Legirung erzeugen, auch dasselbe vor Verschlackung schützen, demnächst aber beim Gaarmachen sich mehr oder weniger leicht entfernen lassen und zu einer Kupferverschlackung beitragen oder nicht. Ohne Ansammlungsmittel bei der erforderlichen hohen Temperatur geschmolzen, geben die Proben unreineres Schwarz- kupfer und unrichtigere Resultate, indem leicht Metallkörnchen in den Schlacken hängen bleiben. Als Ansammlungsmittel ver- wendet man hauptsächlich:
Glätte. Das daraus reducirte Blei giebt zwar mit dem Kupfer eine leichtflüssige Legirung, führt aber beim Gaarmachen zu Kupferverlusten, indem von 10 Thln. Blei etwa 1 Thl. Kupfer verschlackt wird. Man wendet dieses Mittel deshalb seltener und dann nur bei kupferreicheren Substanzen (über 30--40 % Cu) in Mengen von 5--20 % an. Metallisches Blei mengt sich mit dem Probirgut weniger leicht, als Glätte. Schon bleihal- tiges Probirgut erhält kein Ansammlungsmittel.
Metallisches Arsen (Fliegenstein), besonders bei eisen- haltigen, an andern fremden Metallen armen Substanzen in Mengen von 5--10 % bei reicherem und bis 15 % bei ärmerem Probirgut, wo dann das gebildete Arseneisen (am besten 2-- 3 %) das Kupfer beim Gaarmachen vor Oxydation schützt.
Zu viel Arsen verlangsamt bei seiner grossen Verwandt- schaft zum Kupfer das Gaaren und schützt dann, nachdem das Arseneisen verschlackt ist, das Kupfer bei seiner Verbrennung nicht hinreichend gegen Oxydation.
Das beim Gaaren erhaltene Kupfer ist auf dem Bruche grau und nicht sehr geschmeidig von einem Rückhalt an Arsen, welcher bei in richtiger Temperatur ausgeführter Gaarprobe den geringen Verschlackungsverlust ausgleicht. Sehr kupferarmen Schlacken mengt man bis 40 % Arsen zu oder glüht sie mit der Hälfte oder dem gleichen Gewicht Arsen in einer Kupfer- tute, ähnlich wie bei der Nickelprobe (§. 107), und fügt dann die übrige Beschickung zu der gefritteten Masse.
Antimonoxyd. Kommt gewöhnlich in Quantitäten von 5--20 % zur Anwendung bei Substanzen, welche ausser Eisen noch andere fremde Metalle enthalten. Bei seiner geringeren Verwandtschaft, als Arsen, zum Kupfer geht das Gaaren rascher, das wegrauchende Antimon schützt, wie schon Hollunder (II, 72) angiebt, durch sein Verbrennen das Kupfer gegen Oxydation und das deutlich bemerkbare Aufhören des Rauchens und das dann folgende Blicken zeigen den Punct der Gaare gut an.
Kerl, Probirkunst. 12
Deutsche Probe. §. 90. Schwarzmachen.
Legirung erzeugen, auch dasselbe vor Verschlackung schützen, demnächst aber beim Gaarmachen sich mehr oder weniger leicht entfernen lassen und zu einer Kupferverschlackung beitragen oder nicht. Ohne Ansammlungsmittel bei der erforderlichen hohen Temperatur geschmolzen, geben die Proben unreineres Schwarz- kupfer und unrichtigere Resultate, indem leicht Metallkörnchen in den Schlacken hängen bleiben. Als Ansammlungsmittel ver- wendet man hauptsächlich:
Glätte. Das daraus reducirte Blei giebt zwar mit dem Kupfer eine leichtflüssige Legirung, führt aber beim Gaarmachen zu Kupferverlusten, indem von 10 Thln. Blei etwa 1 Thl. Kupfer verschlackt wird. Man wendet dieses Mittel deshalb seltener und dann nur bei kupferreicheren Substanzen (über 30—40 % Cu) in Mengen von 5—20 % an. Metallisches Blei mengt sich mit dem Probirgut weniger leicht, als Glätte. Schon bleihal- tiges Probirgut erhält kein Ansammlungsmittel.
Metallisches Arsen (Fliegenstein), besonders bei eisen- haltigen, an andern fremden Metallen armen Substanzen in Mengen von 5—10 % bei reicherem und bis 15 % bei ärmerem Probirgut, wo dann das gebildete Arseneisen (am besten 2— 3 %) das Kupfer beim Gaarmachen vor Oxydation schützt.
