Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

Bild:
<< vorherige Seite

§. 209. Physikal. Verhalt.
sendem Sauerstoffgehalt nimmt die Ausbeute an Kohle und brenn-
baren Gasen ab und es entsteht saures Wasser (Holz, mancher
Torf), mit wachsendem Wasserstoff- und Kohlenstoffgehalt ent-
stehen brennbarere Gase, die Kohlenausbeute wird grösser und
das bei der Destillation entstehende Wasser pflegt ammoniakalisch
zu sein (Braunkohle und namentlich Steinkohle).

In der Technik benutzt man entweder die rohen Brenn-Benutzung de[ - 1 Zeichen fehlt]
Brennstoffe.

materialien direct zur Feuerung oder man unterwirft sie einer
Verkohlung, wobei die Gewinnung der einen hohen pyrome-
trischen Wärmeeffect gebenden Kohle oder der brennbaren Gase
oder der flüssigen Destillationsproducte Hauptzweck sein kann.
Häufig werden alle drei Producte gewonnen und weiter nutzbar
gemacht.

Ist es gleich nicht möglich, alle Fragen über den praktischenWerth der de[ - 1 Zeichen fehlt]
kimastische[n]
Proben.

Werth und die Anwendbarkeit von Brennmaterialien auf doki-
mastischem Wege zu beantworten, so ist derselbe doch in vielen
Fällen geeignet, dem Techniker nützliche Winke über die
Eigenschaften und den Effect von Brennstoffen zu geben, inso-
fern richtige Durchschnittsproben davon vorliegen. Das Nehmen
derselben hat oft die grössten Schwierigkeiten.

Die dokimastische Untersuchung eines Brennmaterials kannZweck der
Proben.

sich auf nachstehende Ermittlungen erstrecken:

1) des physikalischen Verhaltens und der Erscheinungen beim
Verbrennen.
2) des Wassergehalts.
3) des Wärmeeffectes, auf welchen die Zusammensetzung des
Brennmaterials, der Wasser- und Aschengehalt vorzüglich
influiren.
4) des Kohlenausbringens mit oder ohne Berücksichtigung
der dabei entstehenden flüssigen und gasförmigen Neben-
producte.
5) des Aschengehaltes der Qualität und Quantität nach.

§. 209. Physikalisches Verhalten der Brennstoffe und Erschei-Physikal.
Verhalten et[c][ - 1 Zeichen fehlt]

nungen beim Verbrennen. Bei Betrachtung eines Brennmaterials
an seiner Oberfläche oder im Bruche gewahrt man fremde
Einmengungen
(Schwefelmetalle, Gyps, erdige Stoffe etc.),
Zerklüftungen, im Zusammenhange mit der Zusammensetzung
stehende Structurverhältnisse etc. -- Durch Reibung ein-
zelner Stücke an einander lässt sich auf den Abgang beim

§. 209. Physikal. Verhalt.
sendem Sauerstoffgehalt nimmt die Ausbeute an Kohle und brenn-
baren Gasen ab und es entsteht saures Wasser (Holz, mancher
Torf), mit wachsendem Wasserstoff- und Kohlenstoffgehalt ent-
stehen brennbarere Gase, die Kohlenausbeute wird grösser und
das bei der Destillation entstehende Wasser pflegt ammoniakalisch
zu sein (Braunkohle und namentlich Steinkohle).

In der Technik benutzt man entweder die rohen Brenn-Benutzung de[ – 1 Zeichen fehlt]
Brennstoffe.

materialien direct zur Feuerung oder man unterwirft sie einer
Verkohlung, wobei die Gewinnung der einen hohen pyrome-
trischen Wärmeeffect gebenden Kohle oder der brennbaren Gase
oder der flüssigen Destillationsproducte Hauptzweck sein kann.
Häufig werden alle drei Producte gewonnen und weiter nutzbar
gemacht.

Ist es gleich nicht möglich, alle Fragen über den praktischenWerth der de[ – 1 Zeichen fehlt]
kimastische[n]
Proben.

