Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.das Christus nach seiner menschlichen natur / nach welcher er zur rechten Gottes gesetzt nicht abwesend / sondern gegenwertig vber alle Creaturen auff Himlische / vnd der vernunfft vnbegreifliche vnd vber natürliche weise herschet / welchs wir vns von den Anhaltischen nicht können abschwatzen lassen / wir wolten denn Gottes klares wort / vnd den Artickel von sitzen zur rechten hand Gottes / wissentlich vnnd fürsetzlich verleugnen / vnd lügenstraffen / das wir den Anhaltischen zugefallen nimmermer thun werden. Es ist auch zwischen vns kein streit daruon / ob Christo nach seiner menschlichen natur Gott selbst vnterworffen sey / dar wieder Paulus 1. Cor. 15. excipirt: Sondern das ist der streit / ob Christo nach seiner menschlichen natur alle Creaturen vnterworffen / vnd die allmechtige herrschafft vber dieselbigen vbergehen sey / dauon der Apostel Eph. 1. vnnd Leo Episcopus reden / welchs wir affirmiren die Anhalter aber wiedersprechen. Einrede: es sey ein anders vberall gegenwertig sein: vnnd vber alles herschen.Das sie aber ein reden / Es sey viel ein anders vberall gegenwertig sein / welchs allein der Ewigen wesentlichen Gottheit zugehöre / vnnd vber alles herschen / welchs von beiden naturen Christi / Sonderlich im stande seiner herrligkeit recht gesagt wird. Da wil den Anhaltern obliegen / Erstlich das sie erweisen / das die herrschafft welche Christo nach seiner menscheit gegeben eine solche herrschafft sey / die abwesens vnnd nicht gegenwertig verrichtet werde / das werden sie ad calendas, graecas erweisen. Zum andern das eine mittel erschaffene vnd vmbschrenckte herrschafft / darüber sie streitten / vber alle Creaturen herschen könne vnd warhafftig hersche. Zum dritten / das auch die Göttliche natur Christi / durch eine vmbschriebene abwesende vnnd nicht gegenwertige herr- das Christus nach seiner menschlichen natur / nach welcher er zur rechten Gottes gesetzt nicht abwesend / sondern gegenwertig vber alle Creaturen auff Himlische / vnd der vernunfft vnbegreifliche vnd vber natürliche weise herschet / welchs wir vns von den Anhaltischen nicht können abschwatzen lassen / wir wolten denn Gottes klares wort / vnd den Artickel von sitzen zur rechten hand Gottes / wissentlich vnnd fürsetzlich verleugnen / vnd lügenstraffen / das wir den Anhaltischen zugefallen nimmermer thun werden. Es ist auch zwischen vns kein streit daruon / ob Christo nach seiner menschlichen natur Gott selbst vnterworffen sey / dar wieder Paulus 1. Cor. 15. excipirt: Sondern das ist der streit / ob Christo nach seiner menschlichen natur alle Creaturen vnterworffen / vnd die allmechtige herrschafft vber dieselbigen vbergehen sey / dauon der Apostel Eph. 1. vnnd Leo Episcopus reden / welchs wir affirmiren die Anhalter aber wiedersprechen. Einrede: es sey ein anders vberall gegenwertig sein: vnnd vber alles herschen.Das sie aber ein reden / Es sey viel ein anders vberall gegenwertig sein / welchs allein der Ewigen wesentlichen Gottheit zugehöre / vnnd vber alles herschen / welchs von beiden naturen Christi / Sonderlich im stande seiner herrligkeit recht gesagt wird. Da wil den Anhaltern obliegen / Erstlich das sie erweisen / das die herrschafft welche Christo nach seiner menscheit gegeben eine solche herrschafft sey / die abwesens vnnd nicht gegenwertig verrichtet werde / das werden sie ad calendas, graecas erweisen. Zum andern das eine mittel erschaffene vnd vmbschrenckte herrschafft / darüber sie streitten / vber alle Creaturen herschen könne vnd warhafftig hersche. Zum dritten / das auch die Göttliche natur Christi / durch eine vmbschriebene abwesende vnnd nicht gegenwertige herr- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0058"/> das Christus nach seiner menschlichen natur / nach welcher er zur rechten Gottes gesetzt nicht abwesend / sondern gegenwertig vber alle Creaturen auff Himlische / vnd der vernunfft vnbegreifliche vnd vber natürliche weise herschet / welchs wir vns von den Anhaltischen nicht können abschwatzen lassen / wir wolten denn Gottes klares wort / vnd den Artickel von sitzen zur rechten hand Gottes / wissentlich vnnd fürsetzlich verleugnen / vnd lügenstraffen / das wir den Anhaltischen zugefallen nimmermer thun werden.</p> <note place="left">pag. 37. Gott selbst ist Christo nach der menscheit nicht vnter worffen.</note> <p>Es ist auch zwischen vns kein streit daruon / ob Christo nach seiner menschlichen natur Gott selbst vnterworffen sey / dar wieder Paulus 1. Cor. 15. excipirt: Sondern das ist der streit / ob Christo nach seiner menschlichen natur alle Creaturen vnterworffen / vnd die allmechtige herrschafft vber dieselbigen vbergehen sey / dauon der Apostel Eph. 1. vnnd Leo Episcopus reden / welchs wir affirmiren die Anhalter aber wiedersprechen.</p> <note place="left">Einrede: es sey ein anders vberall gegenwertig sein: vnnd vber alles herschen.</note> <p>Das sie aber ein reden / Es sey viel ein anders vberall gegenwertig sein / welchs allein der Ewigen wesentlichen Gottheit zugehöre / vnnd vber alles herschen / welchs von beiden naturen Christi / Sonderlich im stande seiner herrligkeit recht gesagt wird.</p> <p>Da wil den Anhaltern obliegen / Erstlich das sie erweisen / das die herrschafft welche Christo nach seiner menscheit gegeben eine solche herrschafft sey / die abwesens vnnd nicht gegenwertig verrichtet werde / das werden sie ad calendas, graecas erweisen. 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das Christus nach seiner menschlichen natur / nach welcher er zur rechten Gottes gesetzt nicht abwesend / sondern gegenwertig vber alle Creaturen auff Himlische / vnd der vernunfft vnbegreifliche vnd vber natürliche weise herschet / welchs wir vns von den Anhaltischen nicht können abschwatzen lassen / wir wolten denn Gottes klares wort / vnd den Artickel von sitzen zur rechten hand Gottes / wissentlich vnnd fürsetzlich verleugnen / vnd lügenstraffen / das wir den Anhaltischen zugefallen nimmermer thun werden.
Es ist auch zwischen vns kein streit daruon / ob Christo nach seiner menschlichen natur Gott selbst vnterworffen sey / dar wieder Paulus 1. Cor. 15. excipirt: Sondern das ist der streit / ob Christo nach seiner menschlichen natur alle Creaturen vnterworffen / vnd die allmechtige herrschafft vber dieselbigen vbergehen sey / dauon der Apostel Eph. 1. vnnd Leo Episcopus reden / welchs wir affirmiren die Anhalter aber wiedersprechen.
Das sie aber ein reden / Es sey viel ein anders vberall gegenwertig sein / welchs allein der Ewigen wesentlichen Gottheit zugehöre / vnnd vber alles herschen / welchs von beiden naturen Christi / Sonderlich im stande seiner herrligkeit recht gesagt wird.
Da wil den Anhaltern obliegen / Erstlich das sie erweisen / das die herrschafft welche Christo nach seiner menscheit gegeben eine solche herrschafft sey / die abwesens vnnd nicht gegenwertig verrichtet werde / das werden sie ad calendas, graecas erweisen. Zum andern das eine mittel erschaffene vnd vmbschrenckte herrschafft / darüber sie streitten / vber alle Creaturen herschen könne vnd warhafftig hersche.
Zum dritten / das auch die Göttliche natur Christi / durch eine vmbschriebene abwesende vnnd nicht gegenwertige herr-
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