Glase, wenn erstere dunkler gefärbt ist, als letztere. Ohne ab- dampfen zu müssen, lassen sich die lichtesten Lösungen mit Sicherheit in Röhren von 12--15 Mm. Weite und dünnem Glase bestimmen. Zweckmässig benutzt man zur Controle mehrere Röhrenpaare von engerem und weiterem Durchmesser, so wie von dünnerem und stärkerem Glase. Die runde Gestalt der Röhren stört bei richtiger Haltung derselben gegen das einfal- lende Licht wenig oder gar nicht, jedoch möchte das Vergleichen in oblongen Gläsern (S. 211) leichter und bequemer sein. Hin- sichtlich der Vorsichtsmassregeln beim Verdünnen ist das früher (S. 212) Bemerkte zu beobachten.
Bei hinreichender Uebung erlangt man mittelst dieser Probe Resultate, welche den Kupfergehalt mit Sicherheit bis auf nach- stehende geringe Differenzen ergeben:
[Tabelle]
Heine's Urtheil.
Heine1) zieht für ärmere Substanzen sein Verfahren dem v. Hubert'schen vor, weil man nach ersterem noch 0,03 %, nach letzterem nur bis 0,3 % Kupfer bestimmen kann; auch die ob- longe Form der Gläser bietet Vortheile vor den Röhren dar, in welchen dünnere Schichten zu beobachten sind, leicht das Licht zerstreut und Schatten hervorgerufen wird.
Eggertz' Verfahren.
Eggertz2) wendet zur Bestimmung eines geringen Kupfer- gehaltes in Eisen, Stahl und Eisenerzen nachstehendes Verfahren an: 1 Gramm Eisen wird in 2 C. C. mit 10 C. C. Wasser verdünnter Schwefelsäure von 1,83 spec. Gew. gelöst, die Flüssigkeit auf 30 C. C. verdünnt und durch Schwefelwasser- stoff oder in auf 50 C. C. verdünnter Lösung das Kupfer durch 2 C. C. gesättigter Lösung von unterschwefligsaurem Natron als Schwefelkupfer gefällt, dieses nach dem Auswaschen und Trocknen sammt Filter in einem Porzellantiegel geglüht,
1) Bgwfd. XVII. 405.
2) B. u. h. Ztg. 1862. S. 218.
II. Kupfer. Colorimetr. Proben.
Glase, wenn erstere dunkler gefärbt ist, als letztere. Ohne ab- dampfen zu müssen, lassen sich die lichtesten Lösungen mit Sicherheit in Röhren von 12—15 Mm. Weite und dünnem Glase bestimmen. Zweckmässig benutzt man zur Controle mehrere Röhrenpaare von engerem und weiterem Durchmesser, so wie von dünnerem und stärkerem Glase. Die runde Gestalt der Röhren stört bei richtiger Haltung derselben gegen das einfal- lende Licht wenig oder gar nicht, jedoch möchte das Vergleichen in oblongen Gläsern (S. 211) leichter und bequemer sein. Hin- sichtlich der Vorsichtsmassregeln beim Verdünnen ist das früher (S. 212) Bemerkte zu beobachten.
Bei hinreichender Uebung erlangt man mittelst dieser Probe Resultate, welche den Kupfergehalt mit Sicherheit bis auf nach- stehende geringe Differenzen ergeben:
[Tabelle]
Heine’s Urtheil.
Heine1) zieht für ärmere Substanzen sein Verfahren dem v. Hubert’schen vor, weil man nach ersterem noch 0,03 %, nach letzterem nur bis 0,3 % Kupfer bestimmen kann; auch die ob- longe Form der Gläser bietet Vortheile vor den Röhren dar, in welchen dünnere Schichten zu beobachten sind, leicht das Licht zerstreut und Schatten hervorgerufen wird.
Eggertz’ Verfahren.
Eggertz2) wendet zur Bestimmung eines geringen Kupfer- gehaltes in Eisen, Stahl und Eisenerzen nachstehendes Verfahren an: 1 Gramm Eisen wird in 2 C. C. mit 10 C. C. Wasser verdünnter Schwefelsäure von 1,83 spec. Gew. gelöst, die Flüssigkeit auf 30 C. C. verdünnt und durch Schwefelwasser- stoff oder in auf 50 C. C. verdünnter Lösung das Kupfer durch 2 C. C. gesättigter Lösung von unterschwefligsaurem Natron als Schwefelkupfer gefällt, dieses nach dem Auswaschen und Trocknen sammt Filter in einem Porzellantiegel geglüht,
1) Bgwfd. XVII. 405.
2) B. u. h. Ztg. 1862. S. 218.
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II. Kupfer. Colorimetr. Proben.
Glase, wenn erstere dunkler gefärbt ist, als letztere. Ohne ab-
dampfen zu müssen, lassen sich die lichtesten Lösungen mit
Sicherheit in Röhren von 12—15 Mm. Weite und dünnem Glase
bestimmen. Zweckmässig benutzt man zur Controle mehrere
Röhrenpaare von engerem und weiterem Durchmesser, so wie
von dünnerem und stärkerem Glase. Die runde Gestalt der
Röhren stört bei richtiger Haltung derselben gegen das einfal-
lende Licht wenig oder gar nicht, jedoch möchte das Vergleichen
in oblongen Gläsern (S. 211) leichter und bequemer sein. Hin-
sichtlich der Vorsichtsmassregeln beim Verdünnen ist das früher
(S. 212) Bemerkte zu beobachten.
Bei hinreichender Uebung erlangt man mittelst dieser Probe
Resultate, welche den Kupfergehalt mit Sicherheit bis auf nach-
stehende geringe Differenzen ergeben:
Heine 1) zieht für ärmere Substanzen sein Verfahren dem
v. Hubert’schen vor, weil man nach ersterem noch 0,03 %, nach
letzterem nur bis 0,3 % Kupfer bestimmen kann; auch die ob-
longe Form der Gläser bietet Vortheile vor den Röhren dar,
in welchen dünnere Schichten zu beobachten sind, leicht das Licht
zerstreut und Schatten hervorgerufen wird.
Eggertz 2) wendet zur Bestimmung eines geringen Kupfer-
gehaltes in Eisen, Stahl und Eisenerzen nachstehendes
Verfahren an: 1 Gramm Eisen wird in 2 C. C. mit 10 C. C.
Wasser verdünnter Schwefelsäure von 1,83 spec. Gew. gelöst,
die Flüssigkeit auf 30 C. C. verdünnt und durch Schwefelwasser-
stoff oder in auf 50 C. C. verdünnter Lösung das Kupfer durch
2 C. C. gesättigter Lösung von unterschwefligsaurem Natron
als Schwefelkupfer gefällt, dieses nach dem Auswaschen
und Trocknen sammt Filter in einem Porzellantiegel geglüht,
1) Bgwfd. XVII. 405.
2) B. u. h. Ztg. 1862. S. 218.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/254>, abgerufen am 16.07.2024.
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