2) Die Probeflüssigkeit ist heller, als die Muster- flüssigkeit. Man verdünnt 5 C. C. der Musterflüssigkeit, bis ihre Intensität der der auf ein bestimmtes Volum gemessenen Probeflüssigkeit gleich ist, wobei man sich zur Vergleichung etwas weiterer Röhren von 9 Mm. lichtem Durchmesser bedient. Erfolgten z. B. von 2 Gramm Einwage 150 C. C. Probeflüssig- keit und mussten zur Erzielung gleicher Intensitäten 5 C. C. Musterflüssigkeit auf 8,4 C. C. verdünnt werden, so findet sich der procentale Kupfergehalt nach dem Ansatze
[Tabelle]
Man kann bei dieser, z. B. zu Agordo1) ausgeführten Probe nach v. Hubert noch 0,1 % Kupfer scharf bestimmen und nach dessen neuesten Untersuchungen 2) giebt dieselbe von der genauen Gewichtsanalyse kaum abweichende Resultate.
Nach Wagmeister3) wiegt man zweckmässig für die ärmstenWagmei- ster's Erfah- rungen. Geschicke 5, für 11/2--21/2 procentige 3, für 21/2--25 proc. 2, für 25--45 proc. 11/2 und für Gehalte darüber 1 Gramm Pro- birgut ein und erhält je nach der Grösse der Einwage und je nachdem man das Kupfer durch Schwefelwasserstoff ausgefällt hat oder nicht, Lösungen von 30--300 C. C. Volum. Intensiv gefärbte Lösungen, z. B. bei einer Einwage von 1 Grm. bei über 50 procentigen Erzen erhaltene, verdünnt man zweckmässig auf 500 C. C. und bringt dann bei der Vergleichung 5 C. C. auf die gleiche Intensität mit der Normallösung. Auch geringe Vo- lumina zu concentrirter Lösungen von minder reichen Substanzen sind ebenso zu behandeln.
Die Normallösung für die reichsten und ärmsten Substanzen enthält zweckmässig 0,5 Grm. Kupfer auf 1 Liter Flüssigkeit; man kann sich jedoch zur Controle und für sehr arme Proben einer solchen mit nur 0,3 Grm. Kupfer im Liter bedienen.
Behuf Vergleichung der Probeflüssigkeit mit der Normal- lösung bedient man sich 6--7 Mm. weiter Röhren von dünnem
1) Ann. d. min. 1855. VIII, 488.
2) Schemnitzer und Leobener Jahrb. 1865. XIV, 187.
3) Oestr. Ztschr. 1865. S. 270.
§. 104. Jacquelin’s Probe.
2) Die Probeflüssigkeit ist heller, als die Muster- flüssigkeit. Man verdünnt 5 C. C. der Musterflüssigkeit, bis ihre Intensität der der auf ein bestimmtes Volum gemessenen Probeflüssigkeit gleich ist, wobei man sich zur Vergleichung etwas weiterer Röhren von 9 Mm. lichtem Durchmesser bedient. Erfolgten z. B. von 2 Gramm Einwage 150 C. C. Probeflüssig- keit und mussten zur Erzielung gleicher Intensitäten 5 C. C. Musterflüssigkeit auf 8,4 C. C. verdünnt werden, so findet sich der procentale Kupfergehalt nach dem Ansatze
[Tabelle]
Man kann bei dieser, z. B. zu Agordo1) ausgeführten Probe nach v. Hubert noch 0,1 % Kupfer scharf bestimmen und nach dessen neuesten Untersuchungen 2) giebt dieselbe von der genauen Gewichtsanalyse kaum abweichende Resultate.
Nach Wagmeister3) wiegt man zweckmässig für die ärmstenWagmei- ster’s Erfah- rungen. Geschicke 5, für 1½—2½ procentige 3, für 2½—25 proc. 2, für 25—45 proc. 1½ und für Gehalte darüber 1 Gramm Pro- birgut ein und erhält je nach der Grösse der Einwage und je nachdem man das Kupfer durch Schwefelwasserstoff ausgefällt hat oder nicht, Lösungen von 30—300 C. C. Volum. Intensiv gefärbte Lösungen, z. B. bei einer Einwage von 1 Grm. bei über 50 procentigen Erzen erhaltene, verdünnt man zweckmässig auf 500 C. C. und bringt dann bei der Vergleichung 5 C. C. auf die gleiche Intensität mit der Normallösung. Auch geringe Vo- lumina zu concentrirter Lösungen von minder reichen Substanzen sind ebenso zu behandeln.
Die Normallösung für die reichsten und ärmsten Substanzen enthält zweckmässig 0,5 Grm. Kupfer auf 1 Liter Flüssigkeit; man kann sich jedoch zur Controle und für sehr arme Proben einer solchen mit nur 0,3 Grm. Kupfer im Liter bedienen.
Behuf Vergleichung der Probeflüssigkeit mit der Normal- lösung bedient man sich 6—7 Mm. weiter Röhren von dünnem
1) Ann. d. min. 1855. VIII, 488.
2) Schemnitzer und Leobener Jahrb. 1865. XIV, 187.
3) Oestr. Ztschr. 1865. S. 270.
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§. 104. Jacquelin’s Probe.
2) Die Probeflüssigkeit ist heller, als die Muster-
flüssigkeit. Man verdünnt 5 C. C. der Musterflüssigkeit, bis
ihre Intensität der der auf ein bestimmtes Volum gemessenen
Probeflüssigkeit gleich ist, wobei man sich zur Vergleichung
etwas weiterer Röhren von 9 Mm. lichtem Durchmesser bedient.
Erfolgten z. B. von 2 Gramm Einwage 150 C. C. Probeflüssig-
keit und mussten zur Erzielung gleicher Intensitäten 5 C. C.
Musterflüssigkeit auf 8,4 C. C. verdünnt werden, so findet sich
der procentale Kupfergehalt nach dem Ansatze
Man kann bei dieser, z. B. zu Agordo 1) ausgeführten
Probe nach v. Hubert noch 0,1 % Kupfer scharf bestimmen und
nach dessen neuesten Untersuchungen 2) giebt dieselbe von der
genauen Gewichtsanalyse kaum abweichende Resultate.
Nach Wagmeister 3) wiegt man zweckmässig für die ärmsten
Geschicke 5, für 1½—2½ procentige 3, für 2½—25 proc. 2,
für 25—45 proc. 1½ und für Gehalte darüber 1 Gramm Pro-
birgut ein und erhält je nach der Grösse der Einwage und je
nachdem man das Kupfer durch Schwefelwasserstoff ausgefällt
hat oder nicht, Lösungen von 30—300 C. C. Volum. Intensiv
gefärbte Lösungen, z. B. bei einer Einwage von 1 Grm. bei
über 50 procentigen Erzen erhaltene, verdünnt man zweckmässig
auf 500 C. C. und bringt dann bei der Vergleichung 5 C. C. auf
die gleiche Intensität mit der Normallösung. Auch geringe Vo-
lumina zu concentrirter Lösungen von minder reichen Substanzen
sind ebenso zu behandeln.
Wagmei-
ster’s Erfah-
rungen.
Die Normallösung für die reichsten und ärmsten Substanzen
enthält zweckmässig 0,5 Grm. Kupfer auf 1 Liter Flüssigkeit;
man kann sich jedoch zur Controle und für sehr arme Proben
einer solchen mit nur 0,3 Grm. Kupfer im Liter bedienen.
Behuf Vergleichung der Probeflüssigkeit mit der Normal-
lösung bedient man sich 6—7 Mm. weiter Röhren von dünnem
1) Ann. d. min. 1855. VIII, 488.
2) Schemnitzer und Leobener Jahrb. 1865. XIV, 187.
3) Oestr. Ztschr. 1865. S. 270.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/253>, abgerufen am 28.04.2024.
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