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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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pöfel erweckt hatte. Als aber D. Luther dieser Vrsach halbenAnno 1524. fürnemlich widerumb heim erfordert / hat er diesen handel deßD. Lutherus vom Bildenstürmen. Carlstads gestrafft / vnnd angezeigt / man müsse nicht diesen weg fürnemen / sondern zuuor die Bilder auß der Menschen hertzen abschaffen / vnnd das Volck lehren / daß man allein durch den Glauben gerecht werde / vnd daß die Bilder zur Seligkeit nichts nützen. Wann nun also die Bilder auß den hertzen gethan / vnnd das Volck recht vnterrichtet sey / so werden die Bilder nicht schaden thun / oder auch von sich selbst fallen. Er lasse es jhme zwar nicht zuwider sein / daß man sie hinweg thue / Aber solches gebüre der Obrigkeit / vnd sey nicht zuzulassen / daß ein jeder seines gefallens solches fürneme.

Vnd hernach im fünfften Buch saget er ferner also: Carlstad / von dem droben gesagt / weil er es nicht mit D. Luther hielt / ist er von Wittenberg weg gezogen / vnd hat mit den heimlichen Lehrern / welche fürgaben / sie hetten Göttliche Gesichte vnd Gesprech mit Gott / viel Freundschafft gehabt / derwegen der Churfürst zu Sachsen jhm sein Land verbotten. Er aber (Carlstad)Carlstad schilt D. Luthern / daß er auff der Papisten seiten sey. ließ Bücher außgehen / darinnen er D. Luthern vnd seine mitgehülffen hefftig antastete / als newe Schmeichler deß Bapsts / vnnd als ob sie von der Messe vnnd von der Beichte / von den Bildern / vnnd andern dergleichen Sachen / vnrecht lehreten /Das ist mein Leib / muß dem Carlstad so viel heissen / da sitzt mein Leib. auch legte Carlstad die Wort Christi (Das ist mein Leib) also auß / da sitzt mein Leib. Es hat auch Carlstad deß Churfürsten selbst nicht geschonet / sondern jhne gar hessig angezogen / daß er ins elend verjagt were / vnd hat alle schuld auff Lutherum gelegt. Darauff D. Luther nach der leng geantwortet / seine Lehr vertheidigt / vnnd angezeigt / es habe billiche Vrsach gehabt / warumb der Churfürst den Carlstad / in seiner Herrschafft nicht dulden wölle. Biß hieher Schleidanus. Welchs nichts anders ist / denn eben das / was droben auß Lutheri Büchern / vnd den actis illorum temporum, angezogen. Vnnd weil ja der

pöfel erweckt hatte. Als aber D. Luther dieser Vrsach halbenAnno 1524. fürnemlich widerumb heim erfordert / hat er diesen handel deßD. Lutherus vom Bildenstürmen. Carlstads gestrafft / vnnd angezeigt / man müsse nicht diesen weg fürnemen / sondern zuuor die Bilder auß der Menschen hertzen abschaffen / vnnd das Volck lehren / daß man allein durch den Glauben gerecht werde / vnd daß die Bilder zur Seligkeit nichts nützen. Wann nun also die Bilder auß den hertzen gethan / vnnd das Volck recht vnterrichtet sey / so werden die Bilder nicht schaden thun / oder auch von sich selbst fallen. Er lasse es jhme zwar nicht zuwider sein / daß man sie hinweg thue / Aber solches gebüre der Obrigkeit / vnd sey nicht zuzulassen / daß ein jeder seines gefallens solches fürneme.

