Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Anno 1538. Zürcher: Haben die wort vnd zeichen auch mehr darzuthun / denn zuverkünden vnd fürzubilden? Bucer: Diß verkünden aber vnd fürbilden ist ein werck deß HERRN / kräfftig vnd thetlich / vnd darumb so ist da ein wares vbergeben. Nemet.Er spricht je / Nemet / so sollen wir nemen / vnd dieweil es Esset / Trincket.vns nicht fehlen kan / nemen wir / so haben wir. Weiter sagt er: Esset vnd trincket / thun wir das / so niessen wir / vnd haben abermals / das wir denn haben / ist vns zugegen. Was heißt er vns aber nun Brot vnd Wein.von jm nemen / essen vnd trincken / etc. Brot vnd Wein reichet er / Darumb sollen wir das da von jm nemen / essen vnd trincken. Sol es aber damit auß sein? Nein / denn der HERR setzet weiter hinzu: Das ist mein Leib. Dz ist mein Blut.Das ist mein Leib / vnnd der Leib / der für euch gegeben: Das ist mein Blut / oder das newe Testament in meinem Blut / vnd das Blut / das für euch vergossen wirt. Derhalben halten wir vns der einsetzung deß HERRN / so nemen / essen vnd trincken wir / niessen auch / vnd haben gegenwertig / gewiß vnd warlich (denn da deß HERRN wort vnd werck ist) sein waren Leib / sein wares Blut / vnnd deßhalb jhn selbst / waren Gott vnd Menschen / vnd darumb spricht der heilige Paulus / das Brot / sagt er / das wir brechen / der Kelch / bey dem wir dancksagen / ist die gemeinschafft deß Leibs vnd Bluts Christi. Also redet der HERR selbst / vnd seine liebe Aposteln. Darumb muß diß die allerhelleste / vnverdunckleste / sicherste / vnd beste weiß zu reden seyn / die von diesem handel / von einiger Creatur jmmermehr erdacht werden mag / deren halt man sich / vnd verware denn so heiter vnnd gewaltig / das jmmer geschehen kan / daß alles / diß nemen / essen / trincken / niessen / haben vnd zugegen seyn / deß Leibs vnd Bluts Christi sey / vnd verstanden werden sol / daß es in einigem wege nichts abbreche der Warheit Menschlicher natur vnd Himmelfahrt Christi. Das wirt D. Luther / vnd alle / die es mit halten / gern sehen / vnd zu danck auffnemen. Allein dieweil doch in worten deß HERREN Vberhab/ die vbergab seines Leibs vnd Bluts / als die fürnembste / so Anno 1538. Zürcher: Haben die wort vñ zeichen auch mehr darzuthun / denn zuverkünden vnd fürzubilden? Bucer: Diß verkünden aber vnd fürbilden ist ein werck deß HERRN / kräfftig vñ thetlich / vñ darumb so ist da ein wares vbergeben. Nemet.Er spricht je / Nemet / so sollen wir nemen / vnd dieweil es Esset / Trincket.vns nicht fehlen kan / nemen wir / so haben wir. Weiter sagt er: Esset vnd trincket / thun wir das / so niessen wir / vnd haben abermals / das wir denn haben / ist vns zugegen. Was heißt er vns aber nun Brot vnd Wein.von jm nemen / essen vnd trincken / etc. Brot vnd Wein reichet er / Darumb sollen wir das da von jm nemen / essen vnd trincken. Sol es aber damit auß sein? Nein / denn der HERR setzet weiter hinzu: Das ist mein Leib. Dz ist mein Blut.Das ist mein Leib / vnnd der Leib / der für euch gegeben: Das ist mein Blut / oder das newe Testament in meinem Blut / vnd das Blut / das für euch vergossen wirt. Derhalben halten wir vns der einsetzung deß HERRN / so nemen / essen vnd trincken wir / niessen auch / vnd haben gegenwertig / gewiß vnd warlich (denn da deß HERRN wort vnd werck ist) sein waren Leib / sein wares Blut / vnnd deßhalb jhn selbst / waren Gott vnd Menschen / vnd darumb spricht der heilige Paulus / das Brot / sagt er / das wir brechen / der Kelch / bey dem wir dancksagen / ist die gemeinschafft deß Leibs vnd Bluts Christi. Also redet der HERR selbst / vnd seine liebe Aposteln. Darumb