Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Welches alles von Christo Nach der angenomenen Menscheit geredet / vnd zuuerstehen ist.

4

Zu zeiten weiset es auff die Vrsach / als / Christus ist vom Tod aus eigner Macht erstanden / Nach seiner Gottheit / Das ist / darumb das er Gott ist.

Welche vnterschiedene bedeutungen der Leser mit fleis mercken mus / vnd im gedechtnis behalten / damit er nicht jrre gemacht werde / so offt man von Christo redet. Haec ille.

Zum andern / die phrasin, in tempore, ziehen vnser Widersacher stracks nur allein auff die menschliche Natur in Christo / vnd haben diesen scheinbarlichen behelff / Es könne Gott nichts in der zeit gegeben werden / denn jm von Ewigkeit an nichts jemals gemangelt.

Dieweil wir aber in vnser Defension / die vns D. Johannes Matthaeus / professor zu Wittembergk / durch seine von vns vnuerursachte zunötigung vnlangst abgedrungen / fast bey zehen bletter / in widerlegung des 42. paradoxi daselbst / mit erklerung dieser Frage zugebracht / vnd viel schöner Sprüche aus den Vätern angezogen / So bitten wir alle Liebhaber der Christlichen Warheit / sie wollen dieselbige erklerung / hindangesetzt alle affection / vnd praeiudicien / aus Gottes Wort vrteilen. Denn vns diese Verantwortung ohne das vnter den Henden wechst / das wir den guthertzigen Leser nicht gern mit widerholung einerley ding lang auffhalten wolten.

Vffs kürtzest aber helt sichs hiemit in der Summa / wie folget.

Dem Son Gottes / weil er eines Wesens mit dem Vater / vnd heiligem Geist ist / mangelt freilich nichts / als e-

Welches alles von Christo Nach der angenomenen Menscheit geredet / vnd zuuerstehen ist.

4

Zu zeiten weiset es auff die Vrsach / als / Christus ist vom Tod aus eigner Macht erstanden / Nach seiner Gottheit / Das ist / darumb das er Gott ist.

Welche vnterschiedene bedeutungen der Leser mit fleis mercken mus / vnd im gedechtnis behalten / damit er nicht jrre gemacht werde / so offt man von Christo redet. Haec ille.

Zum andern / die phrasin, in tempore, ziehen vnser Widersacher stracks nur allein auff die menschliche Natur in Christo / vnd haben diesen scheinbarlichen behelff / Es könne Gott nichts in der zeit gegeben werden / denn jm von Ewigkeit an nichts jemals gemangelt.

Dieweil wir aber in vnser Defension / die vns D. Johannes Matthaeus / professor zu Wittembergk / durch seine von vns vnuerursachte zunötigung vnlangst abgedrungen / fast bey zehen bletter / in widerlegung des 42. paradoxi daselbst / mit erklerung dieser Frage zugebracht / vnd viel schöner Sprüche aus den Vätern angezogen / So bitten wir alle Liebhaber der Christlichen Warheit / sie wollen dieselbige erklerung / hindangesetzt alle affection / vnd praeiudicien / aus Gottes Wort vrteilen. Denn vns diese Verantwortung ohne das vnter den Henden wechst / das wir den guthertzigen Leser nicht gern mit widerholung einerley ding lang auffhalten wolten.

Vffs kürtzest aber helt sichs hiemit in der Summa / wie folget.

Dem Son Gottes / weil er eines Wesens mit dem Vater / vnd heiligem Geist ist / mangelt freilich nichts / als e-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0080" n="76"/>
Welches alles von Christo Nach der                      angenomenen Menscheit geredet / vnd zuuerstehen ist.</p>
        <note place="left">4</note>
        <p>Zu zeiten weiset es auff die Vrsach / als / Christus ist vom Tod aus eigner Macht                      erstanden / Nach seiner Gottheit / Das ist / darumb das er Gott ist.</p>
        <p>Welche vnterschiedene bedeutungen der Leser mit fleis mercken mus / vnd im                      gedechtnis behalten / damit er nicht jrre gemacht werde / so offt man von                      Christo redet. Haec ille.</p>
        <p>Zum andern / die phrasin, in tempore, ziehen vnser Widersacher stracks nur allein                      auff die menschliche Natur in Christo / vnd haben diesen scheinbarlichen behelff                      / Es könne Gott nichts in der zeit gegeben werden / denn jm von Ewigkeit an                      nichts jemals gemangelt.</p>
        <p>Dieweil wir aber in vnser Defension / die vns D. Johannes Matthaeus / professor                      zu Wittembergk / durch seine von vns vnuerursachte zunötigung vnlangst                      abgedrungen / fast bey zehen bletter / in widerlegung des 42. paradoxi daselbst                      / mit erklerung dieser Frage zugebracht / vnd viel schöner Sprüche aus den                      Vätern angezogen / So bitten wir alle Liebhaber der Christlichen Warheit / sie                      wollen dieselbige erklerung / hindangesetzt alle affection / vnd praeiudicien /                      aus Gottes Wort vrteilen. Denn vns diese Verantwortung ohne das vnter den Henden                      wechst / das wir den guthertzigen Leser nicht gern mit widerholung einerley ding                      lang auffhalten wolten.</p>
        <p>Vffs kürtzest aber helt sichs hiemit in der Summa / wie folget.</p>
        <p>Dem Son Gottes / weil er eines Wesens mit dem Vater / vnd heiligem Geist ist /                      mangelt freilich nichts / als e-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[76/0080] Welches alles von Christo Nach der angenomenen Menscheit geredet / vnd zuuerstehen ist. Zu zeiten weiset es auff die Vrsach / als / Christus ist vom Tod aus eigner Macht erstanden / Nach seiner Gottheit / Das ist / darumb das er Gott ist. Welche vnterschiedene bedeutungen der Leser mit fleis mercken mus / vnd im gedechtnis behalten / damit er nicht jrre gemacht werde / so offt man von Christo redet. Haec ille. Zum andern / die phrasin, in tempore, ziehen vnser Widersacher stracks nur allein auff die menschliche Natur in Christo / vnd haben diesen scheinbarlichen behelff / Es könne Gott nichts in der zeit gegeben werden / denn jm von Ewigkeit an nichts jemals gemangelt. Dieweil wir aber in vnser Defension / die vns D. Johannes Matthaeus / professor zu Wittembergk / durch seine von vns vnuerursachte zunötigung vnlangst abgedrungen / fast bey zehen bletter / in widerlegung des 42. paradoxi daselbst / mit erklerung dieser Frage zugebracht / vnd viel schöner Sprüche aus den Vätern angezogen / So bitten wir alle Liebhaber der Christlichen Warheit / sie wollen dieselbige erklerung / hindangesetzt alle affection / vnd praeiudicien / aus Gottes Wort vrteilen. Denn vns diese Verantwortung ohne das vnter den Henden wechst / das wir den guthertzigen Leser nicht gern mit widerholung einerley ding lang auffhalten wolten. Vffs kürtzest aber helt sichs hiemit in der Summa / wie folget. Dem Son Gottes / weil er eines Wesens mit dem Vater / vnd heiligem Geist ist / mangelt freilich nichts / als e-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/80
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/80>, abgerufen am 18.05.2024.