Werth und die Anwendbarkeit von Brennmaterialien auf doki-
mastischem Wege zu beantworten, so ist derselbe doch in vielen
Fällen geeignet, dem Techniker nützliche Winke über die
Eigenschaften und den Effect von Brennstoffen zu geben, inso-
fern richtige Durchschnittsproben davon vorliegen. Das Nehmen
derselben hat oft die grössten Schwierigkeiten.

Die dokimastische Untersuchung eines Brennmaterials kannZweck der
Proben.

sich auf nachstehende Ermittlungen erstrecken:

1) des physikalischen Verhaltens und der Erscheinungen beim
Verbrennen.
2) des Wassergehalts.
3) des Wärmeeffectes, auf welchen die Zusammensetzung des
Brennmaterials, der Wasser- und Aschengehalt vorzüglich
influiren.
4) des Kohlenausbringens mit oder ohne Berücksichtigung
der dabei entstehenden flüssigen und gasförmigen Neben-
producte.
5) des Aschengehaltes der Qualität und Quantität nach.

§. 209. Physikalisches Verhalten der Brennstoffe und Erschei-Physikal.
Verhalten et[c][ – 1 Zeichen fehlt]

nungen beim Verbrennen. Bei Betrachtung eines Brennmaterials
an seiner Oberfläche oder im Bruche gewahrt man fremde
Einmengungen
(Schwefelmetalle, Gyps, erdige Stoffe etc.),
Zerklüftungen, im Zusammenhange mit der Zusammensetzung
stehende Structurverhältnisse etc. — Durch Reibung ein-
zelner Stücke an einander lässt sich auf den Abgang beim