Vnd hernach im fünfften Buch saget er ferner also: Carlstad / von dem droben gesagt / weil er es nicht mit D. Luther hielt / ist er von Wittenberg weg gezogen / vnd hat mit den heimlichen Lehrern / welche fürgaben / sie hetten Göttliche Gesichte vñ Gesprech mit Gott / viel Freundschafft gehabt / derwegen der Churfürst zu Sachsen jhm sein Land verbotten. Er aber (Carlstad)Carlstad schilt D. Luthern / daß er auff der Papisten seiten sey. ließ Bücher außgehen / darinnen er D. Luthern vnd seine mitgehülffen hefftig antastete / als newe Schmeichler deß Bapsts / vnnd als ob sie von der Messe vnnd von der Beichte / von den Bildern / vnnd andern dergleichen Sachen / vnrecht lehreten /Das ist mein Leib / muß dem Carlstad so viel heissen / da sitzt mein Leib. auch legte Carlstad die Wort Christi (Das ist mein Leib) also auß / da sitzt mein Leib. Es hat auch Carlstad deß Churfürsten selbst nicht geschonet / sondern jhne gar hessig angezogen / daß er ins elend verjagt were / vnd hat alle schuld auff Lutherum gelegt. Darauff D. Luther nach der leng geantwortet / seine Lehr vertheidigt / vnnd angezeigt / es habe billiche Vrsach gehabt / warumb der Churfürst den Carlstad / in seiner Herrschafft nicht dulden wölle. Biß hieher Schleidanus. Welchs nichts anders ist / denn eben das / was droben auß Lutheri Büchern / vnd den actis illorum temporum, angezogen. Vnnd weil ja der

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[39/0055] pöfel erweckt hatte. Als aber D. Luther dieser Vrsach halben fürnemlich widerumb heim erfordert / hat er diesen handel deß Carlstads gestrafft / vnnd angezeigt / man müsse nicht diesen weg fürnemen / sondern zuuor die Bilder auß der Menschen hertzen abschaffen / vnnd das Volck lehren / daß man allein durch den Glauben gerecht werde / vnd daß die Bilder zur Seligkeit nichts nützen. Wann nun also die Bilder auß den hertzen gethan / vnnd das Volck recht vnterrichtet sey / so werden die Bilder nicht schaden thun / oder auch von sich selbst fallen. Er lasse es jhme zwar nicht zuwider sein / daß man sie hinweg thue / Aber solches gebüre der Obrigkeit / vnd sey nicht zuzulassen / daß ein jeder seines gefallens solches fürneme. Anno 1524. D. Lutherus vom Bildenstürmen. Vnd hernach im fünfften Buch saget er ferner also: Carlstad / von dem droben gesagt / weil er es nicht mit D. Luther hielt / ist er von Wittenberg weg gezogen / vnd hat mit den heimlichen Lehrern / welche fürgaben / sie hetten Göttliche Gesichte vñ Gesprech mit Gott / viel Freundschafft gehabt / derwegen der Churfürst zu Sachsen jhm sein Land verbotten. Er aber (Carlstad) ließ Bücher außgehen / darinnen er D. Luthern vnd seine mitgehülffen hefftig antastete / als newe Schmeichler deß Bapsts / vnnd als ob sie von der Messe vnnd von der Beichte / von den Bildern / vnnd andern dergleichen Sachen / vnrecht lehreten / auch legte Carlstad die Wort Christi (Das ist mein Leib) also auß / da sitzt mein Leib. Es hat auch Carlstad deß Churfürsten selbst nicht geschonet / sondern jhne gar hessig angezogen / daß er ins elend verjagt were / vnd hat alle schuld auff Lutherum gelegt. Darauff D. Luther nach der leng geantwortet / seine Lehr vertheidigt / vnnd angezeigt / es habe billiche Vrsach gehabt / warumb der Churfürst den Carlstad / in seiner Herrschafft nicht dulden wölle. Biß hieher Schleidanus. Welchs nichts anders ist / denn eben das / was droben auß Lutheri Büchern / vnd den actis illorum temporum, angezogen. Vnnd weil ja der Carlstad schilt D. Luthern / daß er auff der Papisten seiten sey. Das ist mein Leib / muß dem Carlstad so viel heissen / da sitzt mein Leib.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/55>, abgerufen am 23.11.2024.