Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1525.also verordnet / vnd eingesetzt hat / wenn ich jhme nur gleube / vnd thue / was er befohlen hat. In demselbigen jhar hat auch Lutherus geschrieben an alle Christen zu Straßburg / sich wol vorzusehen für Carlstads schwermerey vom Sacrament / Tom. 3. Teutsch / pag. 104. Vnd weil man vorwendet / es sey kein neher Weg / die Papistische Messe vmbzustossen / denn der Zuuinglianismus, D. Lutherus bleibt bey Gottes Wort / vnd kan vnd wil sich zu der Sacramentierer gleissenden vnnd gleißnerischen Argumenten nicht begeben.Vnnd weil Lutherus wider der Papisten Opffermesse viel geschrieben / wollen etliche drauß schliessen / er sey zuuor auff dem Zwinglischen wege / oder ja nicht weit dauon gewest / wollen wir etliche wenig Wort darauß verzeichnen. Vnd spricht Lutherus: Das bekenne ich / wo D. Carlstad / oder jemand anders / vor fünff jharen / mich hette mögen berichten / daß im Sacrament nichts denn Brot vnnd Wein were / der hette mir einen grossen dienst gethan / ich habe wol so harte anfechtung da erlitten / vnnd mich gerungen vnd gewunden / daß ich gerne herauß gewesen were / weil ich wol sahe / daß ich damit dem Bapsthumb einen grossen stoß hette können geben. Ich hab auch zweene gehabt / die geschickter daruon zu mir geschrieben haben / denn D. Carlstad / vnd nit also die Wort gemartert nach eignem dünckel. Aber ich bin gefangen / kan nicht herauß / der Text ist so gewaltig da / vnd wil sich mit Worten nicht lassen auß dem Sinn reissen / ja wenns noch heutiges Tages möchte geschehen / daß jemand mit bestendigem Grunde beweisete / das schlecht Brot vnnd Wein da were / man dürffte mich nicht so antasten mit Grimm / ich bin leider allzu geneiget darzu / souiel ich meinen Adam spüre. Aber wie D. Carlstad dauon schwermet / ficht mich so wenig an / daß mein meinung nur desto stercker dadurch wirdt / vnd wenn ichs vorhin nicht hette gegleubt / würde ich durch solche lame possen / ohn alle Schrifft / allein auff Vernunfft vnnd dunckel gesetzt / allererst gleuben / daß seine meinung müste nichts sein. Haec Lutherus. Auch in dem jhar hat Carlstad D. Luthero ein Buch zugeschickt / dafür Lutherus eine vorrede gemacht / Tom. 3. pag. 155. vnnd lautet also: Anno 1525.also verordnet / vnd eingesetzt hat / wenn ich jhme nur gleube / vnd thue / was er befohlen hat. In demselbigen jhar hat auch Lutherus geschrieben an alle Christen zu Straßburg / sich wol vorzusehen für Carlstads schwermerey vom Sacrament / Tom. 3. Teutsch / pag. 104. Vnd weil man vorwendet / es sey kein neher Weg / die Papistische Messe vmbzustossen / denn der Zuuinglianismus, D. Lutherus bleibt bey Gottes Wort / vnd kan vnd wil sich zu der Sacramentierer gleissenden vnnd gleißnerischen Argumenten nicht begeben.Vnnd weil Lutherus wider der Papisten Opffermesse viel geschrieben / wollen etliche drauß schliessen / er sey zuuor auff dem Zwinglischen wege / oder ja nicht weit dauon gewest / wollen wir etliche wenig Wort darauß verzeichnen. Vnd spricht Lutherus: Das bekenne ich / wo D. Carlstad / oder jemand anders / vor fünff jharen / mich hette mögen berichten / daß im Sacrament nichts denn Brot vnnd Wein were / der hette mir einen grossen dienst gethan / ich habe wol so harte anfechtung da erlitten / vnnd mich gerungen vnd gewunden / daß ich gerne herauß gewesen were / weil ich wol sahe / daß ich damit dem Bapsthumb einen grossen stoß hette köñen geben. Ich hab auch zweene gehabt / die geschickter daruon zu mir geschrieben haben / denn D. Carlstad / vnd nit also die Wort gemartert nach eignem dünckel. Aber ich bin gefangen / kan nicht herauß / der Text ist so gewaltig da / vñ wil sich mit Worten nicht lassen auß dem Sinn reissen / ja wenns noch heutiges Tages möchte geschehen / daß jemand mit bestendigem Grunde beweisete / das schlecht Brot vnnd Wein da were / man dürffte mich nicht so antasten mit Grim̃ / ich bin leider allzu geneiget darzu / souiel ich meinen Adam spüre. Aber wie D. Carlstad dauon schwermet / ficht mich so wenig an / daß mein meinung nur desto stercker dadurch wirdt / vnd wenn ichs vorhin nicht hette gegleubt / würde ich durch solche lame possen / ohn alle Schrifft / allein auff Vernunfft vnnd dunckel gesetzt / allererst gleuben / daß seine meinung müste nichts sein. Haec Lutherus. Auch in dem jhar hat Carlstad D. Luthero ein Buch zugeschickt / dafür Lutherus eine vorrede gemacht / Tom. 3. pag. 155. vnnd lautet also: <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0078" n="62"/><note place="left">Anno 1525.