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Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

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In welchem stück sie mit den Jesuiten zu Meintz leichen die da thesi 61. in jrer disputation wieder die heilige schrifft vnd orthodoxam antiquitatem setzen / das die Naturen vnd eigenschafftenin Christo auch nach der Persönlichen vereinigung eundem statum & vim retinuerint, perinde ac si nunquam in subsistentia verbi copulatae fuissent. Das ist einerley stand vnd krafft / gleich als weren sie einander niemals Persönlich vereinigt worden / behalten.

So viel das Erste anlangt / weil ich Pag. 380. 420. meines buchs nicht geschrieben / das secundum sese für sich / vnd ex sese / aus sich / durch aus vnd allezeit einerley bedeutung haben / bin ichs auch nicht schüldig zuerweisen. So verwerffe ich auch nicht den gebrauch der particulae (secundum) wenn de distinctione naturarum / wider der Eutychianer confusionem zu handeln ist. Ist auch ex magistro sententiarum klar / das ermelte particula mancherley drauch hat / wie in vnser Apologia dargethan. So braucht auch D. Lutherus in seiner grossen bekentnis dieselbe particulam, secundum, nach der menscheit / nicht das er die Eutychianische vormischung der naturen in Christo bestetige / wie die Anhaltischen Lutherum vnd vns beschüldigen / sondern zeiget darmit auff die identitatem hypostaseos / oder auff die Person / wil so viel sagen / das die allgegenwardt vnd andere Idiomata diuina / der angenommenen menschlichen natur nicht an vnnd für sich selbst subiectiue / sondern in ipsa vnione & propter vnionem zugeschrieben werden.

Das ich auch diese phrasin secundum sese an oder für sich gebraucht / hab ich nicht von mir selbst / sondern aus anleitung des alten lerers Damasceni / vnd seines commentatoris lib. 4. de orthodoxa fide Cap. 3. gethan.

Alda ermelte phrasis eben in dem verstande gebraucht

In welchem stück sie mit den Jesuiten zu Meintz leichen die da thesi 61. in jrer disputation wieder die heilige schrifft vnd orthodoxam antiquitatem setzen / das die Naturen vnd eigenschafftenin Christo auch nach der Persönlichen vereinigung eundem statum & vim retinuerint, perinde ac si nunquam in subsistentia verbi copulatae fuissent. Das ist einerley stand vnd krafft / gleich als weren sie einander niemals Persönlich vereinigt worden / behalten.

So viel das Erste anlangt / weil ich Pag. 380. 420. meines buchs nicht geschrieben / das secundum sese für sich / vnd ex sese / aus sich / durch aus vnd allezeit einerley bedeutung haben / bin ichs auch nicht schüldig zuerweisen. So verwerffe ich auch nicht den gebrauch der particulae (secundum) wenn de distinctione naturarum / wider der Eutychianer confusionem zu handeln ist. Ist auch ex magistro sententiarum klar / das ermelte particula mancherley drauch hat / wie in vnser Apologia dargethan. So braucht auch D. Lutherus in seiner grossen bekentnis dieselbe particulam, secundum, nach der menscheit / nicht das er die Eutychianische vormischung der naturen in Christo bestetige / wie die Anhaltischen Lutherum vñ vns beschüldigen / sondern zeiget darmit auff die identitatem hypostaseos / oder auff die Person / wil so viel sagen / das die allgegenwardt vnd andere Idiomata diuina / der angenommenen menschlichen natur nicht an vnnd für sich selbst subiectiue / sondern in ipsa vnione & propter vnionem zugeschrieben werden.

Das ich auch diese phrasin secundum sese an oder für sich gebraucht / hab ich nicht von mir selbst / sondern aus anleitung des alten lerers Damasceni / vnd seines commentatoris lib. 4. de orthodoxa fide Cap. 3. gethan.

Alda ermelte phrasis eben in dem verstande gebraucht

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[0044] In welchem stück sie mit den Jesuiten zu Meintz leichen die da thesi 61. in jrer disputation wieder die heilige schrifft vnd orthodoxam antiquitatem setzen / das die Naturen vnd eigenschafftenin Christo auch nach der Persönlichen vereinigung eundem statum & vim retinuerint, perinde ac si nunquam in subsistentia verbi copulatae fuissent. Das ist einerley stand vnd krafft / gleich als weren sie einander niemals Persönlich vereinigt worden / behalten. So viel das Erste anlangt / weil ich Pag. 380. 420. meines buchs nicht geschrieben / das secundum sese für sich / vnd ex sese / aus sich / durch aus vnd allezeit einerley bedeutung haben / bin ichs auch nicht schüldig zuerweisen. So verwerffe ich auch nicht den gebrauch der particulae (secundum) wenn de distinctione naturarum / wider der Eutychianer confusionem zu handeln ist. Ist auch ex magistro sententiarum klar / das ermelte particula mancherley drauch hat / wie in vnser Apologia dargethan. So braucht auch D. Lutherus in seiner grossen bekentnis dieselbe particulam, secundum, nach der menscheit / nicht das er die Eutychianische vormischung der naturen in Christo bestetige / wie die Anhaltischen Lutherum vñ vns beschüldigen / sondern zeiget darmit auff die identitatem hypostaseos / oder auff die Person / wil so viel sagen / das die allgegenwardt vnd andere Idiomata diuina / der angenommenen menschlichen natur nicht an vnnd für sich selbst subiectiue / sondern in ipsa vnione & propter vnionem zugeschrieben werden. Das ich auch diese phrasin secundum sese an oder für sich gebraucht / hab ich nicht von mir selbst / sondern aus anleitung des alten lerers Damasceni / vnd seines commentatoris lib. 4. de orthodoxa fide Cap. 3. gethan. Alda ermelte phrasis eben in dem verstande gebraucht

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/44>, abgerufen am 28.04.2024.