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Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

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rianische Anthropolatria, oder Menschendienst / in die Kirchen Gottes eingefüret werden müste.

Dagegen die rechtgleubigen alten Lerer einmütiglich aus Gottes wort geschlossen / das dem ewigen Son Gottes / so wol nach / als vor seiner gnadenreichen Menschwerdung / die anruffung gebüre / als natürlichem / ewigen Gott / mit dem Vater / vnd heiligem Geist / hochgelobt in Ewigkeit.

Betreffend aber die angenomene Menscheit Christi / wird dieselbige keins wegs vom gebet ausgeschlossen / Sondern dieweil im Gebet / vnter andern notwendigen requisiten / fürnemlich dreierley erfordert wird:

Erstlich / die gewisheit / wie der rechte Gott anzutreffen sey / damit man nicht etwas für Gott halte / wie Türcken / Jüden / vnd Heiden / das nicht Gott ist.

Zum andern / ob er vns könne erhören / das ist / ob er nicht allein die Krafft / sondern auch die Macht / oder den gewalt habe / vns armen Sündern zu helffen.

Zum dritten / warumb er sich vnser noth annemen / vnd die seufftzen der elenden / die seinen Namen anruffen / nicht verachten / noch verstossen sol / vnd wolle.

So haben die alten rechtgleubigen Lehrer / nemlich Augustinus / Chrysostomus / Cyrillus / Damascenus / etc. Ja nach / vnd von denselbigen auch die Scholastici, zum gleichnis (welchs doch nicht gar / sondern nur etlicher massen / nach gleichnis art / sich reimet / wie wir es denn auch one calumnien verstanden haben wollen) die königliche Kron / Scepter / vnd Purpur / vmb erklerung willen / gebraucht.

rianische Anthropolatria, oder Menschendienst / in die Kirchen Gottes eingefüret werden müste.

Dagegen die rechtgleubigen alten Lerer einmütiglich aus Gottes wort geschlossen / das dem ewigen Son Gottes / so wol nach / als vor seiner gnadenreichen Menschwerdung / die anruffung gebüre / als natürlichem / ewigen Gott / mit dem Vater / vnd heiligem Geist / hochgelobt in Ewigkeit.

Betreffend aber die angenomene Menscheit Christi / wird dieselbige keins wegs vom gebet ausgeschlossen / Sondern dieweil im Gebet / vnter andern notwendigen requisiten / fürnemlich dreierley erfordert wird:

Erstlich / die gewisheit / wie der rechte Gott anzutreffen sey / damit man nicht etwas für Gott halte / wie Türcken / Jüden / vnd Heiden / das nicht Gott ist.

Zum andern / ob er vns könne erhören / das ist / ob er nicht allein die Krafft / sondern auch die Macht / oder den gewalt habe / vns armen Sündern zu helffen.

Zum dritten / warumb er sich vnser noth annemen / vnd die seufftzen der elenden / die seinen Namen anruffen / nicht verachten / noch verstossen sol / vnd wolle.

So haben die alten rechtgleubigen Lehrer / nemlich Augustinus / Chrysostomus / Cyrillus / Damascenus / etc. Ja nach / vnd von denselbigen auch die Scholastici, zum gleichnis (welchs doch nicht gar / sondern nur etlicher massen / nach gleichnis art / sich reimet / wie wir es denn auch one calumnien verstanden haben wollen) die königliche Kron / Scepter / vnd Purpur / vmb erklerung willen / gebraucht.

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        <p>Dagegen die rechtgleubigen alten Lerer einmütiglich aus Gottes wort geschlossen /                      das dem ewigen Son Gottes / so wol nach / als vor seiner gnadenreichen                      Menschwerdung / die anruffung gebüre / als natürlichem / ewigen Gott / mit dem                      Vater / vnd heiligem Geist / hochgelobt in Ewigkeit.</p>
        <p>Betreffend aber die angenomene Menscheit Christi / wird dieselbige keins wegs vom                      gebet ausgeschlossen / Sondern dieweil im Gebet / vnter andern notwendigen                      requisiten / fürnemlich dreierley erfordert wird:</p>
        <p>Erstlich / die gewisheit / wie der rechte Gott anzutreffen sey / damit man nicht                      etwas für Gott halte / wie Türcken / Jüden / vnd Heiden / das nicht Gott                      ist.</p>
        <p>Zum andern / ob er vns könne erhören / das ist / ob er nicht allein die Krafft /                      sondern auch die Macht / oder den gewalt habe / vns armen Sündern zu                      helffen.</p>
        <p>Zum dritten / warumb er sich vnser noth annemen / vnd die seufftzen der elenden /                      die seinen Namen anruffen / nicht verachten / noch verstossen sol / vnd                      wolle.</p>
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[246/0250] rianische Anthropolatria, oder Menschendienst / in die Kirchen Gottes eingefüret werden müste. Dagegen die rechtgleubigen alten Lerer einmütiglich aus Gottes wort geschlossen / das dem ewigen Son Gottes / so wol nach / als vor seiner gnadenreichen Menschwerdung / die anruffung gebüre / als natürlichem / ewigen Gott / mit dem Vater / vnd heiligem Geist / hochgelobt in Ewigkeit. Betreffend aber die angenomene Menscheit Christi / wird dieselbige keins wegs vom gebet ausgeschlossen / Sondern dieweil im Gebet / vnter andern notwendigen requisiten / fürnemlich dreierley erfordert wird: Erstlich / die gewisheit / wie der rechte Gott anzutreffen sey / damit man nicht etwas für Gott halte / wie Türcken / Jüden / vnd Heiden / das nicht Gott ist. Zum andern / ob er vns könne erhören / das ist / ob er nicht allein die Krafft / sondern auch die Macht / oder den gewalt habe / vns armen Sündern zu helffen. Zum dritten / warumb er sich vnser noth annemen / vnd die seufftzen der elenden / die seinen Namen anruffen / nicht verachten / noch verstossen sol / vnd wolle. So haben die alten rechtgleubigen Lehrer / nemlich Augustinus / Chrysostomus / Cyrillus / Damascenus / etc. Ja nach / vnd von denselbigen auch die Scholastici, zum gleichnis (welchs doch nicht gar / sondern nur etlicher massen / nach gleichnis art / sich reimet / wie wir es denn auch one calumnien verstanden haben wollen) die königliche Kron / Scepter / vnd Purpur / vmb erklerung willen / gebraucht.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/250>, abgerufen am 22.11.2024.