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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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künstlichen Wercken.
portentissimum humani generis opus, & vesana demen-Matth. Quad.
in Comp.
Geogr.
Plinius.

tia quaesisse gloriam impendio nulli profuturo. Das ist:
Ein vnheimlich Gebäwde/ auch ein lauter Thorheit/ daß
man Ruhm gesuchet/ in Auffwendung grosser Vnkosten auff
vnnütze Dinge.

Es hat aber dadurch bedeutet sollen werden/ perplexa,Nathal. Com.
Mytholog.
l, 7. c. 9.

multisq; difficultatibus implicata vita humana, Das ist:
das nemschliche zeitliche Leben/ mit so vieler Müheseligkeit/
Sorgfältigkeit vnd Irrthümen verwicklet/ da man jmmer
von einer Verwirrung in die ander kömpt/ vnd schwerlich/
auch kaum mit Weißheit vnd Verstand/ sich heraus finden
kan/ welches durch den Knewel Faden angedeutet wird.

VI. TEMPLUM DIANAE Ephesinum, Der Tem-
pel der Abgöttin Dianae/ in der Griechischen Stadt Epheso/
daran die gantze grosse Landschafft Asia/ mit jhrem Vermö-
gen/ 220. Jahr lang gebawet/ Der Baw-vnd Werckmeister
ist gewesen Ctesiphon. Plinius sagt/ es sey eine sonderliche
Anzeigung gewesen der Magnificentz vnnd Herrligkeit der
Griecheu. Der Seulen darin seynd gewesen/ 127. deren je-
der ein König bawen lassen/ derselben 36. seynd sehr künstlich
außgehawen gewesen. Die Lenge war/ 425. Werckschuch/ die
Breite/ 229. Das Dachgestell war alles von Cedern Holtz/
die Thüren von Cypressen Holtz. Er lag auch an einem
sumpffigen Ort/ damit jhm kein Erdbiden schaden möchte.
Es hat der Apostel Paulus von dieses Tempels/ vnd der dar-
innen verehrten Abgöttin Dianae wegen/ grosse Gefahr auß-Actor. 19.
gestanden/ wie wir lesen in der H. Aposteln Geschicht.

VII. Das siebende Wunderwerck der Alten betreffend/
seynd die Autores nicht recht einig/ welches man eigentlich
dafür halten soll/ denn aus diesen jetzt folgenden einer diß/
der ander ein anders dafür halten/ vnd zehlen wollen/ als da
seynd:

THE-
O

kuͤnſtlichen Wercken.
portentiſſimum humani generis opus, & veſana demen-Matth. Quad.
in Comp.
Geogr.
Plinius.

tia quæſiſſe gloriam impendio nulli profuturo. Das iſt:
Ein vnheimlich Gebaͤwde/ auch ein lauter Thorheit/ daß
man Ruhm geſuchet/ in Auffwendung groſſer Vnkoſten auff
vnnuͤtze Dinge.

Es hat aber dadurch bedeutet ſollen werden/ perplexa,Nathal. Com.
Mytholog.
l, 7. c. 9.

multiſq́; difficultatibus implicata vita humana, Das iſt:
das nemſchliche zeitliche Leben/ mit ſo vieler Muͤheſeligkeit/
Sorgfaͤltigkeit vnd Irrthuͤmen verwicklet/ da man jmmer
von einer Verwirrung in die ander koͤmpt/ vnd ſchwerlich/
auch kaum mit Weißheit vnd Verſtand/ ſich heraus finden
kan/ welches durch den Knewel Faden angedeutet wird.

