Kirchner, Timotheus: Gründliche warhafftige Historia: von der Augspurgischen Confession wie die Anno 1530 geschrieben. Leipzig, 1584.rus in seiner grossen bekentnis / pag. 493. Ich hab offtmals gnug bekennetAnno 1530. / das mirs keinen hader gelten sol / es bleibe wein da / oder nicht:Die Papisten behalten doch leib vnd blut im Abendmal / die Sacramentirer aber leugnens. Mir ist gnug / das Christus blut da sey / es gehe dem wein / wie Gott wil. Vnd ehe ich mit den Schwermern wolte eitel wein haben / ich wolt ehe mit dem Bapst eitel blut haben. ES ist auch zum vberflus dieses zumercken / das in der gütlichen friedshandlung zu Augspurg / die Papisten etlich mal den protestirenden zugemutet haben / das sie solten die verwandlung des brods in den leib Christi gleuben vnd bekennen / also / das nicht mehr brod allda sey. Aber die vnsern haben diesen anhang nicht können noch wollen annemen / noch darein willigen / sondern sind bey jhrer einfeltigen bekentnis / von der waren gegenwertigkeit des leibs vnd bluts Christi im heiligen Abendmal / bestendiglich geblieben. Ist auch endlich von Keyser Carolo der Transubstantiation halben in sie weiter nicht gedrungen worden. WAs belangt die wort in der Augspurgischen Confession (vnter der gestalt des brods vnd weins) ist in vnsern Kirchen dazumal / wie auch noch heutiges tages / das wörtlein (Species, gestalt) andersSpecies, gestalt. nicht gebrauchet worden / denn für ein theil des Sacraments / als das mit dem sichtbaren brod vnd wein im Abendmal / der ware leib vnd blut Christi warhafftig gegenwertig sey / da ausgeteilet vnd genommen werde / als wenn die vnsern in gemeinen reden sagen: Man sol den Leyen das Sacrament in / oder vnter beyder gestalt / vnd nichtVnter zweyerley gestalt. nur in einer gestalt / reichen vnd geben / vnd würden die vnsern / auch gemeine Leute schwerlich das für gut auffnemen / wenn man daraus schliessen vnd sagen wolte / das wir darumb Papistisch worden weren. DEnn wenn wir lesen Luc. am 3. Der H. Geist fuhr herniderLeibliche gestalt. in leiblicher gestalt / auff Christum / wie eine Taube / verstehet niemand mit / oder vnter den worten / einige Transsubstantiationem oder verwandlung.In oder vn ter der gestalt des brods vnd weins. So sind auch die wort In, vel sub specie panis & vini, bey Augustino, vnd bey andern patribus gemein / die doch keine Transubstantiation gehalten. SO haben die vnsern das wort (gestalt) hernach deutlich also erkleret / das es nicht auff die Transubstantiation solle gezogen / oderBucerus in lib. German. cuius inscriptio est: Christlich vngeferlich bedencken / edito anno 1545. Die Sacra mentirer brauchen selbst das wort / gestalt. dauon verstanden werden / Denn also lauten auch Buceri wort von der Augspurgischen Confession: Das wort (gestalt) sol nicht auff die Transubstantiation / sondern nach dem brauch der Alten / vnd vnser Confession (welche diese rede auch also gebrauchet hat) verstanden werden / nemlich / das mit den sichtbaren Zeichen / brod vnd wein / die vnsichtbaren gaben / der ware leib vnd das ware blut vnsers HErren / gegeben vnd empfangen werden. Vnd zwar auch die Sacramentirer selbs / haben offt das wort (gestalt) also gebraucht / wie rus in seiner grossen bekentnis / pag. 493. Ich hab offtmals gnug bekennetAnno 1530. / das mirs keinen hader gelten sol / es bleibe wein da / oder nicht:Die Papisten behaltẽ doch leib vñ blut im Abẽdmal / die Sacramẽtirer aber leugnens. Mir ist gnug / das Christus blut da sey / es gehe dem wein / wie Gott wil. Vnd ehe ich mit den Schwermern wolte eitel wein haben / ich wolt ehe mit dem Bapst eitel blut haben. ES ist auch zum vberflus dieses zumercken / das in der gütlichen friedshandlung zu Augspurg / die Papisten etlich mal den protestirenden zugemutet haben / das sie solten die verwandlung des brods in den leib Christi gleuben vnd bekennen / also / das nicht mehr brod allda sey. Aber die vnsern haben diesen anhang nicht können noch wollen annemen / noch darein willigen / sondern sind bey jhrer einfeltigen bekentnis / von der waren gegenwertigkeit des leibs vnd bluts Christi im heiligen Abendmal / bestendiglich geblieben. Ist auch endlich von Keyser Carolo der Transubstantiation halben in sie weiter nicht gedrungen worden. WAs belangt die wort