheiden sey / als der Himel von der Erden ist. Et hoc esset vnum magnum verbum, si verum esset, wie die Juristen sagen / das were ein groß wort / vnd were viel geredt / wenns war were.

NVn wolle der Christliche leser doch vmb Gottes willen acht drauff geben / wie war das sey / das sie zum grund vnd anfang jhrer histerischen Narration setzen. Dann wir wollen diesen jhren ersten vnuerschempten vngrund / durch Gottes gnaden / der öffentlichen vnwarheit so klerlich vberwiesen / als die liebe Sonne am hellen mittag ist / das ein jeder es sehen / ja greiffen vnd fülen möge.

Wiederlegung vnnd falscheit des vorigen gedichts.

DEnn erstlich schreibt Lutherus ja selber / vnd dasselbige mit grossem ernst / protestationis weise / Anno 1527. in dem buch / (Das diese wort noch fest stehen) Ich wil hiermit für Gott vnd aller Welt bezeuget vnd bekandt haben / das ichs mit den Sacramentschwermern nicht halte / noch je gehalten habe / noch jmmermehr halten wil / ob Gott wil.

Anno 1520.

ZVm andern / Wie dazumal der Bapst selber mit allen Papistischen Vniuersiteten / aus allen winckeln vnd orten / Artickels weise zusammen klaubten / vnd verdampten / was Lutherus an der Bäpstischen Kirchen lehr straffte / da sind wol andere Artickel vom Sacrament deß Abendmals mit drunder / aber der Artickel wird darunter nicht gefunden / als solte Lutherus jemals die ware wesentliche gegenwertigkeit deß leibs vnd bluts Christi / in oder vnter dem brod vnd wein im Abendmal / angefochten oder verleugnet haben[.]

Doct. Eck wider D. Lutherum.

ZVm dritten / Wie D. Eck am ende deß 20. jahres / von Rom mit Bäpstlichen Bullen ankommen war / vnd derwegen sonderliche ausschreiben wieder Lutherum aussprengete / vnd vermeinete Lutheri sach bey jedermenniglich noch mehr verdechtig vnd verhasset zumachen / wann er jhme schuld gebe / das er nicht gleubte / das der leib vnd das blut Christi im Abendmal gegenwertig were / wie dasselbige Diettenberger.auch hernach der Münch Diettenberger gethan / hat Lutherus dagegen eine Protestation lassen ausgehen / sampt einem Büchlein / von den newen Eckischen Bullen vnd lügen / vnd spricht im anfang / das D. Eck ein solcher falscher Mensch erkennet vnd beruffen sey / das er leuget vnd treuget was er redet / schreibet vnd thut / vnd wie er folgendes kömpt auff den Artickel von dem waren leib vnd blut Christi im Sacrament / erinnert er sich / das man im Deudschen sprichwort Tom Ien. 1. Pag. 341.saget: Eine öffentliche lügen sey keiner antwort werth / vnd spricht nur kürtzlich / Das D. Eck mir schuld gibt / als solte ich lehren / das

den / je vnnd allezeit sey Zwinglisch oder Caluinisch / vnd das man jtzo Sacramentirisch nennet / gewesen. Das ist / in der meinung / das der leib vnd blut deß HErrn / mit vnd nach seiner substantz vnd wesen von dem gesegneten brod vnd wein im Abendmal bey vns auff Erden / so weit vnd fern abwesend vnd abgescheiden sey / als der Himel von der Erden ist. Et hoc esset vnum magnum verbum, si verum esset, wie die Juristen sagen / das were ein groß wort / vnd were viel geredt / wenns war were.

NVn wolle der Christliche leser doch vmb Gottes willen acht drauff geben / wie war das sey / das sie zum grund vnd anfang jhrer histerischen Narration setzen. Dann wir wollen diesen jhren ersten vnuerschempten vngrund / durch Gottes gnaden / der öffentlichen vnwarheit so klerlich vberwiesen / als die liebe Sonne am hellen mittag ist / das ein jeder es sehen / ja greiffen vnd fülen möge.

Wiéderlegung vnnd falscheit des vorigen gedichts.

DEnn erstlich schreibt Lutherus ja selber / vnd dasselbige mit grossem ernst / protestationis weise / Anno 1527. in dem buch / (Das diese wort noch fest stehen) Ich wil hiermit für Gott vnd aller Welt bezeuget vnd bekandt haben / das ichs mit den Sacramentschwermern nicht halte / noch je gehalten habe / noch jmmermehr halten wil / ob Gott wil.

