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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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Vom Geschütz
Qui primus tormenta sonos imitantia tetri
Fulminis invenit, quisquis fuit ille, bonorum
Hostis, & humanae vitae certissima clades
Ille fuit, Stygijs hunc misit Erynnis in orbem
Sedibus, ut placidae turbaret commoda pacis.

Ein Ander:

Orbis dira lues, nostriq; infamia secli,
Quo nova namq; novo cuduntur fulmiua fabro,
Et stygia erumpunt stygio documenta magistro;
Sic furiale malum plectit mala crimina nostra.

Ein ander sagte zur Zeit mit Scaligero: Apage istas
Exere. 298.cruces in Autores suos.
Etliche sagen mit Tibullo de en-
sis repertore:

At nihil ille miser meruit, nos ad mala nostra
Vertimus.
Mendoza.
Jovius. & alij.

Die Chineser/ im eussersten Orient/ (wie etliche Auto-
res
melden) sollen solch Püchsen Geschütz vnd Schieß Röhr/
schon vor viel hundert Jahren gehabt haben/ vnd sol von jh-
nen her kommen seyn.

In Europa habens am ersten die Venediger wider die
Genueser gebrauchet/ ist auch bald vnter die Türcken kom-
men. Gewiß aber ist diß/ daß niemand so hefftig/ als die Chri-
sten vnter einander selbsten/ sich darmit verderben. Vnd wie
auch der Anfang dieser verderblichen Kunst gewesen/ also
läufft noch jmmer viel Gottloß bey solchen Püchsen giessen
mit vnter/ sonderlich mit dem/ was offt wider Gottes Wort/
Liebe des Nechsten/ Dapfferkeit vnd Tugend/ auff dieselben
zum Gedächtniß gemachet wird/ so wol mit Schrifften/ als
auch mit andern Zeichen/ wie man offt aus gottlosem Vnver-
stand etlicher Menschen zusehen hat. Dergleichen dann bil-
lich auch tadelt/ D. Sigfrid. Saccus, mit diesen Worten: Ein

schänd-
Vom Geſchuͤtz
Qui primus tormenta ſonos imitantia tetri
Fulminis invenit, quiſquis fuit ille, bonorum
Hoſtis, & humanæ vitæ certiſſima clades
Ille fuit, Stygijs hunc miſit Erynnis in orbem
Sedibus, ut placidæ turbaret commoda pacis.

Ein Ander:

Orbis dira lues, noſtriq; infamia ſecli,
Quo nova namq; novo cuduntur fulmiua fabro,
Et ſtygia erumpunt ſtygio documenta magiſtro;
Sic furiale malum plectit mala crimina noſtra.

Ein ander ſagte zur Zeit mit Scaligero: Apage iſtas
Exere. 298.cruces in Autores ſuos.
Etliche ſagen mit Tibullo de en-
ſis repertore:

At nihil ille miſer meruit, nos ad mala noſtra
Vertimus.
Mendoza.
Jovius. & alij.

Die Chineſer/ im euſſerſten Orient/ (wie etliche Auto-
res
melden) ſollen ſolch Puͤchſen Geſchuͤtz vnd Schieß Roͤhr/
ſchon vor viel hundert Jahren gehabt haben/ vnd ſol von jh-
nen her kommen ſeyn.

In Europa habens am erſten die Venediger wider die
Genueſer gebrauchet/ iſt auch bald vnter die Tuͤrcken kom-
men. Gewiß aber iſt diß/ daß niemand ſo hefftig/ als die Chri-
ſten vnter einander ſelbſten/ ſich darmit verderben. Vnd wie
auch der Anfang dieſer verderblichen Kunſt geweſen/ alſo
laͤufft noch jmmer viel Gottloß bey ſolchen Puͤchſen gieſſen
mit vnter/ ſonderlich mit dem/ was offt wider Gottes Wort/
Liebe des Nechſten/ Dapfferkeit vnd Tugend/ auff dieſelben
zum Gedaͤchtniß gemachet wird/ ſo wol mit Schrifften/ als
auch mit andern Zeichen/ wie man offt aus gottloſem Vnver-
ſtand etlicher Menſchen zuſehen hat. Dergleichen dann bil-
lich auch tadelt/ D. Sigfrid. Saccus, mit dieſen Worten: Ein

ſchaͤnd-
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[126/0138] Vom Geſchuͤtz Qui primus tormenta ſonos imitantia tetri Fulminis invenit, quiſquis fuit ille, bonorum Hoſtis, & humanæ vitæ certiſſima clades Ille fuit, Stygijs hunc miſit Erynnis in orbem Sedibus, ut placidæ turbaret commoda pacis. Ein Ander: Orbis dira lues, noſtriq; infamia ſecli, Quo nova namq; novo cuduntur fulmiua fabro, Et ſtygia erumpunt ſtygio documenta magiſtro; Sic furiale malum plectit mala crimina noſtra. Ein ander ſagte zur Zeit mit Scaligero: Apage iſtas cruces in Autores ſuos. Etliche ſagen mit Tibullo de en- ſis repertore: At nihil ille miſer meruit, nos ad mala noſtra Vertimus. Die Chineſer/ im euſſerſten Orient/ (wie etliche Auto- res melden) ſollen ſolch Puͤchſen Geſchuͤtz vnd Schieß Roͤhr/ ſchon vor viel hundert Jahren gehabt haben/ vnd ſol von jh- nen her kommen ſeyn. In Europa habens am erſten die Venediger wider die Genueſer gebrauchet/ iſt auch bald vnter die Tuͤrcken kom- men. Gewiß aber iſt diß/ daß niemand ſo hefftig/ als die Chri- ſten vnter einander ſelbſten/ ſich darmit verderben. Vnd wie auch der Anfang dieſer verderblichen Kunſt geweſen/ alſo laͤufft noch jmmer viel Gottloß bey ſolchen Puͤchſen gieſſen mit vnter/ ſonderlich mit dem/ was offt wider Gottes Wort/ Liebe des Nechſten/ Dapfferkeit vnd Tugend/ auff dieſelben zum Gedaͤchtniß gemachet wird/ ſo wol mit Schrifften/ als auch mit andern Zeichen/ wie man offt aus gottloſem Vnver- ſtand etlicher Menſchen zuſehen hat. Dergleichen dann bil- lich auch tadelt/ D. Sigfrid. Saccus, mit dieſen Worten: Ein ſchaͤnd-

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/138>, abgerufen am 24.11.2024.