Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.vmb der Ordnung / vnd gewisheit willen / alhie kürtzlich (weils in vnser Apologia nach der lenge / vom 427. blat anzufahen / biß vffs 436. deduciret) widerholen müssen / augenscheinlich zu befinden / wie folget. Der Monotheliten jrthumb war dieser / das in Christo zwischen der göttlichen / vnd menschlichen Natur (welche sie bekanten / das sie in der persönlichen vereinigung Christi vnzerstöret blieben weren) ein solche gemeinschafft sey / das sie einerley Wolthaten wircketen / also das die menschliche Natur nicht allein natürlicher / oder auch vbernatürlicher weise das jre darzu thet / sondern stracks einerley Wirckung mit der göttlichen vff göttliche weis mitwirckte. Denn die angenomene menschliche Natur were (gaben sie für) der göttlichen Natur Mitwirckerin / vnd gehülffin / auch souiel der göttlichen Natur wesentliche Weisheit / almacht / vnd Krafft zu wircken betreffe. Jedoch hab sie dasselbig nicht von sich / wie die Gottheit / sondern aus göttlicher mitgeteilter empfangener Krafft. Das solches der Monotheliten ketzerey gewesen / beweisst Damascenus de haeresibus. Item, de duabus Christi voluntatibus. Item, lib. 3. fidei orthodoxae, cap. 14. & 15. Item, tota Synodus sexta oecumenica. Was leren aber vnser Vbiquisten anders / denn das die wesentlichen eigenschafften der göttlichen Natur wol nicht wesentliche eigenschafft der menschlichen Natur werden (denn solchs auch die Monotheliten nirgend gelehrt haben) jedoch wircke die Menscheit in Christo / nicht allein natürlicher / oder auch vbernatürlicher / sondern viel mehr nach göttlicher / himlischer / matestetischer vmb der Ordnung / vnd gewisheit willen / alhie kürtzlich (weils in vnser Apologia nach der lenge / vom 427. blat anzufahen / biß vffs 436. deduciret) widerholen müssen / augenscheinlich zu befinden / wie folget. Der Monotheliten jrthumb war dieser / das in Christo zwischen der göttlichen / vnd menschlichen Natur (welche sie bekanten / das sie in der persönlichen vereinigung Christi vnzerstöret blieben weren) ein solche gemeinschafft sey / das sie einerley Wolthaten wircketen / also das die menschliche Natur nicht allein natürlicher / oder auch vbernatürlicher weise das jre darzu thet / sondern stracks einerley Wirckung mit der göttlichen vff göttliche weis mitwirckte. Denn die angenomene menschliche Natur were (gaben sie für) der göttlichen Natur Mitwirckerin / vnd gehülffin / auch souiel der göttlichen Natur wesentliche Weisheit / almacht / vnd Krafft zu wircken betreffe. Jedoch hab sie dasselbig nicht von sich / wie die Gottheit / sondern aus göttlicher mitgeteilter empfangener Krafft. Das solches der Monotheliten ketzerey gewesen / beweisst Damascenus de haeresibus. Item, de duabus Christi voluntatibus. Item, lib. 3. fidei orthodoxae, cap. 14. & 15. Item, tota Synodus sexta oecumenica. Was leren aber vnser Vbiquisten anders / denn das die wesentlichen eigenschafften der göttlichen Natur wol nicht wesentliche eigenschafft der menschlichen Natur werden (denn solchs auch die Monotheliten nirgend gelehrt haben) jedoch wircke die Menscheit in Christo / nicht allein natürlicher / oder auch vbernatürlicher / sondern viel mehr nach göttlicher / himlischer / matestetischer <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0489" n="485"/> vmb der Ordnung / vnd gewisheit willen / alhie kürtzlich (weils in vnser Apologia nach der lenge / vom 427. blat anzufahen / biß vffs 436. deduciret) widerholen müssen / augenscheinlich zu befinden / wie folget.</p> <p>Der Monotheliten jrthumb war dieser / das in Christo zwischen der göttlichen / vnd menschlichen Natur (welche sie bekanten / das sie in der persönlichen vereinigung Christi vnzerstöret blieben weren) ein solche gemeinschafft sey / das sie einerley Wolthaten wircketen / also das die menschliche Natur nicht allein natürlicher / oder auch vbernatürlicher weise das jre darzu thet / sondern stracks einerley Wirckung mit der göttlichen vff göttliche weis mitwirckte. Denn die angenomene menschliche Natur were (gaben sie für) der göttlichen Natur Mitwirckerin / vnd gehülffin / auch souiel der göttlichen Natur wesentliche Weisheit / almacht / vnd Krafft zu wircken betreffe. Jedoch hab sie dasselbig nicht von sich / wie die Gottheit / sondern aus göttlicher mitgeteilter empfangener Krafft. Das solches der Monotheliten ketzerey gewesen / beweisst Damascenus de haeresibus. Item, de duabus Christi voluntatibus. 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vmb der Ordnung / vnd gewisheit willen / alhie kürtzlich (weils in vnser Apologia nach der lenge / vom 427. blat anzufahen / biß vffs 436. deduciret) widerholen müssen / augenscheinlich zu befinden / wie folget.
Der Monotheliten jrthumb war dieser / das in Christo zwischen der göttlichen / vnd menschlichen Natur (welche sie bekanten / das sie in der persönlichen vereinigung Christi vnzerstöret blieben weren) ein solche gemeinschafft sey / das sie einerley Wolthaten wircketen / also das die menschliche Natur nicht allein natürlicher / oder auch vbernatürlicher weise das jre darzu thet / sondern stracks einerley Wirckung mit der göttlichen vff göttliche weis mitwirckte. Denn die angenomene menschliche Natur were (gaben sie für) der göttlichen Natur Mitwirckerin / vnd gehülffin / auch souiel der göttlichen Natur wesentliche Weisheit / almacht / vnd Krafft zu wircken betreffe. Jedoch hab sie dasselbig nicht von sich / wie die Gottheit / sondern aus göttlicher mitgeteilter empfangener Krafft. Das solches der Monotheliten ketzerey gewesen / beweisst Damascenus de haeresibus. Item, de duabus Christi voluntatibus. Item, lib. 3. fidei orthodoxae, cap. 14. & 15. Item, tota Synodus sexta oecumenica.
Was leren aber vnser Vbiquisten anders / denn das die wesentlichen eigenschafften der göttlichen Natur wol nicht wesentliche eigenschafft der menschlichen Natur werden (denn solchs auch die Monotheliten nirgend gelehrt haben) jedoch wircke die Menscheit in Christo / nicht allein natürlicher / oder auch vbernatürlicher / sondern viel mehr nach göttlicher / himlischer / matestetischer
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/489>, abgerufen am 23.07.2024. |