muß diß die allerhelleste / vnverdunckleste / sicherste / vnd beste weiß zu reden seyn / die von diesem handel / von einiger Creatur jmmermehr erdacht werden mag / deren halt man sich / vnd verware denn so heiter vnnd gewaltig / das jmmer geschehen kan / daß alles / diß nemen / essen / trincken / niessen / haben vnd zugegen seyn / deß Leibs vnd Bluts Christi sey / vnd verstanden werden sol / daß es in einigem wege nichts abbreche der Warheit Menschlicher natur vnd Himmelfahrt Christi. Das wirt D. Luther / vnd alle / die es mit halten / gern sehen / vnd zu danck auffnemen. 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Darumb muß diß die allerhelleste / vnverdunckleste / sicherste / vnd beste weiß zu reden seyn / die von diesem handel / von einiger Creatur jmmermehr erdacht werden mag / deren halt man sich / vnd verware denn so heiter vnnd gewaltig / das jmmer geschehen kan / daß alles / diß nemen / essen / trincken / niessen / haben vnd zugegen seyn / deß Leibs vnd Bluts Christi sey / vnd verstanden werden sol / daß es in einigem wege nichts abbreche der Warheit Menschlicher natur vnd Himmelfahrt Christi. Das wirt D. Luther / vnd alle / die es mit halten / gern sehen / vnd zu danck auffnemen. Allein dieweil doch in worten deß HERREN <note place="left">Vberhab</note>/ die vbergab seines Leibs vnd Bluts / als die fürnembste / so </p> </div> </body> </text> </TEI> [422/0438]
Zürcher: Haben die wort vñ zeichen auch mehr darzuthun / denn zuverkünden vnd fürzubilden?
Bucer: Diß verkünden aber vnd fürbilden ist ein werck deß HERRN / kräfftig vñ thetlich / vñ darumb so ist da ein wares vbergeben. Er spricht je / Nemet / so sollen wir nemen / vnd dieweil es vns nicht fehlen kan / nemen wir / so haben wir. Weiter sagt er: Esset vnd trincket / thun wir das / so niessen wir / vnd haben abermals / das wir denn haben / ist vns zugegen. Was heißt er vns aber nun von jm nemen / essen vnd trincken / etc. Brot vnd Wein reichet er / Darumb sollen wir das da von jm nemen / essen vnd trincken. Sol es aber damit auß sein? Nein / denn der HERR setzet weiter hinzu: Das ist mein Leib / vnnd der Leib / der für euch gegeben: Das ist mein Blut / oder das newe Testament in meinem Blut / vnd das Blut / das für euch vergossen wirt.
Nemet.
Esset / Trincket.
Brot vnd Wein.
Das ist mein Leib. Dz ist mein Blut. Derhalben halten wir vns der einsetzung deß HERRN / so nemen / essen vnd trincken wir / niessen auch / vnd haben gegenwertig / gewiß vnd warlich (denn da deß HERRN wort vnd werck ist) sein waren Leib / sein wares Blut / vnnd deßhalb jhn selbst / waren Gott vnd Menschen / vnd darumb spricht der heilige Paulus / das Brot / sagt er / das wir brechen / der Kelch / bey dem wir dancksagen / ist die gemeinschafft deß Leibs vnd Bluts Christi. Also redet der HERR selbst / vnd seine liebe Aposteln. Darumb muß diß die allerhelleste / vnverdunckleste / sicherste / vnd beste weiß zu reden seyn / die von diesem handel / von einiger Creatur jmmermehr erdacht werden mag / deren halt man sich / vnd verware denn so heiter vnnd gewaltig / das jmmer geschehen kan / daß alles / diß nemen / essen / trincken / niessen / haben vnd zugegen seyn / deß Leibs vnd Bluts Christi sey / vnd verstanden werden sol / daß es in einigem wege nichts abbreche der Warheit Menschlicher natur vnd Himmelfahrt Christi. Das wirt D. Luther / vnd alle / die es mit halten / gern sehen / vnd zu danck auffnemen. Allein dieweil doch in worten deß HERREN / die vbergab seines Leibs vnd Bluts / als die fürnembste / so
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/438>, abgerufen am 16.08.2024. |