Anno 1520.

ZVm andern / Wie dazumal der Bapst selber mit allen Papistischen Vniuersiteten / aus allen winckeln vnd orten / Artickels weise zusammen klaubten / vnd verdampten / was Lutherus an der Bäpstischen Kirchen lehr straffte / da sind wol andere Artickel vom Sacrament deß Abendmals mit drunder / aber der Artickel wird darunter nicht gefunden / als solte Lutherus jemals die ware wesentliche gegenwertigkeit deß leibs vnd bluts Christi / in oder vnter dem brod vnd wein im Abendmal / angefochten oder verleugnet haben[.]

Doct. Eck wider D. Lutherum.

ZVm dritten / Wie D. Eck am ende deß 20. jahres / von Rom mit Bäpstlichen Bullen ankommen war / vnd derwegen sonderliche ausschreiben wieder Lutherum aussprengete / vnd vermeinete Lutheri sach bey jedermenniglich noch mehr verdechtig vnd verhasset zumachen / wann er jhme schuld gebe / das er nicht gleubte / das der leib vnd das blut Christi im Abendmal gegenwertig were / wie dasselbige Diettenberger.auch hernach der Münch Diettenberger gethan / hat Lutherus dagegen eine Protestation lassen ausgehen / sampt einem Büchlein / von den newen Eckischen Bullen vnd lügen / vnd spricht im anfang / das D. Eck ein solcher falscher Mensch erkennet vnd beruffen sey / das er leuget vnd treuget was er redet / schreibet vnd thut / vnd wie er folgendes kömpt auff den Artickel von dem waren leib vnd blut Christi im Sacrament / erinnert er sich / das man im Deudschen sprichwort Tom Ien. 1. Pag. 341.saget: Eine öffentliche lügen sey keiner antwort werth / vnd spricht nur kürtzlich / Das D. Eck mir schuld gibt / als solte ich lehren / das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0020" n="4"/>
den / je                      vnnd allezeit sey Zwinglisch oder Caluinisch / vnd das man jtzo Sacramentirisch                      nennet / gewesen. Das ist / in der meinung / das der leib vnd blut deß HErrn /                      mit vnd nach seiner substantz vnd wesen von dem gesegneten brod vnd wein im                      Abendmal bey vns auff Erden / so weit vnd fern abwesend vnd abgescheiden sey /                      als der Himel von der Erden ist. Et hoc esset vnum magnum verbum, si verum                      esset, wie die Juristen sagen / das were ein groß wort / vnd were viel geredt /                      wenns war were.</p>
        <p>NVn wolle der Christliche leser doch vmb Gottes willen acht drauff geben / wie                      war das sey / das sie zum grund vnd anfang jhrer histerischen Narration setzen.                      Dann wir wollen diesen jhren ersten vnuerschempten vngrund / durch Gottes gnaden                      / der öffentlichen vnwarheit so klerlich vberwiesen / als die liebe Sonne am                      hellen mittag ist / das ein jeder es sehen / ja greiffen vnd fülen möge.</p>
        <note place="left">Wiéderlegung vnnd falscheit des vorigen gedichts.</note>
        <p>DEnn erstlich schreibt Lutherus ja selber / vnd dasselbige mit grossem ernst /                      protestationis weise / Anno 1527. in dem buch / (Das diese wort noch fest                      stehen) Ich wil hiermit für Gott vnd aller Welt bezeuget vnd bekandt haben / das                      ichs mit den Sacramentschwermern nicht halte / noch je gehalten habe / noch                      jmmermehr halten wil / ob Gott wil.</p>
        <note place="left">Anno 1520.</note>
        <p>ZVm andern / Wie dazumal der Bapst selber mit allen Papistischen Vniuersiteten /                      aus allen winckeln vnd orten / Artickels weise zusammen klaubten / vnd                      verdampten / was Lutherus an der Bäpstischen Kirchen lehr straffte / da sind wol                      andere Artickel vom Sacrament deß Abendmals mit drunder / aber der Artickel wird                      darunter nicht gefunden / als solte Lutherus jemals die ware wesentliche                      gegenwertigkeit deß leibs vnd bluts Christi / in oder vnter dem brod vnd wein im                      Abendmal / angefochten oder verleugnet haben<supplied>.</supplied></p>
        <note place="left">Doct. Eck wider D. Lutherum.</note>