VI. TEMPLUM DIANÆ Epheſinum, Der Tem-
pel der Abgoͤttin Dianæ/ in der Griechiſchen Stadt Epheſo/
daran die gantze groſſe Landſchafft Aſia/ mit jhrem Vermoͤ-
gen/ 220. Jahr lang gebawet/ Der Baw-vnd Werckmeiſter
iſt geweſen Cteſiphon. Plinius ſagt/ es ſey eine ſonderliche
Anzeigung geweſen der Magnificentz vnnd Herrligkeit der
Griecheu. Der Seulen darin ſeynd geweſen/ 127. deren je-
der ein Koͤnig bawen laſſen/ derſelben 36. ſeynd ſehr kuͤnſtlich
außgehawen geweſen. Die Lenge war/ 425. Werckſchuch/ die
Breite/ 229. Das Dachgeſtell war alles von Cedern Holtz/
die Thuͤren von Cypreſſen Holtz. Er lag auch an einem
ſumpffigen Ort/ damit jhm kein Erdbiden ſchaden moͤchte.
Es hat der Apoſtel Paulus von dieſes Tempels/ vnd der dar-
innen verehrten Abgoͤttin Dianæ wegen/ groſſe Gefahr auß-Actor. 19.
geſtanden/ wie wir leſen in der H. Apoſteln Geſchicht.

VII. Das ſiebende Wunderwerck der Alten betreffend/
ſeynd die Autores nicht recht einig/ welches man eigentlich
dafuͤr halten ſoll/ denn aus dieſen jetzt folgenden einer diß/
der ander ein anders dafuͤr halten/ vnd zehlen wollen/ als da
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[105/0117] kuͤnſtlichen Wercken. portentiſſimum humani generis opus, & veſana demen- tia quæſiſſe gloriam impendio nulli profuturo. Das iſt: Ein vnheimlich Gebaͤwde/ auch ein lauter Thorheit/ daß man Ruhm geſuchet/ in Auffwendung groſſer Vnkoſten auff vnnuͤtze Dinge. Matth. Quad. in Comp. Geogr. Plinius. Es hat aber dadurch bedeutet ſollen werden/ perplexa, multiſq́; difficultatibus implicata vita humana, Das iſt: das nemſchliche zeitliche Leben/ mit ſo vieler Muͤheſeligkeit/ Sorgfaͤltigkeit vnd Irrthuͤmen verwicklet/ da man jmmer von einer Verwirrung in die ander koͤmpt/ vnd ſchwerlich/ auch kaum mit Weißheit vnd Verſtand/ ſich heraus finden kan/ welches durch den Knewel Faden angedeutet wird. Nathal. Com. Mytholog. l, 7. c. 9. VI. TEMPLUM DIANÆ Epheſinum, Der Tem- pel der Abgoͤttin Dianæ/ in der Griechiſchen Stadt Epheſo/ daran die gantze groſſe Landſchafft Aſia/ mit jhrem Vermoͤ- gen/ 220. Jahr lang gebawet/ Der Baw-vnd Werckmeiſter iſt geweſen Cteſiphon. Plinius ſagt/ es ſey eine ſonderliche Anzeigung geweſen der Magnificentz vnnd Herrligkeit der Griecheu. Der Seulen darin ſeynd geweſen/ 127. deren je- der ein Koͤnig bawen laſſen/ derſelben 36. ſeynd ſehr kuͤnſtlich außgehawen geweſen. Die Lenge war/ 425. Werckſchuch/ die Breite/ 229. Das Dachgeſtell war alles von Cedern Holtz/ die Thuͤren von Cypreſſen Holtz. Er lag auch an einem ſumpffigen Ort/ damit jhm kein Erdbiden ſchaden moͤchte. Es hat der Apoſtel Paulus von dieſes Tempels/ vnd der dar- innen verehrten Abgoͤttin Dianæ wegen/ groſſe Gefahr auß- geſtanden/ wie wir leſen in der H. Apoſteln Geſchicht. Actor. 19. VII. Das ſiebende Wunderwerck der Alten betreffend/ ſeynd die Autores nicht recht einig/ welches man eigentlich dafuͤr halten ſoll/ denn aus dieſen jetzt folgenden einer diß/ der ander ein anders dafuͤr halten/ vnd zehlen wollen/ als da ſeynd: THE- O

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/117>, abgerufen am 24.11.2024.