Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite
Anno 1541.

Es ist vns zwar nicht vnbewust / daß die newliche Scribenten mit grossem hauffen von der Transsubstantiation philosophiret haben. Aber wir reden mit Sanct Paulo / vnnd mit der alten Kirchen / dardurch viel fehrliche Fragen abgeschnitten werden / etc.

Wir kommen auch nicht vnerfahren zu dieser Sachen / Sondern es ist die gantze Antiquitet der alten Kirchen von vns durchforschet / denn wir haben mit der gantzen Kirchen / gleich als einen rahtschlag gehalten / vnd aller alten Scribenten Sententz erfraget / vnnd angehöret / auff daß wir vnser Kirchen / eine gewisse beständige vnnd heilsame Lehre fürtragen möchten. Wir verharren aber vnnd beruhen bey der meynung / welche wir Schrifftlich vbergeben haben / welche wir auch erachten / Gottselig zu seyn / vnd nützlich darzu / daß also die Mißverstände bey vnd vber diesem Artickel möchten gestillet werden / etc.

Diß erzehlen wir darumb / weil darauß offenbar / daß wir behalten die warhafftige gegenwertigkeit deß Leibs vnnd Bluts Christi: Daß man vns nicht weiter dringen wolle anzunemmen / was her nach von der Transsubstantiation dazu gethan ist. Von den Depu tirten deß andern theils / sind Artickel eyngebracht von beyschliessung deß Sacraments / vnd von anbettung deß beygelegten theils. Welche Artickel kein statt haben / wo man das gantze Sacrament oder beyde gestalt gebraucht / etc. Derhalben nemmen wir dieselbige Artickel nicht an / vnd bitten demütiglich / daß euwere Gnaden diese vnsere Antwort für gut wöllen annemmen / vnd wir erbieten vns ferrner zu conferiren von den vbrigen Puncten / etc.

Dieser erklärung haben vnterschrieben Philippus Melanthon, Martinus Bucerus, & lohannes Pistorius, die von wegen der Protestirenden Stände Collocutores deputiert waren / welche warlich durch die / so die ware wesentliche gegenwertigkeit deß Leibs vnd Bluts Christi im Abendmal leugnen / vnd profani rochloß / sicher vnd entwicht / vnd one Gottes Wort / nach jrer tollen vernunfft

Anno 1541.

Es ist vns zwar nicht vnbewust / daß die newliche Scribenten mit grossem hauffen von der Transsubstantiation philosophiret haben. Aber wir reden mit Sanct Paulo / vnnd mit der alten Kirchen / dardurch viel fehrliche Fragen abgeschnitten werden / etc.

Wir kommen auch nicht vnerfahren zu dieser Sachen / Sondern es ist die gantze Antiquitet der alten Kirchen von vns durchforschet / denn wir haben mit der gantzen Kirchen / gleich als einen rahtschlag gehalten / vnd aller alten Scribenten Sententz erfraget / vnnd angehöret / auff daß wir vnser Kirchen / eine gewisse beständige vnnd heilsame Lehre fürtragen möchten. Wir verharren aber vnnd beruhen bey der meynung / welche wir Schrifftlich vbergeben haben / welche wir auch erachten / Gottselig zu seyn / vnd nützlich darzu / daß also die Mißverstände bey vnd vber diesem Artickel möchten gestillet werden / etc.

Diß erzehlen wir darumb / weil darauß offenbar / daß wir behalten die warhafftige gegenwertigkeit deß Leibs vnnd Bluts Christi: Daß man vns nicht weiter dringen wolle anzunemmen / was her nach von der Transsubstantiation dazu gethan ist. Von den Depu tirtẽ deß andern theils / sind Artickel eyngebracht von beyschliessung deß Sacraments / vnd von anbettung deß beygelegten theils. Welche Artickel kein statt haben / wo man das gantze Sacrament oder beyde gestalt gebraucht / etc. Derhalben nemmen wir dieselbige Artickel nicht an / vnd bitten demütiglich / daß euwere Gnaden diese vnsere Antwort für gut wöllen annemmen / vnd wir erbieten vns ferrner zu conferiren von den vbrigen Puncten / etc.