        <p>ZVm dritten / Wie D. Eck am ende deß 20. jahres / von Rom mit Bäpstlichen Bullen                      ankommen war / vnd derwegen sonderliche ausschreiben wieder Lutherum                      aussprengete / vnd vermeinete Lutheri sach bey jedermenniglich noch mehr                      verdechtig vnd verhasset zumachen / wann er jhme schuld gebe / das er nicht                      gleubte / das der leib vnd das blut Christi im Abendmal gegenwertig were / wie                      dasselbige <note place="left">Diettenberger.</note>auch hernach der Münch                      Diettenberger gethan / hat Lutherus dagegen eine Protestation lassen ausgehen /                      sampt einem Büchlein / von den newen Eckischen Bullen vnd lügen / vnd spricht im                      anfang / das D. Eck ein solcher falscher Mensch erkennet vnd beruffen sey / das                      er leuget vnd treuget was er redet / schreibet vnd thut / vnd wie er folgendes                      kömpt auff den Artickel von dem waren leib vnd blut Christi im Sacrament /                      erinnert er sich / das man im Deudschen sprichwort <note place="left">Tom                          Ien. 1. Pag. 341.</note>saget: Eine öffentliche lügen sey keiner antwort                      werth / vnd spricht nur kürtzlich / Das D. Eck mir schuld gibt / als solte ich                      lehren / das
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0020] den / je vnnd allezeit sey Zwinglisch oder Caluinisch / vnd das man jtzo Sacramentirisch nennet / gewesen. Das ist / in der meinung / das der leib vnd blut deß HErrn / mit vnd nach seiner substantz vnd wesen von dem gesegneten brod vnd wein im Abendmal bey vns auff Erden / so weit vnd fern abwesend vnd abgescheiden sey / als der Himel von der Erden ist. Et hoc esset vnum magnum verbum, si verum esset, wie die Juristen sagen / das were ein groß wort / vnd were viel geredt / wenns war were. NVn wolle der Christliche leser doch vmb Gottes willen acht drauff geben / wie war das sey / das sie zum grund vnd anfang jhrer histerischen Narration setzen. Dann wir wollen diesen jhren ersten vnuerschempten vngrund / durch Gottes gnaden / der öffentlichen vnwarheit so klerlich vberwiesen / als die liebe Sonne am hellen mittag ist / das ein jeder es sehen / ja greiffen vnd fülen möge. DEnn erstlich schreibt Lutherus ja selber / vnd dasselbige mit grossem ernst / protestationis weise / Anno 1527. in dem buch / (Das diese wort noch fest stehen) Ich wil hiermit für Gott vnd aller Welt bezeuget vnd bekandt haben / das ichs mit den Sacramentschwermern nicht halte / noch je gehalten habe / noch jmmermehr halten wil / ob Gott wil. ZVm andern / Wie dazumal der Bapst selber mit allen Papistischen Vniuersiteten / aus allen winckeln vnd orten / Artickels weise zusammen klaubten / vnd verdampten / was Lutherus an der Bäpstischen Kirchen lehr straffte / da sind wol andere Artickel vom Sacrament deß Abendmals mit drunder / aber der Artickel wird darunter nicht gefunden / als solte Lutherus jemals die ware wesentliche gegenwertigkeit deß leibs vnd bluts Christi / in oder vnter dem brod vnd wein im Abendmal / angefochten oder verleugnet haben. ZVm dritten / Wie D. Eck am ende deß 20. jahres / von Rom mit Bäpstlichen Bullen ankommen war / vnd derwegen sonderliche ausschreiben wieder Lutherum aussprengete / vnd vermeinete Lutheri sach bey jedermenniglich noch mehr verdechtig vnd verhasset zumachen / wann er jhme schuld gebe / das er nicht gleubte / das der leib vnd das blut Christi im Abendmal gegenwertig were / wie dasselbige auch hernach der Münch Diettenberger gethan / hat Lutherus dagegen eine Protestation lassen ausgehen / sampt einem Büchlein / von den newen Eckischen Bullen vnd lügen / vnd spricht im anfang / das D. Eck ein solcher falscher Mensch erkennet vnd beruffen sey / das er leuget vnd treuget was er redet / schreibet vnd thut / vnd wie er folgendes kömpt auff den Artickel von dem waren leib vnd blut Christi im Sacrament / erinnert er sich / das man im Deudschen sprichwort saget: Eine öffentliche lügen sey keiner antwort werth / vnd spricht nur kürtzlich / Das D. Eck mir schuld gibt / als solte ich lehren / das Diettenberger. Tom Ien. 1. Pag. 341.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/20
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_historia_1584/20>, abgerufen am 25.11.2024.