Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.sondern ich Erbsünde war die sünde selbst geboren / Vmb Gottes willen mit der vngeheuren meinung des Gegentheils jmmer hinweg / das sie niemand mehr jrre mache. Zum fünff vnnd zwantzigsten singt die Christenheit /25. Beweis Sein Seel lebt ewig in Gott / der sie alhie aus lauter gnad / von aller sünd vnnd missethat / durch seinen Sohn erlöset hat. Da nu zwischen der Seelen selbst vnnd der Erbsünde kein vnterscheid were / so müst es also heissen. Die Erbsünde lebt ewig in Gott / der sie alhie aus lauter gnad / von aller sünd vnd missethat / durch seinen Sohn erlöset hat. Item / da sie singet / Die Seele lebt ohn alle klag / müst es heissen / die Erbsünde selbst lebt ohn alle klag. Denn wenn Seel vnnd Erbsünde ohne allen vnterscheid einerley sind / so mus die Erbsünde ewig ohne alle klage leben. Aber bey diesen zeugnissen aus den gemeinen Kirchen Gesengen genommen / wil ichs bewenden lassen / begeret jemand derselben mehr / der gebe selbst fleißig acht auff die wort / wird er jhr leichtlich noch viel mehr finden können. Wer hieraus den vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der sünde / nicht sehen oder verstehen wil / bey dem würde es nichts helffen / ob man auch noch hundert dergleichen zeugnisse / aus dem Gemeinen vnd vblichen Kirchen Gesengen fürbrechte etc. X. Ob der Sathan ein Schöpffer des alten menschen / des steinern hertzens vnnd des sündlichen fleisches sey. sondern ich Erbsünde war die sünde selbst geboren / Vmb Gottes willen mit der vngeheuren meinung des Gegentheils jmmer hinweg / das sie niemand mehr jrre mache. Zum fünff vnnd zwantzigsten singt die Christenheit /25. Beweis Sein Seel lebt ewig in Gott / der sie alhie aus lauter gnad / von aller sünd vnnd missethat / durch seinen Sohn erlöset hat. Da nu zwischen der Seelen selbst vnnd der Erbsünde kein vnterscheid were / so müst es also heissen. Die Erbsünde lebt ewig in Gott / der sie alhie aus lauter gnad / von aller sünd vnd missethat / durch seinen Sohn erlöset hat. Item / da sie singet / Die Seele lebt ohn alle klag / müst es heissen / die Erbsünde selbst lebt ohn alle klag. Denn wenn Seel vnnd Erbsünde ohne allen vnterscheid einerley sind / so mus die Erbsünde ewig ohne alle klage leben. Aber bey diesen zeugnissen aus den gemeinen Kirchen Gesengen genommen / wil ichs bewenden lassen / begeret jemand derselben mehr / der gebe selbst fleißig acht auff die wort / wird er jhr leichtlich noch viel mehr finden können. Wer hieraus den vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der sünde / nicht sehen oder verstehen wil / bey dem würde es nichts helffen / ob man auch noch hundert dergleichen zeugnisse / aus dem Gemeinen vnd vblichen Kirchen Gesengen fürbrechte etc. X. Ob der Sathan ein Schöpffer des alten menschen / des steinern hertzens vnnd des sündlichen fleisches sey. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0107"/> sondern ich Erbsünde war die sünde selbst geboren / Vmb Gottes willen mit der vngeheuren meinung des Gegentheils jmmer hinweg / das sie niemand mehr jrre mache.</p> <p>Zum fünff vnnd zwantzigsten singt die Christenheit /<note place="right">25. Beweis</note> Sein Seel lebt ewig in Gott / der sie alhie aus lauter gnad / von aller sünd vnnd missethat / durch seinen Sohn erlöset hat. Da nu zwischen der Seelen selbst vnnd der Erbsünde kein vnterscheid were / so müst es also heissen. Die Erbsünde lebt ewig in Gott / der sie alhie aus lauter gnad / von aller sünd vnd missethat / durch seinen Sohn erlöset hat.</p> <p>Item / da sie singet / Die Seele lebt ohn alle klag / müst es heissen / die Erbsünde selbst lebt ohn alle klag. Denn wenn Seel vnnd Erbsünde ohne allen vnterscheid einerley sind / so mus die Erbsünde ewig ohne alle klage leben.</p> <p>Aber bey diesen zeugnissen aus den gemeinen Kirchen Gesengen genommen / wil ichs bewenden lassen / begeret jemand derselben mehr / der gebe selbst fleißig acht auff die wort / wird er jhr leichtlich noch viel mehr finden können.</p> <p>Wer hieraus den vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der sünde / nicht sehen oder verstehen wil / bey dem würde es nichts helffen / ob man auch noch hundert dergleichen zeugnisse / aus dem Gemeinen vnd vblichen Kirchen Gesengen fürbrechte etc.</p> </div> <div> <head>X. Ob der Sathan ein Schöpffer des alten menschen / des steinern hertzens vnnd des sündlichen fleisches sey.</head><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0107]
sondern ich Erbsünde war die sünde selbst geboren / Vmb Gottes willen mit der vngeheuren meinung des Gegentheils jmmer hinweg / das sie niemand mehr jrre mache.
Zum fünff vnnd zwantzigsten singt die Christenheit / Sein Seel lebt ewig in Gott / der sie alhie aus lauter gnad / von aller sünd vnnd missethat / durch seinen Sohn erlöset hat. Da nu zwischen der Seelen selbst vnnd der Erbsünde kein vnterscheid were / so müst es also heissen. Die Erbsünde lebt ewig in Gott / der sie alhie aus lauter gnad / von aller sünd vnd missethat / durch seinen Sohn erlöset hat.
25. Beweis Item / da sie singet / Die Seele lebt ohn alle klag / müst es heissen / die Erbsünde selbst lebt ohn alle klag. Denn wenn Seel vnnd Erbsünde ohne allen vnterscheid einerley sind / so mus die Erbsünde ewig ohne alle klage leben.
Aber bey diesen zeugnissen aus den gemeinen Kirchen Gesengen genommen / wil ichs bewenden lassen / begeret jemand derselben mehr / der gebe selbst fleißig acht auff die wort / wird er jhr leichtlich noch viel mehr finden können.
Wer hieraus den vnterscheid zwischen der verderbten natur vnnd zwischen der sünde / nicht sehen oder verstehen wil / bey dem würde es nichts helffen / ob man auch noch hundert dergleichen zeugnisse / aus dem Gemeinen vnd vblichen Kirchen Gesengen fürbrechte etc.
X. Ob der Sathan ein Schöpffer des alten menschen / des steinern hertzens vnnd des sündlichen fleisches sey.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/107>, abgerufen am 16.02.2025. |