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0477" n="439"/><fw place="top" type="header">§. 209. Physikal. Verhalt.</fw><lb/>
sendem Sauerstoffgehalt nimmt die Ausbeute an Kohle und brenn-<lb/>
baren Gasen ab und es entsteht saures Wasser (Holz, mancher<lb/>
Torf), mit wachsendem Wasserstoff- und Kohlenstoffgehalt ent-<lb/>
stehen brennbarere Gase, die Kohlenausbeute wird grösser und<lb/>
das bei der Destillation entstehende Wasser pflegt ammoniakalisch<lb/>
zu sein (Braunkohle und namentlich Steinkohle).</p><lb/>
          <p>In der Technik benutzt man entweder die rohen Brenn-<note place="right">Benutzung de<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
Brennstoffe.</note><lb/>
materialien direct zur Feuerung oder man unterwirft sie einer<lb/>
Verkohlung, wobei die Gewinnung der einen hohen pyrome-<lb/>
trischen Wärmeeffect gebenden Kohle oder der brennbaren Gase<lb/>
oder der flüssigen Destillationsproducte Hauptzweck sein kann.<lb/>
Häufig werden alle drei Producte gewonnen und weiter nutzbar<lb/>
gemacht.</p><lb/>
          <p>Ist es gleich nicht möglich, alle Fragen über den praktischen<note place="right">Werth der de<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
kimastische<supplied>n</supplied><lb/>
Proben.</note><lb/>
Werth und die Anwendbarkeit von Brennmaterialien auf doki-<lb/>
mastischem Wege zu beantworten, so ist derselbe doch in vielen<lb/>
Fällen geeignet, dem Techniker nützliche Winke über die<lb/>
Eigenschaften und den Effect von Brennstoffen zu geben, inso-<lb/>
fern richtige Durchschnittsproben davon vorliegen. Das Nehmen<lb/>
derselben hat oft die grössten Schwierigkeiten.</p><lb/>
          <p>Die dokimastische Untersuchung eines Brennmaterials kann<note place="right">Zweck der<lb/>
Proben.</note><lb/>
sich auf nachstehende Ermittlungen erstrecken:</p><lb/>
          <list>
            <item>1) des physikalischen Verhaltens und der Erscheinungen beim<lb/>
Verbrennen.</item><lb/>
            <item>2) des Wassergehalts.</item><lb/>
            <item>3) des Wärmeeffectes, auf welchen die Zusammensetzung des<lb/>
Brennmaterials, der Wasser- und Aschengehalt vorzüglich<lb/>
influiren.</item><lb/>
            <item>4) des Kohlenausbringens mit oder ohne Berücksichtigung<lb/>
der dabei entstehenden flüssigen und gasförmigen Neben-<lb/>
producte.</item><lb/>
            <item>5) des Aschengehaltes der Qualität und Quantität nach.</item>
          </list><lb/>
          <p><hi rendition="#b">§. 209. Physikalisches Verhalten der Brennstoffe und Erschei-</hi><note place="right">Physikal.<lb/>
Verhalten et<supplied>c</supplied><gap unit="chars" quantity="1"/></note><lb/><hi rendition="#b">nungen beim Verbrennen.</hi> Bei Betrachtung eines Brennmaterials<lb/>
an seiner Oberfläche oder im Bruche gewahrt man <hi rendition="#g">fremde<lb/>
Einmengungen</hi> (Schwefelmetalle, Gyps, erdige Stoffe etc.),<lb/><hi rendition="#g">Zerklüftungen</hi>, im Zusammenhange mit der Zusammensetzung<lb/>
stehende <hi rendition="#g">Structurverhältnisse</hi> etc. &#x2014; Durch Reibung ein-<lb/>
zelner Stücke an einander lässt sich auf den <hi rendition="#g">Abgang beim</hi><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[439/0477] §. 209. Physikal. Verhalt. sendem Sauerstoffgehalt nimmt die Ausbeute an Kohle und brenn- baren Gasen ab und es entsteht saures Wasser (Holz, mancher Torf), mit wachsendem Wasserstoff- und Kohlenstoffgehalt ent- stehen brennbarere Gase, die Kohlenausbeute wird grösser und das bei der Destillation entstehende Wasser pflegt ammoniakalisch zu sein (Braunkohle und namentlich Steinkohle). In der Technik benutzt man entweder die rohen Brenn- materialien direct zur Feuerung oder man unterwirft sie einer Verkohlung, wobei die Gewinnung der einen hohen pyrome- trischen Wärmeeffect gebenden Kohle oder der brennbaren Gase oder der flüssigen Destillationsproducte Hauptzweck sein kann. Häufig werden alle drei Producte gewonnen und weiter nutzbar gemacht. Benutzung de_ Brennstoffe. Ist es gleich nicht möglich, alle Fragen über den praktischen Werth und die Anwendbarkeit von Brennmaterialien auf doki- mastischem Wege zu beantworten, so ist derselbe doch in vielen Fällen geeignet, dem Techniker nützliche Winke über die Eigenschaften und den Effect von Brennstoffen zu geben, inso- fern richtige Durchschnittsproben davon vorliegen. Das Nehmen derselben hat oft die grössten Schwierigkeiten. Werth der de_ kimastischen Proben. Die dokimastische Untersuchung eines Brennmaterials kann sich auf nachstehende Ermittlungen erstrecken: Zweck der Proben. 1) des physikalischen Verhaltens und der Erscheinungen beim Verbrennen. 2) des Wassergehalts. 3) des Wärmeeffectes, auf welchen die Zusammensetzung des Brennmaterials, der Wasser- und Aschengehalt vorzüglich influiren. 4) des Kohlenausbringens mit oder ohne Berücksichtigung der dabei entstehenden flüssigen und gasförmigen Neben- producte. 5) des Aschengehaltes der Qualität und Quantität nach. §. 209. Physikalisches Verhalten der Brennstoffe und Erschei- nungen beim Verbrennen. Bei Betrachtung eines Brennmaterials an seiner Oberfläche oder im Bruche gewahrt man fremde Einmengungen (Schwefelmetalle, Gyps, erdige Stoffe etc.), Zerklüftungen, im Zusammenhange mit der Zusammensetzung stehende Structurverhältnisse etc. — Durch Reibung ein- zelner Stücke an einander lässt sich auf den Abgang beim Physikal. Verhalten etc_

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/477
Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/477>, abgerufen am 24.11.2024.