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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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Apparate zur Wärmeerzeugung. Probiröfen.
braucht man bei einem einstündigen Blasen etwa 23/4 Cbfss.
Holzkohlen.

3) Ausheben der Tiegel. Nach beendigter Schmelzzeit
wenn das Brennmaterial niedergegangen ist, werden die Tiegel
mittelst einer Tiegelzange (Taf. VII. Fig. 130) entweder durch
die Schachtmündung ausgehoben oder man bricht bei feststehen-
den Oefen die Vorderseite auf und trägt durch diese die Tie-
gel aus.

4) Reparaturen am Ofen, namentlich in der Formgegend
und am Boden, wo sich schlackige Ansätze leicht bilden.

D. Sublimir- und Destilliröfen.

Construction.

§. 32. Allgemeines. Da es bei den Destillations- und Sub-
limationsprozessen nur auf die Erzeugung einer gewissen, mehr
oder weniger hohen Temperatur ankommt, so kann man sich
der Muffel-, Wind- oder Gebläseöfen zur Aufnahme der betref-
fenden Gefässe (Retorten, Röhren) bedienen.


Windöfen.

Bei Windöfen legt man die Röhren von Eisen, Thon,
Porzellan etc. in einen sonst durch Thüren x (Taf. IV. Fig. 46)
verschlossenen Ausschnitt des Ofens über das Feuer; bei Re-
torten stellt man diese entweder auf besondere Träger n oder
legt auf den Rost mehrere Untersätze (Käse), stellt darauf die
Retorte und lässt deren Hals durch eine entsprechend grosse,
sonst durch eine Thür verschlossene Oeffnung hervorragen.


Muffelöfen.

Ganz ähnlich wie Windöfen kann man Muffelöfen zur
Aufnahme einer Retorte oder einer Röhre umgestalten, nachdem
die Muffel herausgenommen.


Gebläseöfen.

Bei Gebläseöfen, z. B. mehrdüsigen Probiressen, stellt
man die Retorten (z. B. bei Zinkproben) in passender Höhe auf
Untersätze, lässt den Hals durch die offene Vorderseite heraus-
ragen und ummauert denselben. Menge und Pressung des Windes
dürfen zuweilen nicht so gross sein, wie bei Tiegelschmelzungen.

Wo viele Proben bei Anwendung grösserer Mengen von
Probirgut angestellt werden müssen, bedient man sich auf Hütten-
werken besonderer Gefässöfen, kleiner Flammöfen, in denen das
Probirgut in Röhren oder Retorten erhitzt wird, z. B. im Idria-
ner Quecksilberprobirofen
(Taf. VII. Fig. 143--145).
a Herdraum. b Rost. c Aschenfall. d Gemäuer. e Luftzuführungs-
1)

1) Ann. d. min. 1855. Liv. 1. p. 31.

Apparate zur Wärmeerzeugung. Probiröfen.
braucht man bei einem einstündigen Blasen etwa 2¾ Cbfss.
Holzkohlen.

3) Ausheben der Tiegel. Nach beendigter Schmelzzeit
wenn das Brennmaterial niedergegangen ist, werden die Tiegel
mittelst einer Tiegelzange (Taf. VII. Fig. 130) entweder durch
die Schachtmündung ausgehoben oder man bricht bei feststehen-
den Oefen die Vorderseite auf und trägt durch diese die Tie-
gel aus.

4) Reparaturen am Ofen, namentlich in der Formgegend
und am Boden, wo sich schlackige Ansätze leicht bilden.

D. Sublimir- und Destilliröfen.

Construction.

§. 32. Allgemeines. Da es bei den Destillations- und Sub-
limationsprozessen nur auf die Erzeugung einer gewissen, mehr
oder weniger hohen Temperatur ankommt, so kann man sich
der Muffel-, Wind- oder Gebläseöfen zur Aufnahme der betref-
fenden Gefässe (Retorten, Röhren) bedienen.


Windöfen.

