Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

Es ist doch also / wie der gelehrte Gottsfürchtige Mann GeorgiusAnno 1546. Fabricius / auß der Fürstlichen Schul Meissen / an Doct. Hieronymum Wellerum / mit diesen worten geschrieben hat: Ihr sehet / was für eine Welt vnd was für Leute jetzunder seyn / Es habenGeorgij Fabricij Recto ris in der Fürstlichen schul zu Meis sen / klagt vber die zweif feler vnd disputirer. etliche den Leib vnd das Blut vnsers HERREN vnnd Heylandes Christi / gebraucht vnd genossen / nun vber dreyssig Jar / vnnd jetzt disputiren sie allererst / was es sey / das sie empfangen / vnnd jhren Trost / den sie an jren letzten ende haben solten / werffen sie von sich / vnd lassen jhn fahren / tretten also das Blut deß Sons Gottes mit Füssen.

So laßt vns derhalben ein getrost Hertz fassen / vnnd ritterlichD. Wellerus ein treuwer discipulus D. Lutheri. streiten / schreyen vnd betten wider solche Feinde / ein jeder in sei nem Beruff vnd Ampt. Ich bitt den ewigen Gott / vnsern Vatter / daß er mit seinem Geist euch in euwern alter reichlich vnd kräfftig lich beystehe / daß jr glücklich kämpfft für ewern lieben Luther. Denn das ist für den HERREN Christum kämpffen / den er vns gewiesen hat. Die andern haben alle von jm gelernet / groß Hans vnd kleinFagij zeugniß von D. Luthero / dz alle rechtsin nige Lehrer zu vnsernzei ten von jhm gelernet haben. Hans / wie zur zeit Fagius zu Straßburg redet in einer öffentlichen Predigt / vnd recht daran geredt hat / wird auch das zeugniß haben für dem Son Gottes / vmb dieser Lehr willen / wöllen wir / durch Gottes hülff leyden / in der eynschlaffen / biß auff den grossen Tag vnsers HERREN / vnsers Bruders / vnsers Fleisches / Gott vnnd Menschens Jesu Christi. Gott gebe allen / die für dem HERREN Christo bestehen / vnd selig wöllen werden / auch ein solch hertz / mut / vertrauwen / auffrichtige beständigkeit / vnd ein seliges ende / Amen / HERR Christe Amen.

Nach Doctoris Lutheriseligen abschiede / ist es vns ergangen /D. Luth gebett / vnd war hafftige Pro phecey. wie Gott im Propheten sagt / Ezech. 22. Ich suchte vnter jnen / ob jemand sich ein Mawer machte / vnd wider den riß stünde gegen mir / für das Land / daß ichs nicht verderbete / aber ich fandt keinen. Darumb schüttet ich meinen Zorn vber sie / vnd gab jnen jren verdienst auff jren Kopff / spricht der HERR / HERR. Denn da ist so bald an-

Es ist doch also / wie der gelehrte Gottsfürchtige Mann GeorgiusAnno 1546. Fabricius / auß der Fürstlichen Schul Meissen / an Doct. Hieronymum Wellerum / mit diesen worten geschrieben hat: Ihr sehet / was für eine Welt vnd was für Leute jetzunder seyn / Es habẽGeorgij Fabricij Recto ris in der Fürstlichen schul zu Meis sen / klagt vber die zweif feler vnd disputirer. etliche den Leib vnd das Blut vnsers HERREN vnnd Heylandes Christi / gebraucht vnd genossen / nun vber dreyssig Jar / vnnd jetzt disputiren sie allererst / was es sey / das sie empfangen / vnnd jhren Trost / den sie an jren letzten ende haben solten / werffen sie von sich / vnd lassen jhn fahren / tretten also das Blut deß Sons Gottes mit Füssen.

So laßt vns derhalben ein getrost Hertz fassen / vnnd ritterlichD. Wellerus ein treuwer discipulus D. Lutheri. streiten / schreyen vnd betten wider solche Feinde / ein jeder in sei nem Beruff vñ Ampt. Ich bitt den ewigen Gott / vnsern Vatter / daß er mit seinem Geist euch in euwern alter reichlich vnd kräfftig lich beystehe / daß jr glücklich kämpfft für ewern liebẽ Luther. Deñ das ist für den HERREN Christum kämpffen / den er vns gewiesen hat. Die andern haben alle von jm gelernet / groß Hans vñ kleinFagij zeugniß von D. Luthero / dz alle rechtsin nige Lehrer zu vnsernzei ten von jhm gelernet haben. Hans / wie zur zeit Fagius zu Straßburg redet in einer öffentlichẽ Predigt / vnd recht daran geredt hat / wird auch das zeugniß haben für dem Son Gottes / vmb dieser Lehr willen / wöllen wir / durch Gottes hülff leyden / in der eynschlaffen / biß auff den grossen Tag vnsers HERREN / vnsers Bruders / vnsers Fleisches / Gott vnnd Menschens Jesu Christi. Gott gebe allen / die für dem HERREN Christo bestehen / vnd selig wöllen werden / auch ein solch hertz / mut / vertrauwen / auffrichtige beständigkeit / vnd ein seliges ende / Amẽ / HERR Christe Amen.

