Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

Bild:
<< vorherige Seite
Anno 1534.

Gleich wie ich / noch kein rechter Christ / leugnen kan / daß der Name Gottes / der rechte / warhafftige / natürliche Gottes Name sey / wenn ein falscher Bube dabey schweret oder fluchet / vnd vmb solches Bubens oder Teuffels willen / nicht eines andern Gottes name wirt / Widerumb auch / so ein heiliger / Sanct Paulus oder Esaias / Gottes namen führet / dabey schweret oder fluchet / darumb nicht ein ander noch besser name Gottes wirt / denn eben derselb namen ist / den der Bube zum Mißbrauch führet. Gott vnd sein name / vnd alles / was er ist / redet vnd thut / das bleibet vnd gehet jmmer fort / es mißbrauche deß alles / wer da wil / es sey Mensch oder Teuffel / etc. wenn nur seine ordnung gehalten wirt / etc. Gott bleibt Gott auch in der Hellen / Christus bleibet fromb / auch vnter seinen Creutzigern / Ein Gülde / bleibt ein Gülde / auch in deß Diebs vnd Räubers Hand / wenn er nur selber ein rechter Gülde ist / vnd nicht ein falscher Gülde / wider deß Königs ordnung geschlagen / etc. Gott gebe auch allen frommen Christen ein solch Hertz / daß / wenn sie hören das wort / Meß (wie es jetzt die Papisten vom opffer führen) erschrecken / vnd sich segnen / als für eim Teuffels grewel / Widerumb wenn sie hören / das wort / Sacrament / oder Abendmal deß HERRN / vor lauter frewden springen / ja auch nach rechter geistlicher frewdenart / süssiglich weinen. Denn ich habs ja von Hertzen lieb / das liebe heilige Abendmal meines HERRN Jesu Christi / darinn er mir seinen Leib vnd Blut / auch leiblich / in meinen leiblichen Mund zu essen vnd zu trincken gibt / mit so vberauß süssen freundlichen worten: Für euch gegeben / Für euch vergossen / etc.

Wenn ich nu vom Sacrament rede / so ists warlich mein ernst / daß ich meine den rechten natürlichen Leib vnd Blut Christi im Brot vnd Wein / die personen seyn / wie sie wöllen / die es geben / oder nemen / Denn Christus mein HERR wirt mir nicht liegen / Da lebe vnd sterbe ich auff / ob Gott wil. Das ist der lauter / vngefälschte / reine Wein / da kein kretzschmarwasser ein geust. Haec Lutherus.

Eben im selben jar / sind außgetruckt worden vnd außgangen /

Anno 1534.

Gleich wie ich / noch kein rechter Christ / leugnen kan / daß der Name Gottes / der rechte / warhafftige / natürliche Gottes Name sey / wenn ein falscher Bube dabey schweret oder fluchet / vnd vmb solches Bubens oder Teuffels willen / nicht eines andern Gottes name wirt / Widerumb auch / so ein heiliger / Sanct Paulus oder Esaias / Gottes namen führet / dabey schweret oder fluchet / darumb nicht ein ander noch besser name Gottes wirt / denn eben derselb namen ist / den der Bube zum Mißbrauch führet. Gott vnd sein name / vnd alles / was er ist / redet vnd thut / das bleibet vñ gehet jm̃er fort / es mißbrauche deß alles / wer da wil / es sey Mensch oder Teuffel / etc. wenn nur seine ordnung gehalten wirt / etc. Gott bleibt Gott auch in der Hellen / Christus bleibet fromb / auch vnter seinen Creutzigern / Ein Gülde / bleibt ein Gülde / auch in deß Diebs vnd Räubers Hand / wenn er nur selber ein rechter Gülde ist / vnd nicht ein falscher Gülde / wider deß Königs ordnung geschlagẽ / etc. Gott gebe auch allen frommen Christen ein solch Hertz / daß / weñ sie hören das wort / Meß (wie es jetzt die Papisten vom opffer führen) erschrecken / vnd sich segnen / als für eim Teuffels grewel / Widerumb wenn sie hören / das wort / Sacrament / oder Abendmal deß HERRN / vor lauter frewden springen / ja auch nach rechter geistlicher frewdenart / süssiglich weinen. Denn ich habs ja von Hertzen lieb / das liebe heilige Abendmal meines HERRN Jesu Christi / darinn er mir seinen Leib vnd Blut / auch leiblich / in meinen leiblichen Mund zu essen vnd zu trincken gibt / mit so vberauß süssen freundlichen worten: Für euch gegeben / Für euch vergossen / etc.

Weñ ich nu vom Sacrament rede / so ists warlich mein ernst / daß ich meine den rechtẽ natürlichen Leib vñ Blut Christi im Brot vnd Wein / die personen seyn / wie sie wöllen / die es geben / oder nemen / Denn Christus mein HERR wirt mir nicht liegen / Da lebe vnd sterbe ich auff / ob Gott wil. Das ist der lauter / vngefälschte / reine Wein / da kein kretzschmarwasser ein geust. Haec Lutherus.

