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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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in diesem Testament ist / darumb hat er es nicht in tode Schrifft vnnd Sigill / sondern lebendige Wort vnnd Zeichen gesetzet / die man täglich widerumb handelt.

Auß wölchen Worten allen klar zu vernemen / ob wol LutherusZeichen des gegenwertigen / nit des abwesenden Leibs. das Wort / Zeichen / braucht (wie es dann dazumal bey den Schullehrern / vnnd auch sonst / gebreuchlich war) daß ers doch nicht von einem Zeichen des abwesenden / sondern des gegenwertigen Leibes vnd Bluts Christi verstanden. Heisset denn das nun / wie sie fürgeben / Lutherus hab Zwinglische Lehr geführet / vnnd mit jhnen geschwermet / daß nur blosse Zeichen des weit vnd fern abwesenden Leibs vnnd Bluts Christi / im Abendmal / hie bey vns auff Erden / gegenwertig vnd außgetheilet werde? Daß heisset doch ja vntrewlich / fälschlich vnd bößlich / mit Lutheri Worten vnd Sprüchen vmbgangen.

Auß der Kirchenpostill Lutheri / super textum Titi secundo,Christus wirdt vns fürgetragen im Wort. führen sie Lutheri Wort ein / da er spricht: Christus wirdt dir nicht in die Hand noch in den Mund gegeben: sondern man tregt dir jhn für / allein mit Wort vnd Euangelio. Diese Wort deuten sie dahin / als solte Lutherus gelehret haben / daß im Abendmal nichts mehr sey / gegeben vnnd empfangen würde / denn sonst in der Predigt des Euangelij fürgetragen. Nu redet aber Lutherus an gemeltem ort gar nicht vom Sacrament des Leibs vnnd Bluts Christi / sondern handelt da nur in gemein von der Predigt des Euangelij / vnnd was darinnen angebotten wirdt. Noch ziehen sie auch diese Wort für sich an / da doch Lutherus nicht mit eim Buchstaben der Lehr vom heiligen Abendmal / vnd was darinnen sey / außgetheilet vnnd empfangen werde / erwehnet. Vnnd das heist ja bey jhnen trewlich Lutheri Wort allegieren.

Ebner massen handlen sie auch mit den Worten / so sie Dominica septuagesima, auß der Kirchenpostill citieren: Gott han-

in diesem Testament ist / darumb hat er es nicht in tode Schrifft vnnd Sigill / sondern lebendige Wort vnnd Zeichen gesetzet / die man täglich widerumb handelt.

Auß wölchen Worten allen klar zu vernemen / ob wol LutherusZeichen des gegenwertigen / nit des abwesenden Leibs. das Wort / Zeichen / braucht (wie es dann dazumal bey den Schullehrern / vnnd auch sonst / gebreuchlich war) daß ers doch nicht von einem Zeichen des abwesenden / sondern des gegenwertigen Leibes vnd Bluts Christi verstanden. Heisset denn das nun / wie sie fürgeben / Lutherus hab Zwinglische Lehr geführet / vnnd mit jhnen geschwermet / daß nur blosse Zeichen des weit vnd fern abwesenden Leibs vnnd Bluts Christi / im Abendmal / hie bey vns auff Erden / gegenwertig vnd außgetheilet werde? Daß heisset doch ja vntrewlich / fälschlich vnd bößlich / mit Lutheri Worten vnd Sprüchen vmbgangen.

Auß der Kirchenpostill Lutheri / super textum Titi secundo,Christus wirdt vns fürgetragen im Wort. führen sie Lutheri Wort ein / da er spricht: Christus wirdt dir nicht in die Hand noch in den Mund gegeben: sondern man tregt dir jhn für / allein mit Wort vnd Euangelio. Diese Wort deuten sie dahin / als solte Lutherus gelehret haben / daß im Abendmal nichts mehr sey / gegeben vnnd empfangen würde / denn sonst in der Predigt des Euangelij fürgetragen. Nu redet aber Lutherus an gemeltem ort gar nicht vom Sacrament des Leibs vnnd Bluts Christi / sondern handelt da nur in gemein von der Predigt des Euangelij / vnnd was darinnen angebotten wirdt. Noch ziehen sie auch diese Wort für sich an / da doch Lutherus nicht mit eim Buchstaben der Lehr vom heiligen Abendmal / vnd was darinnen sey / außgetheilet vnnd empfangen werde / erwehnet. Vnnd das heist ja bey jhnen trewlich Lutheri Wort allegieren.

Ebner massen handlen sie auch mit den Worten / so sie Dominica septuagesima, auß der Kirchenpostill citieren: Gott han-

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[11/0027] in diesem Testament ist / darumb hat er es nicht in tode Schrifft vnnd Sigill / sondern lebendige Wort vnnd Zeichen gesetzet / die man täglich widerumb handelt. Auß wölchen Worten allen klar zu vernemen / ob wol Lutherus das Wort / Zeichen / braucht (wie es dann dazumal bey den Schullehrern / vnnd auch sonst / gebreuchlich war) daß ers doch nicht von einem Zeichen des abwesenden / sondern des gegenwertigen Leibes vnd Bluts Christi verstanden. Heisset denn das nun / wie sie fürgeben / Lutherus hab Zwinglische Lehr geführet / vnnd mit jhnen geschwermet / daß nur blosse Zeichen des weit vnd fern abwesenden Leibs vnnd Bluts Christi / im Abendmal / hie bey vns auff Erden / gegenwertig vnd außgetheilet werde? Daß heisset doch ja vntrewlich / fälschlich vnd bößlich / mit Lutheri Worten vnd Sprüchen vmbgangen. Zeichen des gegenwertigen / nit des abwesenden Leibs. Auß der Kirchenpostill Lutheri / super textum Titi secundo, führen sie Lutheri Wort ein / da er spricht: Christus wirdt dir nicht in die Hand noch in den Mund gegeben: sondern man tregt dir jhn für / allein mit Wort vnd Euangelio. Diese Wort deuten sie dahin / als solte Lutherus gelehret haben / daß im Abendmal nichts mehr sey / gegeben vnnd empfangen würde / denn sonst in der Predigt des Euangelij fürgetragen. Nu redet aber Lutherus an gemeltem ort gar nicht vom Sacrament des Leibs vnnd Bluts Christi / sondern handelt da nur in gemein von der Predigt des Euangelij / vnnd was darinnen angebotten wirdt. Noch ziehen sie auch diese Wort für sich an / da doch Lutherus nicht mit eim Buchstaben der Lehr vom heiligen Abendmal / vnd was darinnen sey / außgetheilet vnnd empfangen werde / erwehnet. Vnnd das heist ja bey jhnen trewlich Lutheri Wort allegieren. Christus wirdt vns fürgetragen im Wort. Ebner massen handlen sie auch mit den Worten / so sie Dominica septuagesima, auß der Kirchenpostill citieren: Gott han-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/27>, abgerufen am 22.11.2024.