</note>also verordnet / vnd eingesetzt hat / wenn ich jhme nur gleube / vnd thue / was er befohlen hat. In demselbigen jhar hat auch Lutherus geschrieben an alle Christen zu Straßburg / sich wol vorzusehen für Carlstads schwermerey vom Sacrament / Tom. 3. Teutsch / pag. 104. Vnd weil man vorwendet / es sey kein neher Weg / die Papistische Messe vmbzustossen / denn der Zuuinglianismus, <note place="left">D. Lutherus bleibt bey Gottes Wort / vnd kan vnd wil sich zu der Sacramentierer gleissenden vnnd gleißnerischen Argumenten nicht begeben.</note>Vnnd weil Lutherus wider der Papisten Opffermesse viel geschrieben / wollen etliche drauß schliessen / er sey zuuor auff dem Zwinglischen wege / oder ja nicht weit dauon gewest / wollen wir etliche wenig Wort darauß verzeichnen. Vnd spricht Lutherus: Das bekenne ich / wo D. Carlstad / oder jemand anders / vor fünff jharen / mich hette mögen berichten / daß im Sacrament nichts denn Brot vnnd Wein were / der hette mir einen grossen dienst gethan / ich habe wol so harte anfechtung da erlitten / vnnd mich gerungen vnd gewunden / daß ich gerne herauß gewesen were / weil ich wol sahe / daß ich damit dem Bapsthumb einen grossen stoß hette köñen geben. Ich hab auch zweene gehabt / die geschickter daruon zu mir geschrieben haben / denn D. Carlstad / vnd nit also die Wort gemartert nach eignem dünckel. Aber ich bin gefangen / kan nicht herauß / der Text ist so gewaltig da / vñ wil sich mit Worten nicht lassen auß dem Sinn reissen / ja wenns noch heutiges Tages möchte geschehen / daß jemand mit bestendigem Grunde beweisete / das schlecht Brot vnnd Wein da were / man dürffte mich nicht so antasten mit Grim̃ / ich bin leider allzu geneiget darzu / souiel ich meinen Adam spüre. Aber wie D. Carlstad dauon schwermet / ficht mich so wenig an / daß mein meinung nur desto stercker dadurch wirdt / vnd wenn ichs vorhin nicht hette gegleubt / würde ich durch solche lame possen / ohn alle Schrifft / allein auff Vernunfft vnnd dunckel gesetzt / allererst gleuben / daß seine meinung müste nichts sein. Haec Lutherus. Auch in dem jhar hat Carlstad D. Luthero ein Buch zugeschickt / dafür Lutherus eine vorrede gemacht / Tom. 3. pag. 155. vnnd lautet also:</p> </div> </body> </text> </TEI> [62/0078]
also verordnet / vnd eingesetzt hat / wenn ich jhme nur gleube / vnd thue / was er befohlen hat. In demselbigen jhar hat auch Lutherus geschrieben an alle Christen zu Straßburg / sich wol vorzusehen für Carlstads schwermerey vom Sacrament / Tom. 3. Teutsch / pag. 104. Vnd weil man vorwendet / es sey kein neher Weg / die Papistische Messe vmbzustossen / denn der Zuuinglianismus, Vnnd weil Lutherus wider der Papisten Opffermesse viel geschrieben / wollen etliche drauß schliessen / er sey zuuor auff dem Zwinglischen wege / oder ja nicht weit dauon gewest / wollen wir etliche wenig Wort darauß verzeichnen. Vnd spricht Lutherus: Das bekenne ich / wo D. Carlstad / oder jemand anders / vor fünff jharen / mich hette mögen berichten / daß im Sacrament nichts denn Brot vnnd Wein were / der hette mir einen grossen dienst gethan / ich habe wol so harte anfechtung da erlitten / vnnd mich gerungen vnd gewunden / daß ich gerne herauß gewesen were / weil ich wol sahe / daß ich damit dem Bapsthumb einen grossen stoß hette köñen geben. Ich hab auch zweene gehabt / die geschickter daruon zu mir geschrieben haben / denn D. Carlstad / vnd nit also die Wort gemartert nach eignem dünckel. Aber ich bin gefangen / kan nicht herauß / der Text ist so gewaltig da / vñ wil sich mit Worten nicht lassen auß dem Sinn reissen / ja wenns noch heutiges Tages möchte geschehen / daß jemand mit bestendigem Grunde beweisete / das schlecht Brot vnnd Wein da were / man dürffte mich nicht so antasten mit Grim̃ / ich bin leider allzu geneiget darzu / souiel ich meinen Adam spüre. Aber wie D. Carlstad dauon schwermet / ficht mich so wenig an / daß mein meinung nur desto stercker dadurch wirdt / vnd wenn ichs vorhin nicht hette gegleubt / würde ich durch solche lame possen / ohn alle Schrifft / allein auff Vernunfft vnnd dunckel gesetzt / allererst gleuben / daß seine meinung müste nichts sein. Haec Lutherus. Auch in dem jhar hat Carlstad D. Luthero ein Buch zugeschickt / dafür Lutherus eine vorrede gemacht / Tom. 3. pag. 155. vnnd lautet also:
Anno 1525.
D. Lutherus bleibt bey Gottes Wort / vnd kan vnd wil sich zu der Sacramentierer gleissenden vnnd gleißnerischen Argumenten nicht begeben.
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