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Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.

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Anno 1528.benimpst dem Sacrament sein Warheit / (das ist / das jenige / wölches das fürnembste im Sacrament ist) darumb (spricht Brentius) soll man nimmermehr ein solchen Tropum zulassen / der vns von dem Brot den Leib / vnnd von dem Wein das Blut (Christi) hinweg nemme: Auff daß nicht der geistliche Mensch im heiligen Abendmal seiner verhofften Güter beraubet werde. Es ist aber dennoch von nöten / daß man einen Tropum zulasse / weil wir sehen / daß das Brot nicht in den Leib Christi / noch der Wein in das Blut Christi verwandelt wirdt. Wölches ist dann nun derselbige Tropus? Hüte dich fleissig / daß du ja nit zugebest des Carlstadischen Geistes Tropum: Dann derselbe würde den Glauben seiner Güter berauben / wiewol er gar nicht wil dafür angesehen sein / aber das ende wirdt es mit der that beweisen. Wölchen Tropum soll ich dann zulassen? Nemlich den jenigen soltu zulassen / der in der Schrifft / vnd in dem gemeinen Brauch zureden am allermeisten in vbung ist / nemlich synecdochen, wölches ist ein solch Figur / da entweder vnder einem Theil das gantze ding / oder vnder dem gantzen ding ein Theil verstanden wirdt: Oder wenn man einem das gantze gibt / vnnd doch allein das fürnembste Theil desselben genennet wirdt. Als wenn dir jemands eine Wiegen / vnnd ein Kind in der Wiegen ligend / darreichet / pfleget er gemeiner weise nach zusagen / Nimm hin das Kind / vnd setze es beyseits. Hie werden zwey ding miteinander geben / nemlich / die Wiegen / vnd das Kind / Vnd wirdt doch nur das fürnembste genennet / nemlich das Kind. Also werden vns im Abendmal des Herrn zwey ding dargereichet / das Brot / vnd der Leib / Vnnd wirdt doch nur der Leib genennet / wölcher in dieser Außspendung das fürnembste ist.

Solches haben wir von gemelten zweien Puncten auß dem grossen Bekantnus D. Lutheri / dem Christlichen Leser zu gut vnd besserm vnderricht / kürtzlich erzehlen wollen.

Anno 1528.benimpst dem Sacrament sein Warheit / (das ist / das jenige / wölches das fürnembste im Sacrament ist) darumb (spricht Brentius) soll man nimmermehr ein solchen Tropum zulassen / der vns von dem Brot den Leib / vnnd von dem Wein das Blut (Christi) hinweg nemme: Auff daß nicht der geistliche Mensch im heiligen Abendmal seiner verhofften Güter beraubet werde. Es ist aber dennoch von nöten / daß man einen Tropum zulasse / weil wir sehen / daß das Brot nicht in den Leib Christi / noch der Wein in das Blut Christi verwandelt wirdt. Wölches ist dann nun derselbige Tropus? Hüte dich fleissig / daß du ja nit zugebest des Carlstadischen Geistes Tropum: Dann derselbe würde den Glauben seiner Güter berauben / wiewol er gar nicht wil dafür angesehen sein / aber das ende wirdt es mit der that beweisen. Wölchen Tropum soll ich dann zulassen? Nemlich den jenigen soltu zulassen / der in der Schrifft / vnd in dem gemeinen Brauch zureden am allermeisten in vbung ist / nemlich synecdochen, wölches ist ein solch Figur / da entweder vnder einem Theil das gantze ding / oder vnder dem gantzen ding ein Theil verstanden wirdt: Oder wenn man einem das gantze gibt / vnnd doch allein das fürnembste Theil desselben genennet wirdt. Als wenn dir jemands eine Wiegen / vnnd ein Kind in der Wiegen ligend / darreichet / pfleget er gemeiner weise nach zusagen / Nimm hin das Kind / vnd setze es beyseits. Hie werden zwey ding miteinander geben / nemlich / die Wiegen / vnd das Kind / Vnd wirdt doch nur das fürnembste genennet / nemlich das Kind. Also werden vns im Abendmal des Herrn zwey ding dargereichet / das Brot / vnd der Leib / Vnnd wirdt doch nur der Leib genennet / wölcher in dieser Außspendung das fürnembste ist.

Solches haben wir von gemelten zweien Puncten auß dem grossen Bekantnus D. Lutheri / dem Christlichen Leser zu gut vnd besserm vnderricht / kürtzlich erzehlen wollen.

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[124/0140] benimpst dem Sacrament sein Warheit / (das ist / das jenige / wölches das fürnembste im Sacrament ist) darumb (spricht Brentius) soll man nimmermehr ein solchen Tropum zulassen / der vns von dem Brot den Leib / vnnd von dem Wein das Blut (Christi) hinweg nemme: Auff daß nicht der geistliche Mensch im heiligen Abendmal seiner verhofften Güter beraubet werde. Es ist aber dennoch von nöten / daß man einen Tropum zulasse / weil wir sehen / daß das Brot nicht in den Leib Christi / noch der Wein in das Blut Christi verwandelt wirdt. Wölches ist dann nun derselbige Tropus? Hüte dich fleissig / daß du ja nit zugebest des Carlstadischen Geistes Tropum: Dann derselbe würde den Glauben seiner Güter berauben / wiewol er gar nicht wil dafür angesehen sein / aber das ende wirdt es mit der that beweisen. Wölchen Tropum soll ich dann zulassen? Nemlich den jenigen soltu zulassen / der in der Schrifft / vnd in dem gemeinen Brauch zureden am allermeisten in vbung ist / nemlich synecdochen, wölches ist ein solch Figur / da entweder vnder einem Theil das gantze ding / oder vnder dem gantzen ding ein Theil verstanden wirdt: Oder wenn man einem das gantze gibt / vnnd doch allein das fürnembste Theil desselben genennet wirdt. Als wenn dir jemands eine Wiegen / vnnd ein Kind in der Wiegen ligend / darreichet / pfleget er gemeiner weise nach zusagen / Nimm hin das Kind / vnd setze es beyseits. Hie werden zwey ding miteinander geben / nemlich / die Wiegen / vnd das Kind / Vnd wirdt doch nur das fürnembste genennet / nemlich das Kind. Also werden vns im Abendmal des Herrn zwey ding dargereichet / das Brot / vnd der Leib / Vnnd wirdt doch nur der Leib genennet / wölcher in dieser Außspendung das fürnembste ist. Anno 1528. Solches haben wir von gemelten zweien Puncten auß dem grossen Bekantnus D. Lutheri / dem Christlichen Leser zu gut vnd besserm vnderricht / kürtzlich erzehlen wollen.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/140>, abgerufen am 24.11.2024.