Cu6 As zurückbleiben, welche in der später anzuführenden Weise durch oxydirende und solvirende Schmelzungen nach einander getrennt werden und zwar zuerst durch Borax Co4 As, hierauf unter Zusatz einer gewogenen Goldmenge Ni4 As, wo dann zu- letzt eine Legirung von Kupfer und Gold erfolgt. Von der Be- rechnung der Metallgehalte aus der zurückbleibenden Menge dieser Verbindungen wird später die Rede sein.
Ein geringer Antimongehalt verflüchtigt sich beim re- ducirend-solvirenden Schmelzen und beim Desarseniciren oder geht ins Blei oder Wismuth; ein grösserer Gehalt daran muss durch sorgfältiges Abrösten mit Kohle oder auf nassem Wege möglichst entfernt werden (z. B. bei Antimonnickel), indem man die Substanz durch Salpetersäure zersetzt, das abgeschiedene Anti- monoxyd abfiltrirt, aus der Lösung die Oxyde des Nickels und Kobaltoxydes durch Aetzkali ausfällt, etwas auswäscht, trocknet, glüht und arsenicirt.
Ein Silbergehalt bleibt bei blei- und wismuthfreien Sub- stanzen zuletzt im Ni4 As oder Au Cu zurück und kann darin durch Ansieden bestimmt werden; bei einem Blei- und Wismuth- gehalt wird das Silber durch das zugesetzte Eisen neben diesen Metallen abgeschieden, sammelt sich in denselben an und lässt sich durch deren Abtreiben finden.
§. 107. Probe für kupferfreie Substanzen. Bei AusführungManipula- tionen. dieser Probe kommen nachstehende Operationen vor:
1) Einwägen. Man wiegt soviel Probirgut ab, dass dasEinwägen. Arsenmetallkorn nach Abscheidung des Eisens 10--15 Pfd. schwer bleibt, weil grössere Könige bei ihrer Strengflüssigkeit zum Ein- schmelzen längere Zeit erfordern und dadurch die nachfolgen- den chemischen Reactionen alterirt werden. Eine Vorprobe ist deshalb bei Substanzen mit ganz unbekanntem Gehalte anzu- stellen.
Man wiegt von Nickellegirungen etwa 10, von Oxyden und reichen Erzen 20, von mittelreichen 30--50 und von armen 100 Pfd. ab. Da Arsenkobalt (Co4 As) strengflüssiger, als Ni4 As ist, so muss bei kobaltreicheren Geschicken die Entstehung von höchstens 10 Pfd. schweren Arsenmetallkönigen angestrebt werden; auch setzt man dann wohl, um den König leichtschmelziger zu machen, demnächst beim reducirenden und solvirenden Schmelzen Arseneisen (Eisenfeile und Arsen) oder 3--4 % Gold oder Ni4 As (Körner von früheren Proben) zu, deren Metallgehalt demnächst wieder in Abrechnung gebracht wird.
§. 107. Plattner’s Pr. f. kupferfreie Subst.
Cu6 As zurückbleiben, welche in der später anzuführenden Weise durch oxydirende und solvirende Schmelzungen nach einander getrennt werden und zwar zuerst durch Borax Co4 As, hierauf unter Zusatz einer gewogenen Goldmenge Ni4 As, wo dann zu- letzt eine Legirung von Kupfer und Gold erfolgt. Von der Be- rechnung der Metallgehalte aus der zurückbleibenden Menge dieser Verbindungen wird später die Rede sein.
Ein geringer Antimongehalt verflüchtigt sich beim re- ducirend-solvirenden Schmelzen und beim Desarseniciren oder geht ins Blei oder Wismuth; ein grösserer Gehalt daran muss durch sorgfältiges Abrösten mit Kohle oder auf nassem Wege möglichst entfernt werden (z. B. bei Antimonnickel), indem man die Substanz durch Salpetersäure zersetzt, das abgeschiedene Anti- monoxyd abfiltrirt, aus der Lösung die Oxyde des Nickels und Kobaltoxydes durch Aetzkali ausfällt, etwas auswäscht, trocknet, glüht und arsenicirt.
Ein Silbergehalt bleibt bei blei- und wismuthfreien Sub- stanzen zuletzt im Ni4 As oder Au Cu zurück und kann darin durch Ansieden bestimmt werden; bei einem Blei- und Wismuth- gehalt wird das Silber durch das zugesetzte Eisen neben diesen Metallen abgeschieden, sammelt sich in denselben an und lässt sich durch deren Abtreiben finden.