Dieser erklärung haben vnterschrieben Philippus Melanthon, Martinus Bucerus, & lohannes Pistorius, die von wegen der Protestirenden Stände Collocutores deputiert warẽ / welche warlich durch die / so die ware wesentliche gegenwertigkeit deß Leibs vnd Bluts Christi im Abendmal leugnen / vnd profani rochloß / sicher vnd entwicht / vñ one Gottes Wort / nach jrer tollen vernunfft

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0458" n="442"/>
        <note place="left">Anno 1541.</note>
        <p>Es ist vns zwar nicht vnbewust / daß die newliche Scribenten mit grossem hauffen                      von der Transsubstantiation philosophiret haben. Aber wir reden mit Sanct Paulo                      / vnnd mit der alten Kirchen / dardurch viel fehrliche Fragen abgeschnitten                      werden / etc.</p>
        <p>Wir kommen auch nicht vnerfahren zu dieser Sachen / Sondern es ist die gantze                      Antiquitet der alten Kirchen von vns durchforschet / denn wir haben mit der                      gantzen Kirchen / gleich als einen rahtschlag gehalten / vnd aller alten                      Scribenten Sententz erfraget / vnnd angehöret / auff daß wir vnser Kirchen /                      eine gewisse beständige vnnd heilsame Lehre fürtragen möchten. Wir verharren                      aber vnnd beruhen bey der meynung / welche wir Schrifftlich vbergeben haben /                      welche wir auch erachten / Gottselig zu seyn / vnd nützlich darzu / daß also die                      Mißverstände bey vnd vber diesem Artickel möchten gestillet werden / etc.</p>
        <p>Diß erzehlen wir darumb / weil darauß offenbar / daß wir behalten die warhafftige                      gegenwertigkeit deß Leibs vnnd Bluts Christi: Daß man vns nicht weiter dringen                      wolle anzunemmen / was her nach von der Transsubstantiation dazu gethan ist. Von                      den Depu tirte&#x0303; deß andern theils / sind Artickel eyngebracht von                      beyschliessung deß Sacraments / vnd von anbettung deß beygelegten theils. Welche                      Artickel kein statt haben / wo man das gantze Sacrament oder beyde gestalt                      gebraucht / etc. Derhalben nemmen wir dieselbige Artickel nicht an / vnd bitten                      demütiglich / daß euwere Gnaden diese vnsere Antwort für gut wöllen annemmen /                      vnd wir erbieten vns ferrner zu conferiren von den vbrigen Puncten / etc.</p>
        <p>Dieser erklärung haben vnterschrieben Philippus Melanthon, Martinus Bucerus,                      &amp; lohannes Pistorius, die von wegen der Protestirenden Stände Collocutores                      deputiert ware&#x0303; / welche warlich durch die / so die ware                      wesentliche gegenwertigkeit deß Leibs vnd Bluts Christi im Abendmal leugnen /                      vnd profani rochloß / sicher vnd entwicht / vn&#x0303; one Gottes Wort /                      nach jrer tollen vernunfft
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[442/0458] Es ist vns zwar nicht vnbewust / daß die newliche Scribenten mit grossem hauffen von der Transsubstantiation philosophiret haben. Aber wir reden mit Sanct Paulo / vnnd mit der alten Kirchen / dardurch viel fehrliche Fragen abgeschnitten werden / etc. Wir kommen auch nicht vnerfahren zu dieser Sachen / Sondern es ist die gantze Antiquitet der alten Kirchen von vns durchforschet / denn wir haben mit der gantzen Kirchen / gleich als einen rahtschlag gehalten / vnd aller alten Scribenten Sententz erfraget / vnnd angehöret / auff daß wir vnser Kirchen / eine gewisse beständige vnnd heilsame Lehre fürtragen möchten. Wir verharren aber vnnd beruhen bey der meynung / welche wir Schrifftlich vbergeben haben / welche wir auch erachten / Gottselig zu seyn / vnd nützlich darzu / daß also die Mißverstände bey vnd vber diesem Artickel möchten gestillet werden / etc. Diß erzehlen wir darumb / weil darauß offenbar / daß wir behalten die warhafftige gegenwertigkeit deß Leibs vnnd Bluts Christi: Daß man vns nicht weiter dringen wolle anzunemmen / was her nach von der Transsubstantiation dazu gethan ist. Von den Depu tirtẽ deß andern theils / sind Artickel eyngebracht von beyschliessung deß Sacraments / vnd von anbettung deß beygelegten theils. Welche Artickel kein statt haben / wo man das gantze Sacrament oder beyde gestalt gebraucht / etc. Derhalben nemmen wir dieselbige Artickel nicht an / vnd bitten demütiglich / daß euwere Gnaden diese vnsere Antwort für gut wöllen annemmen / vnd wir erbieten vns ferrner zu conferiren von den vbrigen Puncten / etc. Dieser erklärung haben vnterschrieben Philippus Melanthon, Martinus Bucerus, & lohannes Pistorius, die von wegen der Protestirenden Stände Collocutores deputiert warẽ / welche warlich durch die / so die ware wesentliche gegenwertigkeit deß Leibs vnd Bluts Christi im Abendmal leugnen / vnd profani rochloß / sicher vnd entwicht / vñ one Gottes Wort / nach jrer tollen vernunfft

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/458
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/458>, abgerufen am 22.11.2024.