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Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.

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So hab ich auch weder gelert nach geschrieben / das die Göttliche allmechtigkeit anders denn auff einerley vnermessliche weise könne betrachtet werden. Denn der streit nicht ist / von der all mechtigkeit selbst / ob dieselbige jtzo geringer / jtzo höher könne oder solle genent oder betrachtet werden / welchs mir die Anhaltischen felschlich zulegen: Sondern daruon / wie des Sons Gottes eigene allmechtigkeit oder allmechtige gewalt der angenommenen menschlichen Natur zugeschrieben werde / wenn gesagt / das die menschliche natur Christi allmechtige gewalt habe / Matth. 28. Item / das Christi fleisch lebendig machend sey / Joh. 6. Item / das es anzubeten sey etc. Dorauff wir vnsers theils aus gründe der warheit antwortten / nicht wie die Anhalter felschlich auff vns tichten / dz die menschliche natur eine inferiorem oder geringere allmechtigkeit habe / als die Gottheit: Sondern das sie eben zu derselben allmechtigkeit / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist vnd bleibet / durch die Persönliche vereinignng erhaben / vnnd das jr allmechtiger gewalt vmb vnd von wegen der Persönlichen vereinigung willen zugeschrieben werde / vnnd das wir doch solchs nicht in dem verstande thun / als were sie die allmechtigkeit selbst / wie die Gottheit / oder als were sie aus jhrer eigenen krafft ohne betrachtung eines andern dinges allmechtig wie die Gottheit / sondern wie gemelt / nur vmb der Persönlichen vereinigung willen mit der allmechtigen Gottheit des ewigen Sons / durch welche voreinigung sie zur gemeinschafft solcher allmechtigen Maiestet ist erhöhet worden.

Pag. 63.

Darumb der Anhaltischen geticht von der sublimiori omnipotentia, höhern allmechtigkeit vnnd inferiori omnipotentia der geringern allmechtigkeit gradibus vnnd qualitatibus etc. Ein lauter falsch zeugmss vnnd

So hab ich auch weder gelert nach geschrieben / das die Göttliche allmechtigkeit anders denn auff einerley vnermessliche weise könne betrachtet werden. Denn der streit nicht ist / von der all mechtigkeit selbst / ob dieselbige jtzo geringer / jtzo höher könne oder solle genent oder betrachtet werden / welchs mir die Anhaltischen felschlich zulegen: Sondern daruon / wie des Sons Gottes eigene allmechtigkeit oder allmechtige gewalt der angenommenen menschlichen Natur zugeschrieben werde / wenn gesagt / das die menschliche natur Christi allmechtige gewalt habe / Matth. 28. Item / das Christi fleisch lebendig machend sey / Joh. 6. Item / das es anzubeten sey etc. Dorauff wir vnsers theils aus gründe der warheit antwortten / nicht wie die Anhalter felschlich auff vns tichten / dz die menschliche natur eine inferiorem oder geringere allmechtigkeit habe / als die Gottheit: Sondern das sie eben zu derselben allmechtigkeit / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist vnd bleibet / durch die Persönliche vereinignng erhaben / vnnd das jr allmechtiger gewalt vmb vnd von wegen der Persönlichen vereinigung willen zugeschrieben werde / vnnd das wir doch solchs nicht in dem verstande thun / als were sie die allmechtigkeit selbst / wie die Gottheit / oder als were sie aus jhrer eigenen krafft ohne betrachtung eines andern dinges allmechtig wie die Gottheit / sondern wie gemelt / nur vmb der Persönlichen vereinigung willen mit der allmechtigen Gottheit des ewigen Sons / durch welche voreinigung sie zur gemeinschafft solcher allmechtigen Maiestet ist erhöhet worden.

Pag. 63.

Darumb der Anhaltischen geticht von der sublimiori omnipotentia, höhern allmechtigkeit vnnd inferiori omnipotentia der geringern allmechtigkeit gradibus vnnd qualitatibus etc. Ein lauter falsch zeugmss vnnd

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[0162] So hab ich auch weder gelert nach geschrieben / das die Göttliche allmechtigkeit anders denn auff einerley vnermessliche weise könne betrachtet werden. Denn der streit nicht ist / von der all mechtigkeit selbst / ob dieselbige jtzo geringer / jtzo höher könne oder solle genent oder betrachtet werden / welchs mir die Anhaltischen felschlich zulegen: Sondern daruon / wie des Sons Gottes eigene allmechtigkeit oder allmechtige gewalt der angenommenen menschlichen Natur zugeschrieben werde / wenn gesagt / das die menschliche natur Christi allmechtige gewalt habe / Matth. 28. Item / das Christi fleisch lebendig machend sey / Joh. 6. Item / das es anzubeten sey etc. Dorauff wir vnsers theils aus gründe der warheit antwortten / nicht wie die Anhalter felschlich auff vns tichten / dz die menschliche natur eine inferiorem oder geringere allmechtigkeit habe / als die Gottheit: Sondern das sie eben zu derselben allmechtigkeit / welche des Sons Gottes eigene allmechtigkeit ist vnd bleibet / durch die Persönliche vereinignng erhaben / vnnd das jr allmechtiger gewalt vmb vnd von wegen der Persönlichen vereinigung willen zugeschrieben werde / vnnd das wir doch solchs nicht in dem verstande thun / als were sie die allmechtigkeit selbst / wie die Gottheit / oder als were sie aus jhrer eigenen krafft ohne betrachtung eines andern dinges allmechtig wie die Gottheit / sondern wie gemelt / nur vmb der Persönlichen vereinigung willen mit der allmechtigen Gottheit des ewigen Sons / durch welche voreinigung sie zur gemeinschafft solcher allmechtigen Maiestet ist erhöhet worden. Darumb der Anhaltischen geticht von der sublimiori omnipotentia, höhern allmechtigkeit vnnd inferiori omnipotentia der geringern allmechtigkeit gradibus vnnd qualitatibus etc. Ein lauter falsch zeugmss vnnd

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/162>, abgerufen am 14.05.2024.