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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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vberzeugen / denn auß denselben wol zusehen ist / daß den CarlstadAnno 1524. gar keine andere Vrsache / dann Neid vnnd Haß / zu dieser schädlichen Disputation verursacht habe. Biß daher Philippus.

Darauß ja augenscheinlich nicht allein zusehen / sondern gleich mit Fingern zugreiffen / daß alles / was vnser Gegentheil von vrsprünglicher erregung dieses Streits Luthero gern auffseilen wolte / sich in der Warheit allein von Carlstad befindet. Noch soll er ein gelimpfflicher Mann gewest sein / der diesen Streit nimmer erreget hette / wo jhme der störrige Luther nicht darzu Vrsach gegeben / ja gleich jhn darzu genötiget hette.

Aber hierauß lehrne ein frommer Christ / den Sacramentitrischen Geist kennen / mit was Threwen und Glauben sie Historien schreiben.

Wie nun Carlstad / seinem zu Jena genommenen Abschied nach / seine Bücher / dauon er souiel gepocht / hat trucken lassen wollen / damit es ja noch das Ansehen hette / als wenn Luther in Sachsen den Truck jhme gehindert / hat er sich in eigner Person auff gemacht gehn Basel / vnd daselbst seine Bücher trücken lassen. Ob er nun wol seinen weg auff Straßburg genommen /Carlstad kompt gehn Straßburg / vnnd von dannen gehn Basel. hat er doch daselbst / wie gleichsfalls auch zu Basel / niemands im Ministerio angesprochen / auß Vrsach / daß es jhme von den Brüdern den Widerteuffern / die zu der zeit des angehenden Auffrhurs halben sich trücken musten / ist widerrhaten worden. Was aber gleichwol Carlstad daselbst heimlich / vnd sonst durch seine Bücher für Rumor / mit seiner Schwermerey vom Sacrament / Bildern vnd Tauff / wie er dann anderßwo auch gethanD Lutheri Warnungschrifft / an die zu Straßburg. / angerichtet / dauon zeuget Lutheri Warnungschrifft an alle Christen zu Straßburg / Tomo 3. Luth. pag. 103.

Nun ist in demselbigen seinem Buch der Streit nicht alleine gewesen von seinem groben [fremdsprachliches Material], das ist / daß das Wort (das ist mein Leib) souiel heissen soll / als / da sitzt mein Leib / sondern da-

vberzeugen / denn auß denselben wol zusehen ist / daß den CarlstadAnno 1524. gar keine andere Vrsache / dann Neid vnnd Haß / zu dieser schädlichen Disputation verursacht habe. Biß daher Philippus.

Darauß ja augenscheinlich nicht allein zusehen / sondern gleich mit Fingern zugreiffen / daß alles / was vnser Gegentheil von vrsprünglicher erregung dieses Streits Luthero gern auffseilen wolte / sich in der Warheit allein von Carlstad befindet. Noch soll er ein gelimpfflicher Mann gewest sein / der diesen Streit nimmer erreget hette / wo jhme der störrige Luther nicht darzu Vrsach gegeben / ja gleich jhn darzu genötiget hette.

Aber hierauß lehrne ein frommer Christ / den Sacramentitrischen Geist kennen / mit was Threwen und Glauben sie Historien schreiben.

Wie nun Carlstad / seinem zu Jena genommenen Abschied nach / seine Bücher / dauon er souiel gepocht / hat trucken lassen wollen / damit es ja noch das Ansehen hette / als wenn Luther in Sachsen den Truck jhme gehindert / hat er sich in eigner Person auff gemacht gehn Basel / vnd daselbst seine Bücher trücken lassen. Ob er nun wol seinen weg auff Straßburg genommen /Carlstad kompt gehn Straßburg / vnnd von dannen gehn Basel. hat er doch daselbst / wie gleichsfalls auch zu Basel / niemands im Ministerio angesprochen / auß Vrsach / daß es jhme von den Brüdern den Widerteuffern / die zu der zeit des angehenden Auffrhurs halben sich trücken musten / ist widerrhaten worden. Was aber gleichwol Carlstad daselbst heimlich / vnd sonst durch seine Bücher für Rumor / mit seiner Schwermerey vom Sacrament / Bildern vnd Tauff / wie er dann anderßwo auch gethanD Lutheri Warnungschrifft / an die zu Straßburg. / angerichtet / dauon zeuget Lutheri Warnungschrifft an alle Christen zu Straßburg / Tomo 3. Luth. pag. 103.

Nun ist in demselbigen seinem Buch der Streit nicht alleine gewesen von seinem groben [fremdsprachliches Material], das ist / daß das Wort (das ist mein Leib) souiel heissen soll / als / da sitzt mein Leib / sondern da-

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[41/0057] vberzeugen / denn auß denselben wol zusehen ist / daß den Carlstad gar keine andere Vrsache / dann Neid vnnd Haß / zu dieser schädlichen Disputation verursacht habe. Biß daher Philippus. Anno 1524. Darauß ja augenscheinlich nicht allein zusehen / sondern gleich mit Fingern zugreiffen / daß alles / was vnser Gegentheil von vrsprünglicher erregung dieses Streits Luthero gern auffseilen wolte / sich in der Warheit allein von Carlstad befindet. Noch soll er ein gelimpfflicher Mann gewest sein / der diesen Streit nimmer erreget hette / wo jhme der störrige Luther nicht darzu Vrsach gegeben / ja gleich jhn darzu genötiget hette. Aber hierauß lehrne ein frommer Christ / den Sacramentitrischen Geist kennen / mit was Threwen und Glauben sie Historien schreiben. Wie nun Carlstad / seinem zu Jena genommenen Abschied nach / seine Bücher / dauon er souiel gepocht / hat trucken lassen wollen / damit es ja noch das Ansehen hette / als wenn Luther in Sachsen den Truck jhme gehindert / hat er sich in eigner Person auff gemacht gehn Basel / vnd daselbst seine Bücher trücken lassen. Ob er nun wol seinen weg auff Straßburg genommen / hat er doch daselbst / wie gleichsfalls auch zu Basel / niemands im Ministerio angesprochen / auß Vrsach / daß es jhme von den Brüdern den Widerteuffern / die zu der zeit des angehenden Auffrhurs halben sich trücken musten / ist widerrhaten worden. Was aber gleichwol Carlstad daselbst heimlich / vnd sonst durch seine Bücher für Rumor / mit seiner Schwermerey vom Sacrament / Bildern vnd Tauff / wie er dann anderßwo auch gethan / angerichtet / dauon zeuget Lutheri Warnungschrifft an alle Christen zu Straßburg / Tomo 3. Luth. pag. 103. Carlstad kompt gehn Straßburg / vnnd von dannen gehn Basel. D Lutheri Warnungschrifft / an die zu Straßburg. Nun ist in demselbigen seinem Buch der Streit nicht alleine gewesen von seinem groben _ , das ist / daß das Wort (das ist mein Leib) souiel heissen soll / als / da sitzt mein Leib / sondern da-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/57>, abgerufen am 13.05.2024.