Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Die Papisten aber haben sie in jhrer Confutation stracks fürAnno 1530. Zwinglisch gehalten vnd erkandt. So haben auch die von Memmingen vnd Lindaw hernach in offenem Außschreiben bekandt / daß Anno tausent / fünff hundert vnd dreissig / jre Prediger Sacramentierisch oder Zwinglisch gewesen. Darauff hat baldt Bucerus / auch noch in werendem ReichßtagBucer suchet vergleichung. / seine Conciliationes vnnd Vergleichung gesuchet / fürgeschlagen / vnnd angefangen. Aber da zwischen ist mit fürgefallen / daß Zwinglius seine eigene besondere Confession gestellet /Zwingels Confession. so zu Zürich den dritten Julij / Anno 1530. Lateinisch vnnd Teutsch getrucket / vnnd baldt gegen Augspurg kommen ist / von wölcher des Zwingels Confession Philippus an Lutherum alsoPhilippus Melanthon helt Zwin glium für ein vnsinnigen Menschen. schreibet: Zwingel hat eine getruckte Confession hieher gehn Augspurg geschickt. Ihr müsset schlecht sagen / der Mensch sey vnsinnig. Die alten Irrthumb / von der Erbsünde / vnd Brauch der Sacramenten / vernewert er gantz vnd gar / von den Ceremonien redet er gar Schweitzerisch / hoc est, barbarissime, grob vnd vnfletig / nemlich / er wolte / daß alle Ceremonien abgethan weren. Seine sache vom Nachtmal treibet er hefftig. Er wil daß alle Bischoffe vertilget werden. Ich wil euch ein Exemplar schicken / wenn ichs wider bekomme / denn / das ich gehabt habe / wird vnder den Fürsten vmbgetragen. Vnnd darnach an Bucerum schreibt Philippus: ZwingelSchweitzerischer geist im Zwingel. hat ein Bekantnus hieher geschickt / darinn er warlich nicht wil dafür angesehen werden / daß er von vnser Lehr vnnd Meinung schlechts mit Worten alleine discrepiere / oder sich absondere / so rumort er ohne not / auch in andern Artickeln. Es lesset sich ansehen / daß in diesem Menschen mehr ein Schweitzerischer / dann ein Christlicher Geist sey / der jhn hat angetrieben zu dieser so trotzigen Confession / etc. Auß derselben des Zwingels Confession / wollen wir fürnemlich / was zu der controuersia vom Abendmal des Herren Die Papisten aber haben sie in jhrer Confutation stracks fürAnno 1530. Zwinglisch gehalten vnd erkandt. So haben auch die von Memmingen vnd Lindaw hernach in offenem Außschreiben bekandt / daß Anno tausent / fünff hundert vnd dreissig / jre Prediger Sacramentierisch oder Zwinglisch gewesen. Darauff hat baldt Bucerus / auch noch in werendem ReichßtagBucer suchet vergleichung. / seine Conciliationes vnnd Vergleichung gesuchet / fürgeschlagen / vnnd angefangen. Aber da zwischen ist mit fürgefallen / daß Zwinglius seine eigene besondere Confession gestellet /Zwingels Confession. so zu Zürich den dritten Julij / Anno 1530. Lateinisch vnnd Teutsch getrucket / vnnd baldt gegen Augspurg kommen ist / von wölcher des Zwingels Confession Philippus an Lutherum alsoPhilippus Melanthon helt Zwin glium für ein vnsinnigen Menschen. schreibet: Zwingel hat eine getruckte Confession hieher gehn Augspurg geschickt. Ihr müsset schlecht sagen / der Mensch sey vnsinnig. Die alten Irrthumb / von der Erbsünde / vnd Brauch der Sacramenten / vernewert er gantz vnd gar / von den Ceremonien redet er gar Schweitzerisch / hoc est, barbarissime, grob vnd vnfletig / nemlich / er wolte / daß alle Ceremonien abgethan weren. Seine sache vom Nachtmal treibet er hefftig. Er wil daß alle Bischoffe vertilget werden. Ich wil euch ein Exemplar schicken / wenn ichs wider bekomme / denn / das ich gehabt habe / wird vnder den Fürsten vmbgetragen. Vnnd darnach an Bucerum schreibt Philippus: ZwingelSchweitzerischer geist im Zwingel. hat ein Bekantnus hieher geschickt / darinn er warlich nicht wil dafür angesehen werden / daß er von vnser Lehr vnnd Meinung schlechts mit Worten alleine discrepiere / oder sich absondere / so rumort er ohne not / auch in andern Artickeln. Es lesset sich ansehen / daß in diesem Menschen mehr ein Schweitzerischer / dann ein Christlicher Geist sey / der jhn hat angetrieben zu dieser so trotzigen Confession / etc. Auß derselben des Zwingels Confession / wollen wir fürnemlich / was zu der controuersia vom Abendmal des Herren <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0209" n="193"/> Die Papisten aber haben sie in jhrer Confutation stracks für<note place="right">Anno 1530.