Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.Item / ohne Gottes trost / der vns erlöst / vnd nicht der die Erbsünde erlöset. Da sie ja deutlich gnugsam zwischen der Erbsünde / vnd verderbten natur des menschen vnterscheidet. Zum 23. singt sie im Liede vom heiligen Abendmal.23. Beweis Du solt Gott den Vater preisen / das er dich so wol wolt speissen / vnd für deine missethat / in den Todt seinen Sohn gegeben hat. Du solt gleuben vnnd nicht wancken / das ein speisse sey der krancken / den jhr hertz von sünden schwer / vnnd für angst ist betrübet sehr etc. Da sehen ja alle frome hertzen / das die Christenheit zwischen der verderbten menschlichen natur / vnnd zwischen der sünden vnterscheid halte. Denn Erstlich singt sie / Du / das ist / du mensch (vnnd nicht die sünde) solt Gott den Vater preisen / das er dich menschen (vnnd nicht die Erbsünde) so wol wolt speisen / vnnd für deine (vnd nicht für der sünde missethat) in todt seinen Sohn gegeben hat. Zum andern singt sie / du / das ist / du mensch solt gleuben vnd nicht wancken / singt nicht / du sünde selbst solt nicht wancken / das eine Speise sey der krancken / denn wer hat je gehört / das die sünde selbst gleuben solt. Zum dritten / singt sie / den (das ist / den menschen) jhr hertz von sünden schwer / vnnd singt nicht / der sünde ist jhr hertz von sünden schwer / vnnd für angst betrübet seer. Denn wenn das sein solte / so müste die sünde ein geengstiget vnnd betrübtes hertz haben / vnnd rew vnnd leid vber sich selbst haben / welchs wieder die gantze heilige Schrifft ist / vnnd nimmermehr aus Gottes wort mag erwiesen werden. Zum vierden / singt sie / Gleubstu das von hertzen grun- Item / ohne Gottes trost / der vns erlöst / vnd nicht der die Erbsünde erlöset. Da sie ja deutlich gnugsam zwischen der Erbsünde / vnd verderbten natur des menschen vnterscheidet. Zum 23. singt sie im Liede vom heiligen Abendmal.23. Beweis Du solt Gott den Vater preisen / das er dich so wol wolt speissen / vnd für deine missethat / in den Todt seinen Sohn gegeben hat. Du solt gleuben vnnd nicht wancken / das ein speisse sey der krancken / den jhr hertz von sünden schwer / vnnd für angst ist betrübet sehr etc. Da sehen ja alle frome hertzen / das die Christenheit zwischen der verderbten menschlichen natur / vnnd zwischen der sünden vnterscheid halte. Denn Erstlich singt sie / Du / das ist / du mensch (vnnd nicht die sünde) solt Gott den Vater preisen / das er dich menschen (vnnd nicht die Erbsünde) so wol wolt speisen / vnnd für deine (vnd nicht für der sünde missethat) in todt seinen Sohn gegeben hat. Zum andern singt sie / du / das ist / du mensch solt gleuben vnd nicht wancken / singt nicht / du sünde selbst solt nicht wancken / das eine Speise sey der krancken / denn wer hat je gehört / das die sünde selbst gleuben solt. Zum dritten / singt sie / den (das ist / den menschen) jhr hertz von sünden schwer / vnnd singt nicht / der sünde ist jhr hertz von sünden schwer / vnnd für angst betrübet seer. Denn wenn das sein solte / so müste die sünde ein geengstiget vnnd betrübtes hertz haben / vnnd rew vnnd leid vber sich selbst haben / welchs wieder die gantze heilige Schrifft ist / vnnd nimmermehr aus Gottes wort mag erwiesen werden. Zum vierden / singt sie / Gleubstu das von hertzen grun- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0105"/> <p>Item / ohne Gottes trost / der vns erlöst / vnd nicht der die Erbsünde erlöset. 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Item / ohne Gottes trost / der vns erlöst / vnd nicht der die Erbsünde erlöset. Da sie ja deutlich gnugsam zwischen der Erbsünde / vnd verderbten natur des menschen vnterscheidet.
Zum 23. singt sie im Liede vom heiligen Abendmal. Du solt Gott den Vater preisen / das er dich so wol wolt speissen / vnd für deine missethat / in den Todt seinen Sohn gegeben hat.
23. Beweis Du solt gleuben vnnd nicht wancken / das ein speisse sey der krancken / den jhr hertz von sünden schwer / vnnd für angst ist betrübet sehr etc.
Da sehen ja alle frome hertzen / das die Christenheit zwischen der verderbten menschlichen natur / vnnd zwischen der sünden vnterscheid halte. Denn Erstlich singt sie / Du / das ist / du mensch (vnnd nicht die sünde) solt Gott den Vater preisen / das er dich menschen (vnnd nicht die Erbsünde) so wol wolt speisen / vnnd für deine (vnd nicht für der sünde missethat) in todt seinen Sohn gegeben hat.
Zum andern singt sie / du / das ist / du mensch solt gleuben vnd nicht wancken / singt nicht / du sünde selbst solt nicht wancken / das eine Speise sey der krancken / denn wer hat je gehört / das die sünde selbst gleuben solt.
Zum dritten / singt sie / den (das ist / den menschen) jhr hertz von sünden schwer / vnnd singt nicht / der sünde ist jhr hertz von sünden schwer / vnnd für angst betrübet seer. Denn wenn das sein solte / so müste die sünde ein geengstiget vnnd betrübtes hertz haben / vnnd rew vnnd leid vber sich selbst haben / welchs wieder die gantze heilige Schrifft ist / vnnd nimmermehr aus Gottes wort mag erwiesen werden.
Zum vierden / singt sie / Gleubstu das von hertzen grun-
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/105>, abgerufen am 16.02.2025. |