in der Augspurgischen Confession (vnter der gestalt des brods vnd weins) ist in vnsern Kirchen dazumal / wie auch noch heutiges tages / das wörtlein (Species, gestalt) andersSpecies, gestalt. nicht gebrauchet worden / denn für ein theil des Sacraments / als das mit dem sichtbaren brod vnd wein im Abendmal / der ware leib vnd blut Christi warhafftig gegenwertig sey / da ausgeteilet vnd genommen werde / als wenn die vnsern in gemeinen reden sagen: Man sol den Leyen das Sacrament in / oder vnter beyder gestalt / vnd nichtVnter zweyerley gestalt. nur in einer gestalt / reichen vnd geben / vnd würden die vnsern / auch gemeine Leute schwerlich das für gut auffnemen / wenn man daraus schliessen vnd sagen wolte / das wir darumb Papistisch worden weren. DEnn wenn wir lesen Luc. am 3. Der H. Geist fuhr herniderLeibliche gestalt. in leiblicher gestalt / auff Christum / wie eine Taube / verstehet niemand mit / oder vnter den worten / einige Transsubstantiationem oder verwandlung.In oder vn ter der gestalt des brods vnd weins. So sind auch die wort In, vel sub specie panis & vini, bey Augustino, vnd bey andern patribus gemein / die doch keine Transubstantiation gehalten. SO haben die vnsern das wort (gestalt) hernach deutlich also erkleret / das es nicht auff die Transubstantiation solle gezogen / oderBucerus in lib. Germã. cuius inscriptio est: Christlich vngeferlich bedencken / edito anno 1545. Die Sacra mentirer brauchen selbst das wort / gestalt. dauon verstanden werden / Denn also lauten auch Buceri wort von der Augspurgischen Confession: Das wort (gestalt) sol nicht auff die Transubstantiation / sondern nach dem brauch der Alten / vnd vnser Confession (welche diese rede auch also gebrauchet hat) verstanden werden / nemlich / das mit den sichtbaren Zeichen / brod vnd wein / die vnsichtbaren gaben / der ware leib vnd das ware blut vnsers HErren / gegeben vnd empfangen werden. Vnd zwar auch die Sacramentirer selbs / haben offt das wort (gestalt) also gebraucht / wie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#drucke_418-theol-2f_00141" n="125"/> rus in seiner grossen bekentnis / pag. 493. Ich hab offtmals gnug bekennet<note place="right">Anno 1530.</note> / das mirs keinen hader gelten sol / es bleibe wein da / oder nicht:<note place="right">Die Papisten behaltẽ doch leib vñ blut im Abẽdmal / die Sacramẽtirer aber leugnens.</note> Mir ist gnug / das Christus blut da sey / es gehe dem wein / wie Gott wil. Vnd ehe ich mit den Schwermern wolte eitel wein haben / ich wolt ehe mit dem Bapst eitel blut haben.</p> <p>ES ist auch zum vberflus dieses zumercken / das in der gütlichen friedshandlung zu Augspurg / die Papisten etlich mal den protestirenden zugemutet haben / das sie solten die verwandlung des brods in den leib Christi gleuben vnd bekennen / also / das nicht mehr brod allda sey. Aber die vnsern haben diesen anhang nicht können noch wollen annemen / noch darein willigen / sondern sind bey jhrer einfeltigen bekentnis / von der waren gegenwertigkeit des leibs vnd bluts Christi im heiligen Abendmal / bestendiglich geblieben. Ist auch endlich von Keyser Carolo der Transubstantiation halben in sie weiter nicht gedrungen worden.</p> <p>WAs belangt die wort in der Augspurgischen Confession (vnter der gestalt des brods vnd weins) ist in vnsern Kirchen dazumal / wie auch noch heutiges tages / das wörtlein (Species, gestalt) anders<note place="right">Species, gestalt.</note> nicht gebrauchet worden / denn für ein theil des Sacraments / als das mit dem sichtbaren brod vnd wein im Abendmal / der ware leib vnd blut Christi warhafftig gegenwertig sey / da ausgeteilet vnd genommen werde / als wenn die vnsern in gemeinen reden sagen: Man sol den Leyen das Sacrament in / oder vnter beyder gestalt / vnd nicht<note place="right">Vnter zweyerley gestalt.</note> nur in einer gestalt / reichen vnd geben / vnd würden die vnsern / auch gemeine Leute schwerlich das für gut auffnemen / wenn man daraus schliessen vnd sagen wolte / das wir darumb Papistisch worden weren.</p> <p>DEnn wenn wir lesen Luc. am 3. Der H. Geist fuhr hernider<note place="right">Leibliche gestalt.</note> in leiblicher gestalt / auff Christum / wie eine Taube / verstehet niemand mit / oder vnter den worten / einige Transsubstantiationem oder verwandlung.<note place="right">In oder vn ter der gestalt des brods vnd weins.</note> So sind auch die wort In, vel sub specie panis & vini, bey Augustino, vnd bey andern patribus gemein / die doch keine Transubstantiation gehalten.</p> <p>SO haben die vnsern das wort (gestalt) hernach deutlich also erkleret / das es nicht auff die Transubstantiation solle gezogen / oder<note place="right">Bucerus in lib. Germã. cuius inscriptio est: Christlich vngeferlich bedencken / edito anno 1545. Die Sacra mentirer brauchen selbst das wort / gestalt.</note> dauon verstanden werden / Denn also lauten auch Buceri wort von der Augspurgischen Confession: Das wort (gestalt) sol nicht auff die Transubstantiation / sondern nach dem brauch der Alten / vnd vnser Confession (welche diese rede auch also gebrauchet hat) verstanden werden / nemlich / das mit den sichtbaren Zeichen / brod vnd wein / die vnsichtbaren gaben / der ware leib vnd das ware blut vnsers HErren / gegeben vnd empfangen werden. Vnd zwar auch die Sacramentirer selbs / haben offt das wort (gestalt) also gebraucht / wie </p> </div> </body> </text> </TEI> [125/NaN]
rus in seiner grossen bekentnis / pag. 493. Ich hab offtmals gnug bekennet / das mirs keinen hader gelten sol / es bleibe wein da / oder nicht: Mir ist gnug / das Christus blut da sey / es gehe dem wein / wie Gott wil. Vnd ehe ich mit den Schwermern wolte eitel wein haben / ich wolt ehe mit dem Bapst eitel blut haben.
Anno 1530.
Die Papisten behaltẽ doch leib vñ blut im Abẽdmal / die Sacramẽtirer aber leugnens. ES ist auch zum vberflus dieses zumercken / das in der gütlichen friedshandlung zu Augspurg / die Papisten etlich mal den protestirenden zugemutet haben / das sie solten die verwandlung des brods in den leib Christi gleuben vnd bekennen / also / das nicht mehr brod allda sey. Aber die vnsern haben diesen anhang nicht können noch wollen annemen / noch darein willigen / sondern sind bey jhrer einfeltigen bekentnis / von der waren gegenwertigkeit des leibs vnd bluts Christi im heiligen Abendmal / bestendiglich geblieben. Ist auch endlich von Keyser Carolo der Transubstantiation halben in sie weiter nicht gedrungen worden.
WAs belangt die wort in der Augspurgischen Confession (vnter der gestalt des brods vnd weins) ist in vnsern Kirchen dazumal / wie auch noch heutiges tages / das wörtlein (Species, gestalt) anders nicht gebrauchet worden / denn für ein theil des Sacraments / als das mit dem sichtbaren brod vnd wein im Abendmal / der ware leib vnd blut Christi warhafftig gegenwertig sey / da ausgeteilet vnd genommen werde / als wenn die vnsern in gemeinen reden sagen: Man sol den Leyen das Sacrament in / oder vnter beyder gestalt / vnd nicht nur in einer gestalt / reichen vnd geben / vnd würden die vnsern / auch gemeine Leute schwerlich das für gut auffnemen / wenn man daraus schliessen vnd sagen wolte / das wir darumb Papistisch worden weren.
Species, gestalt.
Vnter zweyerley gestalt. DEnn wenn wir lesen Luc. am 3. Der H. Geist fuhr hernider in leiblicher gestalt / auff Christum / wie eine Taube / verstehet niemand mit / oder vnter den worten / einige Transsubstantiationem oder verwandlung. So sind auch die wort In, vel sub specie panis & vini, bey Augustino, vnd bey andern patribus gemein / die doch keine Transubstantiation gehalten.
Leibliche gestalt.
In oder vn ter der gestalt des brods vnd weins. SO haben die vnsern das wort (gestalt) hernach deutlich also erkleret / das es nicht auff die Transubstantiation solle gezogen / oder dauon verstanden werden / Denn also lauten auch Buceri wort von der Augspurgischen Confession: Das wort (gestalt) sol nicht auff die Transubstantiation / sondern nach dem brauch der Alten / vnd vnser Confession (welche diese rede auch also gebrauchet hat) verstanden werden / nemlich / das mit den sichtbaren Zeichen / brod vnd wein / die vnsichtbaren gaben / der ware leib vnd das ware blut vnsers HErren / gegeben vnd empfangen werden. Vnd zwar auch die Sacramentirer selbs / haben offt das wort (gestalt) also gebraucht / wie
Bucerus in lib. Germã. cuius inscriptio est: Christlich vngeferlich bedencken / edito anno 1545. Die Sacra mentirer brauchen selbst das wort / gestalt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |