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Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

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Es soll auch wieder ein ander sein / das ich geschrieben / Pag. 583. Die Menscheit Christi sey nicht so wol als die Gotheit selbst allmechtig / Item / Gott sey in dem allerhöchsten gradu perfectionis per essentian allmechtig / oderviel mehr die allmechtigkeit selbst / welche Ehre vnnd perfection er der menschlichen natur Christi nimmermer mitteilet. Pag. 490. Vnnd bekenne doch Pag. 597. 598. Es gebüre der angenommenen menschlichen natur eben dieselbige Ehre / macht vnnd gewalt / welche der Gottheit eigen ist. Sie hetten mir aber diese antilogiam nicht dürffen fürwerffen / wenn sie candide handlen / vnnd meine richtige erklerung / so darbey stehet / erwegen wollen.

Denn ich nicht geschrieben / das die Göttliche Ehre / macht vnd gewalt / welche der Gottheit eigen ist / der angenommenen menschlichen natur solcher gestalt gebüre / wie der Gottheit des Sons selbst. Denn derselben gebüret sie per essentiam / das sie die allmechtigkeit selbst ist / vnnd solche Göttliche eigenschafft aus jrer natur / vnnd eigner krafft hat / also das die allmechtigkeit von der Gottheit des Sons nicht vnterschieden ist / sondern eines mit der Gottheit / sondern gebüre jr vmb der Persönlichen voreinigung willen / durch welche sie zur gemeinschafft solcher Göttlichen Ehre / macht vnnd gewalt die des Sons Gottes wesentlich eigen ist / vnnd bleibet / erhöhet. Doraus klar / das hie keine contradictio oder antilogia zubefinden.

Die Patres haben freilich geschrieben / das der Son Gottes die angenommene menschliche natur / ad propriam suam celsitudinem / zu seiner eigenen hoheit / durch die PersönlicheNyssen: vereinigungerhaben / Item das die menschliche Natur Christi / durch das fitzen zur rechten hand Gottes ad aequalitatemChrysost. Oecum. honoris, zur gleicheit seiner Ehre erhaben.

Es soll auch wieder ein ander sein / das ich geschrieben / Pag. 583. Die Menscheit Christi sey nicht so wol als die Gotheit selbst allmechtig / Item / Gott sey in dem allerhöchsten gradu perfectionis per essentiã allmechtig / oderviel mehr die allmechtigkeit selbst / welche Ehre vnnd perfection er der menschlichen natur Christi nimmermer mitteilet. Pag. 490. Vnnd bekenne doch Pag. 597. 598. Es gebüre der angenommenen menschlichen natur eben dieselbige Ehre / macht vnnd gewalt / welche der Gottheit eigen ist. Sie hetten mir aber diese antilogiam nicht dürffen fürwerffen / wenn sie candidè handlen / vnnd meine richtige erklerung / so darbey stehet / erwegen wollen.

Denn ich nicht geschrieben / das die Göttliche Ehre / macht vnd gewalt / welche der Gottheit eigen ist / der angenommenen menschlichen natur solcher gestalt gebüre / wie der Gottheit des Sons selbst. Denn derselben gebüret sie per essentiam / das sie die allmechtigkeit selbst ist / vnnd solche Göttliche eigenschafft aus jrer natur / vnnd eigner krafft hat / also das die allmechtigkeit von der Gottheit des Sons nicht vnterschieden ist / sondern eines mit der Gottheit / sondern gebüre jr vmb der Persönlichen voreinigung willen / durch welche sie zur gemeinschafft solcher Göttlichen Ehre / macht vnnd gewalt die des Sons Gottes wesentlich eigen ist / vnnd bleibet / erhöhet. Doraus klar / das hie keine contradictio oder antilogia zubefinden.

Die Patres haben freilich geschrieben / das der Son Gottes die angenommene menschliche natur / ad propriam suam celsitudinem / zu seiner eigenen hoheit / durch die PersönlicheNyssen: vereinigungerhaben / Item das die menschliche Natur Christi / durch das fitzen zur rechten hand Gottes ad aequalitatemChrysost. Oecum. honoris, zur gleicheit seiner Ehre erhaben.

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[0167] Es soll auch wieder ein ander sein / das ich geschrieben / Pag. 583. Die Menscheit Christi sey nicht so wol als die Gotheit selbst allmechtig / Item / Gott sey in dem allerhöchsten gradu perfectionis per essentiã allmechtig / oderviel mehr die allmechtigkeit selbst / welche Ehre vnnd perfection er der menschlichen natur Christi nimmermer mitteilet. Pag. 490. Vnnd bekenne doch Pag. 597. 598. Es gebüre der angenommenen menschlichen natur eben dieselbige Ehre / macht vnnd gewalt / welche der Gottheit eigen ist. Sie hetten mir aber diese antilogiam nicht dürffen fürwerffen / wenn sie candidè handlen / vnnd meine richtige erklerung / so darbey stehet / erwegen wollen. Denn ich nicht geschrieben / das die Göttliche Ehre / macht vnd gewalt / welche der Gottheit eigen ist / der angenommenen menschlichen natur solcher gestalt gebüre / wie der Gottheit des Sons selbst. Denn derselben gebüret sie per essentiam / das sie die allmechtigkeit selbst ist / vnnd solche Göttliche eigenschafft aus jrer natur / vnnd eigner krafft hat / also das die allmechtigkeit von der Gottheit des Sons nicht vnterschieden ist / sondern eines mit der Gottheit / sondern gebüre jr vmb der Persönlichen voreinigung willen / durch welche sie zur gemeinschafft solcher Göttlichen Ehre / macht vnnd gewalt die des Sons Gottes wesentlich eigen ist / vnnd bleibet / erhöhet. Doraus klar / das hie keine contradictio oder antilogia zubefinden. Die Patres haben freilich geschrieben / das der Son Gottes die angenommene menschliche natur / ad propriam suam celsitudinem / zu seiner eigenen hoheit / durch die Persönliche vereinigungerhaben / Item das die menschliche Natur Christi / durch das fitzen zur rechten hand Gottes ad aequalitatem honoris, zur gleicheit seiner Ehre erhaben. Nyssen: Chrysost. Oecum.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/167>, abgerufen am 14.05.2024.