</note> Zwinglisch gehalten vnd erkandt. So haben auch die von Memmingen vnd Lindaw hernach in offenem Außschreiben bekandt / daß Anno tausent / fünff hundert vnd dreissig / jre Prediger Sacramentierisch oder Zwinglisch gewesen.</p> <p>Darauff hat baldt Bucerus / auch noch in werendem Reichßtag<note place="right">Bucer suchet vergleichung.</note> / seine Conciliationes vnnd Vergleichung gesuchet / fürgeschlagen / vnnd angefangen. Aber da zwischen ist mit fürgefallen / daß Zwinglius seine eigene besondere Confession gestellet /<note place="right">Zwingels Confession.</note> so zu Zürich den dritten Julij / Anno 1530. Lateinisch vnnd Teutsch getrucket / vnnd baldt gegen Augspurg kommen ist / von wölcher des Zwingels Confession Philippus an Lutherum also<note place="right">Philippus Melanthon helt Zwin glium für ein vnsinnigen Menschen.</note> schreibet: Zwingel hat eine getruckte Confession hieher gehn Augspurg geschickt. Ihr müsset schlecht sagen / der Mensch sey vnsinnig. Die alten Irrthumb / von der Erbsünde / vnd Brauch der Sacramenten / vernewert er gantz vnd gar / von den Ceremonien redet er gar Schweitzerisch / hoc est, barbarissime, grob vnd vnfletig / nemlich / er wolte / daß alle Ceremonien abgethan weren. Seine sache vom Nachtmal treibet er hefftig. Er wil daß alle Bischoffe vertilget werden. Ich wil euch ein Exemplar schicken / wenn ichs wider bekomme / denn / das ich gehabt habe / wird vnder den Fürsten vmbgetragen.</p> <p>Vnnd darnach an Bucerum schreibt Philippus: Zwingel<note place="right">Schweitzerischer geist im Zwingel.</note> hat ein Bekantnus hieher geschickt / darinn er warlich nicht wil dafür angesehen werden / daß er von vnser Lehr vnnd Meinung schlechts mit Worten alleine discrepiere / oder sich absondere / so rumort er ohne not / auch in andern Artickeln. Es lesset sich ansehen / daß in diesem Menschen mehr ein Schweitzerischer / dann ein Christlicher Geist sey / der jhn hat angetrieben zu dieser so trotzigen Confession / etc.</p> <p>Auß derselben des Zwingels Confession / wollen wir fürnemlich / was zu der controuersia vom Abendmal des Herren </p> </div> </body> </text> </TEI> [193/0209]
Die Papisten aber haben sie in jhrer Confutation stracks für Zwinglisch gehalten vnd erkandt. So haben auch die von Memmingen vnd Lindaw hernach in offenem Außschreiben bekandt / daß Anno tausent / fünff hundert vnd dreissig / jre Prediger Sacramentierisch oder Zwinglisch gewesen.
Anno 1530. Darauff hat baldt Bucerus / auch noch in werendem Reichßtag / seine Conciliationes vnnd Vergleichung gesuchet / fürgeschlagen / vnnd angefangen. Aber da zwischen ist mit fürgefallen / daß Zwinglius seine eigene besondere Confession gestellet / so zu Zürich den dritten Julij / Anno 1530. Lateinisch vnnd Teutsch getrucket / vnnd baldt gegen Augspurg kommen ist / von wölcher des Zwingels Confession Philippus an Lutherum also schreibet: Zwingel hat eine getruckte Confession hieher gehn Augspurg geschickt. Ihr müsset schlecht sagen / der Mensch sey vnsinnig. Die alten Irrthumb / von der Erbsünde / vnd Brauch der Sacramenten / vernewert er gantz vnd gar / von den Ceremonien redet er gar Schweitzerisch / hoc est, barbarissime, grob vnd vnfletig / nemlich / er wolte / daß alle Ceremonien abgethan weren. Seine sache vom Nachtmal treibet er hefftig. Er wil daß alle Bischoffe vertilget werden. Ich wil euch ein Exemplar schicken / wenn ichs wider bekomme / denn / das ich gehabt habe / wird vnder den Fürsten vmbgetragen.
Bucer suchet vergleichung.
Zwingels Confession.
Philippus Melanthon helt Zwin glium für ein vnsinnigen Menschen. Vnnd darnach an Bucerum schreibt Philippus: Zwingel hat ein Bekantnus hieher geschickt / darinn er warlich nicht wil dafür angesehen werden / daß er von vnser Lehr vnnd Meinung schlechts mit Worten alleine discrepiere / oder sich absondere / so rumort er ohne not / auch in andern Artickeln. Es lesset sich ansehen / daß in diesem Menschen mehr ein Schweitzerischer / dann ein Christlicher Geist sey / der jhn hat angetrieben zu dieser so trotzigen Confession / etc.
Schweitzerischer geist im Zwingel. Auß derselben des Zwingels Confession / wollen wir fürnemlich / was zu der controuersia vom Abendmal des Herren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |