scherben (S. 83) schmilzt, bis vollständig dünner Fluss einge- treten. Die von den mehrfach angestellten Proben erhaltenen Bleikönige können durch Verschlacken zu einem König con- centrirt werden.
3. Kapitel. Combinirte Blei- und Silberprobe.
§. 116. Allgemeines. Man untersucht das Probirgut nach einerAnwendbar- keit der Probe. der früher angegebenen Bleiproben auf Blei und treibt dieses ab. Dieses Verfahren eignet sich besonders zur Bestimmung des Silbergehaltes in Bleiglätte, Mennige und reinerem Ab- strich, giebt dagegen ungenauere Resultate bei geschwefelten Verbindungen, indem beim Verschmelzen derselben auf Blei Schwefelungen in der Schlacke bleiben, welche Silber zurück- halten. Aus diesem Grunde ist die Probe mit schwarzem Fluss und Eisen (S. 155) völlig zu verwerfen, dagegen giebt die Oberharzer Potaschenprobe (S. 152) bei bleireichen und nicht zu silberreichen erdenhaltigen Bleiglanzen (mit wenigstens 30--40 % Blei und nicht über 12 Pfdthl. Silber im Ctr.) Resultate, welche von denen der Ansiedeprobe nur unmerklich abweichen. Dieselben werden um so ungenauer, je mehr der Gehalt des Erzes an Blende, Schwefelkies, Kupferkies, Arsen-, Antimon-, Nickel- und Kobaltverbindungen zunimmt, wo dann aber auch die Potaschenprobe für die Bleibestimmung an Werth verliert.
§. 117. Verfahren zur Untersuchung von Glätte, Mennige, Ab-Verfahren für oxydische Pro- ducte. strich etc. Zu Przibram beschickt man 8 Ctr. (a 10 Gramm) Glätte mit 130--140 Pfd. Quarz und 10 Pfd. Kohlenstaub, be- deckt mit Kochsalz, schmilzt ein, treibt die Körner von 2 Proben, jedes etwa 100--110 Pfd. schwer, auf einer Capelle ab und er- hält so das Silber aus 16 Ctr. Glätte. Die Proben werden in den mässig rothglühenden Steinkohlenmuffelofen eingesetzt und die Hitze erst allmälig gesteigert, wenn die Tuten rothglühend geworden. Nach dem Aufhören der Gasentwicklung, wovon man sich durch Herausnehmen einer Tute überzeugen kann, nimmt man die Proben (etwa nach 20 Min.) aus dem Ofen, weil sich sonst die Glätte leicht durchfrisst. --
In Freiberg schmilzt man 4 Ctr. Glätte mit 3 Ctr. Pot- asche und Mehl und 5--6% Kohlenstaub unter einer Kochsalz-
§. 116. Combinirte Blei- u. Silberpr.
scherben (S. 83) schmilzt, bis vollständig dünner Fluss einge- treten. Die von den mehrfach angestellten Proben erhaltenen Bleikönige können durch Verschlacken zu einem König con- centrirt werden.
3. Kapitel. Combinirte Blei- und Silberprobe.
§. 116. Allgemeines. Man untersucht das Probirgut nach einerAnwendbar- keit der Probe. der früher angegebenen Bleiproben auf Blei und treibt dieses ab. Dieses Verfahren eignet sich besonders zur Bestimmung des Silbergehaltes in Bleiglätte, Mennige und reinerem Ab- strich, giebt dagegen ungenauere Resultate bei geschwefelten Verbindungen, indem beim Verschmelzen derselben auf Blei Schwefelungen in der Schlacke bleiben, welche Silber zurück- halten. Aus diesem Grunde ist die Probe mit schwarzem Fluss und Eisen (S. 155) völlig zu verwerfen, dagegen giebt die Oberharzer Potaschenprobe (S. 152) bei bleireichen und nicht zu silberreichen erdenhaltigen Bleiglanzen (mit wenigstens 30—40 % Blei und nicht über 12 Pfdthl. Silber im Ctr.) Resultate, welche von denen der Ansiedeprobe nur unmerklich abweichen. Dieselben werden um so ungenauer, je mehr der Gehalt des Erzes an Blende, Schwefelkies, Kupferkies, Arsen-, Antimon-, Nickel- und Kobaltverbindungen zunimmt, wo dann aber auch die Potaschenprobe für die Bleibestimmung an Werth verliert.
