Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572.

Bild:
<< vorherige Seite

ist nicht wunder. Denn vnter den zwöff Jüngern Christi / auch einer lermen vnd Ergernis anrichtet.

Das er die zu Linda anzeucht / ist die Antwort / Das keines Menschen Zeugnis / jrgend einen Irrthum kan bestetigen. O nein Irenee / es gehöret Gottes wort vnd starcke gründe darzu / wenn man eine Lere sol / als Göttliche Warheit erkennen vnd annemen.

Das Ireneus D. Marbachium anzeucht / ist gewiss / das weil Illyricus wunderbarlich seine meinung fürgegeben / er ein zeitlang geduldet / daruon disputiret / Aber nun nach deme er erfahren vnd jnne worden / das er die eigentliche Manicheische Schwermerey verteidige / so ist er mit Illyrici meinung mit nichten zu frieden / Sondern verdamnet sie ernstlich.

Er Nathanaelis Disthingers Schrifft / offenbaret auch Ireneus wider seinen des autoris besehl vnd bewilligung / vnd beweiset widerumb aldar ein vnrichtig stücklin / wider die Brüderliche trewe in priuat gesprechen / da man noch hanget vnd disputiret. Solch crimen uiolatae fidei, kan von keinem Christliebenden gelobet werden.

Darzu weis Ireneus nun zu guter massen wol / das Er Nathanael / der Warheit nachgeforschet / vnd dieselbe durch Gottes gnade ergrieffen / vnd die Manicheische lere / Als solte die Erbsünde ein Substantz sein / verdampt / vnd gantz vnd gar nicht damit ferner helt. Ist das nun nicht ein gantz vnchristlich stücke / das Ireneus / diese priuat schrifft / so schendlich publicirt / sich zu einem vntrewen Bruder machet / vnd darzu ein ander falsch zeugnis gibt / als solte er noch der Manicheischen meinung anhengig sein. O schemet euch der bösen / vnartigen stücklin. Deudschen Theologen stehen sie nicht wol an.

ist nicht wunder. Denn vnter den zwöff Jüngern Christi / auch einer lermen vnd Ergernis anrichtet.

Das er die zu Linda anzeucht / ist die Antwort / Das keines Menschen Zeugnis / jrgend einen Irrthum kan bestetigen. O nein Irenee / es gehöret Gottes wort vnd starcke gründe darzu / wenn man eine Lere sol / als Göttliche Warheit erkennen vnd annemen.

Das Ireneus D. Marbachium anzeucht / ist gewiss / das weil Illyricus wunderbarlich seine meinung fürgegeben / er ein zeitlang geduldet / daruon disputiret / Aber nun nach deme er erfahren vnd jnne worden / das er die eigentliche Manicheische Schwermerey verteidige / so ist er mit Illyrici meinung mit nichten zu frieden / Sondern verdamnet sie ernstlich.

Er Nathanaelis Disthingers Schrifft / offenbaret auch Ireneus wider seinen des autoris besehl vnd bewilligung / vnd beweiset widerumb aldar ein vnrichtig stücklin / wider die Brüderliche trewe in priuat gesprechen / da man noch hanget vnd disputiret. Solch crimen uiolatae fidei, kan von keinem Christliebenden gelobet werden.

