Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite

So auch jemandt vns also bey ehren erhalten wolte / vnnd sagen /Anno 1536. Wir hetten zuvor nicht gejrret / oder vnrecht gelehret / der tichtet vns solchen ruhm auff / vnnd beleydiget nicht wenig vns / vnnd die Concordiam. Item: Man findet (schreibet gemeldter MusculusChristliches lang geübtes Hertz D. Lutheri. von Augspurg eodem anno) etliche / die mit grossem ernst allenthalben fürgeben / Sie haben nie anders gelehret / denn die angenom mene Artickel (der Concordi) in sich halten. Etliche sind hergegen / die darauff dringen / daß sie jene vberzeugen / sie haben nicht also gelehret / wie die Artickel der Concordi lauten / etc. Ich höre / daß Doctor Luther vber diesem ruhm / vnnd vnwarhafftigem leichtfertigen verleugnungen / etlicher boßhafftigen Leuthe / die jhre ehr mehr suchan / denn den fortgang deß Reichs Christi / vnd fürgeben dürffen / als habe man nicht gejrret / etwas bewegt sey / darüber wol die Concordia köndte zerrüttet werden. Aber das Christliche vnnd lang geübte Hertz (Doctor Luthers) wirt sich von solchen ruhmrhätigen / ehrgeitzigen Leuthen / nicht bewegen lassen. Es ist zum anfang genug / daß die Warheit frey gelehret / vnnd die Lehr von Sacramenten / lauter vnnd rein geprediget wird / Sie mögen fürgeben / sie haben nie anders gelehret / wenn sie nun jetzt recht lehren / vnd wider die Artickel der Concordi nicht anlauffen / darauff denn gute acht zuhaben ist. Wir sind je nun mit der Lehr vnnd von Hertzen ewer eygen / etc.

Es schreibt gedachter Musculus auch also: Es ist D. LutheWas D. Lutheri Lehre sey vom H. Abendmal. ro zuthun / darumb / daß wir in den Worten deß HERRN: Nemet / Esset / das ist mein Leib / etc. eine ware darreichung vnnd vbergab deß Leibs deß HERRN / gläuben vnd bekennen / welche darreichung vnd vbergab also an dem befehl vnd Wort deß HERREN / vnnd an keines Menschen wirde oder vnwir de stehet / daß sie warhafftig geschiehet / wenn dieser Handel in der Kirchen CHristi / nach deß HERRN Wort vnnd Befehl / außgerichtet wird / ob schon bey denW. Musculi rundt Bekenntniß von Abendmal. Dienern / oder Empfahenden / verborgene fehl sind. Damit nun D. Luther sehe / daß wir alles allein auff Christi Wort vnd Befehl

So auch jemandt vns also bey ehren erhalten wolte / vnnd sagen /Anno 1536. Wir hetten zuvor nicht gejrret / oder vnrecht gelehret / der tichtet vns solchen ruhm auff / vnnd beleydiget nicht wenig vns / vnnd die Concordiam. Item: Man findet (schreibet gemeldter MusculusChristliches lang geübtes Hertz D. Lutheri. von Augspurg eodem anno) etliche / die mit grossem ernst allenthalben fürgeben / Sie haben nie anders gelehret / denn die angenom mene Artickel (der Concordi) in sich halten. Etliche sind hergegen / die darauff dringen / daß sie jene vberzeugen / sie haben nicht also gelehret / wie die Artickel der Concordi lauten / etc. Ich höre / daß Doctor Luther vber diesem ruhm / vnnd vnwarhafftigem leichtfertigen verleugnungen / etlicher boßhafftigen Leuthe / die jhre ehr mehr suchan / denn den fortgang deß Reichs Christi / vnd fürgeben dürffen / als habe man nicht gejrret / etwas bewegt sey / darüber wol die Concordia köndte zerrüttet werden. Aber das Christliche vnnd lang geübte Hertz (Doctor Luthers) wirt sich von solchen ruhmrhätigen / ehrgeitzigen Leuthen / nicht bewegen lassen. Es ist zum anfang genug / daß die Warheit frey gelehret / vnnd die Lehr von Sacramenten / lauter vnnd rein geprediget wird / Sie mögen fürgeben / sie haben nie anders gelehret / wenn sie nun jetzt recht lehren / vnd wider die Artickel der Concordi nicht anlauffen / darauff denn gute acht zuhaben ist. Wir sind je nun mit der Lehr vnnd von Hertzen ewer eygen / etc.

Es schreibt gedachter Musculus auch also: Es ist D. LutheWas D. Lutheri Lehre sey vom H. Abendmal. ro zuthun / darumb / daß wir in den Worten deß HERRN: Nemet / Esset / das ist mein Leib / etc. eine ware darreichung vnnd vbergab deß Leibs deß HERRN / gläuben vnd bekennen / welche darreichung vnd vbergab also an dem befehl vnd Wort deß HERREN / vnnd an keines Menschen wirde oder vnwir de stehet / daß sie warhafftig geschiehet / wenn dieser Handel in der Kirchen CHristi / nach deß HERRN Wort vnnd Befehl / außgerichtet wird / ob schon bey denW. Musculi rundt Bekenntniß võ Abendmal. Dienern / oder Empfahenden / verborgene fehl sind. Damit nun D. Luther sehe / daß wir alles allein auff Christi Wort vnd Befehl

