Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

vnd des erkentnis verborgen / aller gewalt in Himel / vnd auff Erden gegeben werde / weil jnen der heilige Geist / der alle gewalt hat / gegeben wird: der gestalt denn zwischen Christo nach seiner Menschlichen natur / vnd den andern heiligen Menschen kein vnterscheid gemacht / vnnd also Christus seiner Maiestet beraubt würde / etc.

Was ist hiemit anders gemeint / denn was sonsten D. Jacob Andree in der entschuldigung wider die von Ingolstadt am 25. blat / nur mit andern worten ausspricht / wie folget.

Wenn die Persönliche vereinigung (spricht er) nichts anders sein solte / als in der person des Worts bestehen / so kan man nicht leugnen / das alle ding von dem Wort Gottes persönlich erhalten werden / es seye denn / das sie sagen wollen / das die Person des Worts den Creaturen nicht zugegen seye. Derwegen wöllen wir von allen Creaturen sagen / das sie mit dem Son Gottes persönlich vereiniget sein / von welches Person sie erhalten werden. Bisher seine wort.

Das also zu beiden teilen die art zu reden / Adesse, inhabitare, & vniri, das ist / gegenwertig sein / bewonen / vnd vereinigt werden / one vnterscheid der graduum praesentiae Dei, wie allen verstendigen leicht ist zu ermessen / gebraucht / vnd mit einander vermischt werden.

Item / ist das nicht ein confusio graduum praesentiae Dei, da sie in formula Concordiae fol. 313. vnter andern also schliessen / Wo Christus nicht so wol nach / vnd mit seiner angenomenen Menscheit / als nach der ewigen Gottheit allenthalben gegenwertig sey / das der gestalt Petrus / Paulus / vnd alle Heiligen im Himel / weil die Gottheit / so allent-

vnd des erkentnis verborgen / aller gewalt in Himel / vnd auff Erden gegeben werde / weil jnen der heilige Geist / der alle gewalt hat / gegeben wird: der gestalt denn zwischen Christo nach seiner Menschlichen natur / vnd den andern heiligen Menschen kein vnterscheid gemacht / vnnd also Christus seiner Maiestet beraubt würde / etc.

Was ist hiemit anders gemeint / denn was sonsten D. Jacob Andree in der entschuldigung wider die von Ingolstadt am 25. blat / nur mit andern worten ausspricht / wie folget.

Wenn die Persönliche vereinigung (spricht er) nichts anders sein solte / als in der person des Worts bestehen / so kan man nicht leugnen / das alle ding von dem Wort Gottes persönlich erhalten werden / es seye denn / das sie sagen wollen / das die Person des Worts den Creaturen nicht zugegen seye. Derwegen wöllen wir von allen Creaturen sagen / das sie mit dem Son Gottes persönlich vereiniget sein / von welches Person sie erhalten werden. Bisher seine wort.

Das also zu beiden teilen die art zu reden / Adesse, inhabitare, & vniri, das ist / gegenwertig sein / bewonen / vnd vereinigt werden / one vnterscheid der graduum praesentiae Dei, wie allen verstendigen leicht ist zu ermessen / gebraucht / vnd mit einander vermischt werden.

Item / ist das nicht ein confusio graduum praesentiae Dei, da sie in formula Concordiae fol. 313. vnter andern also schliessen / Wo Christus nicht so wol nach / vnd mit seiner angenomenen Menscheit / als nach der ewigen Gottheit allenthalben gegenwertig sey / das der gestalt Petrus / Paulus / vnd alle Heiligen im Himel / weil die Gottheit / so allent-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0024" n="20"/>
vnd des                      erkentnis verborgen / aller gewalt in Himel / vnd auff Erden gegeben werde /                      weil jnen der heilige Geist / der alle gewalt hat / gegeben wird: der gestalt                      denn zwischen Christo nach seiner Menschlichen natur / vnd den andern heiligen                      Menschen kein vnterscheid gemacht / vnnd also Christus seiner Maiestet beraubt                      würde / etc.</p>
        <p>Was ist hiemit anders gemeint / denn was sonsten D. Jacob Andree in der                      entschuldigung wider die von Ingolstadt am 25. blat / nur mit andern worten                      ausspricht / wie folget.</p>
        <p>Wenn die Persönliche vereinigung (spricht er) nichts anders sein solte / als in                      der person des Worts bestehen / so kan man nicht leugnen / das alle ding von dem                      Wort Gottes persönlich erhalten werden / es seye denn / das sie sagen wollen /                      das die Person des Worts den Creaturen nicht zugegen seye. Derwegen wöllen wir                      von allen Creaturen sagen / das sie mit dem Son Gottes persönlich vereiniget                      sein / von welches Person sie erhalten werden. Bisher seine wort.</p>
        <p>Das also zu beiden teilen die art zu reden / Adesse, inhabitare, &amp; vniri, das                      ist / gegenwertig sein / bewonen / vnd vereinigt werden / one vnterscheid der                      graduum praesentiae Dei, wie allen verstendigen leicht ist zu ermessen /                      gebraucht / vnd mit einander vermischt werden.</p>
        <p>Item / ist das nicht ein confusio graduum praesentiae Dei, da sie in formula                      Concordiae fol. 313. vnter andern also schliessen / Wo Christus nicht so wol                      nach / vnd mit seiner angenomenen Menscheit / als nach der ewigen Gottheit                      allenthalben gegenwertig sey / das der gestalt Petrus / Paulus / vnd alle                      Heiligen im Himel / weil die Gottheit / so allent-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20/0024] vnd des erkentnis verborgen / aller gewalt in Himel / vnd auff Erden gegeben werde / weil jnen der heilige Geist / der alle gewalt hat / gegeben wird: der gestalt denn zwischen Christo nach seiner Menschlichen natur / vnd den andern heiligen Menschen kein vnterscheid gemacht / vnnd also Christus seiner Maiestet beraubt würde / etc. Was ist hiemit anders gemeint / denn was sonsten D. Jacob Andree in der entschuldigung wider die von Ingolstadt am 25. blat / nur mit andern worten ausspricht / wie folget. Wenn die Persönliche vereinigung (spricht er) nichts anders sein solte / als in der person des Worts bestehen / so kan man nicht leugnen / das alle ding von dem Wort Gottes persönlich erhalten werden / es seye denn / das sie sagen wollen / das die Person des Worts den Creaturen nicht zugegen seye. Derwegen wöllen wir von allen Creaturen sagen / das sie mit dem Son Gottes persönlich vereiniget sein / von welches Person sie erhalten werden. Bisher seine wort. Das also zu beiden teilen die art zu reden / Adesse, inhabitare, & vniri, das ist / gegenwertig sein / bewonen / vnd vereinigt werden / one vnterscheid der graduum praesentiae Dei, wie allen verstendigen leicht ist zu ermessen / gebraucht / vnd mit einander vermischt werden. Item / ist das nicht ein confusio graduum praesentiae Dei, da sie in formula Concordiae fol. 313. vnter andern also schliessen / Wo Christus nicht so wol nach / vnd mit seiner angenomenen Menscheit / als nach der ewigen Gottheit allenthalben gegenwertig sey / das der gestalt Petrus / Paulus / vnd alle Heiligen im Himel / weil die Gottheit / so allent-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/24
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/24>, abgerufen am 02.05.2024.