Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1544.ist auch biß in Welschlandt das Gericht erschollen / als were D. Lut. mit der Zwinglischen lehre vnd meinung vom Abendtmal nu mehr einig. Es hat auch ein Vnger Stephanus / solche Schrifften Bullingeri vnnd Buceri / mit sich gegen Wittenberg gebracht / da zwar jhrer viel gerahten / daß sie D. Luthero möchten gezeiget werden / aber andere habens vnterschlagen vnd verborgen / so viel vnd lange sie vermocht / wie die Epistole / so Wolffius hat drucken lassen / zeuger. Bucerus aber / weil er sich allerley befahret / was auß solchen händeln folgen möchte. hat Anno 1544 im Julio etliche Propositiones in der Schule zu Straßburg vom Abendtmal dictiret / vnd dieselbige bald Bullingero schrifftlich / als sein bekenntniß zugeschickt / wie dieselbige hernach in Tom. Anglic. Buceri / pag. 700. gedruckt. Darauß wollen wir allein etliche Stück / so zur Histori dienen können / hieher setzen. Als Proposit. 4. spricht er: Ich gläube vnnd bekenne klärlich vnd gäntzlich / daß Christus der HERR selber / vnd nit allein sein Geist (oder Gottheit) krafft vnd wirckung bey vns sey / biß an der Welt en de / etc. Vnd folgends / weil Christus es selbs nennet Brot vnd Wein / so laß ich mir von keiner Transsubstantiation oder annihilation der dinge / in dem sinn predigen. Wenn ich aber vber das höre / daß er spricht: Das ist mein Leib / Das ist mein Blut / so neme ich dieselbige Wort deß HERRN mit der andacht an / daß ich erkenne / daß mir mit den worten vnd eusserlichen zeichen / nemlich brod vnd wein / gegeben werde der Leib vnd Blut deß HERREN / vnd also der HERR selbs zur speise deß ewigen Lebens. Denn ich gläube / es werde mir allhie geschenckt Christus der HERR / mit allem seinem verdienst / so er mit auffopfferung seines Leibes / vnnd vergiessung seines Bluts / erworben hat. Item / Wenn dagegen mir in den Sinn kompt / wie kan dir allhie / der du auff Erden bist / mit den jrrdischen Zeichen gegeben / vnd von dir empfangen werden / der ware Leib vnd Blut deß HERREN? Weilder Leib deß HERREN nicht eine vnendtliche Substantz ist / oder so allenthalben außgedehnet / welchem die Aufferstehung vnnd Anno 1544.ist auch biß in Welschlandt das Gericht erschollen / als were D. Lut. mit der Zwinglischen lehre vnd meinung vom Abendtmal nu mehr einig. Es hat auch ein Vnger Stephanus / solche Schrifften Bullingeri vnnd Buceri / mit sich gegen Wittenberg gebracht / da zwar jhrer viel gerahten / daß sie D. Luthero möchten gezeiget werden / aber andere habens vnterschlagen vnd verborgen / so viel vnd lange sie vermocht / wie die Epistole / so Wolffius hat drucken lassen / zeuger. Bucerus aber / weil er sich allerley befahret / was auß solchen händeln folgen möchte. hat Año 1544 im Julio etliche Propositiones in der Schule zu Straßburg vom Abendtmal dictiret / vnd dieselbige bald Bullingero schrifftlich / als sein bekenntniß zugeschickt / wie dieselbige hernach in Tom. Anglic. Buceri / pag. 700. gedruckt. Darauß wollen wir allein etliche Stück / so zur Histori dienen können / hieher setzen. Als Proposit. 4. spricht er: Ich gläube vnnd bekenne klärlich vñ gäntzlich / daß Christus der HERR selber / vñ nit allein sein Geist (oder Gottheit) krafft vnd wirckung bey vns sey / biß an der Welt en de / etc. Vnd folgends / weil Christus es selbs neñet Brot vnd Wein / so laß ich mir von keiner Transsubstantiation oder annihilation der dinge / in dem sinn predigen. Wenn ich aber vber das höre / daß er spricht: Das ist mein Leib / Das ist mein Blut / so neme ich dieselbige Wort deß HERRN mit der andacht an / daß ich erkeñe / daß mir mit den worten vnd eusserlichen zeichen / nemlich brod vnd wein / gegeben werde der Leib vnd Blut deß HERREN / vnd also der HERR selbs zur speise deß ewigen Lebens. Denn ich gläube / es werde mir allhie geschenckt Christus der HERR / mit allem seinem verdienst / so er mit auffopfferung seines Leibes / vnnd vergiessung seines Bluts / erworben hat. Item / Wenn dagegen mir in den Sinn kompt / wie kan dir allhie / der du auff Erden bist / mit den jrrdischen Zeichen gegeben / vñ von dir empfangen werden / der ware Leib vñ Blut deß HERREN? Weilder Leib deß HERREN nicht eine vnendtliche Substantz ist / oder so allenthalben außgedehnet / welchem die Aufferstehung vnnd <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0494" n="478"/><note place="left">Anno 1544.