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Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.

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Die Fraue kann nicht länger stehn,
Zu den Bäumen muß sie eilen,
Ein heil'ger Hauch thät sie umweh'n,
Da möcht sie ewig weilen.
Sie leget ab ihr Feierkleid,
Blumen und Edelsteine;
Den heiligen drei Bäumen weiht
Ihr zeitlich Gut die Reine.
In stiller Demuth gieng sie aus,
So stille kehrt sie wieder,
Und setzet hier das Gotteshaus
Aus Himmelshöhen nieder.

Die Fraue kann nicht laͤnger ſtehn,
Zu den Baͤumen muß ſie eilen,
Ein heil'ger Hauch thaͤt ſie umweh'n,
Da moͤcht ſie ewig weilen.
Sie leget ab ihr Feierkleid,
Blumen und Edelſteine;
Den heiligen drei Baͤumen weiht
Ihr zeitlich Gut die Reine.
In ſtiller Demuth gieng ſie aus,
So ſtille kehrt ſie wieder,
Und ſetzet hier das Gotteshaus
Aus Himmelshoͤhen nieder.

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[80/0092] Die Fraue kann nicht laͤnger ſtehn, Zu den Baͤumen muß ſie eilen, Ein heil'ger Hauch thaͤt ſie umweh'n, Da moͤcht ſie ewig weilen. Sie leget ab ihr Feierkleid, Blumen und Edelſteine; Den heiligen drei Baͤumen weiht Ihr zeitlich Gut die Reine. In ſtiller Demuth gieng ſie aus, So ſtille kehrt ſie wieder, Und ſetzet hier das Gotteshaus Aus Himmelshoͤhen nieder.

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Zitationshilfe: Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerner_gedichte_1826/92>, abgerufen am 28.04.2024.