Kirchner, Timotheus: Bekentnis Von der Rechtfertigung für Gott und Von guten Wercken. Jena, 1569.für vnd one Werck ist der Glaub nichts. Mit diesen worten nennen sie den Glauben / als der gerecht mache / aber geben gleichwol den Wercken die Gerechtigkeit / vnd dem Glauben allein gar nichts / vnd putzen sich doch daher / Der Glaube macht gerecht / wenn die Wercke darbey sind / sonst ist es nichts. Das heist / warm vnd kalt aus einem Maule blasen / wenn ich sage / Der Glaube macht gerecht / ist doch one Wercke nichts. Denn so er alleine nichts ist one Werck / so müssens die Werck gar sein / wenn schon dasselbige nichts (das ist der Glaube) darbey ist. Solches ist jre heimliche meinung / vnd der alte vorige grewel / vnter newen worten fürgebracht / vnd dem alten Götzen ein newer Rock angezogen. Haec Lutherus. In der Vorrede vber die Offenbarung Johannis spricht er / Die Lere von Werckheiligkeit müste die erste sein / wider das Euangelium / bleibt auch wol die letzte / on das sie jmerdar newe Lerer vnd andere Namen kriegt. Demnach ist kein zweiffel / das diese gegenwertige subtile verfelschung des Artickels der Rechtfertigung / das darin vnsere gute Wercke notwendig sein / vnd coniuncta fidei, dem Glauben für vnd one Werck ist der Glaub nichts. Mit diesen worten nennen sie den Glauben / als der gerecht mache / aber gebẽ gleichwol den Wercken die Gerechtigkeit / vnd dem Glauben allein gar nichts / vnd putzen sich doch daher / Der Glaube macht gerecht / wenn die Wercke darbey sind / sonst ist es nichts. Das heist / warm vnd kalt aus einem Maule blasen / wenn ich sage / Der Glaube macht gerecht / ist doch one Wercke nichts. Denn so er alleine nichts ist one Werck / so müssens die Werck gar sein / wenn schon dasselbige nichts (das ist der Glaube) darbey ist. Solches ist jre heimliche meinung / vnd der alte vorige grewel / vnter newen wortẽ fürgebracht / vnd dem alten Götzen ein newer Rock angezogen. Haec Lutherus. In der Vorrede vber die Offenbarung Johannis spricht er / Die Lere von Werckheiligkeit müste die erste sein / wider das Euangelium / bleibt auch wol die letzte / on das sie jmerdar newe Lerer vnd andere Namen kriegt. Demnach ist kein zweiffel / das diese gegenwertige subtile verfelschung des Artickels der Rechtfertigung / das darin vnsere gute Wercke notwendig sein / vnd coniuncta fidei, dem Glauben <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0037"/> für vnd one Werck ist der Glaub nichts. Mit diesen worten nennen sie den Glauben / als der gerecht mache / aber gebẽ gleichwol den Wercken die Gerechtigkeit / vnd dem Glauben allein gar nichts / vnd putzen sich doch daher / Der Glaube macht gerecht / wenn die Wercke darbey sind / sonst ist es nichts. Das heist / warm vnd kalt aus einem Maule blasen / wenn ich sage / Der Glaube macht gerecht / ist doch one Wercke nichts. Denn so er alleine nichts ist one Werck / so müssens die Werck gar sein / wenn schon dasselbige nichts (das ist der Glaube) darbey ist. Solches ist jre heimliche meinung / vnd der alte vorige grewel / vnter newen wortẽ fürgebracht / vnd dem alten Götzen ein newer Rock angezogen. <hi rendition="#i">Haec Lutherus.</hi></p> <p>In der Vorrede vber die Offenbarung Johannis spricht er / Die Lere von Werckheiligkeit müste die erste sein / wider das Euangelium / bleibt auch wol die letzte / on das sie jmerdar newe Lerer vnd andere Namen kriegt.</p> <p>Demnach ist kein zweiffel / das diese gegenwertige subtile verfelschung des Artickels der Rechtfertigung / das darin vnsere gute Wercke notwendig sein / vnd <hi rendition="#i">coniuncta fidei,</hi> dem Glauben </p> </div> </body> </text> </TEI> [0037]
für vnd one Werck ist der Glaub nichts. Mit diesen worten nennen sie den Glauben / als der gerecht mache / aber gebẽ gleichwol den Wercken die Gerechtigkeit / vnd dem Glauben allein gar nichts / vnd putzen sich doch daher / Der Glaube macht gerecht / wenn die Wercke darbey sind / sonst ist es nichts. Das heist / warm vnd kalt aus einem Maule blasen / wenn ich sage / Der Glaube macht gerecht / ist doch one Wercke nichts. Denn so er alleine nichts ist one Werck / so müssens die Werck gar sein / wenn schon dasselbige nichts (das ist der Glaube) darbey ist. Solches ist jre heimliche meinung / vnd der alte vorige grewel / vnter newen wortẽ fürgebracht / vnd dem alten Götzen ein newer Rock angezogen. Haec Lutherus.
In der Vorrede vber die Offenbarung Johannis spricht er / Die Lere von Werckheiligkeit müste die erste sein / wider das Euangelium / bleibt auch wol die letzte / on das sie jmerdar newe Lerer vnd andere Namen kriegt.
Demnach ist kein zweiffel / das diese gegenwertige subtile verfelschung des Artickels der Rechtfertigung / das darin vnsere gute Wercke notwendig sein / vnd coniuncta fidei, dem Glauben
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