Zu viel Arsen verlangsamt bei seiner grossen Verwandt- schaft zum Kupfer das Gaaren und schützt dann, nachdem das Arseneisen verschlackt ist, das Kupfer bei seiner Verbrennung nicht hinreichend gegen Oxydation.
Das beim Gaaren erhaltene Kupfer ist auf dem Bruche grau und nicht sehr geschmeidig von einem Rückhalt an Arsen, welcher bei in richtiger Temperatur ausgeführter Gaarprobe den geringen Verschlackungsverlust ausgleicht. Sehr kupferarmen Schlacken mengt man bis 40 % Arsen zu oder glüht sie mit der Hälfte oder dem gleichen Gewicht Arsen in einer Kupfer- tute, ähnlich wie bei der Nickelprobe (§. 107), und fügt dann die übrige Beschickung zu der gefritteten Masse.
Antimonoxyd. Kommt gewöhnlich in Quantitäten von 5—20 % zur Anwendung bei Substanzen, welche ausser Eisen noch andere fremde Metalle enthalten. Bei seiner geringeren Verwandtschaft, als Arsen, zum Kupfer geht das Gaaren rascher, das wegrauchende Antimon schützt, wie schon Hollunder (II, 72) angiebt, durch sein Verbrennen das Kupfer gegen Oxydation und das deutlich bemerkbare Aufhören des Rauchens und das dann folgende Blicken zeigen den Punct der Gaare gut an.
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Deutsche Probe. §. 90. Schwarzmachen.
Legirung erzeugen, auch dasselbe vor Verschlackung schützen,
demnächst aber beim Gaarmachen sich mehr oder weniger leicht
entfernen lassen und zu einer Kupferverschlackung beitragen oder
nicht. Ohne Ansammlungsmittel bei der erforderlichen hohen
Temperatur geschmolzen, geben die Proben unreineres Schwarz-
kupfer und unrichtigere Resultate, indem leicht Metallkörnchen
in den Schlacken hängen bleiben. Als Ansammlungsmittel ver-
wendet man hauptsächlich:
Glätte. Das daraus reducirte Blei giebt zwar mit dem
Kupfer eine leichtflüssige Legirung, führt aber beim Gaarmachen
zu Kupferverlusten, indem von 10 Thln. Blei etwa 1 Thl. Kupfer
verschlackt wird. Man wendet dieses Mittel deshalb seltener
und dann nur bei kupferreicheren Substanzen (über 30—40 %
Cu) in Mengen von 5—20 % an. Metallisches Blei mengt sich
mit dem Probirgut weniger leicht, als Glätte. Schon bleihal-
tiges Probirgut erhält kein Ansammlungsmittel.
Metallisches Arsen (Fliegenstein), besonders bei eisen-
haltigen, an andern fremden Metallen armen Substanzen in
Mengen von 5—10 % bei reicherem und bis 15 % bei ärmerem
Probirgut, wo dann das gebildete Arseneisen (am besten 2—
3 %) das Kupfer beim Gaarmachen vor Oxydation schützt.
Zu viel Arsen verlangsamt bei seiner grossen Verwandt-
schaft zum Kupfer das Gaaren und schützt dann, nachdem das
Arseneisen verschlackt ist, das Kupfer bei seiner Verbrennung
nicht hinreichend gegen Oxydation.
Das beim Gaaren erhaltene Kupfer ist auf dem Bruche grau
und nicht sehr geschmeidig von einem Rückhalt an Arsen,
welcher bei in richtiger Temperatur ausgeführter Gaarprobe den
geringen Verschlackungsverlust ausgleicht. Sehr kupferarmen
Schlacken mengt man bis 40 % Arsen zu oder glüht sie mit
der Hälfte oder dem gleichen Gewicht Arsen in einer Kupfer-
tute, ähnlich wie bei der Nickelprobe (§. 107), und fügt dann
die übrige Beschickung zu der gefritteten Masse.
Antimonoxyd. Kommt gewöhnlich in Quantitäten von
5—20 % zur Anwendung bei Substanzen, welche ausser Eisen
noch andere fremde Metalle enthalten. Bei seiner geringeren
Verwandtschaft, als Arsen, zum Kupfer geht das Gaaren rascher,
das wegrauchende Antimon schützt, wie schon Hollunder (II, 72)
angiebt, durch sein Verbrennen das Kupfer gegen Oxydation
und das deutlich bemerkbare Aufhören des Rauchens und das
dann folgende Blicken zeigen den Punct der Gaare gut an.
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/215>, abgerufen am 28.11.2024.
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