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0379" n="363"/>
So auch jemandt vns also bey                      ehren erhalten wolte / vnnd sagen /<note place="right">Anno 1536.</note>                      Wir hetten zuvor nicht gejrret / oder vnrecht gelehret / der tichtet vns solchen                      ruhm auff / vnnd beleydiget nicht wenig vns / vnnd die Concordiam. Item: Man                      findet (schreibet gemeldter Musculus<note place="right">Christliches lang                          geübtes Hertz D. Lutheri.</note> von Augspurg eodem anno) etliche / die mit                      grossem ernst allenthalben fürgeben / Sie haben nie anders gelehret / denn die                      angenom mene Artickel (der Concordi) in sich halten. Etliche sind hergegen / die                      darauff dringen / daß sie jene vberzeugen / sie haben nicht also gelehret / wie                      die Artickel der Concordi lauten / etc. Ich höre / daß Doctor Luther vber diesem                      ruhm / vnnd vnwarhafftigem leichtfertigen verleugnungen / etlicher boßhafftigen                      Leuthe / die jhre ehr mehr suchan / denn den fortgang deß Reichs Christi / vnd                      fürgeben dürffen / als habe man nicht gejrret / etwas bewegt sey / darüber wol                      die Concordia köndte zerrüttet werden. Aber das Christliche vnnd lang geübte                      Hertz (Doctor Luthers) wirt sich von solchen ruhmrhätigen / ehrgeitzigen Leuthen                      / nicht bewegen lassen. Es ist zum anfang genug / daß die Warheit frey gelehret                      / vnnd die Lehr von Sacramenten / lauter vnnd rein geprediget wird / Sie mögen                      fürgeben / sie haben nie anders gelehret / wenn sie nun jetzt recht lehren / vnd                      wider die Artickel der Concordi nicht anlauffen / darauff denn gute acht zuhaben                      ist. Wir sind je nun mit der Lehr vnnd von Hertzen ewer eygen / etc.</p>
        <p>Es schreibt gedachter Musculus auch also: Es ist D. Luthe<note place="right">Was D. Lutheri Lehre sey vom H. Abendmal.</note> ro                      zuthun / darumb / daß wir in den Worten deß HERRN: Nemet / Esset / das ist mein                      Leib / etc. eine ware darreichung vnnd vbergab deß Leibs deß HERRN / gläuben vnd                      bekennen / welche darreichung vnd vbergab also an dem befehl vnd Wort deß HERREN                      / vnnd an keines Menschen wirde oder vnwir de stehet / daß sie warhafftig                      geschiehet / wenn dieser Handel in der Kirchen CHristi / nach deß HERRN Wort                      vnnd Befehl / außgerichtet wird / ob schon bey den<note place="right">W.                          Musculi rundt Bekenntniß vo&#x0303; Abendmal.</note> Dienern / oder                      Empfahenden / verborgene fehl sind. Damit nun D. Luther sehe / daß wir alles                      allein auff Christi Wort vnd Befehl
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[363/0379] So auch jemandt vns also bey ehren erhalten wolte / vnnd sagen / Wir hetten zuvor nicht gejrret / oder vnrecht gelehret / der tichtet vns solchen ruhm auff / vnnd beleydiget nicht wenig vns / vnnd die Concordiam. Item: Man findet (schreibet gemeldter Musculus von Augspurg eodem anno) etliche / die mit grossem ernst allenthalben fürgeben / Sie haben nie anders gelehret / denn die angenom mene Artickel (der Concordi) in sich halten. Etliche sind hergegen / die darauff dringen / daß sie jene vberzeugen / sie haben nicht also gelehret / wie die Artickel der Concordi lauten / etc. Ich höre / daß Doctor Luther vber diesem ruhm / vnnd vnwarhafftigem leichtfertigen verleugnungen / etlicher boßhafftigen Leuthe / die jhre ehr mehr suchan / denn den fortgang deß Reichs Christi / vnd fürgeben dürffen / als habe man nicht gejrret / etwas bewegt sey / darüber wol die Concordia köndte zerrüttet werden. Aber das Christliche vnnd lang geübte Hertz (Doctor Luthers) wirt sich von solchen ruhmrhätigen / ehrgeitzigen Leuthen / nicht bewegen lassen. Es ist zum anfang genug / daß die Warheit frey gelehret / vnnd die Lehr von Sacramenten / lauter vnnd rein geprediget wird / Sie mögen fürgeben / sie haben nie anders gelehret / wenn sie nun jetzt recht lehren / vnd wider die Artickel der Concordi nicht anlauffen / darauff denn gute acht zuhaben ist. Wir sind je nun mit der Lehr vnnd von Hertzen ewer eygen / etc. Anno 1536. Christliches lang geübtes Hertz D. Lutheri. Es schreibt gedachter Musculus auch also: Es ist D. Luthe ro zuthun / darumb / daß wir in den Worten deß HERRN: Nemet / Esset / das ist mein Leib / etc. eine ware darreichung vnnd vbergab deß Leibs deß HERRN / gläuben vnd bekennen / welche darreichung vnd vbergab also an dem befehl vnd Wort deß HERREN / vnnd an keines Menschen wirde oder vnwir de stehet / daß sie warhafftig geschiehet / wenn dieser Handel in der Kirchen CHristi / nach deß HERRN Wort vnnd Befehl / außgerichtet wird / ob schon bey den Dienern / oder Empfahenden / verborgene fehl sind. Damit nun D. Luther sehe / daß wir alles allein auff Christi Wort vnd Befehl Was D. Lutheri Lehre sey vom H. Abendmal. W. Musculi rundt Bekenntniß võ Abendmal.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/379
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/379>, abgerufen am 24.11.2024.