Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.sehen vnd achtung geben. Ja hie hastu eine prob vnd kunst stück / wenn Paulus sagt / was nicht aus dem glauben gehet / das ist Sünde / sol so viel lautten / was nicht aus dem glauben gehet / ist die Erbsünde Demnach werden auch alle wirckliche Sünden Erbsünden sey / vnd jhrer folgerey nach / eitel Substantz das ist Wesen sein. Ey schemet euch lieben Herrn / das jhr Gottes Wort so vbel ansehet / so felschlich anziehet / also böslich verkehret. Sehet jhr Irenes schier / wie euch das kamprath erwischet / vnd bricht Gottes furcht / vnd die feinsten Sprüche in stücken entzwey? Wenn man die augen wolte auffthun / vnd achtung drauff geben / wie die Epistel zun Hebreern diesen Spruch auslegete / so würde man besser im liechte wandeln. Denn da stehet cap. 11. One glauben ists vnmüglich Gotte gefallen. Da wird erkleret / was S. Paul zu den Römern cap. 14. im vorigen Spruche Sünde heisset / nemlich Gotte nicht gefallen. Vrsache ist diese. Denn er alhier das gegentheil setzet / nemlich Gotte gefallen. Was nun aus dem glauben geschicht / gefellet Gott / ist jhme angenem durch Christum. Was aber nicht aus dem glauben gehet / das ist Sünde / das ist / es gefellet Gott nicht. So viel wil S. Paul alhier sagen vnd leren. Da man nun weiter fraget / warumb ist denn solches Sünde? Worumb gesellet es Gott nicht? So stehet aldar / darumb / das es nicht aus dem glauben geschicht vnd herfleusset. Glaube aber heisset ein hertzlich vertrawen auff die verheissene Gnade vnd barmhertzigkeit durch Christum. Der glaube empfehet vergebung der Sünde / die kindschafft Gottes / vnd den heiligen Geist. Wo nun der gute bawm ist / da folgen gute werck / die im glauben gethan sind / von den lieben / zu gnaden angenomenen kindern / vnd gefallen dem gütigen / barmhertzigen vnd lieben Vater im himel so wol / dz er sol- sehen vnd achtung geben. Ja hie hastu eine prob vnd kunst stück / wenn Paulus sagt / was nicht aus dem glauben gehet / das ist Sünde / sol so viel lautten / was nicht aus dem glauben gehet / ist die Erbsünde Demnach werden auch alle wirckliche Sünden Erbsünden sey / vnd jhrer folgerey nach / eitel Substantz das ist Wesen sein. Ey schemet euch lieben Herrn / das jhr Gottes Wort so vbel ansehet / so felschlich anziehet / also böslich verkehret. Sehet jhr Irenes schier / wie euch das kamprath erwischet / vnd bricht Gottes furcht / vnd die feinsten Sprüche in stücken entzwey? Wenn man die augen wolte auffthun / vnd achtung drauff geben / wie die Epistel zun Hebreern diesen Spruch auslegete / so würde man besser im liechte wandeln. Denn da stehet cap. 11. One glauben ists vnmüglich Gotte gefallen. Da wird erkleret / was S. Paul zu den Römern cap. 14. im vorigen Spruche Sünde heisset / nemlich Gotte nicht gefallen. Vrsache ist diese. Denn er alhier das gegentheil setzet / nemlich Gotte gefallen. Was nun aus dem glauben geschicht / gefellet Gott / ist jhme angenem durch Christum. Was aber nicht aus dem glauben gehet / das ist Sünde / das ist / es gefellet Gott nicht. So viel wil S. Paul alhier sagen vnd leren. Da man nun weiter fraget / warumb ist denn solches Sünde? Worumb gesellet es Gott nicht? So stehet aldar / darumb / das es nicht aus dem glauben geschicht vnd herfleusset. Glaube aber heisset ein hertzlich vertrawen auff die verheissene Gnade vnd barmhertzigkeit durch Christum. Der glaube empfehet vergebung der Sünde / die kindschafft Gottes / vnd den heiligen Geist. Wo nun der gute bawm ist / da folgen gute werck / die im glauben gethan sind / von den lieben / zu gnadẽ angenomenen kindern / vnd gefallen dem gütigẽ / barmhertzigen vñ lieben Vater im himel so wol / dz er sol- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0043"/> sehen vnd achtung geben. Ja hie hastu eine prob vnd kunst stück / wenn Paulus sagt / was nicht aus dem glauben gehet / das ist Sünde / sol so viel lautten / was nicht aus dem glauben gehet / ist die Erbsünde Demnach werden auch alle wirckliche Sünden Erbsünden sey / vnd jhrer folgerey nach / eitel Substantz das ist Wesen sein. Ey schemet euch lieben Herrn / das jhr Gottes Wort so vbel ansehet / so felschlich anziehet / also böslich verkehret. Sehet jhr Irenes schier / wie euch das kamprath erwischet / vnd bricht Gottes furcht / vnd die feinsten Sprüche in stücken entzwey?</p> <p>Wenn man die augen wolte auffthun / vnd achtung drauff geben / wie die Epistel zun Hebreern diesen Spruch auslegete / so würde man besser im liechte wandeln. Denn da stehet cap. 11. One glauben ists vnmüglich Gotte gefallen. Da wird erkleret / was S. Paul zu den Römern cap. 14. im vorigen Spruche Sünde heisset / nemlich Gotte nicht gefallen. Vrsache ist diese. Denn er alhier das gegentheil setzet / nemlich Gotte gefallen.</p> <p>Was nun aus dem glauben geschicht / gefellet Gott / ist jhme angenem durch Christum.</p> <p>Was aber nicht aus dem glauben gehet / das ist Sünde / das ist / es gefellet Gott nicht.</p> <p>So viel wil S. Paul alhier sagen vnd leren. Da man nun weiter fraget / warumb ist denn solches Sünde? Worumb gesellet es Gott nicht? So stehet aldar / darumb / das es nicht aus dem glauben geschicht vnd herfleusset. Glaube aber heisset ein hertzlich vertrawen auff die verheissene Gnade vnd barmhertzigkeit durch Christum. Der glaube empfehet vergebung der Sünde / die kindschafft Gottes / vnd den heiligen Geist. Wo nun der gute bawm ist / da folgen gute werck / die im glauben gethan sind / von den lieben / zu gnadẽ angenomenen kindern / vnd gefallen dem gütigẽ / barmhertzigen vñ lieben Vater im himel so wol / dz er sol- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0043]
sehen vnd achtung geben. Ja hie hastu eine prob vnd kunst stück / wenn Paulus sagt / was nicht aus dem glauben gehet / das ist Sünde / sol so viel lautten / was nicht aus dem glauben gehet / ist die Erbsünde Demnach werden auch alle wirckliche Sünden Erbsünden sey / vnd jhrer folgerey nach / eitel Substantz das ist Wesen sein. Ey schemet euch lieben Herrn / das jhr Gottes Wort so vbel ansehet / so felschlich anziehet / also böslich verkehret. Sehet jhr Irenes schier / wie euch das kamprath erwischet / vnd bricht Gottes furcht / vnd die feinsten Sprüche in stücken entzwey?
Wenn man die augen wolte auffthun / vnd achtung drauff geben / wie die Epistel zun Hebreern diesen Spruch auslegete / so würde man besser im liechte wandeln. Denn da stehet cap. 11. One glauben ists vnmüglich Gotte gefallen. Da wird erkleret / was S. Paul zu den Römern cap. 14. im vorigen Spruche Sünde heisset / nemlich Gotte nicht gefallen. Vrsache ist diese. Denn er alhier das gegentheil setzet / nemlich Gotte gefallen.
Was nun aus dem glauben geschicht / gefellet Gott / ist jhme angenem durch Christum.
Was aber nicht aus dem glauben gehet / das ist Sünde / das ist / es gefellet Gott nicht.
So viel wil S. Paul alhier sagen vnd leren. Da man nun weiter fraget / warumb ist denn solches Sünde? Worumb gesellet es Gott nicht? So stehet aldar / darumb / das es nicht aus dem glauben geschicht vnd herfleusset. Glaube aber heisset ein hertzlich vertrawen auff die verheissene Gnade vnd barmhertzigkeit durch Christum. Der glaube empfehet vergebung der Sünde / die kindschafft Gottes / vnd den heiligen Geist. Wo nun der gute bawm ist / da folgen gute werck / die im glauben gethan sind / von den lieben / zu gnadẽ angenomenen kindern / vnd gefallen dem gütigẽ / barmhertzigen vñ lieben Vater im himel so wol / dz er sol-
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/43>, abgerufen am 23.07.2024. |