Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Anno 2526.Predigt eben das ist / das im Sacrament / vnd widerumb / ist doch darüber dieser Vortheil / daß es hie auff gewisse Person deutet. Dort deutet vnnd mahlet man keine Person abe / aber hie wirdt es dir vnnd mir in sonderheit gegeben / daß die Predigt vns zu eigen kömpt. Denn wenn ich sage / Das ist der Leib / der für euch gegeben wirdt / Das ist das Blut / das für euch vergossen wirdt / zur vergebung der Sünden / da gedencke ich sein / verkündige vnd sage von seinem Todt / ohn daß es nicht offentlich geschihet in gemein / sondern allein auff dich gezogen wirdt.

Das Abendmal gehöret für die Christen allein / die Predig aber gehöret für alle menschen.

So hat es Christus geordnet / daß / wenn wir zuhauffe kommen / soll ein jeglicher von dem Brot vnd Kelch nemmen / vnnd darnach von des HERREN Todt predigen. Warumb? Denn man soll den Leib vnnd Blut im Abendmal niemandt geben / denn allein die Christen sind / die zuuor gehöret haben Christum predigen. Aber die Predigt oder Verkündigung gilt in gemein für jederman / auch für die / so noch nicht Christen sind. Die Christen sollens alleine geniessen / aber doch darneben gedencken / daß jhrer mehr werden. Darumb soll mans offentlich außschreien / vnnd solch offentlich Gedechtnus halten / daß die auch herzu kommen / die es noch nicht wissen / etc. Die aber zum Sacrament gehen / sollen glauben vnnd sicher sein / nicht allein / daß sie Christus warhafftig Leib vnnd Blut darinne empfahen / sondern auch / daß dieser Schatz jhnen da geschenckt werde / vnd jhr eigen sey. Wozu? Nicht vmbs Gelds oder Verdiensts willen Vergebung der Sünden./ als ein Werck / wie die Mönche vnnd Pfaffen Meß halten / sondern für vns / zur vergebung der Sünden. Nun wissen wir wol / was vergebung der Sünden heisset. Wenn er vergibt / so vergibt er alles gantz vnnd gar / lest nichts vnuergeben. Wenn ich nun der Sünden loß vnnd frey bin / so bin ich auch des Todes / Teuffels / vnnd der Hellen loß / vnnd bin ein Kind Gottes / ein HERR Himmels vnd der Erden.

Anno 2526.Predigt eben das ist / das im Sacrament / vnd widerumb / ist doch darüber dieser Vortheil / daß es hie auff gewisse Person deutet. Dort deutet vnnd mahlet man keine Person abe / aber hie wirdt es dir vnnd mir in sonderheit gegeben / daß die Predigt vns zu eigen kömpt. Denn wenn ich sage / Das ist der Leib / der für euch gegeben wirdt / Das ist das Blut / das für euch vergossen wirdt / zur vergebung der Sünden / da gedencke ich sein / verkündige vñ sage von seinem Todt / ohn daß es nicht offentlich geschihet in gemein / sondern allein auff dich gezogen wirdt.

Das Abendmal gehöret für die Christen allein / die Predig aber gehöret für alle menschen.

So hat es Christus geordnet / daß / wenn wir zuhauffe kommen / soll ein jeglicher von dem Brot vnd Kelch nemmen / vnnd darnach von des HERREN Todt predigen. Warumb? Denn man soll den Leib vnnd Blut im Abendmal niemandt geben / denn allein die Christen sind / die zuuor gehöret haben Christum predigen. Aber die Predigt oder Verkündigung gilt in gemein für jederman / auch für die / so noch nicht Christen sind. Die Christen sollens alleine geniessen / aber doch darneben gedencken / daß jhrer mehr werden. Darumb soll mans offentlich außschreien / vnnd solch offentlich Gedechtnus halten / daß die auch herzu kommen / die es noch nicht wissen / etc. Die aber zum Sacrament gehen / sollen glauben vnnd sicher sein / nicht allein / daß sie Christus warhafftig Leib vnnd Blut darinne empfahen / sondern auch / daß dieser Schatz jhnen da geschenckt werde / vnd jhr eigen sey. Wozu? Nicht vmbs Gelds oder Verdiensts willen Vergebung der Sünden./ als ein Werck / wie die Mönche vnnd Pfaffen Meß halten / sondern für vns / zur vergebung der Sünden. Nun wissen wir wol / was vergebung der Sünden heisset. Weñ er vergibt / so vergibt er alles gantz vnnd gar / lest nichts vnuergeben. Wenn ich nun der Sünden loß vnnd frey bin / so bin ich auch des Todes / Teuffels / vnnd der Hellen loß / vnnd bin ein Kind Gottes / ein HERR Himmels vnd der Erden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0098" n="82"/><note place="left">Anno 2526.</note>Predigt eben das ist / das im                      Sacrament / vnd widerumb / ist doch darüber dieser Vortheil / daß es hie auff                      gewisse Person deutet. Dort deutet vnnd mahlet man keine Person abe / aber hie                      wirdt es dir vnnd mir in sonderheit gegeben / daß die Predigt vns zu eigen                      kömpt. Denn wenn ich sage / Das ist der Leib / der für euch gegeben wirdt / Das                      ist das Blut / das für euch vergossen wirdt / zur vergebung der Sünden / da                      gedencke ich sein / verkündige vn&#x0303; sage von seinem Todt / ohn daß                      es nicht offentlich geschihet in gemein / sondern allein auff dich gezogen                      wirdt.</p>
        <note place="left">Das Abendmal gehöret für die Christen allein / die Predig                      aber gehöret für alle menschen.</note>
        <p>So hat es Christus geordnet / daß / wenn wir zuhauffe kommen / soll ein jeglicher                      von dem Brot vnd Kelch nemmen / vnnd darnach von des HERREN Todt predigen.                      Warumb? Denn man soll den Leib vnnd Blut im Abendmal niemandt geben / denn                      allein die Christen sind / die zuuor gehöret haben Christum predigen. Aber die                      Predigt oder Verkündigung gilt in gemein für jederman / auch für die / so noch                      nicht Christen sind. Die Christen sollens alleine geniessen / aber doch darneben                      gedencken / daß jhrer mehr werden. Darumb soll mans offentlich außschreien /                      vnnd solch offentlich Gedechtnus halten / daß die auch herzu kommen / die es                      noch nicht wissen / etc. Die aber zum Sacrament gehen / sollen glauben vnnd                      sicher sein / nicht allein / daß sie Christus warhafftig Leib vnnd Blut darinne                      empfahen / sondern auch / daß dieser Schatz jhnen da geschenckt werde / vnd jhr                      eigen sey. Wozu? Nicht vmbs Gelds oder Verdiensts willen <note place="left">Vergebung der Sünden.</note>/ als ein Werck / wie die                      Mönche vnnd Pfaffen Meß halten / sondern für vns / zur vergebung der Sünden. Nun                      wissen wir wol / was vergebung der Sünden heisset. Wen&#x0303; er vergibt                      / so vergibt er alles gantz vnnd gar / lest nichts vnuergeben. Wenn ich nun der                      Sünden loß vnnd frey bin / so bin ich auch des Todes / Teuffels / vnnd der                      Hellen loß / vnnd bin ein Kind Gottes / ein HERR Himmels vnd der Erden.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[82/0098] Predigt eben das ist / das im Sacrament / vnd widerumb / ist doch darüber dieser Vortheil / daß es hie auff gewisse Person deutet. Dort deutet vnnd mahlet man keine Person abe / aber hie wirdt es dir vnnd mir in sonderheit gegeben / daß die Predigt vns zu eigen kömpt. Denn wenn ich sage / Das ist der Leib / der für euch gegeben wirdt / Das ist das Blut / das für euch vergossen wirdt / zur vergebung der Sünden / da gedencke ich sein / verkündige vñ sage von seinem Todt / ohn daß es nicht offentlich geschihet in gemein / sondern allein auff dich gezogen wirdt. Anno 2526. So hat es Christus geordnet / daß / wenn wir zuhauffe kommen / soll ein jeglicher von dem Brot vnd Kelch nemmen / vnnd darnach von des HERREN Todt predigen. Warumb? Denn man soll den Leib vnnd Blut im Abendmal niemandt geben / denn allein die Christen sind / die zuuor gehöret haben Christum predigen. Aber die Predigt oder Verkündigung gilt in gemein für jederman / auch für die / so noch nicht Christen sind. Die Christen sollens alleine geniessen / aber doch darneben gedencken / daß jhrer mehr werden. Darumb soll mans offentlich außschreien / vnnd solch offentlich Gedechtnus halten / daß die auch herzu kommen / die es noch nicht wissen / etc. Die aber zum Sacrament gehen / sollen glauben vnnd sicher sein / nicht allein / daß sie Christus warhafftig Leib vnnd Blut darinne empfahen / sondern auch / daß dieser Schatz jhnen da geschenckt werde / vnd jhr eigen sey. Wozu? Nicht vmbs Gelds oder Verdiensts willen / als ein Werck / wie die Mönche vnnd Pfaffen Meß halten / sondern für vns / zur vergebung der Sünden. Nun wissen wir wol / was vergebung der Sünden heisset. Weñ er vergibt / so vergibt er alles gantz vnnd gar / lest nichts vnuergeben. Wenn ich nun der Sünden loß vnnd frey bin / so bin ich auch des Todes / Teuffels / vnnd der Hellen loß / vnnd bin ein Kind Gottes / ein HERR Himmels vnd der Erden. Vergebung der Sünden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/98
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/98>, abgerufen am 13.05.2024.