Eben im selben jar / sind außgetruckt worden vnd außgangen /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0306" n="290"/>
        <note place="left">Anno 1534.</note>
        <p>Gleich wie ich / noch kein rechter Christ / leugnen kan / daß der Name Gottes /                      der rechte / warhafftige / natürliche Gottes Name sey / wenn ein falscher Bube                      dabey schweret oder fluchet / vnd vmb solches Bubens oder Teuffels willen /                      nicht eines andern Gottes name wirt / Widerumb auch / so ein heiliger / Sanct                      Paulus oder Esaias / Gottes namen führet / dabey schweret oder fluchet / darumb                      nicht ein ander noch besser name Gottes wirt / denn eben derselb namen ist / den                      der Bube zum Mißbrauch führet. Gott vnd sein name / vnd alles / was er ist /                      redet vnd thut / das bleibet vn&#x0303; gehet jm&#x0303;er fort /                      es mißbrauche deß alles / wer da wil / es sey Mensch oder Teuffel / etc. wenn                      nur seine ordnung gehalten wirt / etc. Gott bleibt Gott auch in der Hellen /                      Christus bleibet fromb / auch vnter seinen Creutzigern / Ein Gülde / bleibt ein                      Gülde / auch in deß Diebs vnd Räubers Hand / wenn er nur selber ein rechter                      Gülde ist / vnd nicht ein falscher Gülde / wider deß Königs ordnung geschlage&#x0303; / etc. Gott gebe auch allen frommen Christen ein solch Hertz /                      daß / wen&#x0303; sie hören das wort / Meß (wie es jetzt die Papisten vom                      opffer führen) erschrecken / vnd sich segnen / als für eim Teuffels grewel /                      Widerumb wenn sie hören / das wort / Sacrament / oder Abendmal deß HERRN / vor                      lauter frewden springen / ja auch nach rechter geistlicher frewdenart /                      süssiglich weinen. Denn ich habs ja von Hertzen lieb / das liebe heilige                      Abendmal meines HERRN Jesu Christi / darinn er mir seinen Leib vnd Blut / auch                      leiblich / in meinen leiblichen Mund zu essen vnd zu trincken gibt / mit so                      vberauß süssen freundlichen worten: Für euch gegeben / Für euch vergossen /                      etc.</p>
        <p>Wen&#x0303; ich nu vom Sacrament rede / so ists warlich mein ernst / daß                      ich meine den rechte&#x0303; natürlichen Leib vn&#x0303; Blut                      Christi im Brot vnd Wein / die personen seyn / wie sie wöllen / die es geben /                      oder nemen / Denn Christus mein HERR wirt mir nicht liegen / Da lebe vnd sterbe                      ich auff / ob Gott wil. Das ist der lauter / vngefälschte / reine Wein / da kein                      kretzschmarwasser ein geust. Haec Lutherus.</p>
        <p>Eben im selben jar / sind außgetruckt worden vnd außgangen /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[290/0306] Gleich wie ich / noch kein rechter Christ / leugnen kan / daß der Name Gottes / der rechte / warhafftige / natürliche Gottes Name sey / wenn ein falscher Bube dabey schweret oder fluchet / vnd vmb solches Bubens oder Teuffels willen / nicht eines andern Gottes name wirt / Widerumb auch / so ein heiliger / Sanct Paulus oder Esaias / Gottes namen führet / dabey schweret oder fluchet / darumb nicht ein ander noch besser name Gottes wirt / denn eben derselb namen ist / den der Bube zum Mißbrauch führet. Gott vnd sein name / vnd alles / was er ist / redet vnd thut / das bleibet vñ gehet jm̃er fort / es mißbrauche deß alles / wer da wil / es sey Mensch oder Teuffel / etc. wenn nur seine ordnung gehalten wirt / etc. Gott bleibt Gott auch in der Hellen / Christus bleibet fromb / auch vnter seinen Creutzigern / Ein Gülde / bleibt ein Gülde / auch in deß Diebs vnd Räubers Hand / wenn er nur selber ein rechter Gülde ist / vnd nicht ein falscher Gülde / wider deß Königs ordnung geschlagẽ / etc. Gott gebe auch allen frommen Christen ein solch Hertz / daß / weñ sie hören das wort / Meß (wie es jetzt die Papisten vom opffer führen) erschrecken / vnd sich segnen / als für eim Teuffels grewel / Widerumb wenn sie hören / das wort / Sacrament / oder Abendmal deß HERRN / vor lauter frewden springen / ja auch nach rechter geistlicher frewdenart / süssiglich weinen. Denn ich habs ja von Hertzen lieb / das liebe heilige Abendmal meines HERRN Jesu Christi / darinn er mir seinen Leib vnd Blut / auch leiblich / in meinen leiblichen Mund zu essen vnd zu trincken gibt / mit so vberauß süssen freundlichen worten: Für euch gegeben / Für euch vergossen / etc. Weñ ich nu vom Sacrament rede / so ists warlich mein ernst / daß ich meine den rechtẽ natürlichen Leib vñ Blut Christi im Brot vnd Wein / die personen seyn / wie sie wöllen / die es geben / oder nemen / Denn Christus mein HERR wirt mir nicht liegen / Da lebe vnd sterbe ich auff / ob Gott wil. Das ist der lauter / vngefälschte / reine Wein / da kein kretzschmarwasser ein geust. Haec Lutherus. Eben im selben jar / sind außgetruckt worden vnd außgangen /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/306
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/306>, abgerufen am 24.05.2024.