§. 117. Verfahren zur Untersuchung von Glätte, Mennige, Ab-Verfahren für oxydische Pro- ducte. strich etc. Zu Przibram beschickt man 8 Ctr. (à 10 Gramm) Glätte mit 130—140 Pfd. Quarz und 10 Pfd. Kohlenstaub, be- deckt mit Kochsalz, schmilzt ein, treibt die Körner von 2 Proben, jedes etwa 100—110 Pfd. schwer, auf einer Capelle ab und er- hält so das Silber aus 16 Ctr. Glätte. Die Proben werden in den mässig rothglühenden Steinkohlenmuffelofen eingesetzt und die Hitze erst allmälig gesteigert, wenn die Tuten rothglühend geworden. Nach dem Aufhören der Gasentwicklung, wovon man sich durch Herausnehmen einer Tute überzeugen kann, nimmt man die Proben (etwa nach 20 Min.) aus dem Ofen, weil sich sonst die Glätte leicht durchfrisst. —
In Freiberg schmilzt man 4 Ctr. Glätte mit 3 Ctr. Pot- asche und Mehl und 5—6% Kohlenstaub unter einer Kochsalz-
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§. 116. Combinirte Blei- u. Silberpr.
scherben (S. 83) schmilzt, bis vollständig dünner Fluss einge-
treten. Die von den mehrfach angestellten Proben erhaltenen
Bleikönige können durch Verschlacken zu einem König con-
centrirt werden.
3. Kapitel.
Combinirte Blei- und Silberprobe.
§. 116. Allgemeines. Man untersucht das Probirgut nach einer
der früher angegebenen Bleiproben auf Blei und treibt dieses ab.
Dieses Verfahren eignet sich besonders zur Bestimmung des
Silbergehaltes in Bleiglätte, Mennige und reinerem Ab-
strich, giebt dagegen ungenauere Resultate bei geschwefelten
Verbindungen, indem beim Verschmelzen derselben auf Blei
Schwefelungen in der Schlacke bleiben, welche Silber zurück-
halten. Aus diesem Grunde ist die Probe mit schwarzem
Fluss und Eisen (S. 155) völlig zu verwerfen, dagegen giebt die
Oberharzer Potaschenprobe (S. 152) bei bleireichen und
nicht zu silberreichen erdenhaltigen Bleiglanzen (mit wenigstens
30—40 % Blei und nicht über 12 Pfdthl. Silber im Ctr.) Resultate,
welche von denen der Ansiedeprobe nur unmerklich abweichen.
Dieselben werden um so ungenauer, je mehr der Gehalt des
Erzes an Blende, Schwefelkies, Kupferkies, Arsen-, Antimon-,
Nickel- und Kobaltverbindungen zunimmt, wo dann aber auch
die Potaschenprobe für die Bleibestimmung an Werth verliert.
Anwendbar-
keit der Probe.
§. 117. Verfahren zur Untersuchung von Glätte, Mennige, Ab-
strich etc. Zu Przibram beschickt man 8 Ctr. (à 10 Gramm)
Glätte mit 130—140 Pfd. Quarz und 10 Pfd. Kohlenstaub, be-
deckt mit Kochsalz, schmilzt ein, treibt die Körner von 2 Proben,
jedes etwa 100—110 Pfd. schwer, auf einer Capelle ab und er-
hält so das Silber aus 16 Ctr. Glätte. Die Proben werden in
den mässig rothglühenden Steinkohlenmuffelofen eingesetzt und
die Hitze erst allmälig gesteigert, wenn die Tuten rothglühend
geworden. Nach dem Aufhören der Gasentwicklung, wovon
man sich durch Herausnehmen einer Tute überzeugen kann,
nimmt man die Proben (etwa nach 20 Min.) aus dem Ofen, weil
sich sonst die Glätte leicht durchfrisst. —
Verfahren für
oxydische Pro-
ducte.
In Freiberg schmilzt man 4 Ctr. Glätte mit 3 Ctr. Pot-
asche und Mehl und 5—6% Kohlenstaub unter einer Kochsalz-
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/303>, abgerufen am 24.11.2024.
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