Nach Doctoris Lutheriseligen abschiede / ist es vns ergangẽ /D. Luth gebett / vñ war hafftige Pro phecey. wie Gott im Propheten sagt / Ezech. 22. Ich suchte vnter jnen / ob jemand sich ein Mawer machte / vñ wider den riß stünde gegẽ mir / für das Land / daß ichs nicht verderbete / aber ich fandt keinen. Darumb schüttet ich meinen Zorn vber sie / vnd gab jnen jren verdienst auff jren Kopff / spricht der HERR / HERR. Deñ da ist so bald an-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0521" n="505"/>
        <p>Es ist doch also / wie der gelehrte Gottsfürchtige Mann Georgius<note place="right">Anno 1546.</note> Fabricius / auß der Fürstlichen Schul                      Meissen / an Doct. Hieronymum Wellerum / mit diesen worten geschrieben hat: Ihr                      sehet / was für eine Welt vnd was für Leute jetzunder seyn / Es habe&#x0303;<note place="right">Georgij Fabricij Recto ris in der                          Fürstlichen schul zu Meis sen / klagt vber die zweif feler vnd                          disputirer.</note> etliche den Leib vnd das Blut vnsers HERREN vnnd                      Heylandes Christi / gebraucht vnd genossen / nun vber dreyssig Jar / vnnd jetzt                      disputiren sie allererst / was es sey / das sie empfangen / vnnd jhren Trost /                      den sie an jren letzten ende haben solten / werffen sie von sich / vnd lassen                      jhn fahren / tretten also das Blut deß Sons Gottes mit Füssen.</p>
        <p>So laßt vns derhalben ein getrost Hertz fassen / vnnd ritterlich<note place="right">D. Wellerus ein treuwer discipulus D. Lutheri.</note>                      streiten / schreyen vnd betten wider solche Feinde / ein jeder in sei nem Beruff                          vn&#x0303; Ampt. Ich bitt den ewigen Gott / vnsern Vatter / daß er                      mit seinem Geist euch in euwern alter reichlich vnd kräfftig lich beystehe / daß                      jr glücklich kämpfft für ewern liebe&#x0303; Luther. Den&#x0303;                      das ist für den HERREN Christum kämpffen / den er vns gewiesen hat. Die andern                      haben alle von jm gelernet / groß Hans vn&#x0303; klein<note place="right">Fagij zeugniß von D. Luthero / dz alle rechtsin nige                          Lehrer zu vnsernzei ten von jhm gelernet haben.</note> Hans / wie zur zeit                      Fagius zu Straßburg redet in einer öffentliche&#x0303; Predigt / vnd                      recht daran geredt hat / wird auch das zeugniß haben für dem Son Gottes / vmb                      dieser Lehr willen / wöllen wir / durch Gottes hülff leyden / in der                      eynschlaffen / biß auff den grossen Tag vnsers HERREN / vnsers Bruders / vnsers                      Fleisches / Gott vnnd Menschens Jesu Christi. Gott gebe allen / die für dem                      HERREN Christo bestehen / vnd selig wöllen werden / auch ein solch hertz / mut /                      vertrauwen / auffrichtige beständigkeit / vnd ein seliges ende / Ame&#x0303; / HERR Christe Amen.</p>
        <p>Nach Doctoris Lutheriseligen abschiede / ist es vns ergange&#x0303; /<note place="right">D. Luth gebett / vn&#x0303; war hafftige Pro                          phecey.</note> wie Gott im Propheten sagt / Ezech. 22. Ich suchte vnter jnen                      / ob jemand sich ein Mawer machte / vn&#x0303; wider den riß stünde                          gege&#x0303; mir / für das Land / daß ichs nicht verderbete / aber                      ich fandt keinen. Darumb schüttet ich meinen Zorn vber sie / vnd gab jnen jren                      verdienst auff jren Kopff / spricht der HERR / HERR. Den&#x0303; da ist                      so bald an-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[505/0521] Es ist doch also / wie der gelehrte Gottsfürchtige Mann Georgius Fabricius / auß der Fürstlichen Schul Meissen / an Doct. Hieronymum Wellerum / mit diesen worten geschrieben hat: Ihr sehet / was für eine Welt vnd was für Leute jetzunder seyn / Es habẽ etliche den Leib vnd das Blut vnsers HERREN vnnd Heylandes Christi / gebraucht vnd genossen / nun vber dreyssig Jar / vnnd jetzt disputiren sie allererst / was es sey / das sie empfangen / vnnd jhren Trost / den sie an jren letzten ende haben solten / werffen sie von sich / vnd lassen jhn fahren / tretten also das Blut deß Sons Gottes mit Füssen. Anno 1546. Georgij Fabricij Recto ris in der Fürstlichen schul zu Meis sen / klagt vber die zweif feler vnd disputirer. So laßt vns derhalben ein getrost Hertz fassen / vnnd ritterlich streiten / schreyen vnd betten wider solche Feinde / ein jeder in sei nem Beruff vñ Ampt. Ich bitt den ewigen Gott / vnsern Vatter / daß er mit seinem Geist euch in euwern alter reichlich vnd kräfftig lich beystehe / daß jr glücklich kämpfft für ewern liebẽ Luther. Deñ das ist für den HERREN Christum kämpffen / den er vns gewiesen hat. Die andern haben alle von jm gelernet / groß Hans vñ klein Hans / wie zur zeit Fagius zu Straßburg redet in einer öffentlichẽ Predigt / vnd recht daran geredt hat / wird auch das zeugniß haben für dem Son Gottes / vmb dieser Lehr willen / wöllen wir / durch Gottes hülff leyden / in der eynschlaffen / biß auff den grossen Tag vnsers HERREN / vnsers Bruders / vnsers Fleisches / Gott vnnd Menschens Jesu Christi. Gott gebe allen / die für dem HERREN Christo bestehen / vnd selig wöllen werden / auch ein solch hertz / mut / vertrauwen / auffrichtige beständigkeit / vnd ein seliges ende / Amẽ / HERR Christe Amen. D. Wellerus ein treuwer discipulus D. Lutheri. Fagij zeugniß von D. Luthero / dz alle rechtsin nige Lehrer zu vnsernzei ten von jhm gelernet haben. Nach Doctoris Lutheriseligen abschiede / ist es vns ergangẽ / wie Gott im Propheten sagt / Ezech. 22. Ich suchte vnter jnen / ob jemand sich ein Mawer machte / vñ wider den riß stünde gegẽ mir / für das Land / daß ichs nicht verderbete / aber ich fandt keinen. Darumb schüttet ich meinen Zorn vber sie / vnd gab jnen jren verdienst auff jren Kopff / spricht der HERR / HERR. Deñ da ist so bald an- D. Luth gebett / vñ war hafftige Pro phecey.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/521
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/521>, abgerufen am 13.06.2024.