</note>ist auch biß in Welschlandt das Gericht erschollen / als were D. Lut. mit der Zwinglischen lehre vnd meinung vom Abendtmal nu mehr einig. Es hat auch ein Vnger Stephanus / solche Schrifften Bullingeri vnnd Buceri / mit sich gegen Wittenberg gebracht / da zwar jhrer viel gerahten / daß sie D. Luthero möchten gezeiget werden / aber andere habens vnterschlagen vnd verborgen / so viel vnd lange sie vermocht / wie die Epistole / so Wolffius hat drucken lassen / zeuger. Bucerus aber / weil er sich allerley befahret / was auß solchen händeln folgen möchte. hat Año 1544 im Julio etliche Propositiones in der Schule zu Straßburg vom Abendtmal dictiret / vnd dieselbige bald Bullingero schrifftlich / als sein bekenntniß zugeschickt / wie dieselbige hernach in Tom. Anglic. Buceri / pag. 700. gedruckt. Darauß wollen wir allein etliche Stück / so zur Histori dienen können / hieher setzen.</p> <p>Als Proposit. 4. spricht er: Ich gläube vnnd bekenne klärlich vñ gäntzlich / daß Christus der HERR selber / vñ nit allein sein Geist (oder Gottheit) krafft vnd wirckung bey vns sey / biß an der Welt en de / etc. Vnd folgends / weil Christus es selbs neñet Brot vnd Wein / so laß ich mir von keiner Transsubstantiation oder annihilation der dinge / in dem sinn predigen. Wenn ich aber vber das höre / daß er spricht: Das ist mein Leib / Das ist mein Blut / so neme ich dieselbige Wort deß HERRN mit der andacht an / daß ich erkeñe / daß mir mit den worten vnd eusserlichen zeichen / nemlich brod vnd wein / gegeben werde der Leib vnd Blut deß HERREN / vnd also der HERR selbs zur speise deß ewigen Lebens. Denn ich gläube / es werde mir allhie geschenckt Christus der HERR / mit allem seinem verdienst / so er mit auffopfferung seines Leibes / vnnd vergiessung seines Bluts / erworben hat. Item / Wenn dagegen mir in den Sinn kompt / wie kan dir allhie / der du auff Erden bist / mit den jrrdischen Zeichen gegeben / vñ von dir empfangen werden / der ware Leib vñ Blut deß HERREN? Weilder Leib deß HERREN nicht eine vnendtliche Substantz ist / oder so allenthalben außgedehnet / welchem die Aufferstehung vnnd </p> </div> </body> </text> </TEI> [478/0494]
ist auch biß in Welschlandt das Gericht erschollen / als were D. Lut. mit der Zwinglischen lehre vnd meinung vom Abendtmal nu mehr einig. Es hat auch ein Vnger Stephanus / solche Schrifften Bullingeri vnnd Buceri / mit sich gegen Wittenberg gebracht / da zwar jhrer viel gerahten / daß sie D. Luthero möchten gezeiget werden / aber andere habens vnterschlagen vnd verborgen / so viel vnd lange sie vermocht / wie die Epistole / so Wolffius hat drucken lassen / zeuger. Bucerus aber / weil er sich allerley befahret / was auß solchen händeln folgen möchte. hat Año 1544 im Julio etliche Propositiones in der Schule zu Straßburg vom Abendtmal dictiret / vnd dieselbige bald Bullingero schrifftlich / als sein bekenntniß zugeschickt / wie dieselbige hernach in Tom. Anglic. Buceri / pag. 700. gedruckt. Darauß wollen wir allein etliche Stück / so zur Histori dienen können / hieher setzen.
Anno 1544. Als Proposit. 4. spricht er: Ich gläube vnnd bekenne klärlich vñ gäntzlich / daß Christus der HERR selber / vñ nit allein sein Geist (oder Gottheit) krafft vnd wirckung bey vns sey / biß an der Welt en de / etc. Vnd folgends / weil Christus es selbs neñet Brot vnd Wein / so laß ich mir von keiner Transsubstantiation oder annihilation der dinge / in dem sinn predigen. Wenn ich aber vber das höre / daß er spricht: Das ist mein Leib / Das ist mein Blut / so neme ich dieselbige Wort deß HERRN mit der andacht an / daß ich erkeñe / daß mir mit den worten vnd eusserlichen zeichen / nemlich brod vnd wein / gegeben werde der Leib vnd Blut deß HERREN / vnd also der HERR selbs zur speise deß ewigen Lebens. Denn ich gläube / es werde mir allhie geschenckt Christus der HERR / mit allem seinem verdienst / so er mit auffopfferung seines Leibes / vnnd vergiessung seines Bluts / erworben hat. Item / Wenn dagegen mir in den Sinn kompt / wie kan dir allhie / der du auff Erden bist / mit den jrrdischen Zeichen gegeben / vñ von dir empfangen werden / der ware Leib vñ Blut deß HERREN? Weilder Leib deß HERREN nicht eine vnendtliche Substantz ist / oder so allenthalben außgedehnet / welchem die Aufferstehung vnnd
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