Bei Windöfen legt man die Röhren von Eisen, Thon,
Porzellan etc. in einen sonst durch Thüren x (Taf. IV. Fig. 46)
verschlossenen Ausschnitt des Ofens über das Feuer; bei Re-
torten stellt man diese entweder auf besondere Träger n oder
legt auf den Rost mehrere Untersätze (Käse), stellt darauf die
Retorte und lässt deren Hals durch eine entsprechend grosse,
sonst durch eine Thür verschlossene Oeffnung hervorragen.


Muffelöfen.

Ganz ähnlich wie Windöfen kann man Muffelöfen zur
Aufnahme einer Retorte oder einer Röhre umgestalten, nachdem
die Muffel herausgenommen.


Gebläseöfen.

Bei Gebläseöfen, z. B. mehrdüsigen Probiressen, stellt
man die Retorten (z. B. bei Zinkproben) in passender Höhe auf
Untersätze, lässt den Hals durch die offene Vorderseite heraus-
ragen und ummauert denselben. Menge und Pressung des Windes
dürfen zuweilen nicht so gross sein, wie bei Tiegelschmelzungen.

Wo viele Proben bei Anwendung grösserer Mengen von
Probirgut angestellt werden müssen, bedient man sich auf Hütten-
werken besonderer Gefässöfen, kleiner Flammöfen, in denen das
Probirgut in Röhren oder Retorten erhitzt wird, z. B. im Idria-
ner Quecksilberprobirofen
(Taf. VII. Fig. 143—145).
a Herdraum. b Rost. c Aschenfall. d Gemäuer. e Luftzuführungs-
1)

1) Ann. d. min. 1855. Liv. 1. p. 31.
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[66/0104] Apparate zur Wärmeerzeugung. Probiröfen. braucht man bei einem einstündigen Blasen etwa 2¾ Cbfss. Holzkohlen. 3) Ausheben der Tiegel. Nach beendigter Schmelzzeit wenn das Brennmaterial niedergegangen ist, werden die Tiegel mittelst einer Tiegelzange (Taf. VII. Fig. 130) entweder durch die Schachtmündung ausgehoben oder man bricht bei feststehen- den Oefen die Vorderseite auf und trägt durch diese die Tie- gel aus. 4) Reparaturen am Ofen, namentlich in der Formgegend und am Boden, wo sich schlackige Ansätze leicht bilden. D. Sublimir- und Destilliröfen. §. 32. Allgemeines. Da es bei den Destillations- und Sub- limationsprozessen nur auf die Erzeugung einer gewissen, mehr oder weniger hohen Temperatur ankommt, so kann man sich der Muffel-, Wind- oder Gebläseöfen zur Aufnahme der betref- fenden Gefässe (Retorten, Röhren) bedienen. Bei Windöfen legt man die Röhren von Eisen, Thon, Porzellan etc. in einen sonst durch Thüren x (Taf. IV. Fig. 46) verschlossenen Ausschnitt des Ofens über das Feuer; bei Re- torten stellt man diese entweder auf besondere Träger n oder legt auf den Rost mehrere Untersätze (Käse), stellt darauf die Retorte und lässt deren Hals durch eine entsprechend grosse, sonst durch eine Thür verschlossene Oeffnung hervorragen. Ganz ähnlich wie Windöfen kann man Muffelöfen zur Aufnahme einer Retorte oder einer Röhre umgestalten, nachdem die Muffel herausgenommen. Bei Gebläseöfen, z. B. mehrdüsigen Probiressen, stellt man die Retorten (z. B. bei Zinkproben) in passender Höhe auf Untersätze, lässt den Hals durch die offene Vorderseite heraus- ragen und ummauert denselben. Menge und Pressung des Windes dürfen zuweilen nicht so gross sein, wie bei Tiegelschmelzungen. Wo viele Proben bei Anwendung grösserer Mengen von Probirgut angestellt werden müssen, bedient man sich auf Hütten- werken besonderer Gefässöfen, kleiner Flammöfen, in denen das Probirgut in Röhren oder Retorten erhitzt wird, z. B. im Idria- ner Quecksilberprobirofen (Taf. VII. Fig. 143—145). a Herdraum. b Rost. c Aschenfall. d Gemäuer. e Luftzuführungs- 1) 1) Ann. d. min. 1855. Liv. 1. p. 31.

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/104>, abgerufen am 24.11.2024.