§. 107. Probe für kupferfreie Substanzen. Bei AusführungManipula- tionen. dieser Probe kommen nachstehende Operationen vor:
1) Einwägen. Man wiegt soviel Probirgut ab, dass dasEinwägen. Arsenmetallkorn nach Abscheidung des Eisens 10—15 Pfd. schwer bleibt, weil grössere Könige bei ihrer Strengflüssigkeit zum Ein- schmelzen längere Zeit erfordern und dadurch die nachfolgen- den chemischen Reactionen alterirt werden. Eine Vorprobe ist deshalb bei Substanzen mit ganz unbekanntem Gehalte anzu- stellen.
Man wiegt von Nickellegirungen etwa 10, von Oxyden und reichen Erzen 20, von mittelreichen 30—50 und von armen 100 Pfd. ab. Da Arsenkobalt (Co4 As) strengflüssiger, als Ni4 As ist, so muss bei kobaltreicheren Geschicken die Entstehung von höchstens 10 Pfd. schweren Arsenmetallkönigen angestrebt werden; auch setzt man dann wohl, um den König leichtschmelziger zu machen, demnächst beim reducirenden und solvirenden Schmelzen Arseneisen (Eisenfeile und Arsen) oder 3—4 % Gold oder Ni4 As (Körner von früheren Proben) zu, deren Metallgehalt demnächst wieder in Abrechnung gebracht wird.
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§. 107. Plattner’s Pr. f. kupferfreie Subst.
Cu6 As zurückbleiben, welche in der später anzuführenden Weise
durch oxydirende und solvirende Schmelzungen nach einander
getrennt werden und zwar zuerst durch Borax Co4 As, hierauf
unter Zusatz einer gewogenen Goldmenge Ni4 As, wo dann zu-
letzt eine Legirung von Kupfer und Gold erfolgt. Von der Be-
rechnung der Metallgehalte aus der zurückbleibenden Menge
dieser Verbindungen wird später die Rede sein.
Ein geringer Antimongehalt verflüchtigt sich beim re-
ducirend-solvirenden Schmelzen und beim Desarseniciren oder
geht ins Blei oder Wismuth; ein grösserer Gehalt daran muss
durch sorgfältiges Abrösten mit Kohle oder auf nassem Wege
möglichst entfernt werden (z. B. bei Antimonnickel), indem man die
Substanz durch Salpetersäure zersetzt, das abgeschiedene Anti-
monoxyd abfiltrirt, aus der Lösung die Oxyde des Nickels und
Kobaltoxydes durch Aetzkali ausfällt, etwas auswäscht, trocknet,
glüht und arsenicirt.
Ein Silbergehalt bleibt bei blei- und wismuthfreien Sub-
stanzen zuletzt im Ni4 As oder Au Cu zurück und kann darin
durch Ansieden bestimmt werden; bei einem Blei- und Wismuth-
gehalt wird das Silber durch das zugesetzte Eisen neben diesen
Metallen abgeschieden, sammelt sich in denselben an und lässt
sich durch deren Abtreiben finden.
§. 107. Probe für kupferfreie Substanzen. Bei Ausführung
dieser Probe kommen nachstehende Operationen vor:
Manipula-
tionen.
1) Einwägen. Man wiegt soviel Probirgut ab, dass das
Arsenmetallkorn nach Abscheidung des Eisens 10—15 Pfd. schwer
bleibt, weil grössere Könige bei ihrer Strengflüssigkeit zum Ein-
schmelzen längere Zeit erfordern und dadurch die nachfolgen-
den chemischen Reactionen alterirt werden. Eine Vorprobe ist
deshalb bei Substanzen mit ganz unbekanntem Gehalte anzu-
stellen.
Einwägen.
Man wiegt von Nickellegirungen etwa 10, von Oxyden
und reichen Erzen 20, von mittelreichen 30—50 und von
armen 100 Pfd. ab. Da Arsenkobalt (Co4 As) strengflüssiger,
als Ni4 As ist, so muss bei kobaltreicheren Geschicken die
Entstehung von höchstens 10 Pfd. schweren Arsenmetallkönigen
angestrebt werden; auch setzt man dann wohl, um den König
leichtschmelziger zu machen, demnächst beim reducirenden und
solvirenden Schmelzen Arseneisen (Eisenfeile und Arsen) oder
3—4 % Gold oder Ni4 As (Körner von früheren Proben) zu, deren
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/257>, abgerufen am 21.11.2024.
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