Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.se redet / in die natur geblasen / durch leib vnnd Seele durchgangen / Item ist an die natur gehengt / vnd sol auch die natur dauon ewig erlöset werden etc. Derhalben ist die Erbsünde die verderbte natur selbst nicht / sondern ist warhafftig von der selben vnterscheiden. So schreibt auch D. Lutherus ferner vber das 15.24. Beweis Cap. an die Corinther / mit diesen worten: Gott ist nicht der natur feind / sondern zeigt das er jr wil helffen. Wenn D. Lutheri glaub gewest / das zwischen der verderbten natur des menschen selbst vnd zwischen der Erbsünde durch aus kein vnterscheid were: sondern das die verderbte natur die Erbsünde ohn allen vnterscheid selbst were / so hette er nicht schreiben können / das Gott der natur nicht feind were / sondern das er der natur helffen wolte. Denn dieses ist vnnd bleibet in alle Ewigkeit war / das Gott der sünden feind ist / vnnd nimmermehr helffen wolle. Exo. 20. Ich bin ein eiueriger Gott / der die missethat heimsucht etc. Rom. 1. Der zorn Gottes vom Himel wird offenbaret / vber alles Gottloses wesen vnnd vngerechtigkeit der menschen. Nu schreibet aber D. Lutherus / das Gott vnser natur nicht feind sey: Sondern wolle jhr helffen. Ist demnach abermals so helle als die liebe Sonne am tage / das D. Lutheri glaub vnnd lehre nicht gewest / das die verderbte natur des menschen selbst ohne allen vnterscheid die Erbsünde sey. Sol vnd wil Gott der natur helffen von jhrer verderbung / vnnd allem vbel / so mus ja die natur von der verderbung vnterscheiden sein. Er wil aber der menschlichen natur von jhrer verderbung vnd allem vbel helffen. se redet / in die natur geblasen / durch leib vnnd Seele durchgangen / Item ist an die natur gehengt / vnd sol auch die natur dauon ewig erlöset werden etc. Derhalben ist die Erbsünde die verderbte natur selbst nicht / sondern ist warhafftig von der selben vnterscheiden. So schreibt auch D. Lutherus ferner vber das 15.24. Beweis Cap. an die Corinther / mit diesen worten: Gott ist nicht der natur feind / sondern zeigt das er jr wil helffen. Wenn D. Lutheri glaub gewest / das zwischen der verderbten natur des menschen selbst vnd zwischen der Erbsünde durch aus kein vnterscheid were: sondern das die verderbte natur die Erbsünde ohn allen vnterscheid selbst were / so hette er nicht schreiben können / das Gott der natur nicht feind were / sondern das er der natur helffen wolte. Denn dieses ist vnnd bleibet in alle Ewigkeit war / das Gott der sünden feind ist / vnnd nimmermehr helffen wolle. Exo. 20. Ich bin ein eiueriger Gott / der die missethat heimsucht etc. Rom. 1. Der zorn Gottes vom Himel wird offenbaret / vber alles Gottloses wesen vnnd vngerechtigkeit der menschen. Nu schreibet aber D. Lutherus / das Gott vnser natur nicht feind sey: Sondern wolle jhr helffen. Ist demnach abermals so helle als die liebe Sonne am tage / das D. Lutheri glaub vnnd lehre nicht gewest / das die verderbte natur des menschen selbst ohne allen vnterscheid die Erbsünde sey. Sol vnd wil Gott der natur helffen von jhrer verderbung / vnnd allem vbel / so mus ja die natur von der verderbung vnterscheiden sein. Er wil aber der menschlichen natur von jhrer verderbung vnd allem vbel helffen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0071"/> se redet / in die natur geblasen / durch leib vnnd Seele durchgangen / Item ist an die natur gehengt / vnd sol auch die natur dauon ewig erlöset werden etc.</p> <p>Derhalben ist die Erbsünde die verderbte natur selbst nicht / sondern ist warhafftig von der selben vnterscheiden.</p> <p>So schreibt auch D. Lutherus ferner vber das 15.<note place="right">24. Beweis</note> Cap. an die Corinther / mit diesen worten: Gott ist nicht der natur feind / sondern zeigt das er jr wil helffen.</p> <p>Wenn D. Lutheri glaub gewest / das zwischen der verderbten natur des menschen selbst vnd zwischen der Erbsünde durch aus kein vnterscheid were: sondern das die verderbte natur die Erbsünde ohn allen vnterscheid selbst were / so hette er nicht schreiben können / das Gott der natur nicht feind were / sondern das er der natur helffen wolte. Denn dieses ist vnnd bleibet in alle Ewigkeit war / das Gott der sünden feind ist / vnnd nimmermehr helffen wolle. Exo. 20. Ich bin ein eiueriger Gott / der die missethat heimsucht etc. Rom. 1. Der zorn Gottes vom Himel wird offenbaret / vber alles Gottloses wesen vnnd vngerechtigkeit der menschen.</p> <p>Nu schreibet aber D. Lutherus / das Gott vnser natur nicht feind sey: Sondern wolle jhr helffen.</p> <p>Ist demnach abermals so helle als die liebe Sonne am tage / das D. Lutheri glaub vnnd lehre nicht gewest / das die verderbte natur des menschen selbst ohne allen vnterscheid die Erbsünde sey.</p> <p>Sol vnd wil Gott der natur helffen von jhrer verderbung / vnnd allem vbel / so mus ja die natur von der verderbung vnterscheiden sein.</p> <p>Er wil aber der menschlichen natur von jhrer verderbung vnd allem vbel helffen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0071]
se redet / in die natur geblasen / durch leib vnnd Seele durchgangen / Item ist an die natur gehengt / vnd sol auch die natur dauon ewig erlöset werden etc.
Derhalben ist die Erbsünde die verderbte natur selbst nicht / sondern ist warhafftig von der selben vnterscheiden.
So schreibt auch D. Lutherus ferner vber das 15. Cap. an die Corinther / mit diesen worten: Gott ist nicht der natur feind / sondern zeigt das er jr wil helffen.
24. Beweis Wenn D. Lutheri glaub gewest / das zwischen der verderbten natur des menschen selbst vnd zwischen der Erbsünde durch aus kein vnterscheid were: sondern das die verderbte natur die Erbsünde ohn allen vnterscheid selbst were / so hette er nicht schreiben können / das Gott der natur nicht feind were / sondern das er der natur helffen wolte. Denn dieses ist vnnd bleibet in alle Ewigkeit war / das Gott der sünden feind ist / vnnd nimmermehr helffen wolle. Exo. 20. Ich bin ein eiueriger Gott / der die missethat heimsucht etc. Rom. 1. Der zorn Gottes vom Himel wird offenbaret / vber alles Gottloses wesen vnnd vngerechtigkeit der menschen.
Nu schreibet aber D. Lutherus / das Gott vnser natur nicht feind sey: Sondern wolle jhr helffen.
Ist demnach abermals so helle als die liebe Sonne am tage / das D. Lutheri glaub vnnd lehre nicht gewest / das die verderbte natur des menschen selbst ohne allen vnterscheid die Erbsünde sey.
Sol vnd wil Gott der natur helffen von jhrer verderbung / vnnd allem vbel / so mus ja die natur von der verderbung vnterscheiden sein.
Er wil aber der menschlichen natur von jhrer verderbung vnd allem vbel helffen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/71 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/71>, abgerufen am 16.07.2024. |