verschlackt, theils im Kupfer bleibt, die Bestimmung des letzteren.
Wegen dieser Uebelstände ist die trockne Kupferprobe auf vielen Hüttenwerken durch eine nasse Probe, meist die Schwe- felsäure-, Kupfersulphür- oder Cyankaliumprobe zur genauern Kupferstimmung, namentlich in anzukaufenden Erzen und Pro- ducten ersetzt und seltener zur Probirung von Erzen (England), als von Zwischenproducten (Lechen, Schwarzkupfer) behuf Con- trole des Hüttenprozesses oder Prüfung der Qualität des ausge- brachten Kupfers noch beibehalten.
Eintheilung d. trocknen Proben.
Man unterscheidet die deutsche und englische Kupfer- probe. Zuweilen stellt man mit kupferarmen Substanzen Probeschmelzungen im Grossen an und untersucht dann die dabei fallenden Producte auf ihren Kupfergehalt, z. B. im Mansfeld'schen Kupferschiefer.
1. Kapitel. Deutsche Kupferprobe.
Theorie der deutschen Ku- pferprobe.
§. 88. Allgemeines. Die deutsche Kupferprobe beruht auf folgenden chemischen Thatsachen: ursprünglich im oxydischen Zustande vorhandene oder durch eine möglichst vollständige Röstung in solchen versetzte schwefel-, arsen- oder antimon- haltige Substanzen werden einem reducirenden und solvirenden Schmelzen (Schwarzmachen) bei einer gewissen Temperatur unterworfen, bei welcher das Kupferoxyd reducirt und die fremden Metalloxyde nebst vorhandenen Erden verschlackt werden sollen. Da man die Temperatur hierbei nicht völlig in der Gewalt hat, so reduciren sich neben Kupfer auch andere Metalle (Eisen, Zink, Blei, Zinn, Wismuth, Nickel, Kobalt, Antimon, Arsen etc.) und geben damit Schwarzkupfer. Durch ein solvirend-oxy- direndes Schmelzen (Gaarmachen) wird dieses in reines Kupfer (Gaarkupfer) verwandelt, indem sich die leichter oxydabeln fremden Metalle verschlacken, während die edlen oder mit dem Kupfer auf nahezu gleicher Stufe der Oxydirbarkeit stehenden Metalle (Nickel, Kobalt) mehr oder weniger beim Kupfer bleiben und das Resultat der Probe beeinträchtigen.
Probirmetho- den für die verschiedenen Substanzen.
Hiernach kann man Kupferlegirungen sofort dem Gaar- machen, oxydische Substanzen dem Schwarzmachen oder,
II. Kupfer. Trockne Proben.
verschlackt, theils im Kupfer bleibt, die Bestimmung des letzteren.
Wegen dieser Uebelstände ist die trockne Kupferprobe auf vielen Hüttenwerken durch eine nasse Probe, meist die Schwe- felsäure-, Kupfersulphür- oder Cyankaliumprobe zur genauern Kupferstimmung, namentlich in anzukaufenden Erzen und Pro- ducten ersetzt und seltener zur Probirung von Erzen (England), als von Zwischenproducten (Lechen, Schwarzkupfer) behuf Con- trole des Hüttenprozesses oder Prüfung der Qualität des ausge- brachten Kupfers noch beibehalten.
Eintheilung d. trocknen Proben.
Man unterscheidet die deutsche und englische Kupfer- probe. Zuweilen stellt man mit kupferarmen Substanzen Probeschmelzungen im Grossen an und untersucht dann die dabei fallenden Producte auf ihren Kupfergehalt, z. B. im Mansfeld’schen Kupferschiefer.
1. Kapitel. Deutsche Kupferprobe.
Theorie der deutschen Ku- pferprobe.
§. 88. Allgemeines. Die deutsche Kupferprobe beruht auf folgenden chemischen Thatsachen: ursprünglich im oxydischen Zustande vorhandene oder durch eine möglichst vollständige Röstung in solchen versetzte schwefel-, arsen- oder antimon- haltige Substanzen werden einem reducirenden und solvirenden Schmelzen (Schwarzmachen) bei einer gewissen Temperatur unterworfen, bei welcher das Kupferoxyd reducirt und die fremden Metalloxyde nebst vorhandenen Erden verschlackt werden sollen. Da man die Temperatur hierbei nicht völlig in der Gewalt hat, so reduciren sich neben Kupfer auch andere Metalle (Eisen, Zink, Blei, Zinn, Wismuth, Nickel, Kobalt, Antimon, Arsen etc.) und geben damit Schwarzkupfer. Durch ein solvirend-oxy- direndes Schmelzen (Gaarmachen) wird dieses in reines Kupfer (Gaarkupfer) verwandelt, indem sich die leichter oxydabeln fremden Metalle verschlacken, während die edlen oder mit dem Kupfer auf nahezu gleicher Stufe der Oxydirbarkeit stehenden Metalle (Nickel, Kobalt) mehr oder weniger beim Kupfer bleiben und das Resultat der Probe beeinträchtigen.
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Hiernach kann man Kupferlegirungen sofort dem Gaar- machen, oxydische Substanzen dem Schwarzmachen oder,
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II. Kupfer. Trockne Proben.
verschlackt, theils im Kupfer bleibt, die Bestimmung des
letzteren.
Wegen dieser Uebelstände ist die trockne Kupferprobe auf
vielen Hüttenwerken durch eine nasse Probe, meist die Schwe-
felsäure-, Kupfersulphür- oder Cyankaliumprobe zur genauern
Kupferstimmung, namentlich in anzukaufenden Erzen und Pro-
ducten ersetzt und seltener zur Probirung von Erzen (England),
als von Zwischenproducten (Lechen, Schwarzkupfer) behuf Con-
trole des Hüttenprozesses oder Prüfung der Qualität des ausge-
brachten Kupfers noch beibehalten.
Man unterscheidet die deutsche und englische Kupfer-
probe. Zuweilen stellt man mit kupferarmen Substanzen
Probeschmelzungen im Grossen an und untersucht dann
die dabei fallenden Producte auf ihren Kupfergehalt, z. B. im
Mansfeld’schen Kupferschiefer.
1. Kapitel.
Deutsche Kupferprobe.
§. 88. Allgemeines. Die deutsche Kupferprobe beruht auf
folgenden chemischen Thatsachen: ursprünglich im oxydischen
Zustande vorhandene oder durch eine möglichst vollständige
Röstung in solchen versetzte schwefel-, arsen- oder antimon-
haltige Substanzen werden einem reducirenden und solvirenden
Schmelzen (Schwarzmachen) bei einer gewissen Temperatur
unterworfen, bei welcher das Kupferoxyd reducirt und die fremden
Metalloxyde nebst vorhandenen Erden verschlackt werden sollen.
Da man die Temperatur hierbei nicht völlig in der Gewalt hat,
so reduciren sich neben Kupfer auch andere Metalle (Eisen,
Zink, Blei, Zinn, Wismuth, Nickel, Kobalt, Antimon, Arsen etc.)
und geben damit Schwarzkupfer. Durch ein solvirend-oxy-
direndes Schmelzen (Gaarmachen) wird dieses in reines Kupfer
(Gaarkupfer) verwandelt, indem sich die leichter oxydabeln
fremden Metalle verschlacken, während die edlen oder mit dem
Kupfer auf nahezu gleicher Stufe der Oxydirbarkeit stehenden
Metalle (Nickel, Kobalt) mehr oder weniger beim Kupfer bleiben
und das Resultat der Probe beeinträchtigen.
Hiernach kann man Kupferlegirungen sofort dem Gaar-
machen, oxydische Substanzen dem Schwarzmachen oder,
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/210>, abgerufen am 28.11.2024.
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