Darzu weis Ireneus nun zu guter massen wol / das Er Nathanael / der Warheit nachgeforschet / vnd dieselbe durch Gottes gnade ergrieffen / vnd die Manicheische lere / Als solte die Erbsünde ein Substantz sein / verdampt / vnd gantz vnd gar nicht damit ferner helt. Ist das nun nicht ein gantz vnchristlich stücke / das Ireneus / diese priuat schrifft / so schendlich publicirt / sich zu einem vntrewen Bruder machet / vnd darzu ein ander falsch zeugnis gibt / als solte er noch der Manicheischen meinung anhengig sein. O schemet euch der bösen / vnartigen stücklin. Deudschen Theologen stehen sie nicht wol an.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0163"/>
ist nicht                      wunder. Denn vnter den zwöff Jüngern Christi / auch einer lermen vnd Ergernis                      anrichtet.</p>
        <p>Das er die zu Linda anzeucht / ist die Antwort / Das keines Menschen Zeugnis /                      jrgend einen Irrthum kan bestetigen. O nein Irenee / es gehöret Gottes wort vnd                      starcke gründe darzu / wenn man eine Lere sol / als Göttliche Warheit erkennen                      vnd annemen.</p>
        <p>Das Ireneus D. Marbachium anzeucht / ist gewiss / das weil Illyricus                      wunderbarlich seine meinung fürgegeben / er ein zeitlang geduldet / daruon                      disputiret / Aber nun nach deme er erfahren vnd jnne worden / das er die                      eigentliche Manicheische Schwermerey verteidige / so ist er mit Illyrici meinung                      mit nichten zu frieden / Sondern verdamnet sie ernstlich.</p>
        <p>Er Nathanaelis Disthingers Schrifft / offenbaret auch Ireneus wider seinen des                      autoris besehl vnd bewilligung / vnd beweiset widerumb aldar ein vnrichtig                      stücklin / wider die Brüderliche trewe in priuat gesprechen / da man noch hanget                      vnd disputiret. Solch <hi rendition="#i">crimen uiolatae fidei</hi>, kan von                      keinem Christliebenden gelobet werden.</p>
        <p>Darzu weis Ireneus nun zu guter massen wol / das Er Nathanael / der Warheit                      nachgeforschet / vnd dieselbe durch Gottes gnade ergrieffen / vnd die                      Manicheische lere / Als solte die Erbsünde ein Substantz sein / verdampt / vnd                      gantz vnd gar nicht damit ferner helt. Ist das nun nicht ein gantz vnchristlich                      stücke / das Ireneus / diese priuat schrifft / so schendlich publicirt / sich zu                      einem vntrewen Bruder machet / vnd darzu ein ander falsch zeugnis gibt / als                      solte er noch der Manicheischen meinung anhengig sein. O schemet euch der bösen                      / vnartigen stücklin. Deudschen Theologen stehen sie nicht wol an.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0163] ist nicht wunder. Denn vnter den zwöff Jüngern Christi / auch einer lermen vnd Ergernis anrichtet. Das er die zu Linda anzeucht / ist die Antwort / Das keines Menschen Zeugnis / jrgend einen Irrthum kan bestetigen. O nein Irenee / es gehöret Gottes wort vnd starcke gründe darzu / wenn man eine Lere sol / als Göttliche Warheit erkennen vnd annemen. Das Ireneus D. Marbachium anzeucht / ist gewiss / das weil Illyricus wunderbarlich seine meinung fürgegeben / er ein zeitlang geduldet / daruon disputiret / Aber nun nach deme er erfahren vnd jnne worden / das er die eigentliche Manicheische Schwermerey verteidige / so ist er mit Illyrici meinung mit nichten zu frieden / Sondern verdamnet sie ernstlich. Er Nathanaelis Disthingers Schrifft / offenbaret auch Ireneus wider seinen des autoris besehl vnd bewilligung / vnd beweiset widerumb aldar ein vnrichtig stücklin / wider die Brüderliche trewe in priuat gesprechen / da man noch hanget vnd disputiret. Solch crimen uiolatae fidei, kan von keinem Christliebenden gelobet werden. Darzu weis Ireneus nun zu guter massen wol / das Er Nathanael / der Warheit nachgeforschet / vnd dieselbe durch Gottes gnade ergrieffen / vnd die Manicheische lere / Als solte die Erbsünde ein Substantz sein / verdampt / vnd gantz vnd gar nicht damit ferner helt. Ist das nun nicht ein gantz vnchristlich stücke / das Ireneus / diese priuat schrifft / so schendlich publicirt / sich zu einem vntrewen Bruder machet / vnd darzu ein ander falsch zeugnis gibt / als solte er noch der Manicheischen meinung anhengig sein. O schemet euch der bösen / vnartigen stücklin. Deudschen Theologen stehen sie nicht wol an.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/163
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Vom Flickwercke M. Irenaei, Wie gar ungereimpt, wider Gottes Wort und den Catechissmum Lutheri, er sich unterstehet zubeschönen, der Manichaeer Schwermerey. Jena, 1572, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_flickwercke_1572/163>, abgerufen am 24.11.2024.