Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.Der Geiger zu Gmünd. Einst ein Kirchlein sonder gleichen, Noch ein Stein von ihm steht da, Baute Gmünd der sangesreichen Heiligen Cäcilia, Lilien von Silber glänzten Ob der Heil'gen mondenklar, Hell wie Morgenroth bekränzten Goldne Rosen den Altar. Schuh' aus reinem Gold geschlagen, Und von Silber hell ein Kleid Hat die Heilige getragen: Denn da war's noch gute Zeit: Zeit, wo überm fernen Meere, Nicht nur in der Heimat Land, Man der Gmünd'schen Künstler Ehre Hell in Gold und Silber fand. Und der fremden Pilger wallten
Zu Cäcilias Kirchlein viel; Ungeseh'n woher, erschallten Drin Gesang und Orgelspiel. Der Geiger zu Gmuͤnd. Einſt ein Kirchlein ſonder gleichen, Noch ein Stein von ihm ſteht da, Baute Gmuͤnd der ſangesreichen Heiligen Caͤcilia, Lilien von Silber glaͤnzten Ob der Heil'gen mondenklar, Hell wie Morgenroth bekraͤnzten Goldne Roſen den Altar. Schuh' aus reinem Gold geſchlagen, Und von Silber hell ein Kleid Hat die Heilige getragen: Denn da war's noch gute Zeit: Zeit, wo uͤberm fernen Meere, Nicht nur in der Heimat Land, Man der Gmuͤnd'ſchen Kuͤnſtler Ehre Hell in Gold und Silber fand. Und der fremden Pilger wallten
Zu Caͤcilias Kirchlein viel; Ungeſeh'n woher, erſchallten Drin Geſang und Orgelſpiel. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0159" n="147"/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#g">Der Geiger zu Gmuͤnd</hi>.</head><lb/> <l> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </l> <lg n="1"> <l>Einſt ein Kirchlein ſonder gleichen,</l><lb/> <l>Noch ein Stein von ihm ſteht da,</l><lb/> <l>Baute Gmuͤnd der ſangesreichen</l><lb/> <l>Heiligen Caͤcilia,</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Lilien von Silber glaͤnzten</l><lb/> <l>Ob der Heil'gen mondenklar,</l><lb/> <l>Hell wie Morgenroth bekraͤnzten</l><lb/> <l>Goldne Roſen den Altar.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Schuh' aus reinem Gold geſchlagen,</l><lb/> <l>Und von Silber hell ein Kleid</l><lb/> <l>Hat die Heilige getragen:</l><lb/> <l>Denn da war's noch gute Zeit:</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Zeit, wo uͤberm fernen Meere,</l><lb/> <l>Nicht nur in der Heimat Land,</l><lb/> <l>Man der Gmuͤnd'ſchen Kuͤnſtler Ehre</l><lb/> <l>Hell in Gold und Silber fand.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Und der fremden Pilger wallten</l><lb/> <l>Zu Caͤcilias Kirchlein viel;</l><lb/> <l>Ungeſeh'n woher, erſchallten</l><lb/> <l>Drin Geſang und Orgelſpiel.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </body> </text> </TEI> [147/0159]
Der Geiger zu Gmuͤnd.
Einſt ein Kirchlein ſonder gleichen,
Noch ein Stein von ihm ſteht da,
Baute Gmuͤnd der ſangesreichen
Heiligen Caͤcilia,
Lilien von Silber glaͤnzten
Ob der Heil'gen mondenklar,
Hell wie Morgenroth bekraͤnzten
Goldne Roſen den Altar.
Schuh' aus reinem Gold geſchlagen,
Und von Silber hell ein Kleid
Hat die Heilige getragen:
Denn da war's noch gute Zeit:
Zeit, wo uͤberm fernen Meere,
Nicht nur in der Heimat Land,
Man der Gmuͤnd'ſchen Kuͤnſtler Ehre
Hell in Gold und Silber fand.
Und der fremden Pilger wallten
Zu Caͤcilias Kirchlein viel;
Ungeſeh'n woher, erſchallten
Drin Geſang und Orgelſpiel.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |